Value-Fonds kontra die Value-Strategie
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 20.07.01 21:59 | ||||
Eröffnet am: | 19.07.01 23:54 | von: Seth Gecko | Anzahl Beiträge: | 10 |
Neuester Beitrag: | 20.07.01 21:59 | von: Seth Gecko | Leser gesamt: | 4.604 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Anfang 2001 haben wohl sämtliche Fondsmanager mitbekommen, wie gut im Jahr 2000 die Value-Investoren verdienten, wohingegen die Wachstumswert-Anleger Verluste bis zu über 80% an den Neuen Märkten dieser Welt einstecken mußten. Und so kam es, daß plötzlich Value-Fonds wie Pilze aus dem Boden schossen. Waren diese 2000 noch eine echte Rarität, so muß man momentan sogar von einem Überangebot an Value-Fonds sprechen. Und genau da liegt das Problem: Eine Börsenstrategie funktioniert, solange nur einige wenige Börsenspieler sie kennen und anwenden! Je mehr Börsianer sich nach ein und der selben Strategie orientieren, desto schlechter ist diese Strategie. Die meisten Fondsgesellschaften haben das Value-Terrain viel zu spät entdeckt: Buffett's "magische" 107 Prozent werden mit dieser Strategie im aktuellen Jahr 2001 mit Sicherheit nicht zu schlagen sein. Durch das Überangebot an Fondskapital wird erstens verhindert, daß Unternehmen deutlich unterbewertet sein können, denn jedes Unternehmen, daß nur in die Nähe einer Unterbewertung seitens KBV, KUV oder KGV kommt, wird sofort von diversen Fonds aufgesammelt (vereinfacht gesagt). Kommt es dann zu Kursanstiegen der Value-Titel, werden diese durch die fondstypische Geldrotation (Gewinnmitnahmen, Verlustrealisationen, window-dressings) auf marktmechanische Art und Weise zunichte gemacht.
Versteht mich bitte nicht falsch: Ich behaupte nicht, daß jetzt mit der Wachstumswert-Anlage mehr zu verdienen ist, als mit der Value-Strategie. Noch nicht! Aber sollte sich das momentane Börsenszenario noch einige Wochen so fortsetzten (Standardwerte und Wachstumswerte sinken parallel), so käme unvermeidlich der Zeitpunkt an dem die Wachstumswerte, repräsentiert vor allem durch die neuen Märkte, ihren "natürlichen" Boden bereits vor den Standardwerten erreichen. Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreffen, so bin ich mir einer Sache hundertprozentig sicher: Zu diesem Zeitpunkt wird die Mehrheit der Fonds auf Standardwerte setzten, obwohl dieser Zeitpunkt den idealen Kaufzeitpunkt für eine bevorstehende Erhohlung der New Economy Titel markieren würde. Wohl gemerkt, dieses war nur ein Szenario, welches nicht so eintreffen muß. In meinen Augen werden wir in den nächsten Monaten und Jahren wohl eine Art Revival der 70er Jahre erleben: Und zwar auf der ganzen Linie, sowohl Standardwerte als auch Wachstumsmärkte werden in einem sogenannten Trading-Market (fast völlig stagnierende Seitwärtsbewegung) einschlafen, bis fast die gesamte Öffentlichkeit das Interesse an Aktien, Börse und Spekulationen verloren hat. Übrigens: Der Dow Jones weist seit Oktober 1999 hundertprozentigen Trading-Market-Charakter auf: Der DJIA stagniert seit 1999, eine Seitwärtsbewegung immer um die 10500 Punkte. Und daran wird sich nichts ändern, bis die Unternehmensgewinne das dem Kurs angemessene Niveau (sprich avg. P/E von ca. 15,00 beim S&P 500) erreicht haben werden, es sei denn, der große Böse Crash kommt doch noch...
Zu guter Letzt: Das hohe Angebot an Value-Fonds ist zwar momentan eine traurige Sache, doch der "wahre" Value-Investor denkt und investiert langfristig, und auf lange Sicht ist diese Strategie die wohl langweiligste, aber dafür auch eine der "bestperformanten". Und wer jetzt schon an die private Altersvorsorge denkt, ist mit ihr sicherlich gut beraten.
cu, seth
cu, seth
cu, seth (der sich jetzt wieder müde von den Antibiotika ins Bett legt...)
Ich teile deine Meinung bei sogenannten Wachstumswerten muß man hellhörig sein, denn sowie jemand bei denen "hustet" gibt es einen riesen Absturz und man muß auf jedes noch so kleines Gerücht reagieren. Aber dieses ständiges Reagieren kostet unnützes Geld und es freuen sich nur die Broker.
Gruß der Siedler
Wo Du Singulus erwähnst, hier eine INFO !
"FAZ": Singulus erschließt neues Geschäftsfeld
Kahl (vwd) - Die Singulus Technologies AG, Kahl am Main, steht
nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)"
kurz vor dem Eintritt in ein neues Geschäftsfeld. "Wir werden in
den nächsten zwei bis drei Monaten eine Akquisition bekannt
geben", zitiert die Zeitung den Vorstandsvorsitzenden Roland
Lacher in ihrer Freitagausgabe. Das neue Tätigkeitsfeld habe
nichts mit optischen Speichermedien zu tun. Es handele sich aber
ebenfalls um ein Systemgeschäft und sei in der Hochtechnologie
angesiedelt. Das zu übernehmende Unternehmen verfüge
bereits über ein Produkt am Markt, dass Singulus massiv
ausbauen wolle.
Einschätzung der Analysten von Credit Suisse First Boston für die Aktie von
Singulus:
.Nach ihrer Meinung werde der Wert eine um mindestens 20% bessere Entwicklung als der Index NEMAX (all Share) aufweisen.
Sie sei daher weiterhin ein Kauf.
@Siedler
Endlich mal jemand außer mir und Warren Buffett, der Value-Investieren nicht langweilig findet :-) Eigentlich meinte ich lediglich: Langweilig im Vergleich zum Hektischen Alltag der achso tollen Daytrader....
@sfor
Wer oder was ist '77'?
cu, seth