Aston Martin (WKN A2QJD4)
Siehe DB12, der sich ich behaupte, bisher mindestens doppelt (oder eher noch mehr) so hoch wie das Vorgängermodell verkauft und klar das Modell gewesen ist, das die Gesamt-Verkäufe in den letzten drei Quartalen da gehalten hat, wo sie noch waren und zu einer Zeit, während es keine Produktion der alten Vantage und DBX mehr gab. Das lässt sich - leider nur bedingt, weil die Sports/GT Modelle nur zusammengefasst gemeldet werden - an den vergangenen Verkaufszahlen auch tatsächlich ablesen.
Du hast hier immer wieder auf ein bestimmtes Fahrzeug, ein "schöner" DB12 Volante von Moll Düsseldorf Bezug genommen, weil es mit einem deutlichen Nachlass angeboten wird. Für mich allerdings nicht repräsentativ, da es Moll Düsseldorf gar nicht mehr gibt, zumindest nicht als Aston Martin Händler, wie ich höre... Schon mal überlegt ob das Fahrzeug vielleicht nur deshalb mit so einem Nachlass angeboten wird? Daß sich die Nachfrage nach dem DB12 nach einem Jahr in absehbarer Zeit etwas entschleunigen wird, das halte ich für vollkommen erwartungsgemäß.
Ich traue auch dem Vantage einiges zu, wie schon gesagt dem DBX aber leider weniger. Die Nachrichtenlage zuletzt war zwar sehr gut, wie du erwähnst Vanquish, Newey usw. aber Tatsache ist, es hat sich offensichtlich nicht in eine ausreichend gute Auftragslage übersetzt.
Die gewisse Ratlosigkeit teile ich und dass der Kurs im Moment von der 1 GBP Marke angezogen wird, obwohl ich kurzfristig kein Liquiditätsproblem erwarte. Wie sie das in den Griff bekommen? Es sieht leider nicht danach aus, dass sie kurzfristig 10.000 Autos p.a. verkaufen können und nebenbei läuft noch der Valkyrie aus. Wo bleibt denn der Valhalla...? Die Ausgaben für die BEV Entwicklung um 100.000 p.a. kappen? Ja, ist aber nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Ich sehe leider keinerlei operative Möglichkeiten mehr, die ausreichen, sondern nur strukturelle, sprich jemanden der von Stroll übernimmt und Kapital und Technologie mitbringt.
nach dem gestrigen Desaster mag ich meinen Senf auch noch mal hinzu geben...Was soll man dazu noch sagen, es ist tatsächlich ein Desaster. Wobei man abschichten muss, denn für die aus meiner Sicht eher marginalen Anpassungen der FJ guidance waren 25% Abschlag sicher nicht gerechtfertigt. Aber es kommen hier halt noch weitere Facetten hinzu:
1. Kommunikation/Vertrauen
Hier ist für mich der größte Schaden entstanden. Das Vertrauen der Anleger dürfte nun bis auf Weiteres zerdeppert worden sein. Selbst bei der gestrigen Kommunikation der Gewinnwarnung sprechen sie davon, dass sie in "einer beneidenswerten Situation sind..." weil alle Modell neu usw. Passt in dem Kontext überhaupt nicht.
Obwohl der neue CEO gestern ziemlich unaufgeregt, ehrlich und kompetent rüber kam, was das einzig Positive am gestrigen Tag war.
Die Kommunikation dürfte sich in Zukunft unter Adrian wahrscheinlich stärker an der Realität ausrichten.
2. Genannte Gründe
China:
Die IR-Abteilung schrieb gestern, dass tatsächlich erst im September absehbar, dass die Pläne nicht mehr zu halten sind wg. China usw. Das ist für mich ein vorgeschobener Grund. China war die ganzen letzten Jahre mit rd. 500 units. p. a. nie besonders stark (#7055). Von dort kamen also weniger als 10% des Gesamtumsatzes.
Lieferketten:
Hier sind sie derzeit eher Opfer. Nahezu alle Hersteller haben ihre Prognosen kassiert. Fraglich ist jedoch auch hier, ob sich dieses nicht schon viel eher abgezeichnet hat.
Strategische Entscheidung:
Hier liegt aus meiner Sicht die eigentliche Botschaft. Ich interpretiere aus dieser Aussage, dass sie (der CEO) beschlossen haben, die Produktion nunmehr tatsächlich an die Nachfrage anzupassen (was sie eigentlich schon die ganze Zeit raus posaunt haben). Zudem wollen sie die Produktion über das Jahr hinweg glätten, was absolut Sinn macht und ein Schritt in Richtung Realität ist.
Das Problem ist jetzt natürlich die angespannte Liquidität. Sollte es tatsächlich zu weiteren Produktionsausfällen kommen, könnte es eng werden. Der Markt (und das ist ein weiterer Grund für den hohen Abschlag) rechnet nun mit weiteren Kapitalmaßnahmen ggf. mit Verwässerungen.
Gibt aktuell kleinen Grund hier weiter investiert zu sein. Seitenlinie!
VG
https://auctions.hampsonauctions.com/auction/lot/...&pn=1&g=1
Kein Unternehmen wird jemals ehrlich sagen, dass für ein neues Produkt einfach keine Nachfrage besteht. Oder sie haben den Preis zu hoch angesetzt.
Sie müssen Ausreden erfinden, und diese Ausreden sind China (500 Autos pro Jahr) und Lieferprobleme.
Hat Ferrari diese Probleme?
Ein gutes Management mildert und vermeidet diese Katastrophen.
Jetzt muss Hallmark Angebot und Nachfrage zusammenbringen, was mindestens 1000 Autos weniger pro Jahr bedeutet. Mit einem höheren Preis in einer Rezession/wirtschaftlichem Gegenwind.
Die Ergebnisse des dritten Quartals könnten wirklich hässlich sein. Wenn sie nicht 1500 Autos verkauft haben, haben sie Probleme, auch nur die neuen Vorgaben zu erfüllen.
2500 Autos im vierten Quartal sind immer noch eine große Herausforderung, wenn die Nachfrage einfach nicht da ist. AMl hat noch nie 2500 Autos in einem Quartal verkauft.
Der DBX ist die größte Sorge. Hallmark sagte, die USA seien immer noch voller alter Modelle, die sie loswerden müssten, um mit dem Verkauf neuer Modelle beginnen zu können.
Also hat Stroll wieder einmal die Händler übervorteilt, das Problem geschaffen und dann den Neuen im ersten Monat die schlechten Neuigkeiten dem Markt verkünden lassen. Von Stroll ist nichts zu sehen. Charmant!
ansonsten:
Februar: https://www.tag24.de/thema/mercedes-benz/...it-weniger-gewinn-3106088
März: https://www.deraktionaer.de/artikel/...rt-rueckt-naeher-20246575.html
April: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/...-4ec7-8e58-4e88f2094129
https://www.focus.de/finanzen/boerse/...rcedes-benz_id_259840878.html
Mai: https://www.automobil-produktion.de/produktion/...etten-um-4-898.html
Juli: https://www.automobilwoche.de/automobilzulieferer/...tomobilindustrie
September: https://www.it-times.de/news/...bei-lieferketten-und-logistik-162870/
Die Lieferkettenprobleme sind in der Branche seit langem bekannt.
China sehe ich genauso. Der Anteil ist massiv geschrumpft, in H1 2024 vielleicht noch 250 units. Das fällt ihnen jetzt auf? Außerdem müßten doch die Lieferzeiten deutlich ansteigen, wenn sie 1.000 units weniger in diesem Jahr bauen und Lieferprobleme haben.
Am 24.7.2024 veröffentlichten sie die H1 Zahlen, also vor 2 Monaten und 1 Woche und nach katastrophalem H1, da wußten sie nichts? Da war alles noch schön? Ich glaub das nicht!
mit folgenden Aussagen:
2024 guidance and medium term targets reiterated
Timelines for new models remain unchanged
Gross margin further improving towards our target of c.40%
Enhanced profitability and EBITDA will be driven
by significant volume growth in H2 2024
Expect to generate positive free cash flow in H2 2024, and
sustainably thereafter
Richtig wäre wohl gewesen die Modelle DBX und Vantage von Beginn an 10-20% günstiger zu verkaufen und dafür Volumen zu haben. Die krassen Wertverluste sprechen auch für sich.
Sondermodelle und DB11 und DB12 preislich höherpreisig belassen.
Aston Martin ist eben kein „britischer Ferrari“.
Hallmark ist pragmatisch, nicht Stroll, der bombastische Übertreibungen betreibt.
Ich denke immer noch, dass es eine schwierige Aufgabe ist, dieses Jahr 6000 Autos zu erreichen.
AML hat 2023 nur 6620 verkauft und etwa 1000 in die Händler gesteckt, also sagen wir, die tatsächliche Verkaufsrate beträgt 5620.
Alle Verkaufszahlen für 2024 sind bisher gleich oder schlechter als die von 2023 (bis Ende August).
4 Monate, um selbst die neue Prognose zu retten. Ich denke, sie werden ein wenig knapp sein, so um die 5800.
Das wird nicht so wichtig sein, die Gewinnwarnung ist raus.
Es hilft ihrer Bargeldsituation jedoch nicht.
Bargeld in Höhe von 247 Mio. + 135 Mio. in neuen Anleihen = 382 Mio., aber ca. 190 Mio. sind Kundeneinlagen, die abgewickelt werden müssen.
192 Millionen werden nicht lange reichen, wenn die Fabriken aufgrund von Lieferproblemen ineffizient sind.
Der Ausverkauf alter Modelle wird sich noch einmal rächen. Stroll versprach, diese Tage seien vorbei, als er das Ruder übernahm. Jetzt hat es zu einem Vermögensverlust von 25 % bei allen geführt und zu einer möglichen Gelderhöhung. Er scheint nie dazuzulernen.
Lamborghini steckt in einer noch größeren Übergangsphase und was für Zahlen haben die?
5,558 units in H1 + 4,1%, revenues +14,1%,
Huracan ausverkauft bis zum Ende, Nachfolger Temerario Hybrid kommt, Revuelto Hybrid 2 Jahre Lieferzeit, Urus SE Hybrid Lieferzeit 1 Jahr, full electric kommt
Also komplett neue Fahrzeuge, keine umfangreichen MOPF wie bei AML, incl. Hybrid auf dem Markt und hervorragende Zahlen. Kein Gefasel von China Schwäche und Lieferproblemen. Sie nehmen auch nicht am F1 Zirkus teil, auf den manche hier so viel Wert legen. Man sieht, es geht auch in schwierigen Zeiten anders.
Ich kann dieses ganze Gerede, was AML für schöne Autos baut und was da alles dolles noch kommen soll, nicht mehr hören. Keiner weiß wieviele Valhalla und andere specials verkauft/geordert sind und wie die "Lieferprobleme" sie betreffen. Ihre Lieferzeiten liegen sehr weit unter Ferrari und Lamborghini und noch nie war ein core Modell ausverkauft. Sie haben in H1 118 specials verkauft und selbst, wenn es etwas mehr in H2 werden, was soll das denn reißen? 5.600 core bei einem ASP ( H1 2024) von 180.000 GBP sind 1 Mrd. GBP revenues! Und selbst wenn sie 250 specials für je 1 Mio. GBP verkaufen, stehen sie bei 1,25 Mrd. GBP und das sind 400 Mil. GBP weniger als in 2023, bei deutlich gestiegenen Kapitalkosten (ca. 140 Mil. GBP im Jahr) Das sind die aktuellen Zahlen, basierend auf den Veröffentlichungen von AML. Was kann man sich da noch schön denken?
https://www.lamborghini.com/en-en/news/...he-first-six-months-of-2024
Das schafft in der Liga eigentlich nur Ferrari, alle anderen Nobelmarken haben ihre Unabhängigkeit längst verloren.
Deshalb buhlen auch so viele um AML, um schlussendlich möglichst günstig zum Zug zu kommen.
Und machen wir uns nichts vor, Leute mit großen Aktienpaketen wie Stroll gehen bestimmt nicht leer aus, egal wo der Share Price gerade steht.
Ist für mich seit Jahren eine kleine Zockerposition in freudiger Erwartung des Turnarounds.
Sind wir mal ehrlich: überbezahlte CEOs hatten wir bereits reihenweise, nun wäre es an der Zeit für Kontinuität und kleinere Gehalts- und Bonibrötchen backen bis man CF positiv ist. Alles andere werte ich als Missmanagement.