Da ist was FAUL !!!
Seite 2 von 2 Neuester Beitrag: 16.04.02 18:36 | ||||
Eröffnet am: | 15.04.02 11:06 | von: Speculator | Anzahl Beiträge: | 38 |
Neuester Beitrag: | 16.04.02 18:36 | von: Zick-Zock | Leser gesamt: | 4.814 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4 | |
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Der Konflikt reicht bis in die Jahre 1880/1882 zurück, als die ersten jüdischen Flüchtlinge, die aus Osteuropa vertrieben worden waren, in Palästina landeten. Angetrieben von der zionistischen Idee, in Palästina einen eigenen Staat vorzubereiten, kollidierten sie mit den Interessen der einheimischen Palästinenser, die seit Menschengedenken in Palästina ihre Heimat haben.
Palästina, das 1918 von Großbritannien erobert worden war und das Gebiet des heutigen Israel und des heutigen Jordanien bezeichnet, sollte nach Wunsch des Britischen Empire aus einem arabischen und in einen jüdischen Teil bestehen. Der Plan sah vor, dass Israel ebenfalls in mehrere Zonen aufgeteilt werden sollte; die Hauptstadt Jerusalem in einen jüdischen und einen kleineren, arabischen Teil im Osten der Stadt.
Bei der UN-Abstimmung zur Durchsetzung des britischen Plans für den Ausruf des Staates Israel kam es zu folgendem Ergebnis:
Obwohl die Palästinenser Unterstützung von Ägypten, Transjordanien, Syrien, dem Irak und dem Libanon, zusammen mit etlichen anderen Parteien der Arabischen Liga erhielten, setzten sich die Briten - die sich übrigens bei der UNO-Abstimmung ihrem eigenem Vorschlag enthielten - mit Hilfe der Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion erfolgreich durch. Durch die nun folgenden Umsiedlungsprojekte spitzte sich die sowieso schon gespannte Lage zwischen den beiden Völkern gefährlich zu. Es ging jetzt nicht mehr nur um Besitz, sondern auch um religiöse und ethnische Konflikte, die im offenen Krieg gipfelten.
Erst nach viermaligem Vermittlungsversuch durch die Vereinten Nationen konnte ein Waffenstillstandes erreicht werden. Die Untergrundkämpfe jedoch hielten bis zum Sechstagekrieg im Jahre 1967 an.
Die Folgen des Bürgerkrieges: Von einst 800 000 Arabern die an der West Bank, dem israelisch - palästinensischen Grenzstreifen lebten, befanden sich nach den Kämpfen nur noch etwa 170 000, der Rest war entweder tot oder in andere arabische Länder geflüchtet. Nun bestand die Bevölkerung Israels aus ungefähr 85% Juden, 6% Christen und nur noch 9% Arabern.
Mit der Modernisierung der Armee und der großen Erweiterung der Luftwaffe durch neue französische Düsenjäger bot sich Israel ein neues Druckmittel gegen die Palästinenser an. Bei der kleinsten Aktion der Islamisten, die auch nur annähernd die Staatssicherheit gefährden könnte, wurden Luftangriffe gegen palästinensische Siedlungen im Gazastreifen oder im Westjordanland geflogen. Nun wurde das Verlangen der Araber nach Autonomie immer größer.
Beim Sechstagekrieg, der am 05.06.1967 ausbrach, griff die Israelische Luftwaffe gleichzeitig Syrien, Jordanien und Ägypten, die vom Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, dem Sudan und Algerien unterstützt wurden, an. Nach nur sechs Tagen hatte Israel die Kontrolle über die Halbinsel Sinai, Ostjerusalem und die Golanhöhen. Außerdem stand die Armee relativ weit auf syrischem Staatsgebiet.
1973 fielen Syrische Truppen auf den Golanhöhen und Ägyptische Truppen auf Sinai ein und es schien, als könnte ihr Aufmarsch in Richtung Jerusalem nicht mehr gestoppt werden. Durch die Unterstützung der USA konnte Israel für kurze Zeit wieder die Vormachtstellung einnehmen, musste die Offensive jedoch beenden, weil die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken eine UN-Resolution einleitete, sie verlangt neben der sofortigen Feuereinstellung die Verwirklichung der Resolution 242 (die den Rückzug israelischer Streitkräfte aus besetzten Gebieten verlangt)und Verhandlungen zwischen den am Krieg beteiligten Parteien. In der Nacht vom 25./26. Oktober tritt die Waffenruhe in Kraft. Der UN-Sicherheitsrat beschließt die Entsendung einer Friedenstruppe auf die Sinai-Halbinsel.
Am 30. Juni 1980 annektiert das israelische Parlament durch Gesetz Ost-Jerusalem und erklärt es zur "ewig ungeteilten Hauptstadt". Im Dezember 1981 werden auch die 1967 eroberten syrischen Golan-Höhen annektiert und der Zivilverwaltung unterstellt. Am 6. Juni 1982 dringen Israelische Truppen bis nach Beirut vor und beschießen zusammen mit christlichen Milizen Lager der PLO, die ihr Hauptquartier nach Tunis verlegt. Erst im Juni 1985 schließt Israel seinen Truppenrückzug aus dem Libanon ab, behält aber eine etwa zehn Kilometer breite Sicherheitszone bei.
Israel "kassiert" immer mehr ein während die Palästinenser, die infolge der nahöstlichen Kriege ihr Heimatterritorium verloren haben, heute meist in elenden Flüchtlingslagern im Libanon und in Jordanien leben.
Gegen die israelische Vormachtstellung vor Ort blieben die Resolutionen jedoch leere Worte auf einem wertlosen Stück Papier. Erst die Osloer Verhandlungen zwischen Israel und der PLO führten zur Anerkennung der Letzteren als der legitimen Vertretung des palästinensischen Volkes und zu einem bis heute andauernden Verhandlungsprozess auf der Basis der UN-Resolution 242 und 338.
Entgegen den Erwartungen und Wünschen der Palästinenser hat der Verhandlungsprozess mit Israel bis heute nicht zur Gründung eines palästinensischen Staates geführt.
Zwar wurde mit den Unterschriften Arafats und des damaligen israelischen Premiers Rabin unter die "Prinzipienerklärung" im September 1993 erstmals eine palästinensische Regierungsbehörde geschaffen, nämlich die Palästinensische Autonomiebehörde (PA).
Von einem palästinensischen Staat kann jedoch nicht die Rede sein. Die palästinensischen autonomen Gebiete sind kunterbunt im Westjordanland verteilt, meist nur unzureichend infrastrukturtechnisch erschlossen und können vom israelischen Militär deswegen schnell abgeriegelt und noch besser kontrolliert werden.
"Die Kompetenzen der PA sind in territorialer, funktionaler und personaler Hinsicht begrenzt. Eine vollständige Kontrolle über alle Sachbereiche der Innenpolitik kommt der PA nur in der sogenannten Zone A zu, d.h. den palästinensischen Städten außer Ostjerusalem. In Zone B, die die palästinensischen Dörfer umfasst, muss sich die PA die Zuständigkeit für innere Sicherheit mit Israel teilen. Mit der Zone C, den jüdischen Siedlungen sowie dem dünn- und unbesiedelten Land, befindet sich der größte Teil des 1967 von Israel eroberten palästinensischen Territoriums indes nach wie vor unter alleiniger israelischer Kontrolle."
Seit den jüngsten Gewaltausbrüchen in Folge der Al-Aksa-Intifada und der übertrieben harten Reaktion der israelischen Streitkräfte, ist die Situation so angespannt wie schon länger nicht mehr. Vom Friedensprozess, - obwohl alle Beteiligten wissen, dass er aus Mangel an Alternativen weitergehen muss, redet im Moment niemand mehr.
"Ich bezweifle, dass Scharon jemals Frieden wollte!" Jürgen Möllemann.
....ist auch meine Meinung.
mfG: Speculator
Quellenangabe
http://www.derriere.de/Israel/Nahostkonflikt_1.htm
http://krisen-und-konflikte.de/palaestina/index.htm
Das Amerika jetzt den Irak angreifen wird scheint mir etwas gewagt. Bei den ganzen Unruhen könnte so ein Schritt den Pulverfaß zur Explosion bringen, das dürfte kaum im Interesse der USA liegen. Nein, ich glaube die werden warten bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hat.
mfG: Speculator
Während sich die Palästinenser unnachgiebig und ohne Konzessionsbereitschaft gezeigt haben, hat Barak in Camp David weitgehende Zugeständnisse gemacht.
Barak stellte den Palästinensern insbesondere Souveränität über Ost-Jerusalem in Aussicht. Er war damit nach dem wichtigen Durchbruch von Oslo, den Rabin und Peres mit Arafat erzielt haben, der erste israelische Staatsführer, der sich erlaubt hat, den Kernbereich des israelisch-palästinensischen Konflikts anzupacken und ein Tabu zu brechen. Barak ist der palästinensischen Position in einer bisher nicht gekannten Weise entgegengekommen. Dies macht die Bedeutung von Camp David aus: Erstmals waren Kernbereiche des Konfliktes auf dem Tisch. Jerusalem galt seit der Proklamation zur "wiedervereinigten und ewigen Hauptstadt Israels" durch das israelische Parlament für alle israelischen Verhandlungsführer als nicht verhandelbar. Erwartungsgemäß war die Reaktion des Rechten Lagers auf die Angebote Baraks. Aber selbst Barak politisch sehr nahestehende Persönlichkeiten wie Minister im Büro des Ministerpräsidenten Chaim Ramon und Meretz-Chef Yossi Sarid sagen, die Zeit sei noch nicht gekommen, über Jerusalem zu sprechen. Außer Justizminister Yossi Beilin und Sicherheitsminister Ben-Ami hat sich bisher niemand öffentlich hinter Barak gestellt.
Jedoch hat keiner seiner Kritiker bislang einen alternativen Vorschlag gemacht, wie der Frieden konkret zu erzielen ist - abgesehen von der vorgeschlagenen Verschiebung des Problems.
Aber im Juli 2000 in Camp David zog Arafat seine Feder nicht, um ein Abkommen zu unterzeichnen, selbst dann nicht, nachdem er von einem erstaunlich nachgiebigen israelischen Vorschlag gehört hatte, der darauf abzielte, den hundertjährigen israelisch-arabischen Konflikt endlich zu beenden.
Er lehnte ein Milliarden-Angebot ab, das Flüchtlingsproblem zu lösen und einen Palästinenserstaat auf eine solide Basis zu stellen.
Warum Arafat alles ablehnte.
Warum handelte Arafat so? Das Hauptproblem ist die Souveränität über den Tempelberg in Jerusalem. Barak war bereit, vieles auf’s Spiel zu setzen, aber schliesslich wollte er doch nicht der erste israelische Führer sein, der die jüdische Souveränität über die Heiligste aller Heiligen Stätten aufgibt, auch wenn diese eigentlich nur nominal ist und de facto die Palästinenser die Verwaltung innehaben. «Ich kann die ‘I-Uhda al-Umariyya’, die ‘Loyalität zu Omar’ (gemeint ist die Omar-Moschee, die Red.) nicht preisgeben», sagte Arafat während den Verhandlungen und zeigte damit seine höchst sentimentale nationale und religiöse Beziehung zu Jerusalem. «Al-Quds a-Sharif» («Edles Jerusalem» in Arabisch) – der muslimische Begriff für die Stadt, den Arafat konsequent benutzte und weshalb wir jetzt verstehen, was er wirklich meinte.
Als der Kalif Omar im siebten Jahrhundert Jerusalem eroberte, erlaubte er den Juden die Rückkehr in die Stadt, nachdem ihnen der Aufenthalt in der Epoche der (christlichen) Byzantiner verboten war. Er organisierte die Beziehungen zwischen der – neuen – arabischen Herrschaft sowie den christlichen und jüdischen Gemeinden und brachte diese dazu, die islamische Oberherrschaft über die Stadt anzuerkennen
Welche Chancen hat Barak, doch noch eine Einigung mit den Palästinensern zu erreichen?
Mindestens drei Dinge sprechen dafür, dass die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden können:
Barak kann damit rechnen, dass auch Arafat an einer Verhandlungslösung grundsätzlich weiterhin stark interessiert ist.
Arafat hat mit der langfristigen Ankündigung, am 13. September 2000 einen palästinensischen Staat auszurufen seine Verhandlungspartner, aber auch sich selbst stark unter Zeitdruck gesetzt. Es ist klar für Arafat, dass er mit einer Ausrufung des Staates Palästina ohne Friedensschluss mit Israel nur einen Pyrrhussieg erringen würde. Die Israelis wären dann sicher zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit, im Gegenteil: die israelische Armee bereitet sich auf einen Einmarsch in der Westbank vor. Israel droht damit, die noch unter ihrer Kontrolle befindlichen Gebiete der Westbank zu annektieren. Das Lebensziel Arafats, einen lebensfähigen palästinensischen Staat zu schaffen, wäre damit verspielt.
Das Interesse Arafats an einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen zeigt sich auch daran, dass er derzeit laut darüber nachdenkt, den Termin der Ausrufung des Staates auf November zu verschieben. In Frage kommen für ihn der 15. November, der Tag an dem auf der Höhe der Intifada 1988 schon einmal ein palästinensischer Staat ausgerufen wurde, oder der Fatah-Tag 1. Januar.
Außerdem wurden die Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern auch nach Camp David auf allen Ebenen weitergeführt, um nicht nur bewusst den Eindruck einer positiven Atmosphäre zu vermitteln, sondern auch die noch ausstehenden Probleme zu lösen. Palästinensische Unterhändler haben öffentlich angekündigt, dass die gegenwärtigen Verhandlungen schon bald zu einem weiteren Gipfel führen werden.
Arafat gilt im Moment in der arabischen Welt als der Held von Camp David. Arafat lässt sich bei nicht weniger als einem Duzend Besuchen innerhalb von zwei Wochen in der Region feiern und wirbt bei den arabischen Führern um weitere Unterstützung. Diese politische Stärkung könnte ihm die nötige Rückendeckung für die neue Verhandlungsrunde geben und Konzessionen vorbereiten, vor allem in der Jerusalemfrage.
Gleichzeitig wirbt der designierte palästinensische Außenminister Nabil Shaath in Westeuropa um Unterstützung und Verständnis für die Position der Palästinenser.
Innenpolitisch ist nicht damit zu rechnen, dass Barak noch weiter geschwächt wird. Von Seiten der Bürokratie hat Barak nicht viel zu befürchten. Die ersten durch die Rücktrittswelle der Koalitionspartner Shas, Meretz und Israel be Aliyah frei gewordenen Ministerposten sind bereits neu besetzt bzw. verteilt. Einige Minister haben nun mehrere Portfolios.
Die Knesset wäre die einzige Macht, die Barak weiter schwächen könnte. Die Parlamentarier befinden sich jedoch in der dreimonatigen Sommerpause. Es erscheint äußerst unwahrscheinlich, dass eine außerplanmäßige Sondersitzung zustande käme. Noch kurz vor der Sommerpause überstand Barak mehrere Misstrauensvoten. Barak hat also Zeit und vom Parlament ist vorerst wenig zu befürchten.
Scheitern die Friedensgespräche in einer zweiten Runde, wird Barak möglicherweise eine große Koalition mit dem Likud anstreben. Die derzeitigen Verhältnisse sprechen nicht für eine Neuauflage der alten, kürzlich zerbrochenen Koalition. Ob der Likud allerdings zu einer großen Koalition zur Verfügung steht ist fraglich, da er sich um eine Mehrheit für vorgezogene Neuwahlen bemüht.
Sollte es in einer zweiten Runde zu einem Friedensschluss kommen, wird Barak möglicherweise selbst Neuwahlen ausrufen und mit einer Pro-Friedensvertrag-Plattform für sich werben.
Die Clinton-Administration ist trotz des Scheiterns von Camp David und der deutlich artikulierten Enttäuschung darüber weiterhin an der Fortführung der Verhandlungen interessiert. Schon vor der Einberufung des Treffens in Camp David wurde dieses Treffen als möglicherweise erster Teil eines mehrstufigen Verhandlungsprozesses bezeichnet. Nun ist bereits eine neue trilaterale Verhandlungsrunde vor dem 13. September 2000 im Gespräch, die jedoch stark von den Vorverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern abhängig ist. Amerikanische Diplomaten, darunter Außenministerin Albright, Nahostgesandter Dennis Ross und Clintons Berater für Nationale Sicherheit Sandy Berger bemühen sich durch intensive Reisediplomatie, in der Region die Verhandlungen am Laufen zu halten.
Clinton hat angekündigt, dass er beide Seiten wieder zu einem Gipfel einladen wird, allerdings nur, wenn ein Verhandlungsergebnis als sicher erscheint und ein Friedensvertrag unterschrieben wird.
Welche Probleme sind zu lösen?
Die Gespräche in Camp David haben für beide Seiten deutlich werden lassen, welche Probleme noch zu lösen sind. Klar ist, dass jegliche Verhandlungslösung durch Referenden in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten bestätigt werden muss. Dazu wird es nicht nur auf kreative Sprachregelungen und eine politisch zu verkaufende Lösung ankommen, sondern auch auf die Bereitschaft zum Aufgeben von bisher tabuisierten Vorstellungen:
Arafat muss die Palästinenser auf vier wichtige Zugeständnisse vorbereiten:
Palästina wird nicht den Umfang der Grenzen vom 4. Juni 1967 haben. Die Verhandlungen werden sich darauf konzentrieren, wie weit der endgültige Rückzug Israel von diesem in den UN-Resolutionen 242 und 338 abweichen werden.
Es wird kein Rückkehrrecht für Palästinenser nach Israel geben, auch wird Israel keine moralische Verpflichtung für das 1948 entstandene palästinensische Flüchtlingsproblem anerkennen.
Die Mehrheit der israelischen Siedlungen in der Westbank werden nicht geräumt werden, obwohl die bisherige Position der Palästinenser immer davon ausging, dass alle Siedlungen illegal sind.
Die Legitimität von Jerusalem als Hauptstadt Israels muss anerkannt werden. Außerdem tun sich bisher auch muslimische Religionsführer mit dem Gedanken schwer, dass Jerusalem auch eine christliche Bedeutung hat.
Für einen stabilen Frieden müssen auch die Israelis für Zugeständnisse vorbereitet werden:
Jerusalem als palästinensische Hauptstadt ist für Palästinenser nicht weniger wichtig als Jerusalem als israelische Hauptstadt für Israelis. Jegliche Lösung muss außerdem von den drei monotheistischen Weltreligionen akzeptiert werden können.
Die formale Existenz eines palästinensischen Staates reicht nicht aus. Das Staatsgebilde muss lebensfähig sein, mit territorialer Kontinuität und Bewegungsfreiheit.
Ohne die Lösung des Flüchtlingsproblems, zu der u.a. eine Eigentumskompensierung und die Möglichkeit der Familienzusammenführung gehört, wird es keinen dauerhaften Frieden geben.
Die Tür zu einem Friedensschluss im Nahen Osten ist auch nach Camp David noch offen. Israel hat bisher am deutlichsten Bereitschaft zum Kompromiss gezeigt. Alle Seiten sind trotz des gescheiterten Gipfels in Camp David weiterhin an einer baldigen Lösung interessiert. Nun kommt es darauf an, diese Chancen zu nutzen.
Er wollte nie Frieden!
mfG: Speculator
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Der Getriebene seiner Vision
Von Lisa Erdmann
Der einst weltweit geachtete Palästinenserführer ist auf dem besten Weg als gescheiterter Revolutionär in die Geschichte einzugehen. Die beste Chance hat Jassir Arafat vertan. Als sein Traum von der Gründung des Staates Palästina zum Greifen nah war, zögerte er.
Es fehlte nur ein Handschlag, damals, im Sommer 2000 in Camp David.
Jassir Arafat war nur diese eine Geste von der Erfüllung seines Jahrzehnte alten Traumes entfernt: der Gründung des Staates Palästina. Doch er schlug nicht ein, als ihm der damalige israelische Regierungschef Ehud Barak so weit entgegenkam wie noch keiner zuvor. Für den Politiker Arafat war es damals sicher verlockend, die ausgestreckte israelische Hand zu greifen - für den Revolutionär und Taktiker in ihm undenkbar. "Wollen Sie zu meiner Beerdigung kommen?", begründete er gegenüber dem damaligen US-Präsidenten und Verhandlungsführer Bill Clinton seine Ablehnung. Er musste deutlich mehr mit nach Hause bringen, als Barak geben wollte - oder eben gar nichts. Radikale Palästinensergruppen hatten ihm kaum verhüllte Drohungen mit auf den Weg in die USA gegeben.
Seit damals sind keine ernsthaften Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern mehr geführt worden. Bald nach Camp David begann die Intifada II. Inzwischen gilt schon jeder Tag ohne Terror auf der einen oder anderen Seite als friedliche Phase - und davon gibt es nur sehr, sehr wenige. Ginge es nicht um Leben und Tod, könnte man die Kontrahenten mit einem zänkischen alten Ehepaar vergleichen, bei dem keiner dem anderen nachgeben will.
Ariel Scharon, israelischer Ministerpräsident, altgedienter Militär und mit Arafat in jahrzehntelanger Feindschaft verbunden, wäre den Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde lieber heute als morgen los. Wenn nicht die Gefahr bestünde, dass Arafat als toter Märtyrer noch weitaus gewaltiger wirken könnte als zu Lebzeiten.
Dabei ist der alte Mann bereits ein Denkmal -trotz aller Fehlentscheidungen, Niederlagen und inzwischen auch körperlichen Gebrechen. Seine Hände und Lippen können das Zittern schon lang nicht mehr verbergen - er leidet seit Jahren an der Parkinsonschen Krankheit. Jassir Arafats Gesicht ist aufgedunsen, und hartnäckig halten sich die Gerüchte, er könne sich inzwischen nur noch schlecht konzentrieren, schlafe noch weniger als früher. Schon 1998 meinte der PLO-Chef, er lebe vielleicht nur noch kurze Zeit. Doch bis heute liegt das Schicksal des palästinensischen Volkes größtenteils in seiner Hand.
Arafat zu durchschauen war immer schwer. Der 72-Jährige liebt es, sich mit einem Hauch von Geheimnis zu umgeben - nur sehr wenig gab er von sich preis. Ein Mysterium ist schon der Geburtsort: Er selbst sagt, das sei Jerusalem, möglicherweise war es Gaza. Vieles spricht allerdings dafür, dass er in Kairo als Sohn eines reichen Textilhändlers unter dem Namen Mohammed Abd al-Rauf Arafat al-Kudwa geboren wurde.
Schon als Teenager engagierte sich Arafat im Kampf gegen die damalige britische Mandatsmacht in Palästina und militante zionistische Gruppen. Während des ersten israelisch-arabischen Krieges 1948 schmuggelte er Waffen für die arabischen Truppen. Anfang der fünfziger Jahre schrieb er sich in Kairo für das Studienfach Elektrotechnik ein. Dabei verfolgte er seine politischen Ziele weiter: Schnell avancierte er zum Präsidenten der Palästinensischen Studentenvereinigung.
1957 ging er für acht Jahre nach Kuwait, wo er eine erfolgreiche Baufirma betrieb. In einem "Playboy"-Interview sagte er einmal, dabei sei er fast zum Millionär geworden. Sein Kampf für einen Staat Palästina lief parallel dazu weiter, Arafat gründete 1959 die militante Organisation "Fatah". Zehn Jahre später wurde diese in die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) aufgenommen und Arafat zu deren Präsident gewählt. Trotz viel Streit, Rivalität und heftiger Flügelkämpfe blieb er es bis heute.
In den vergangenen 40 Jahren wandelte sich der Mann, der stets mit Keffiya (Palästinensertuch) und in der gleichen Phantasieuniform auftritt, vom Terroristen zum Präsidenten - allerdings bis heute eines Volkes ohne Staat. Zwar gibt es in den Autonomiegebieten Gaza und Westjordanland inzwischen ein Parlament, einen (kürzlich von den Israelis zerbombten) Flughafen und eine eigene Polizei. Doch wenn der Regierungschef mit dem Hubschrauber von seinem Haus in Gaza ins Westjordanland fliegen will, dann muss er jedes Mal Israel um Erlaubnis bitten - für Arafat eine unerträgliche Schmach. Derzeit erübrigt sich das allerdings: Die israelische Armee hat die beiden Helikopter kürzlich zerschossen.
Der Missionar in Sachen Palästina hat so viele Staats- und Regierungschefs getroffen wie kaum ein anderer. Unvergessen bleibt sein legendärer Auftritt vor der Uno-Generalversammlung in New York 1974 als er die Palästinadebatte mit umgeschnallter Pistole eröffnete. 1994 erhielt er gemeinsam mit Jizchak Rabin und Simon Peres den Friedensnobelpreis, nachdem Arafat und Rabin mit einem historischen Handschlag das bis heute nicht umgesetzte Friedensabkommen von Oslo besiegelt hatten.
Er verfolgte manchmal eine dramatisch falsche Taktik: etwa 1971, als er vergeblich versuchte Jordaniens König Hussein zu stürzen und die PLO daraufhin für Jahre politisch schwer angeschlagen war oder 1990, als er sich im Golfkrieg mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein solidarisierte und deswegen die reichen arabischen Ölstaaten ihre Spenden an die PLO weitgehend einstellten, was die Organisation in arge Finanznöte stürzte. Doch er erwies sich als politisches Stehaufmännchen: Arafat ist bis heute nahezu das einzige lebende Symbol der nationalen Identität der Palästinenser. Wenn auch inzwischen Kritik laut wird, das Volk verehrt ihn. Sein Konterfei hängt in jedem Haus.
Obwohl die nachfolgenden Generationen längst in den Startlöchern stehen: Arafat ist noch immer derjenige, der die Massen zum Kämpfen auf die Straße bringt. Arafat ist ein Getriebener seiner Vision.
: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,177184,00.html
Jassir Arafat
Nach langen kämpfe mache ich Dir den Vorschlag 50% zurück zugeben, du lehnst ab. Mein Sohn macht dir Jahre später den Vorschlag 90% zurück zu geben und geht damit so weit wie kein anderer in meiner Familie, wenn Du ablehnst bist du der Buhmann!
mfG: Speculator
Wo existiert beim zweiten z.B. die Exekutive?
Geschweige denn die Judikative und die Legislative?
Siedlungspolitik soll Fakten schaffen
Gleich nach Ende des Juni-Kriegs begann die damals regierende sozialdemokratische Arbeitspartei mit einer systematischen Siedlungspolitik, um die Besetzung des Westjordanlands und des Gaza-Gebietes praktisch unumkehrbar zu machen. Die Siedlungen wurden strategisch so geplant, dass sie die wichtigsten Verbindungslinien kontrollierten und das von Palästinensern bewohnte Gebiet in viele Inseln aufsplitterten. Menachem Begin, dessen rechte Likud-Partei 1977 die Regierung übernahm, steigerte diese Siedlungspolitik noch weiter.
Was künftig mit den besetzten Gebieten geschehen sollte, blieb unklar. Konsens der meisten israelischen Parteien war und ist, sie nicht in das Staatsgebiet zu integrieren, da man den Palästinensern sonst auf Dauer nicht die Bürgerrechte verweigern könnte. Das aber würde die klare jüdische Bevölkerungsmehrheit und Prägung Israels gefährden. Konsens war zweitens, keinen palästinensischen Staat zuzulassen.
Erst mit der im Dezember 1987 begonnenen Intifada begann sich die politische Situation der Palästinenser zu verbessern. Ein knappes Jahr später beschloss der Nationalrat, das palästinensische Parlament, die Gründung eines eigenen Staates. Mit deutlicher Mehrheit akzeptierte das Gremium die bis dahin umstrittene UNO-Resolution 242, die die Anerkennung des Existenzrechts Israels einschließt. Damit war von palästinensischer Seite der Weg zu gleichberechtigten Verhandlungen frei. Aber immer noch weigerte sich Israel, direkt mit den Palästinensern zu sprechen. An der Konferenz in Madrid im November 1991, die den Auftakt einer langen Reihe von überwiegend in den USA und Norwegen geführten bilateralen Verhandlungen bildete, durften nur von Israel zugelassene Palästinenser als Teil einer jordanischen Delegation teilnehmen. Doch danach schien es zunächst erstaunlich schnell voranzugehen. Am 9. und 10. September 1993 kam es zur gegenseitigen Anerkennung zwischen der PLO und Israel. Damit war der Weg frei zum ersten Abkommen, der Grundsatzerklärung zur palästinensischen Autonomie, das am 13. September 1993 in Washington unterzeichnet wurde. Es wird auch als Oslo-Abkommen (I) bezeichnet, weil es dort ausgehandelt wurde. Oslo I sah die Bildung einer palästinensischen Übergangsregierung durch freie Wahlen unter internationaler Beobachtung vor. Zuvor sollten sich die israelischen Truppen schrittweise aus allen Städten und Bevölkerungszentren des Westjordanlands und Gazas zurückziehen. Das Abkommen sollte für eine Übergangsperiode von höchstens fünf Jahren gelten und bis dahin zu einer dauerhaften Lösung auf Grundlage der UNO-Resolution 242 führen. Die zweite Etappe der Verhandlungen, über die gemeinsame Gestaltung einer endgültigen Regelung, sollte 1996 beginnen.
Die Anfangsschritte schienen erfolgversprechend zu verlaufen. Am 13. Mai 1994 kam Jericho als erste Stadt der besetzten Gebiete unter palästinensische Verwaltung. Am 18. Mai 1994 war der Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gaza-Gebiet abgeschlossen. Am 28. September 1995 unterzeichneten der sozialdemokratische Ministerpräsident Rabin und PLO-Chef Arafat in Washington ein neues Abkommen, das den Zeitplan für den Rückzug Israels aus sechs weiteren Städten vorgab.
Baraks Angebot enttäuscht Palästinenser
Der Wahlsieg des Sozialdemokraten Barak im Mai 1999 veränderte das Verhandlungsklima nur geringfügig zum Positiven. Im September 1999 konnte endlich die zweite Gesprächsphase, über eine endgültige Regelung beginnen, drei Jahre später als im 1. Oslo-Abkommen vorgesehen. Inzwischen war schon die 1993 vereinbarte fünfjährige Übergangsperiode abgelaufen, auf die nach palästinensischen Vorstellungen eigentlich der vollständige Rückzug Israel aus den besetzten Gebieten und die volle staatliche Unabhängigkeit hätten folgen sollen. Tatsächlich hatte sich die Armee zwar aus den Städten zurückgezogen, kontrollierte aber immer noch den größten Teil des Westjordanlandes. Die palästinensische Autonomie-Verwaltung erstreckte sich tatsächlich auf kaum 20 Prozent der Gebiete. Im Juli 2000 legte Barak bei den Verhandlungen in Camp David das nach israelischer Interpretation denkbar »großzügigste« Angebot vor. Die Ablehnung dieses Vorschlags wird häufig als Beweis angeführt, dass die palästinensische Seite an einer konstruktiven Lösung gar nicht wirklich interessiert sei, sondern nichts geringeres als die Zerstörung Israels anstrebe. Den Palästinensern musste dieses »großzügige Angebot« jedoch wie Hohn erscheinen. Indem Barak damit das Höchstmaß des überhaupt mit Israel verhandelbaren markierte, machte er deutlich, dass die Hoffnung vieler Palästinenser, auf dem bisherigen Verhandlungsweg einen eigenen Staat zu erreichen, nur auf Illusionen und Täuschung beruhte.
Baraks »großzügiges Angebot« sah vor, dass Israel 10 Prozent des Westjordanlandes mit den wichtigsten Siedlungen, darunter den Großraum von Ostjerusalem, direkt annektieren würde. Darüber hinaus wollte Israel »aus Sicherheitsgründen« weitere 10 Prozent des Westjordanlandes auf unbegrenzte Zeit militärisch besetzt halten, darunter das gesamte Grenzgebiet nach Jordanien. Das Westjordanland wäre dadurch in vier Einzelgebiete aufgesplittert worden, die nur durch schmale, jederzeit von Israel leicht zu unterbrechende Korridore verbunden wären. Das palästinensische Territorium hätte keine eigenen Außengrenzen, sondern wäre ringsum von »militärischen Sicherheitszonen« Israels umgeben.
Dafür hätten sich die Palästinenser auch noch verpflichten müssen, die fast vollständige Annexion Ostjerusalems ausdrücklich zu akzeptieren. Ferner hätten sie offiziell auf das Rückkehrrecht der über 2,5 Millionen Flüchtlinge verzichten müssen, die zur Zeit außerhalb Palästinas leben. Das ist in Wirklichkeit keine praktische Frage, da Gaza und Westjordanland, wo jetzt schon mehr als eine Million Menschen in Flüchtlingslagern leben, gar nicht aufnahmefähig wären. Aber der politische Stellenwert des Streits ist hoch: Offizielle Preisgabe des Rückkehrrechts würde so interpretiert werden, dass die Flüchtlinge außerhalb Palästinas abgeschrieben werden. Als zusätzlich ungerecht wird dabei von den Palästinensern empfunden, dass Israels eigenes »Rückkehr«-Gesetz ganz selbstverständlich jedem auf der Welt, der nach fragwürdigen und umstrittenen Kriterien als Jude gilt, das Niederlassungsrecht auf seinem Staatsgebiet zugesteht.
Ein Staat auf dem zersplitterten, winzigen, ringsum von israelischen Truppen eingeschlossenen Territorium, das Baraks »großzügiges Angebot« vorsah – nicht einmal halb so groß wie Schleswig-Holstein, aber mit etwas mehr als der gleichen Einwohnerzahl –, wäre weder politisch souverän noch wirtschaftlich lebensfähig. Sein Funktionieren wäre permanent von der Gnade Israels abhängig, das schon in der Vergangenheit immer wieder aus unterschiedlichen Anlässen Teile der besetzten Gebiete abgeriegelt hat.
Seit Unterzeichnung des ersten Oslo-Abkommens 1993 hat sich die jüdische Bevölkerung in den besetzten Gebieten mehr als verdoppelt. Gleichzeitig befindet sich die Wirtschaft der besetzten und von Israel isolierten Gebiete auf einem Tiefpunkt. Am 28. September 2000 begann die so genannte zweite Intifada. Auslöser war ein provokatorischer Auftritt Scharons am Tempelberg, in der Nähe der Al-Aksa-Moschee. Scharons Kalkül ging auf – die vorgezogenen Parlamentswahlen im Februar 2001 brachten ihn an die Regierung und der Region die schlimmste Eskalation der letzten 20 Jahre.
mfG: Speculator
Quelle:
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Nahost/geschichte.html
Danke für die Belehrung.
Warum fordern wir eigentlich nicht die Rückgabe der durch Polen, Tschechen und Russen besetzten Ostgebiete?
Nach Deiner Logik müsste so ein Quatsch eigentlich erfolgen.
Vielleicht sollten wir doch lieber die Grenzen von 1648 beachten?
Es geht doch im Nahen Osten nur darum,
ganz pragmatisch endlich Frieden zu schaffen, mehr nicht.
Camp David war die beste Mögölichkeit.
Aber Arafat hat die Chance nicht genutzt.
Entschuldige aber jetzt redest Du nur noch Unsinn!
Israel ist eine Besatzungsmacht die nicht meine Unterstützung bekommt und ich hoffe das Europa und auch Amerika langsam die Faxen dicke haben und Israel zur Vernunft bringen!
Diskussion beendet, Speculator
dass man sie unterstützt?
Du bist mir nur mit Deinen Schuldzuweisungungen
und Erklärungen zu einseitig!
Ich genehmige mir den ersten "Schwarzen".
Fazit:
Du argumentierst mir einfach zu dümmlich!