Japan-Fond
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 02.12.99 20:29 | ||||
Eröffnet am: | 02.12.99 20:29 | von: Earl of Wes. | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 02.12.99 20:29 | von: Earl of Wes. | Leser gesamt: | 1.443 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
Bewertet mit: | ||||
CICM bietet eine starke Performance
Performanceanalyse japanischer Aktienfonds
HANDELSBLATT, Donnerstag, 02. Dezember 1999
HB FRANKFURT/M. Ein Newcomer räumt ab: Der Coba Clients-CICM Japanese
Small Cap Equities Fund wird zum ersten Mal in der Fondsgruppe für japanische Aktien
berücksichtigt und stößt gleich auf den ersten Platz vor. Kurz nach seiner
Vertriebszulassung in Deutschland weist der schon Anfang 1997 aufgelegte Fonds eine
spektakuläre Jahresperformance von 406,52 % auf und damit die Konkurrenz in den
Schatten (Tabelle). Allein im Oktober beläuft sich das Plus auf 11,60 %.
Der zuständige Fondsmanager Shinobu Kasaya setzt auf konsequente Einzelwertauswahl.
Bei der Titelselektion bevorzugt er wachstumsstarke Nebenwerte. Seine
Grundüberlegung: Aktien mit einem Ertragswachstum über der des Gesamtmarktes
weisen langfristig einen höheren Kurswert auf. Bei seinem Ausleseprozess wird Kasaya
von einem Researchteam unterstützt.
Die innerhalb der Asset Management Gruppe der Commerzbank (CICM) für den
japanischen Markt zuständigen Mitarbeiter besuchen im Jahr rund 120 Unternehmen.
Dabei klopfen sie ab, ob die Kandidaten den wichtigsten Qualifikationskriterien
standhalten. Neben einem hohen Ertragswachstum zählen dazu unter anderem die
Marktstellung, die Managementfähigkeiten, das innovative Potenzial, eine gemessen an
den Wachstumsaussichten günstige Bewertung sowie ausreichende Liquiditätsreserven.
Am Ende des Bewertungsprozesses steht ein Ranking. Mit der Note eins bewertete
Aktien stellen für Kasaya einen starken Kauf dar, während die Note fünf an Aktien
vergeben wird, die ein starker Verkauf sind.
Zu den Titeln, die Kasaya inzwischen eher schlecht benotet, gehören diesjährige Highflyer
wie Hikari Tsushin und Trend Micro. Auch bei der Konsumkreditfirma Shohkoh Fund
ist er vorsichtig geworden. Bereits anhand dieser Beurteilungen kommt Kasayas
antizyklische Anlagestrategie, sein Handeln gegen das verhalten der Mehrheit der
Börsianer, gut zum Ausdruck. Diese wird von Hakan Hedstrom, Head of Research bei
CICM, folgendermaßen beschrieben: „Unser Fondsmanager spielt häufig eine
Vorreiterrolle. Er setzt auf viele Aktien zu einem Zeitpunkt, zu dem sie von anderen noch
nicht beachtet werden. Werden die Titel dann allgemein entdeckt, reitet er auf dieser
Kurssteigerungswelle mit, bis sie ihren Höhepunkt erreicht hat und verkauft dann.“
Zu den momentan noch weitgehend unentdeckten Perlen zählt Kasaya derzeit Werte wie
den Technologiedienstleister Escom. Regelrecht ins Schwärmen kommt Kasaya bei
Koha. Zählt das Unternehmen doch zu den wenigen Anbietern von blauen
LED-Leuchtdioden. Diese werden sich aus Sicht Kasayas im Zuge der zunehmenden
Internetnutzung über das Mobiltelefon in der Zukunft einer regen Nachfrage erfreuen, ist
es mit der Farbe Blau doch erstmals möglich, farbige Bilder auf dem Handy anzuzeigen.
„Die Gewinne des Unternehmens bekommen dadurch einen Schub“, ist sich Shinobu
sicher. Schließlich sei Koha eines von nur zwei Unternehmen, die auf dem japanischen
Markt etwas derartiges anbieten können. Hinzu komme zudem noch die kostengünstige
Produktion in Bangladesh, wo derzeit die Kapazitäten ausgeweitet würden. Vor diesem
Hintergrund traut Kasaya dem Wert in den nächsten Monaten durchaus eine
Kursverdoppelung auf 10 000 Yen zu.
Interessant findet Kasaya ganz allgemein zurückgebliebene Unternehmen, die sich mit
dem Thema Internet beschäftigen. Hofft er doch, dass diese Aktiengruppe „einen neuen
Schub bekommt, sobald in Kürze das mit dem Neuen Markt in Deutschland vergleichbare
Marktsegment Mothers Market an den Start geht“.
Trotz des sich dadurch abzeichnenden Rückenwindes hält Kasaya, der im vergangenen
Jahr, als noch kaum jemand an eine Renaissance der Nebenwerte glaubte, bereits voll
investiert war, eine für seine Verhältnisse relativ hohe Barmittelquote von 5 %. An seiner
positiven Grundhaltung hinsichtlich der Perspektiven der japanischen Nebenwerte hat
sich generell nichts geändert. „Langfristig rechne ich mit weiteren Kursgewinnen.
Zwischenzeitlich müssen angesichts der vereinzelt erreichten hohen Bewertungen aber
Konsolidierungen einkalkuliert werden“, lautet seine momentane Einschränkung.
Irgendwann sollte jeder im Osten investiert sein.-)