Kabul gefallen - die Folgen:
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 13.11.01 14:23 | ||||
Eröffnet am: | 13.11.01 10:19 | von: Reila | Anzahl Beiträge: | 20 |
Neuester Beitrag: | 13.11.01 14:23 | von: numpsi99 | Leser gesamt: | 1.737 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
Bewertet mit: | ||||
Die Erreichung der US-Ziele hinsichtlich Zugriff auf Ölförderstätten und Bau der Afghanistan-Pipeline scheint nun in greifbarer Nähe zu sein.
Fazit: Die USA sind unbestrittene und bestätigte Führungsmacht in der Welt. Dieses psychologische Moment des gewachsenen Selbstvertrauens wird die Kurse gerade amerikanischer Aktien beflügeln, denn es trifft zusammen mit einem Markt voller Liquidität. Langfristig gibt es immer noch ungelöstes Konfliktpotential in der Region. Es bleibt spannend.
R.
Durch den Fall Kabuls hat zwar die Nordallianz an Prestige gewonnen, aber die Führungsspitzen der Taliban wie auch das Gros der Taliban-Truppen konnten sich zurückziehen.
Oder warum glaubst Du wollte Bush lieber einen schnellen Vorstoß der Nordallianz-Truppen nach Süden und nicht die Einnahme Kabuls ?
Die Folgen sind jetzt, daß die Taliban den Bürgerkrieg wohl noch deutlich länger hinziehen können, da sie jetzt irgendwann in den Guerillakrieg übergehen können. Und mit diesem hatten schon die Russen Probleme.
Wenn Du Insiderinfos hast daß die US-Ziele die zur Intervention in Afghanistan führten die Ölfelder bzw. die geplante Ölpipeline waren, dann nenne mir bitte dahingehend die offiziellen Quellen, bzw. die Staaten die das bestätigt haben.
Hier im Board wurde lange genug die Beweislage gegen Bin Laden als unzureichend erachtet, obwohl sie selbst moslemischen Regierung ausreichten.
Ich erwarte von Dir jetzt eine Beweislage für die US-Ziele, die mindestens so "wasserdicht" ist, wie die von den USA gegen Bin Laden vorgelegten.
Ansonsten mußt Du Dir gefallen lassen, daß ich Dein Posting einfach als erbärmlich "abstemple".
Mit freundlichen Grüßen und Dir noch einen schönen Tag wünschend
Numpsi99
Mit Moral und Vergangenheitsbewältigung wird keine Realpolitik gemacht!
Vergiss Deine Ausführungen
Viele Grüße
Die künftige gefahr resultiert aus Leuten unter den Siegern, gegen die Milosevic geradezu ein Weisenhknabe ist. Und diese Leute wollen ihre wiedergewonnene Macht behalten. Andererseits dürfte denen auch bewußt sein, daß sie ohne die Amerikaner nie nach Kabul gekommen wären und man gegen die USA nicht unbedingt im Sattel bleiben wird. Bin wirklich gespannt, wie die Amerikaner hier auf eine Regierungsbildung einwirken wollen, nachdem die Nordallianz bereits Tatsachen geschaffen hat. Minister sind ja schon in Kabul eingetroffen. Und wo Minister sind, da ist auch eine Regierung.
R.
Irgendwie muss der Geheimdienst ja an $$ kommen.
Traurig aber Wahr.
Viele Grüße
aus dem Ruhrpott
Nur Ihr versteht das nicht - mangels Info-Masse.
Allerdings jetzt beginnt erst ein aufreibender Guerillakrieg,
und der kann den Amerikanern nur Recht sein, da dadurch die Nordallianz-
Gangster beschäftigt werden.
Teuer ist allerdings der "Spass":
SPIEGEL ONLINE - 12. November 2001, 17:11
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,167398,00.html
Unabhängige Schätzung
Afghanistan-Krieg könnte zwölf Milliarden Dollar kosten
Während das Pentagon zu den Kosten des Afghanistan-Krieges schweigt, hat ein unabhängiges Forschungsinstitut eine erste Prognose vorgelegt. Demnach gibt die US-Regierung pro Monat mindestens eine halbe Milliarde für Bomben, Marschflugkörper und Flugstunden aus.
Washington - Möglich ist nach der Schätzung des amerikanischen Zentrums für Kostenschätzung (CSBA) auch, dass die Kriegsführung monatlich eine Milliarde kostet. So lange nicht bekannt sei, wie viele Bomben die US-Kampfjets abwerfen und was am Boden vor sich gehe, lasse sich diese Zahl des Zentrums für Kostenschätzung (CSBA) aber nicht weiter präzisieren.
Der für Haushaltsstudien zuständige CSBA-Direktor Steven Kosiak sagt, auf ein Jahr hochgerechnet könnten sich die Kosten des Krieges auf zwölf Milliarden Dollar belaufen - die Hälfte dessen, was die US-Regierung für medizinische Forschung ausgibt.
Zum Vergleich: Für den Kosovo-Krieg gab die USA rund drei Milliarden, für den Golfkrieg etwa 61 Milliarden Dollar aus. Bei letzterem erstatteten die Alliierten aber den überwiegenden Teil der Kosten, und manche Kalkulationen kamen sogar zu dem Ergebnis, dass die USA im Golfkrieg noch Profit gemacht hatten.
Relativ präsize beziffern lässt sich indes, wie teuer der einmalige Einsatz bestimmter Militärtechnologie ist. Eine Flugstunde mit dem FA-18-Kampfbomber der Marine wird mit rund 5000 Dollar veranschlagt. Eine der häufig verwendeten JDAM-Bomben kostet 25.600 Dollar, ein "Tomahawk"-Marschflugkörper zwischen 600.000 und einer Million Dollar.
Allein in der ersten Angriffswelle wurden nach Angaben aus US-Regierungskreisen 50 Cruise Missiles vom Typ "Tomahawk" abgeschossen, darunter einige britische Marschflugkörper. Der "Pave Low"-Hubschrauber, der bei schlechtem Wetter in Afghanistan abstürzte, hatte einen Wert von 40 Millionen Dollar, der in Pakistan abgestürzte Hubschrauber vom Typ "Black Hawk" kostete elf Millionen Dollar.
Das Pentagon hat bisher offiziell erklärt, es werde einige Zeit dauern, die Kosten des Afghanistan-Krieges zu benennen. "Das Verteidigungsministerium wird die Zahlen sammeln, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir sie noch nicht", sagte Pentagon-Sprecherin Susan Hansen.
Auch sollte hinterfragt werden, ob diese Einnahme wirklich als produktiv angesehn wird, denn wenn man wirklich davon ausgeht, dass die Stadt im Kampf gefallen ist, oder die Taliban unter Zugzwang leiden, kann von einer erhoehten Wahrscheinlichkeit einer Kurzschlusshandlung ausgegangen werden. Daruner verstehe ich einen Einsatz von Chemischen Biologischen oder auch anderen Mittel zur Massenvernichtung.
Das Land und die Leute sind den Taliban unwichtig, daher wird sicherlich zu bedenken, was ein verzweifelter Akt bewirken kann.
so long
(d)
"Afghanistan-Krieg könnte zwölf Milliarden Dollar kosten", diese Überschrift hat Bildzeitungsniveau.
Sie beinhaltet nämlich die Vorraussetzungen, daß die unbestätigte Schätzung 1 Milliarde Dollar pro Monat Kriegskosten stimmen ( 1 Milliarde, die Zahl erscheint mir doch ziemlich rund für eine konkrete Berechnung, zumal keine Berechnungsgrundlagen wie z.B. Munitionseinsatz vorhanden sind) und die Kriegsdauer 12 Monate beträgt (genau ein Jahr, wieder eine ziemlich runde Zahl, welcher Stratege das wohl erarbeitet hat).
Die Zahlen dieser Schätzung haben genausoviel Substanz wie eine Äußerung a la
"Deutschland könnte Ukraine am Mittwoch 9:0 schlagen". Voraussetzung Deutschland schießt alle 10 Minuten ein Tor. Und hier ist die Dauer der Konfrontation ziemlich genau festgelegt, nämlich auf 90 Minuten.
Ich vermisse hier wirklich hin und wieder selbst denkende Menschen ...
Numpsi99
Was die Ziele der Amerikaner betrifft, so war es wohl nicht in erster Linie Bin Laden gewesen. Mittels der pakistanischen, türkischen, russischen oder tadschikischen Geheimdienste hätte man ihn vermutlich lokalisieren und mit einem (riskanten) Kommandounternehmen erledigen können. Aber der Versuch wurde gar nicht erst unternommen.
Hinsichtlich der US-Ziele erinnere ich an Angola. Die USA kauften Öl bei der MPLA-Regierung, die den Küstenbereich mit den Ölquellen beherrschte. (Mit diesem Geld wurden neben russischen auch US-Waffen gekauft.) Sie etablierten dort auch ihre Ölkonzerne. Gleichzeitig unterstützten die USA Sawimbi mit Waffen, der ja über die Gebiete mit den Diamantenfeldern herrschte und dadurch zahlungsfähig war. Die für das Volk schreckliche Pattsituation der Kombattanten besteht bis heute. Ein rohstoffreiches Land ist völlig verarmt. Von Demokratie ist keine Spur. Aber die USA beziehen 7 Prozent ihrer Ölimporte aus Angola. Interessiert das noch irgendeine Sau? Redet jemand darüber? Versuchen die USA etwas für die Demokratisierung des südlichen Afrika zu tun? Die Antwort auf alle Fragen: Nein. Frag doch mal Peter Scholl-Latour. Das scheint hierzulande der einzige zu sein, der mit Sachkenntnis über diese Zusammenhänge spricht.
Hinsichlich der Interessen der USA im Nahen Osten und in benachbarten Regionen ist genug geschrieben worden. Sie haben in der Vergangenheit mit aller Macht ihre Ziele zu errreichen gesucht, zu denen ganz wesentlich die Umsetzungen ihre wirtschaftlichen Interessen (Öl) gehören. Was werden sie wohl heute tun?
Das alles soll die USA nicht verteufeln. Aber ein wenig Realismus kann wohl nicht schaden. Danke prom.
R.
Erinnert ein wenig an Stalin auf der Potsdamer Konferenz: "Tja, wir mußten die Ämter mit Polen besetzen, da die Deutschen alle weg waren". Und die anderen hatten das zu akzeptieren.
R.
Wenn diese $12 Mrd. ausreichen, um die Talibanbande samt diesem satanischen al-queida netzwerk loszuwerden, würde ich sagen:"Peanuts"
Terror wird es vermutlich auch später noch geben. Nur die handelnden Personen werden andere sein.
R.
der vergleich von n1608 ( ein computerspiel - anno 1608 ? *g*) ist zwar schon etwas sarkastisch, aber genau auf dem punkt gebracht!
gruesse
Mit Deinem Posting von 11:02 Uhr
"Nur Ihr versteht das nicht - mangels Info-Masse", stellst Du Dich selber als das dar was Du wohl auch bist.
Info-Masse ist für Dich wichtiger als Info-Klasse. Was viele sagen ist die Wahrheit.
Da komme ich mir doch vor wie im Mittelalter, wo es galt, was sieben Zeugen sagen ist die Wahrheit (besonders war diese Art der Wahrheitsfindung beliebt in Hexenprozessen).
Und zu dieser Art des Denkens sage ich nur noch: Und sie dreht sich doch ...
Ein selbst denkender
Numpsi