Dubioses vom Neuen Markt - SZ heute
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 06.11.01 19:50 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.01 21:40 | von: DarkNight | Anzahl Beiträge: | 7 |
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Der Griff nach der vollen Kasse
Der Internetdienstleister Adori ist gescheitert, aber immer noch attraktiv genug für ein gutes Geschäft – auf Kosten der Kleinaktionäre
Von Thomas Öchsner
Unternehmen am Neuen Markt wählen mit Vorliebe klangvolle Namen. Stefan Kreidl (31), ein Regensburger Internetpionier, mochte es besonders ausgefallen. Er nannte seine Gesellschaft, die Webdesign, Software und die gesamte Logistik für Online-Händler anbietet, Adori. Der Name stammt von einer indischen Tempeltänzerin, die Schönheit und Klugheit miteinander vereint haben soll. Kreidls Adori wird aber vermutlich nicht mehr lange tanzen, jedenfalls nicht so, wie es sich der Gründer vorgestellt hatte. Das Geschäftskonzept des Internet-Dienstleisters scheiterte kläglich. Die Adori-Aktie, für 13,50 Euro an die Börse gekommen, ist heute noch 1,82 Euro wert.
Als das Fachblatt e-Market den Jungunternehmer einige Woche nach dem Börsengang von Adori im Mai 2000 fragte, wie er sich die „Online-Apokalypse“ vorstelle, antwortete Kreidl: „Jeder surft und keiner kauft.“ Etwa ein Jahr später muss Kreidl langsam klar geworden sein, dass er mit seinen düsteren Vorahnungen richtig gelegen hatte. Adori machte mehr Verlust als Umsatz, und ein Ende der Misere war nicht in Sicht. Es begann die Suche nach Alternativen – und damit ein Tauziehen, das an einen Wirtschaftskrimi erinnert und die dubiosen Machenschaften am Neuen Markt um ein weiteres Kapitel bereichert. Dieses Mal geht es um den Versuch, ein Unternehmen auf Kosten der Kleinaktionäre auszuplündern.
Begehrte 56 Millionen DM
Das Objekt der Begierde ist die volle Kasse von Adori, in der nach letzten Angaben noch gut 56 Millionen DM aus dem Börsengang schlummerten, zu mehr als 90 Prozent in festverzinslichen Wertpapieren angelegt. Zu den Hauptdarstellern und Nebenfiguren in dem Stück gehören einige illustre, deutsche Unternehmer-Persönlichkeiten: Der Chef der Wagniskapitalgesellschaft Knorr Capital Partner (KCP), Thomas Knorr; der Gründer des Computerhändlers Vobis und Aufsichtsratschef von Adori, Theo Lieven; der Marketing-Experte und Adori-Aufseher Christoph Gottschalk, bekannt aus der gemeinsamen Werbung mit seinem Bruder Thomas für die Postaktie; der bereits erwähnte Kreidl, ein leidenschaftlicher Ferrari-Fahrer; Konrad Keil, Gründer und Hauptaktionär von Plan + Design Netcare (PDN), ein Nürnberger Unternehmen, das Telekommunikationsnetze aufbaut und wartet. Das Publikum, allen voran die Kleinaktionäre, sollten allerdings ausgeschlossen werden. Der nächste Akt: Die Aufsichtsratssitzung der Adori AG an diesem Montag.
Die Öffentlichkeit erfuhr Anfang Oktober von Adori nur Bruchstücke: Demnach hat Lieven, der 1996 Vobis für einen dreistelligen Millionenbetrag an Metro veräußerte und viel Geld in Neue-Markt-Unternehmen schoss, seinen 22- Prozent-Anteil von Adori an Keil verkauft. Firmengründer Kreidl, im Besitz eines weiteren 22-Prozent-Pakets, überträgt seine Stimmrechte ebenfalls an den PDN-Hauptaktionär. Ein Verkauf solle später erfolgen.Während Adori seinen neuen Nürnberger Hauptaktionär präsentiert und eine „Neuausrichtung der Gesellschaft“ inclusive einer Fusion mit der PDN ankündigt, wird hinter den Kulissen emsig daran gearbeitet, um sich der vollen Adori-Kasse im Handstreich zu bemächtigen.
Seit Anfang Oktober geht es Schlag auf Schlag: Am 5. Oktober legt Lieven sein Aufsichtsratsmandat nieder. Gottschalk, an dessen Dolce Media der Vobis-Gründer eine kleine Beteiligung hat, folgt ihm. Beide halten zu diesem Zeitpunkt ihre Mission für abgeschlossen. Gottschalk sagt: „Die Geschäftsidee von Adori hat nicht funktioniert, da ist es besser, kein Geld mehr herauszuschmeißen.“ Beide halten deshalb einen Zusammenschluss mit der noch nicht an der Börse notierten PDN für sinnvoll.
Hauruck-Aktion
Am 11. Oktober bestellt das Amtsgericht Regensburg auf Vorschlag des Vorstandes von Adori zwei neue Aufsichtratsmitglieder: Robert Straubinger, Vorstandschef der PDN und Peter Koll, der PDN-Finanzvorstand. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende bleibt der Kölner Rechtsanwalt Andreas Scheuermann. Scheuermann wurde von Brainpool in das Kontrollgremium entsandt. Das Medienunternehmen hat einen Anteil von 7,5 Prozent der Adori- Aktien.
Am 18. Oktober geht dem noch amtierenden Aufsichtsrat eine Vorlage für eine Art Ermächtigungsbeschluss zu, dem das Kontrollgremium schriftlich bis zum nächsten Tag, 10 Uhr zustimmen soll: Adori-Gründer Kreidl und sein Kollege Paul Smyth sollen als Vorstände abberufen, die Berater Stefan Fiebach und Andreas Kornowski, beide maßgeblich an der Ausarbeitung des Sanierungskonzepts beteiligt, sollen dafür in das Leitungsgremium einrücken. Gleichzeitig soll der Aufsichtsrat zustimmen, dass der Adori-Vorstand notwendige Maßnahmen zur Sanierung des Unternehmens umsetzen darf, „insbesondere den Erwerb von Unternehmensanteilen an der PDN AG sowie die Optimierung des bestehenden Wertpapierportfolios“. Da Scheuermann diese Hauruck-Aktion ablehnt, muss die Beschlussvorlage auf den 5. November vertagt werden. Der Vorstandschef von Brainpool, Jörg Grabosch, nennt dieses Verfahren „ziemlich ungewöhnlich“. Er hat den Verdacht, dass „hier die Adori-Kasse genutzt werden soll, um Partikularinteressen einzelner Aktionäre zu unterstützen, während die Kleinaktionäre in die Röhre gucken müssen“.
Schaut man sich die Details der Pläne näher an, erscheinen die Sorgen von Grabosch berechtigt: Bei einer Präsentation schlug die PDN als Kaufpreis 10 Euro pro Aktie vor. Der Unternehmensberater Fiebach erwähnt in seinem Sanierungskonzept ebenfalls die 10 Euro, also knapp 20 DM, pro Aktie und schreibt weiter: „Ich schlage daher vor, bis zu 2,3 Millionen Aktien der Netcare zu erwerben“. Das Gesamtkapital von PDN liegt bei etwa elf Millionen Aktien. Bei einer Kaufsumme von umgerechnet rund 45 Millionen DM müsste Adori also fast seine gesamte Kasse opfern, um nicht einmal ein Viertel der PDN- Anteile zu bekommen.
Vollendete Tatsachen
Der amerikanische PDN-Partne LCC zahlte im August 2000, als die Euphorie um die UMTS-Lizenzen noch groß war, für einen PDN-Anteil von 15 Prozent weitaus weniger, nämlich 2,7 Millionen US-Dollar. Bei einem damaligen Dollarkurs von umgerechnet 2,17 DM sind dies knapp sechs Millionen DM oder 3,55 DM je Aktie. Grabosch hält zwar den Telekommunikationsdienstleister PDN (70 Millionen Umsatz, 400 Mitarbeiter, Gewinn unbekannt) für ein solides Unternehmen, der vorgeschlagene Kaufpreis sei aber „zu hoch und nicht fair“. Vier bis fünf Euro je Aktie könnten seiner Ansicht nach angemessen sein, sofern diesen Wert ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer in einem neuen Gutachten bestätigt.
Trotzdem könnten ein neuer Vorstand und Aufsichtsrat vollendete Tatsachen schaffen und mit einfacher Mehrheit die Beschlussvorlage durchpauken. Zwar sieht das Aktiengesetz eindeutig vor, dass Aufsichtsräte nicht die Interessen einzelner Gruppen, sondern aller Aktionäre zu vertreten haben. Sicher ist aber, dass in dem Kontrollgremium die PDN-Manager die Mehrheit übernehmen. Ähnlich sieht es im Vorstand aus: Die beiden vorgeschlagenen Manager entstammen dem Dunstkreis von KCP. Und Knorr Capital Partner hat eine Minderheitsbeteiligung an PDN von 15,8 Prozent.
Kornowski firmiert auf seiner Visitenkarte als Partner von KCP in Eschborn. Auf Fiebachs Visitenkarte ist die Anschrift von Netcare, aber eine E- MailAdresse von Knorr Capital. Auf der Homepage von KCP darf sich der „Mitarbeiter“ Fiebach über Nachfolgeregelungen in deutschen Unternehmen ausbreiten. Knorr bezeichnet Fiebach auf Befragen der SZ dagegen als Mitarbeiter von PDN.
Der Vorstandschef von KCP sagt, er habe das Zusammengehen von Adori mit der PDN unterstützt. Von einem Konzept, das vor einer Verschmelzung und einer Hauptversammlung Fakten geschaffen werden sollen, wisse er allerdings nichts. Wenn das so wäre, „müsste ich dies wissen“, sagte er der SZ.
Aktionäre der Adori halten dies für wenig glaubwürdig: „Keil handelt im Auftrag von Knorr. Ich glaube nicht, dass Keil über die finanziellen Mittel verfügt, um die Adori-Pakete von Lieven und Kreidl zu kaufen“, sagt einer aus dem Kreis der beteiligten Wagniskapitalgesellschaften. Sie verweisen darauf, dass Knorr für Keil gebürgt hat, um den Verkauf von Lievens 22-Prozent-Paket zu unterstützen. Ist Keil also nur ein Strohmann von Knorr? Der KCP-Chef hält diesen Vorwurf für absurd.
Bei Adori engagierte Finanzinvestoren vermuten dagegen ein Überkreuzgeschäft: Der Erwerber der Adori-Aktien erzielt erst durch den Verkauf der PDN-Papiere die Mittel, um den an die Herren Kreidl und Lieven geschuldeten Kaufpreis zu zahlen. Würde Knorr, so ihre Annahme, seine PDN- Aktien auf diese Weise abstoßen, hätte er vermutlich einen zweistelligen Millionengewinn gemacht, der der Unternehmensbilanz von KCP und dem Aktienkurs gut tun würde.
Überkreuzgeschäft
Für das Überkreuzgeschäft spricht, dass Lieven nach eigenen Angaben noch immer auf sein Geld wartet. Nachdem am 18./19. Oktober der Ermächtigungsbeschluss des Vorstands von Adori nicht durchkam, wurde sein Vertrag verlängert. Der nächste Zahlungstermin ist Anfang dieser Woche, also ausgerechnet dann, wenn die nächste Aufsichtsratssitzung ansteht, auf der Weg weisende Beschlüsse gefällt werden könnten.
Sollten diese Befürchtungen zutreffen, hätten die Kleinaktionäre das Nachsehen: Immerhin liegt der Streubesitz bei rund 26 Prozent. Die Wagniskapitalgesellschaften Plug-in-Equity, die Kapitalbeteiligungsgesellschaft der Deutschen Versicherungswirtschaft, Brainpool und andere Investoren kommen auf einen Anteil von etwa 30 Prozent. Sie hätten nach dem Transfer der Adori-Kasse nur noch Anteile an einem Unternehmen, das aus einem Börsenmantel besteht, ohne an der Transaktion der Kasse einen Euro mitverdient zu haben. Wohin der Aktienkurs von Adori dann abstürzt, bedarf keiner großen Vorstellungskraft.
Was sagt man dazu???
Das Kapital: Zur Soziologie des Aktienmarktes
Es gibt drei Möglichkeiten, mit Aktien viel Geld zu verdienen. Die eleganteste und einträglichste: Man erkennt Firmen wie Cisco oder Microsoft von Anfang an.
Scheint so das es vier Möglichkeiten gibt
Aber wer kann das schon? Die zweite Möglichkeit ist, bei Standardaktien zuzuschlagen, wenn sie völlig unterbewertet sind. Von Zeit zu Zeit kommt das vor. In Europa sind das durchschnittliche laufende KGV 1982 auf 9, 1987 auf gut 11 und 1990 auf 10 gefallen. Heute notieren europäische Aktien nach den realistischen Schätzungen von Morgan Stanley mit dem 16fachen - der für 2003 erwarteten Gewinne. Auf derselben Basis kommt der amerikanische S&P 500 auf ein 2003er KGV von fast 20. Rentenrenditen hin oder her: Standardaktien sind nicht billig.
Bleibt die dritte Möglichkeit: handeln. Nur wie? Im Moment fühlt man sich so, als ob man mit dem Auto zu schnell in die Kurve gefahren ist - auf regenglatter Fahrbahn. Das Auto schert aus, man reißt das Lenkrad herum, es schleudert in die andere Richtung, man steuert wieder gegen. Das Rutschpartie wiederholt sich, aber weil man bremst, werden die Ausschläge kleiner. Ist es schließlich überstanden, steckt einem der Schreck in den Knochen, und man fährt langsamer weiter. Mit der Zeit vergisst man die Sache und fühlt sich wieder obenauf.
Das Schlimmste abwarten
Wenn es danach ginge, hätten die Anleger wenigstens diese Woche abwarten müssen, um wieder auf Aktien zu setzen. Die US-Auftragseingänge für den September, das Oktober-Verbrauchervertrauen und zuletzt der NAPM haben den Markt zumindest vorübergehend schleudern lassen. Der heutige Arbeitsmarktbericht hat sicher auch das Zeug dazu. Obendrein kamen die vielen fürchterlichen Unternehmensmeldungen für das dritte Quartal, die sich nun dem Ende zuneigen. Vordergründige Logik hätte nahe gelegt, dass die Anleger das Schlimmste erst einmal abwarten, zumal man nicht wusste, wie misslich die Nachrichten würden.
Dann hätte man jetzt vorübergehend einsteigen können. Aber die Märkte haben ja schon eine mächtige Rally vorgelegt und sehen kurzfristig eher überkauft aus. Es ist auch nicht so, als ob es nicht schlimmer werden könnte. Krisen schwelen nicht nur in Argentinien und der Türkei, sondern auch in Asien, wo die Kreditqualität heute nicht besser ist als 1997. Es sind jederzeit neue Anschläge möglich. Weitere Firmenpleiten sind so gut wie ausgemacht, die gibt es in Rezessionen immer. Und auf längere Sicht verhindern die strukturellen Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft eine neue nachhaltige Hausse. Selbst bei der letzten großen Rezession, als Sparquote und Kapazitäten in Ordnung waren, hielt die Schwäche des NAPM von Mai 1989 bis September 1993 an.
Dass der Markt dieser Logik nicht folgt, hat einen einfachen Grund. Die Anleger flitzen nicht einsam auf einer Landstraße herum, sondern mischen bei einem Rennen mit. Es gibt also eine Gruppendynamik. Wer handeln will, muss sie verstehen. Immerhin treten die Standardindizes seit dem Frühjahr 1998 per saldo auf der Stelle. Die Geldpolitik mag die Börse über die nächsten Monate antreiben. Aber neue unberechenbare Ausschläge werden kommen. Es ist ein weiteres Feld, auf dem die Soziologen ihre Forschungen vergeblich intensivieren könnten.
Ölwerte
Auch Petrodollar machen nicht glücklich. Jüngstes Beispiel ist Shell , deren Aktie trotz anhaltender Rückkäufe in den letzten zwölf Monaten um 19 Prozent gefallen ist. Was fehlt, sind die Wachstumsperspektiven in der Öl- und Gasförderung. Shell hat zuletzt die eigenen Ziele auf Produktionszuwächse von drei Prozent pro Jahr reduziert.
Schon möglich, dass Shell bei weiter fallenden Ölpreisen weniger als etwa BP zu verlieren hat. Die weltweite Konjunkturschwäche und volle Lager drücken den Preis. Andererseits dürfte das Opec-Kartell bald die Förderung senken. Die Furcht vor einer Wiederholung von 1998 sitzt tief. Nicht unwahrscheinlich, dass bald die Opec-Quoten gekürzt und auch eingehalten werden. Zudem könnten Streiks in Venezuela und Brasilien oder Unruhen am Golf den Preis stützen.
Für die Weltwirtschaft wären das Tiefschläge. Wegen des ungewöhnlichen Risikoprofils sind Ölaktien als Beimischung fürs Portfolio interessant. Aber dann sollte man sich nicht mit BP oder Shell zufrieden geben, sondern gleich russisches Roulett spielen. Anders als 1998 dürften Russland, Norwegen und Mexiko diesmal nicht die Produktion drosseln. Besonders Russland, das nach den Rubelabwertung die niedrigsten Produktionskosten außerhalb der Opec hat, würde Marktanteile gewinnen. Der russische Ölriese Lukoil hat am Donnerstag recht gute Zahlen vorgelegt. Er notiert mit dem 3,5fachen des Gewinns. Shell und BP kosten das 14fache. Auch nach anderen Kennzahlen ist Lukoil billig - teils zu Recht, denn den Aktionären bleibt nur, was gierige Manager und Steuereintreiber übrig lassen. Zartere Gemüter könnten es mit der norwegischen Statoil probieren. Die ist ebenfalls günstig und hat zuletzt mit guten Ergebnissen gepunktet. Petrorubel und -kronen sind eine Wette wert.
Quelle:ftd
oder zu ärgern, kann in diesem Fall nicht offen
posten. sorry
Adori und PDN verhandeln weiter
tö München – Die für diesen Montag anberaumte Aufsichtsratssitzung des am Neuen Markt notierten Internetdienstleisters Adori ist verschoben worden. Ein neuer Termin steht nach Angaben des stellvertretenden Adori-Aufsichtsratsvorsitzenden, Andreas Scheuermann, noch nicht fest. Bei dem Treffen sollte es um die Zukunft des Regensburger Unternehmens gehen, das mit der Nürnberger Plan + Design Netcare (PDN) verschmolzen werden soll (SZ vom 5. November). Der neue Aufsichtsrat, in den zwei PDN-Manager für die zurückgetretenen Theo Lieven und Christoph Gottschalk eingerückt sind, habe erkannt, dass ein Hauruck-Verfahren bei der Verschmelzung derzeit nicht von Vorteil ist, sagte Scheuermann auf Anfrage der SZ. Das Unternehmen verfügt nach letzten Angaben über gut 56 Millionen DM aus dem Börsengang im Mai 2000. An der Adori beteiligte Finanzinvestoren hatten geplante Transaktionen kritisiert, die ihrer Meinung nach darauf abzielten, die volle Kasse des Unternehmens auf Kosten der Kleinaktionäre auszuplündern. Der Aktienkurs von Adori sprang am Montag, bis gegen 18.30 Uhr, bei hohen Umsätzen um 17,59 Prozent auf 2,34 Euro.