Lehmans Bros - der nächste Pleitekandidat?
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 19.09.08 20:53 | ||||
Eröffnet am: | 17.03.08 17:40 | von: Karlchen_II | Anzahl Beiträge: | 32 |
Neuester Beitrag: | 19.09.08 20:53 | von: Jack Power | Leser gesamt: | 10.309 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Lehman's shares fell 2.8 percent to $36.60 in after-market trading after the planned convertible preferred share offer was announced, since it could result in more shares being issued.
Chief Financial Officer Erin Callan told Reuters the deal was meant to end questions about the bank's balance sheet, and the capital was not needed to offset the impacts of write-downs or losses.
"We have not changed our view on our real need for capital, but we have changed our view from a perception perspective," Callan told Reuters.
Questions about whether Bear Stearns Cos Inc had enough capital were enough to force what was once the fifth-largest U.S. investment bank to sell itself for a pittance. Lehman Brothers is the fourth-largest U.S. investment bank, and fears about its stability have helped push down its share price more than 40 percent since February.
The rationale for the deal struck some investors as odd.
"This just makes me scratch my head. Why do this if you don't have to?" said Matt McCormick, portfolio manager at Bahl & Gaynor Investment Counsel in Cincinnati, which does not own Lehman shares.
The global financial sector is increasingly starved of capital after sustaining more than $200 billion of losses from subprime mortgages and other assets.
http://www.reuters.com/article/topNews/idUSWNAS641920080401
Lehman Brothers im zweiten Quartal vor dem Kollaps
Experte sieht Extremsituation jedoch nicht als zweites Bear Stearns
New York/München (pte/09.06.2008/13:55) -
Die US-amerikanische Investmentbank Lehman Brothers http://www.lehman.com steht kurz davor, eine Kapitalspritze von mehr als fünf Mrd. Dollar zu bekommen. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf einen Insider berichtet, muss das Institut wegen Belastungen durch Absicherungsgeschäfte für das zweite Geschäftsquartal einen Verlust von mehr als zwei Mrd. Dollar ausweisen. 2008 wäre für das renommierte Unternehmen das erste Jahr in der Konzerngeschichte, in dem rote Zahlen geschrieben würden. Bislang gingen Analysten bei ihren Erwartungen noch davon aus, dass für das zweite Quartal "nur" 300 Mio. Dollar anfallen (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080603017). Am 16. Juni wird die angeschlagene Bank ihre Geschäftszahlen veröffentlichen. Insider rechnen mit dem Schlimmsten, wobei sogar das Negativbeispiel Bear Stearns in der Diskussion angeführt wird.
"Der Quartalsverlust je Aktie ist zwar sehr hoch, dennoch wäre es zum jetzigen Zeitpunkt zu hoch gegriffen, von einem zweiten Bear Stearns zu sprechen", sagt BayernLB-Bankenanalyst Frank Wohlgemuth im Gespräch mit pressetext. Laut dem Experten zeige die Entwicklung am Beispiel Lehman Brothers mehr als deutlich, dass die Situation für die US-Investmentbanken als "nach wie vor prekär" eingeschätzt werden muss. "Die Wogen sind längst noch nicht geglättet, insofern gehe ich davon aus, dass die internationale Finanzkrise noch nicht restlos ausgestanden ist und womöglich noch weitere Opfer fordern wird", prognostiziert Wohlgemuth. Obwohl Händler und Börsianer nach Abschreibungen der Banken in Mrd.-Höhe inzwischen von einem Abklingen der Finanz- und Kreditkrise ausgegangen waren, wird damit erneut Salz in die offenen Wunden gestreut.
Angesichts der miserablen Quartalszahlen will der Konzern bis spätestens morgen, Dienstag, Details über die geplante Kapitalerhöhung bekannt geben. Bislang noch völlig offen ist, wer der Bank als Investor unter die Arme greifen wird. Angesichts der dürftigen Informationslage sprechen Insider inzwischen von ausländischen Investoren in Form von Fonds aus dem Nahen Osten oder Asien. Auch die britische Großbank Barclays PLC http://www.barclays.com war bereits im April dieses Jahres mit dieser Art von Kreditgebern in Verbindung gebracht worden. Medienberichten zufolge hatte es bereits vor Tagen geheißen, Lehman Brothers könnte durch die Kapitalmarktkrise einen Mrd.-Verlust einstecken und ziehe eine Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Bezugsrechten in Betracht. Bislang wollte sich das Unternehmen zu den kursierenden Gerüchten jedoch noch nicht öffentlich äußern. Im Mai 2008 hatte Lehman die Streichung von rund 1.300 Stellen angekündigt. Werden die Pläne tatsächlich umgesetzt, wären dies fünf Prozent der Belegschaft. (Ende)
Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Florian Fügemann
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wenn ich mehr euros hätte, ich glaub ich würde zur zeit nur bankaktien kaufen ...
Restrukturierungsplan [Bearbeiten]Üblicherweise entwirft das Unternehmensmanagement eine Schulden- und Eigenkapital-Konstruktion, die das Unternehmen wieder profitabel macht. Danach finden umfangreiche Treffen mit einer Vertreterkommission der Gläubiger und der Aktionäre statt, um einen Restrukturierungsplan auszuhandeln. Nach der endgültigen Einreichung des Restrukturierungsplanes im Insolvenzgericht stimmen die Gläubiger und Aktionäre über den Plan ab. Das Insolvenzgericht muss dann die endgültige Zustimmung zum Restrukturierungsplan geben.
Falls keine Vereinbarung mit allen Gläubigern oder Gläubigergruppen erreicht werden kann, kann das Unternehmen dem Insolvenzgericht vorschlagen, den Restrukturierungsplan gegen die Stimmen der Gläubiger anzunehmen (cram down). Ein cram-down-Restrukturierungsplan muss höhere rechtliche Anforderungen als ein einvernehmlich angenommener Restrukturierungsplan erfüllen.
Aktionäre [Bearbeiten]Chapter 11 sichert, dass Gläubiger, die vom insolventen Unternehmen kein Geld oder neue Schuldtitel erhalten, stattdessen Aktien des Unternehmens als „Bezahlung“ erhalten. Dabei können die ursprünglichen Aktionäre eventuell vollständig durch die neuen Aktionäre abgelöst werden.
Eine der rechtlichen Voraussetzungen eines cram-down-Restrukturierungsplanes ist, dass kein Aktionär Werte erhält, bevor nicht die Gläubiger ausgezahlt wurden (Geld, neue Schuldverschreibungen oder Güter), die gegen den Restrukturierungsplan gestimmt haben. Deshalb hängt der Aktienwert nach einer der Chapter-11-Insolvenz hauptsächlich vom Verhältnis des Unternehmenswertes zur Summe der Schuldenforderungen ab.
Ein anderer Kritikpunkt ist, dass das Unternehmen unter Chapter 11 praktisch unter dem „Schutz“ des Gerichtes betrieben wird. Das ermöglicht dem Unternehmen oft eine „Wiederauferstehung“ mit einem großen Vorsprung und Konkurrenzvorteil auf dem Markt. Durch diesen ungerechten Vorteil wird der Markt verfälscht, und andere konkurrenzfähige Unternehmen werden geschädigt.
Der Sinn von Chapter 11 [Bearbeiten]Man geht allgemein davon aus, dass das gesamte funktionierende Unternehmen wesentlich mehr Wert ist, als man durch den Verkauf seiner Einzelteile (Einzelunternehmen, Vermögen) erzielen würde. Folglich ist es der ökonomischste Weg, einem ins Straucheln geratenen Unternehmen die Fortführung des Geschäftsbetriebes zu ermöglichen. Dazu werden einige Schulden gestrichen, und das Unternehmen geht in das Eigentum der Gläubiger über, deren Forderungen gestrichen wurden. So werden Arbeitsplätze erhalten, und der Betrieb bleibt erhalten. Die Interessen der Gläubiger werden am besten geschützt, wenn der Betrieb Gewinne abwirft, indem er profitabel weiterarbeitet. Bei der Zerschlagung eines Betriebes (Chapter 7) ist der Gesamtverlust meist höher.
Chapter 11 dient auch dazu, um eine Vereinbarung mit einem Geldgeber (creditor) für alle anderen Gläubiger verbindlich zu machen. Wenn das Unternehmen zusätzliche Liquidität benötigt, kann ein neuer Geldgeber einen höheren Rang für die Rückzahlung (a higher priority payback) oder dringliches Sicherungsrecht (lien) erhalten, als ohne Chapter 11. Chapter 11 sichert also die weitere Finanzierung des Unternehmens ab.