BVB
Borussia Dortmund hat die "ostdeutsche Woche" mit Maximalausbeute beendet. Nach dem Sieg in Cottbus gewannen die Westfalen am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga auch gegen Hansa Rostock: 1:0 (0:0) stand es am Ende einer Partie mit wenig Höhepunkten, durch die der BVB den Kontakt zu den oberen Tabellenregionen wiederhergestellt hat.
Es berichtet Johannes Vorspohl
Vor 70.700 Zuschauern im SIGNAL IDUNA PARK lieferten sich Borussia Dortmund und Hansa Rostock lange Zeit ein Spiel mit wenig Höhepunkten, aber vielen Ungenauigkeiten. Nach gut einer Stunde leitete Doll mit einem Wechsel und einer Umstellung die Wende ein. Klimowicz zeigte seine Joker-Qualitäten und traf eiskalt zum 1:0, das gleichzeitig auch das Endresultat bedeutete.
Ausgangslage:
Der Zwölfte traf auf den Vierzehnten - mit einem Sieg konnte der BVB den Anschluss an die oberen Tabellenplätze herstellen. Dortmund musste dabei allerdings gegen einen Gegner ran, der von den letzten vier Punktspielen nur eines verloren hatte (1:2 gegen München). Auswärts hatten die Rostocker trotzdem nur wenig Zählbares zustande gebracht: sieben der neun voran gegangenen Gastspiele waren verloren worden. Und in Dortmund war Hansa überhaupt erst ein Sieg gelungen (1995/1996, 1:2).
Vertrat wieder Dede: Buckley.
Personalien:
Unmittelbar vor dem Spiel erreichte Thomas Doll eine Hiobsbotschaft. Wegen eines Magen-Darm-Infekts musste der Fußballlehrer auf seinen Defensiv-Stabilisator Kehl verzichten. Für den Nationalspieler rückte Kruska ins Team. Zudem fehlten beim BVB die verletzten Weidenfeller und Kuba sowie der gesperrte Dede, für den Buckley erneut die Position des Linksverteidigers übernahm. Gegenüber dem 2:0 in Cottbus kehrte zudem der wiedergenesene Rukavina für Hummels auf die rechte Abwehrseite zurück. Hansa Rostock musste auf die Abwehrspieler Langen und Gledson verzichten. Agali (Sturm) und Beinlich (Mittelfeld) standen zwar zur Verfügung, mussten aber zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Taktik :
Während sich beim BVB das 4-4-2 mit Federico als Rautenspitze fest etabliert hat, wusste der Gegner taktisch wieder einmal zu überraschen: Nach einem 4-2-3-1 beim 1:0-Heimsieg gegen Frankfurt und einem 4-3-1-2 beim 1:1-Unentschieden in Frankfurt ließ Frank Pagelsdorf seine Spieler diesmal in einem 4-1-3-1-1-System antreten, in dem Shapourzadeh als einzige echte Spitze vor dem hängenden Stürmer Kern und einer Mittelfeld-Dreierkette agierte. Je nach Spielsituation variierten die Gäste aber und schalteten bei Ballbesitz von Borussia Dortmund schon einmal auf ein 4-2-3-1 mit "Doppelsechs" um.
Bekam es häufiger mit Shapourzadeh zu tun: Marc Kruska.
Spielverlauf & Analyse:
Borussia tat sich nicht leicht, gegen Hansa Rostock ins Spiel zu finden, das trotz der Ausfälle in der Viererkette sicher stand und auf seinen Positionen in Mittelfeld und Sturm ständig taktisch variierte. Die Borussen waren aber das aktivere und feldüberlegenere Team, litten nur unter einem zu ungenauen Passspiel und häufigen Abseitsstellungen. Dem BVB gehörte nach Vorabeit von Buckley und Frei durch Petric auch die erste Chance (8.).
Die Zuschauer erlebten kaum Höhepunkte. Der Spielfluss stockte auf beiden Seiten immer wieder durch Abspielfehler in der Offensive, zumal die Teams hinten relativ sicher standen. Erster großer Aufreger in der 32. Minute: Petric kam in einem Durcheinander im gegnerischen Strafraum zu Fall, Federico scheiterte mit seinem Schuss. Es hätte aber Elfmeter geben können, vielleicht sogar müssen: Petric war vor dem Versuch von Federico von seinem Gegenspieler gelegt worden, wie die TV-Bilder belegten. Schiedsrichter Fandel ließ aber weiterspielen.
Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff erhöhten die Borussen den Druck ein wenig und konnten das Spiel mehr in die Hälfte der Rostocker verlagern, Torchancen blieben aber Mangelware. Auf der Gegenseite war die einzige nennenswerte Aktion der Gäste im ersten Durchgang ein Volleyschuss von Stein aus 20 Metern, der gut einen Meter neben das Tor von Ziegler ging (40.).
Tinga wie gewohnt mit vollem Einsatz rechts in der Raute.
Der zweite Durchgang bot den Zuschauern zunächst das gleiche Bild wie der erste: Die Borussia bemüht, aber ungenau und zu wenig konsequent in der Offensive. Auf der Gegenseite lauerten die Gäste auf Konter und scheiterten nur knapp, als ein Schuss von Kern über das Tor von Ziegler strich (56.). Doll versuchte der Offensive neue Impulse zu verleihen, indem er Klimowicz für Kringe brachte und Petric auf die Position von Federico beorderte (57.). Der Italiener wiederum übernahm Kringes Part rechts in der Raute.
Der Wechsel und die Umstellung zeigten ihre Wirkung, der BVB zog das Tempo an. Federico setzte mit einem seiner genialen Momente durch die Viererkette der Gäste hindurch Rukavina in Szene, der von der rechten Strafraumgrenze Klimowicz in der Mitte bediente. Der eingewechselte Argentinier vollstrecke eiskalt - 1:0 für den BVB (67.). Das sechste Saisontor von Klimowicz.
Die Rostocker mussten ihr Spiel nun öffnen und boten dem BVB mehr Raum zur Entfaltung. Die sich bietenden Gelegenheiten hätte Frei fast genutzt, scheiterte bei seinen beiden Schussversuchen aber knapp (72. und 74.). Auch ein Kopfball von Klimowicz nach toller Vorarbeit von Frei rauschte nur um Zentimeter am Tor der Gäste vorbei (81.). Ziegler, der an diesem Nachmittag wenig zu tun hatte, war zur Stelle, als er zum einzigen Mal wirklich gefordert wurde: Einen wuchtigen 118-km/h-Freistoß von Rahn faustete er aus der Torecke (84.). Und während sich die Zuschauer über Schalkes Rückstand in Leverkusen freuten, hätte der ebenfalls eingewechselte Valdez fast noch nachgelegt. Wenig später war Schluss.
guinness5: Hans-Joachim Watzke: "Diese Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen!"
25.02.08 21:29
Zu den beiden Spielen gegen Hansa Rostock und TSG Hoffenheim strömen innerhalb von drei Tagen rund 120.000 Zuschauer in den Signal Iduna Park. Eine solche Treue, eine solche Begeisterung gibt es wohl nur in Dortmund?
Hans-Joachim Watzke (48): "Unser größtes Plus ist es, dass die Menschen mit einer außergewöhnlichen hohen Solidarität und Begeisterung hinter Borussia Dortmund stehen. Die zum Spiel gegen Hoffenheim erwartete Zahl ist insofern bemerkenswert, dass jeder Zuschauer vollen Eintritt entrichten muss, da diese Partie nicht in den Dauerkarten enthalten ist."
Hans-Joachim Watzke hofft auf den Einzug ins Halbfinale und mahnt zugleich: „Wir dürfen das Fell des Bären nicht verteilen, bevor wir ihn erlegt haben.“
Welchen sportlichen Stellenwert hat diese Begegnung?
Watzke: "Es ist ein Spiel, in dem man nachher nichts mehr reparieren kann. Die Mannschaft wird alles versuchen, um erstmals seit 1989 in ein DFB-Pokal-Halbfinale einzuziehen. Wir haben uns jetzt so weit vorgekämpft, wir haben auf dem Weg ins Viertelfinale bereits zwei Bundesligisten ausgeschaltet - diese Chance sollten wir uns jetzt nicht entgehen lassen."
Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Watzke: "Wer sich mit Hoffenheim beschäftigt, erkennt schnell, dass dies praktisch ein Erstligist ist. Das sieht man anhand der finanziellen Aufwendungen, das sieht man anhand der Zusammenstellung der Mannschaft mit vielen starken Spielern. Hoffenheim könnte zu jeder Zeit in der ersten Liga mitspielen. Das einzige Problem war: Es hat eine gewisse Zeit gedauert, bis sich das Team gefunden hat. Deshalb und aufgrund der enormen Konkurrenzsituation in der zweiten Liga steht dieser Klub nicht auf einem oberen Tabellenplatz. Noch nicht. Ich glaube, dass diesem Klub sogar noch der Aufstieg gelingen wird. Wir müssen deshalb von Anfang an mit der gleichen mentalen Einstellung in dieses Spiel gehen, als wenn wir auf einen Bundesligisten treffen würden."
Also ist die Aufgabe vergleichbar mit dem Zweitrundenspiel gegen Frankfurt?
Watzke: "Es wird schwer, gegen Hoffenheim zu spielen, denn diese Mannschaft kann unbelastet aufspielen. Aber es gibt kein Wenn und Aber: Gehen wir dieses Spiel mit der nötigen Leidenschaft und Konsequenz an, werden wir als Sieger vom Platz gehen."
„Man kann im DFB-Pokal gutes Geld verdienen. Die Einnahmen bewegen sich aktuell bei deutlich über 2,5 Millionen Euro – inklusive des Viertelfinales."
Angenommen, der Sprung ins Halbfinale würde gelingen. Haben Sie bei der Auslosung am 2. März einen Wunschgegner?
Watzke: "Wenn du im Halbfinale bist, hast du nur einen Wunsch: ein Heimspiel zu haben. Noch aber sind wir nicht im Halbfinale, weil uns Hoffenheim alles abverlangen wird. Wir dürfen das Fell des Bären nicht verteilen, bevor wir ihn erlegt haben."
Wie hat sich der Pokal-Wettbewerb bislang für Borussia Dortmund ausgewirkt?
Watzke: "Wir haben aufgrund der ausgebliebenen Erfolge in der vergangenen Jahre nur mit Einnahmen in Höhe von 200.000 Euro kalkuliert. Sie bewegen sich aktuell bei deutlich über 2,5 Millionen Euro - inklusive des Viertelfinales. Man kann im DFB-Pokal gutes Geld verdienen. Leider haben wir es in den vergangenen Jahren immer leichtfertig liegen lassen."
Die angesprochenen 2,5 Millionen Euro lassen sich sogar locker verdoppeln, wenn Borussia Dortmund den Sprung ins Endspiel schafft.
Watzke: "Das ist richtig, gleichwohl aber hat das Finanzielle nur eine sekundäre Bedeutung. Entscheidend ist, dass wir die Zuschauer sportlich überzeugen."
Auch, weil dieser Wettbewerb eine "Abkürzung" auf dem Weg nach Europa bedeutet?
Watzke: "Ein DFB-Pokal-Halbfinale bedeutet eine große Faszination: Live-Übertragung im Fernsehen, ausverkauftes Haus. Das hätte was. Aber noch einmal: Wir sind erst im Viertelfinale!"
guinness5: "Ich stehe hundertprozentig zum Verein!" - Sebastian Kehl verlängert Vertrag bis 2012
28.02.08 16:12
Gemeinsam in eine hoffentlich wieder erfolgreiche Zukunft: Thomas Doll und Sebastian Kehl.
Die obligatorische Pressekonferenz zwei Tage vor einem Bundesligaspiel fing am heutigen Donnerstag einige Minuten verspätet an. Der Grund wurde kurz darauf bekannt: Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung, und Sportdirektor Michael Zorc hatten die Vertragsgespräche mit Sebastian Kehl erfolgreich zum Abschluss gebracht. Als Zorc das Ergebnis den Medien verkündete, strahlte Trainer Thomas Doll und klopfte dem neben ihm am Podium sitzenden Nationalspieler mehrfach anerkennend auf die Schulter. Keine Frage, Kehl spielt in Dolls und Borussias Planungen eine herausragende Rolle.
"Wir sind sehr glücklich über diese Entscheidung", betonte Zorc, "und auch darüber, dass er ein klares Bekenntnis zum BVB abgegeben hat." Der neue Kontrakt, bestätigten beide Seiten, enthält keine Ausstiegsklausel. "Es reizt mich, dass ich eine tragende Figur in den nächsten Jahren sein soll", bekräftigte der Vize-Weltmeister von 2002 und WM-Dritte von 2006: "Wir wollen in absehbarer Zeit auch international wieder angreifen."
Sportdirektor Michael Zorc.
Der Mittelfeldspieler lobte die "offenen und harmonischen Gespräche", die er in den letzten Wochen mit Watzke und Zorc geführt habe und ergänzte: "Ich bin froh, diese Entscheidung getroffen zu haben." Es habe zwar "Optionen" mit drei bis vier Vereinen aus dem Ausland gegeben, jedoch "keine Gespräche mit einem anderen Bundesligisten." Letztlich habe "das Gesamtpaket eindeutig für Borussia Dortmund gesprochen", auch wegen Zorcs überzeugender Arbeit und Argumentation. "Sebastian hätte sich nicht so entschieden, wenn er nicht sehen würde, dass hier etwas wächst, dass wir wieder Perspektiven haben", erwiderte der BVB-Sportdirektor.
guinness5: Ist das nicht geil, das es noch Spieler gibt den der Verein am Herzen liegt....
28.02.08 21:03
guinness5: 2:0 - Klare Fehlentscheidung bringt Werder Bremen auf die Siegerstraße
01.03.08 21:20
guinness5: Medien: "Borussia hat in der ersten Halbzeit richtig guten Fußball gespielt"
01.03.08 21:40
Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Thomas Doll (v.l.).
Michael Zorc, Sportdirektor: "Natürlich sind wir mit diesem Los sehr zufrieden. Jetzt wollen wir unbedingt und mit aller Macht nach vielen Jahren endlich wieder ins Finale nach Berlin. Ich weiß noch, wie toll es 1989 war, so als wäre es gestern gewesen. "
Thomas Doll, Cheftrainer: "Ich habe mir vor allem ein Heimspiel gewünscht. Mit unseren Fans im Rücken wollen wir das große Ziel erreichen und ins Endspiel kommen. Aber jeder weiß auch, dass der FC Carl Zeiss Jena schon drei Bundesligisten aus dem Pokal geworfen hat. Wir müssen und werden das Halbfinale genau so konzentriert angehen wie das Viertelfinale gegen Hoffenheim."
BVB-Stürmer Mladen Petric (26) sprach aus, was alle Dortmunder nach dem 0:2 in Bremen dachten: „Wir fühlen uns vom Schiri betrogen!“
Zurecht – gibt sogar Markus Merk (45) ehrlich zu. Er hatte Werders Führungstor (44.) durch Markus Rosenberg (25) trotz Abseits anerkannt. Sekunden später aber seinen Fehler – bei Wiederholung auf der Großleinwand – sofort selbst eingesehen.
Merk, der sich in dieser Szene auf Assistent Markus Wingenbach verlassen hatte: „Schlimm, wenn jeder im Stadion erkennen kann, dass wir mit unserer Entscheidung falsch gelegen haben. Der bitterste Moment meiner fast 20-jährigen Laufbahn.“
guinness5: Unglaubliche Nachfrage nach Pokal-Karten: Freier Ticket-Verkauf derzeit unterbrochen
06.03.08 22:42
Der Run auf die Pokal-Karten hat zur Folge, dass die gut 22.000 außerhalb des Dauerkarten-Kontingents frei verfügbaren Tickets zur Zeit restlos ausverkauft sind. Der freie Kartenverkauf muss deshalb unterbrochen werden. Erst Mitte kommender Woche, wenn die Umtauschfrist für die 50.500 Dauerkarten-Inhaber von Borussia Dortmund abgelaufen ist, und nur dann, wenn nicht alle Saisonkarteninhaber ihre Tickets abgerufen haben, kommen die nicht abgenommenen Tickets in den freien Verkauf und sind dann auch wieder in allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Online-Ticket-Shop sowie im Callcenter verfügbar. "Die Nachfrage ist unglaublich hoch", sagt Matthias Naversnik, Leiter der Ticketing-Abteilung bei Borussia Dortmund. Hält sie an, ist mit einem ausverkauften Signal Iduna Park zu rechnen. (br)
guinness5: Flutlicht beim BVB: Der Mythos ist zurück! BVB will mit Heimsieg an Hertha vorbei ziehen
06.03.08 22:55
http://www.youtube.com/watch?v=9SqlY1MYGyo
guinness5: "Wenn du nur nebenher läufst, gewinnst du in Hamburg keinen Blumentopf..."
13.03.08 23:28