Warum dieser Krieg nichts bewirken wird
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 23.10.01 23:51 | ||||
Eröffnet am: | 23.10.01 01:08 | von: Kicky | Anzahl Beiträge: | 34 |
Neuester Beitrag: | 23.10.01 23:51 | von: DarkKnight | Leser gesamt: | 4.444 |
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Jason Burke, an expert on Afghanistan, has covered the conflict since day one. From Peshawar he warns that the Alliance strategy is fatally flawed
Sunday October 21, 2001
The Observer
http://www.observer.co.uk/afghanistan/story/0,1501,578021,00.html
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So no defections, no coups against Mullah Omar, no handing over of bin Laden are likely - just a steady rallying to the Taliban flag, mounting civilian casualties, growing extremism and an unfolding humanitarian disaster.
Yesterday, we got a taste of what is to come. Domestic opinion in the US and the UK, the approach of the Muslim holy month of Ramadan and the growing fragility of the coalition mean that 'a result' is needed within a month. The Americans are likely to commit hundreds more ground troops, probably with the SAS hanging on to their camouflaged coat-tails, in an increasingly desperate bid to get their man. It is difficult to exaggerate quite what a disaster for everybody that will be. The Northern Alliance would be permanently tarred as Western stooges, the rest of the country would take their guns and go to fight the invaders. So, as they have told me repeatedly in recent weeks, would all the commanders currently watching developments from Pakistan.
Western troops in Afghanistan just wouldn't win. They would be forced, like the Soviets, into isolated, fortified firebases. The idea of 150 US or Royal Marines dug in on some hilltop in Nangahar facing 1,000 Zarameens doesn't bear thinking about
When I think about the huddled masses of the refugees, about the small, stone-covered graves that are appearing outside every village, about Mohammed Ghaffar, the white-bearded waiter at Kabul's battered Intercontinental hotel who grimly counted off the regimes that have successively run and ruined his country on his fingers, I know we have to halt the escalation before it is too late. But when I listen to Rumsfeld and Bush and Blair and Straw and their macho, ignorant and fatally flawed rhetoric it is hard to be optimistic.
"Stell Dir vor es ist Krieg
und keiner geht hin,
dann kommt der Krieg zu Dir."
Viele Menschen kennen heute nur noch die ersten beiden Zeilen, die aus dem Zusammenhang gerissen den Sinn des ganzen Zitates total verfälschen.
Wer Unrechtsregime und Terror (wie derzeit durch das Taliban-Regime repräsentiert) duldet, wird auf Dauer immer der Verlierer sein.
Gerade in Deutschland sollte das irgendwann mal bekannt werden, ich habe mir sagen lassen, daß unser Volk diesbezüglich auch gewisse Erfahrungen hat ...
Deswegen habe ich langsam kein Verständnis mehr dafür wenn hier im Bord von einigen Personen die USA in diesem Konflikt als Aggressor hingestellt werden.
Numpsi99
1. Die Bekämpfung des Terrorismus
2. Die Diskussion über die Frage, wie dies eingeleitet wurde
3. Die Frage, warum die Verzweiflung so groß ist, daß es einen Selbstmordterrorismus gibt
und, m. E. das Wichtigste:
4. Gibt es im Schatten der USA die Vision einer friedlichen Zukunft?
und viele Fragen mehr ... die Tendenz, alles auf eine Für-oder-Gegen-USA Frage zu reduzieren, ist genau das, was die offizielle Politik will: den selbstauferlegten Maulkorb.
Vergeltung darf kein Motiv sein, der Gedanke an eine bessere Zukunft schon.
Numpsi99
Zep.
So zum Beispiel, wieso ein Mann, aus gutem Haus, erzogen in einer christlich-moslemischen Schule, studiert in Hamburg, mit einer westlichen Bildung ausgestattet, soviel Verzweiflung in sich verspürt, daß er zum Selbstmordattentäter für einen größenwahnsinnigen Multimillionär wird, der das Leid der arabischen Armen eher vergrößert denn es lindert.
Ach übrigens, wieviel Verzweiflung spürte der Scherge in Ausschwitz eigentlich, daß er die Zyklon-B-Tablette freisetzte um die Opfer in der Gaskammer zu vergasen ?
Sind sowohl der Selbstmordterrorist wie auch der Scherge Opfer Ihrer Verzweiflung ? Oder einfach nur Mörder, wenn auch vielleicht fehlgeleitete ?
Die Frage die ich mit meinem ersten Posting eigentlich aufwarf war weniger pro- oder kontra- USA sondern mehr pro- oder kontra- bin Laden / Taliban. Und das weißt Du genau, denn Du hast dafür genügend Verstand in der Birne ...
Sicherlich müssen wir in unserer Weltordnung noch einige ändern.
Aber Terror und menschenverachtende Regime sollten langsam "out" werden. Und Afghanistan ist da ein guter Anfang für mich. Das sehen übrigens einige Millionen Afghanen ähnlich, die mit den Füßen abstimmen, sprich fliehen, und nicht das Regime "ihres Gottesstaates" verteidigen.
Numpsi99
Bombenteppich auf Afghanistan, Kinder, Frauen und Unschuldige müssen unter der Rache nach dem Motto "Zahn um Zahn" sterben. Das stimmt ja gar nicht!
Es wird gegen den Terrorismus vorgegangen. D.h. auch gegen die Unterstützer in diesem Fall die Taliban. Auf die Militärstützpunkte und die Frontlinien. Das dabei auch Passanten getroffen werden, bleibt leider trotz der heutigen Waffentechnik und menschlichen Versagens nicht aus. Aber dies ist nicht das Ziel. Dies ist die Einleitung zu einer ganzen Reihe von Massnahmen gegen Terrorismus. Diese Massnahmen sollen übrigens auch Europa und Deutschland schützen. Ich bin jetzt seit 4 Monaten nicht mehr in Deutschland, aber ich höre , daß die Medien und Authoren sich gegen Amerika stellen. Der Patriotismus, das ewige: Wir sind die Guten, Godd bless Amerika, die Aggressoren seien der Grund für die Angriffe auf Amerika. Kann das denn Wirklich war sein, damit die Angriffe rechtfertigen zu wollen? Oder liegt es vielmehr an einem irregeleiteten Glauben unterstützt durch Analphabeten bzw. Nichtwissenden und nicht so gut unterrichteten Menschen in dieser Region?
Dann kommt immer wieder hoch, die Partner der USA wollen überhaupt nicht helfen, müssen aber wegen, der guten Freundschaft oder dem NATO Vertrag. Die Deutschen seien nicht Einsatzfähig, mit Ihren 125 Fuchs Panzern die die Amerikaner haben wollten. Tolle Hilfe, die der Schröder grossmundig verkündet hat. Keine vernünftige Panzerung, in Reparatur, bla bla.
Wenn dem wirklich so sein sollte, dass die "Partner" so nach und nach einknicken, dann möchte ich daran erinnern, was die USA für viele Staaten auf dieser Erde für Hilfe geleistet haben. Natürlich auch aus eigenem Interesse. Denkt doch nur mal an Berlin im kalten Krieg. Die Luftbrücken Versorgung. Über Jahre flogen die Rosinenbomber und ermöglichten der Stadt zu überleben. Oder der generelle Aufbau Deutschlands nach WWII. Ich frage mich wirklich, was passiert wäre wenn die Flugzeuge in den Bundestag oder Kaufaus oder Oktoberfest gerast wären. Wie würden die Deutschen dann denken?
Es ist wirklich immer leicht gegen etwas zu sein. Leider hat keiner Vorschläge für etwas. Das finde ich echt schlimm. Vor allem ist es einfach zu verurteilen und selber mit gefalteten Händen ruhig zu sitzen.
Reden hilft leider momentan nicht. Erst müssen, soweit möglich, die Fanatiker verschwinden. Über eine andere Politik, muss man für diese Region inclusive. Israel/Palestina dann nachdenken.
Ich habe furchtbare Angst vor einer eskalation und die ist vielleicht nicht ganz unbegründet.Da ich Reservist bin stehen die Chancen gut,daß ich in das Krisengebiet vielleicht eingezogen werde.Was heißt gut aufjedenfall hilft da kein weinen oder so.Wenn es soweit ist oder kommen sollte,dann werde ich für die Freiheit,mein Land und die USA kämpfen bis zum umfallen.
So jetzt hab ichs endlich raus.Es mußte sein,da mir ja sonst keiner zu hört.
Tschau Betze Bu
Die Alternative wäre ja sonst die (zumindest passive) Unterstützung der Terroristen.
Wer diese Angelegenheit mit Pazifismus o.ä. austragen will, kommt ja wohl nicht weit, da machen die Leute von Bin Laden keinen Bogen drum.
Was meint ihr wohl wie andere Konflikte ausgegangen wären, wenn immer nur die andere Wange hingehalten worden wäre. Eine Gruppe von Menschen (wie klein oder groß sie auch sein mag), die nicht für einen rationalen Dialog mit für beide Seiten akzeptablen Ergebnissen gewonnen werden kann, muss den Wiederstand spüren. Ansonsten können die Anderen nicht zu ihrer Normalität zurückkehren.
Es funktioniert eben heute nicht mehr einen Zaun drum zu machen und die Anderen auszusperren.
gruß mehlmann
Würd sich keiner weiter drum kümmern um Laden und die Taliban und sie breiten ihr Herrschaftsgebiet weiter aus.
Erst mal Pakistan dann vielleicht Usbekistan zur Abwechlung dann mal etwas westwärts. Wie weit kann dann so gehen? Muss ja nicht heut oder morgen sein.
Napoleon, Hitler (um nur in der nahen Vergangenheit zu bleiben) waren auch davon überzeugt, das es nur was unter ihrer Vorherrschaft was werden kann.
gruß mehlmann
Glaubst Du das öffentliche Verkünden Deiner kritischen Gesamteinstellung wäre unter einem Taliban-Regime gesundheitsförderlich ??
Freitheit ist für mich auch mit Andersdenkenden wie Dir kritisch kommunizieren zu können. Und diese Freiheit halte ich durchaus für verteidigenswert.
Du auch ???
Numpsi99
Bei der Bundeswehr warst Du warscheinlich dann auch nicht.
P.S.Ich bin froh,wenn ich noch in diesem Land alt werden darf.
Gruß an little DK Tschau BB
Der Spionageroman-Autor John le Carré hat sich skeptisch über die Wirksamkeit der Militärschläge in Afghanistan geäußert und herbe Kritik an der Politik Tony Blairs geübt.
Der Schriftsteller ("Das Rußland-Haus") bezeichnete die Angriffe auf Afghanistan als "furchtbare", aber "notwendige Polizeiaktion". In seinem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) bezweifelte der Autor zahlreicher Spionage-Thriller jedoch, dass die USA mit ihren Vergeltungsschlägen den Terrorismus wirksam bekämpfen können. "Nach den üblichen Gesetzen ist dieser Krieg natürlich längst schon verloren", sagte le Carré. Selbst wenn Osama Bin Laden getötet werde, ließe sich nicht vermeiden, dass er zum "Erzmärtyrer" seiner Anhänger werde und seine "Schattenarmeen eher weiteren Zulauf erhalten als verschwinden werden." Man werde sich nie wieder so sicher fühlen können wie zuvor, sagte der Autor.
Durch die Verstärkung von Polizei und Geheimdiensten sowie der Einschränkung von Bürgerrechten und Pressefreiheit spiele man Terroristen erst recht in die Hände. Bin Laden würde sich "in seiner Höhle die Hände reiben", so le Carré, "wenn wir uns gegenseitig ausspionieren und im schlimmsten Fall Moscheen überfallen und Leute hetzen, deren Hautfarbe uns ängstigt".
"Amerikas eloquenter weißer Ritter"
Heftige Kritik übte der 69-jährige Schriftsteller am britischen Premierminister Tony Blair, den er als "Amerikas eloquenten weißen Ritter" bezeichnete. Blair bewege sich in einem Traum, aus dem es kein Erwachen gebe, sagte le Carré. Das Großbritannien, das er regiere und in den Krieg führe, "krankt an institutionalisiertem Rassismus, an der Vorherrschaft weißer Männer, an chaotischen Polizeistrukturen, an einer überbelasteten Justiz, an obszönem privaten Reichtum und einer beschämenden unnötigen öffentlichen Armut". Anstatt gegen die Probleme im eigenen Land vorzugehen, treibe Blair Großbritannien "mit nobler Erregung in den Krieg".
Nach Ansicht des Autors habe die westliche Welt nach dem Ende des Kalten Kriegs die "einmalige Chance" versäumt, die Welt neu zu gestalten und gegen Armut, Hunger, Rassismus und religiöse Intoleranz vorzugehen. Bei den Angriffen auf Afghanistan gehe es "nicht um eine neue Weltordnung", sondern um eine "demütigende Polizeiaktion, die das Versagen unserer Geheimdienste wettmachen soll und unsere politische Blindheit, die uns dazu brachte, islamische Fanatiker zu bewaffnen und als Kämpfer gegen die sowjetische Invasion zu instrumentalisieren".
www.spiegel.de v.17.10.
ich find's gut zu wissen, dass es noch leute gibt die versuchen hinter die kulissen zu schauen und sich nicht dem strom der lemminge und dem geschrei der masse anschliessen.
ok, kritische stimmen sind zur zeit nicht besonders angesagt (was ich leider auch immer wieder feststellen muss) aber umso bemerkenswerter ist es wenn sich jemand nicht vom sperrfeuer der kritiker umpusten lässt und zu seinen ansichten steht.
@ DK du sagst: "Wir haben alle keine Ahnung was läuft."
wie ich schon einmal sagte, ist das vielleicht auch besser so. was mich jedoch viel mehr beunruhigt ist der gedanke, dass die leute, von denen wir denken sie wüssten "was läuft" dieses vielleicht gar nicht tun.
was ist, wenn niemand mehr die zügel in der hand hält ???
Ich finde es in diesem Zusammenhang besonders lächerlich, wenn westliche Politiker um die Welt reisen und Szenarien für ein Afghanistan nach den Taliban diskutieren.
Grüße
Diplomat