GFT
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 02.05.01 10:28 | ||||
Eröffnet am: | 30.03.01 08:56 | von: praesident | Anzahl Beiträge: | 13 |
Neuester Beitrag: | 02.05.01 10:28 | von: Tatanka-Yota. | Leser gesamt: | 14.421 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 9 | |
Bewertet mit: | ||||
GFT geht auf Schnäppchenjagd
Von Thomas Clark, Frankfurt
Das größte heimische Internet-Beratungsunternehmen GFT möchte die katastrophale Situation seiner Branchenkollegen für eine Schnäppchenjagd und damit für weiteres Wachstum nutzen.
"Wir müssen in der Lage sein, von der Krise der Konkurrenz zu profitieren und wollen in den nächsten zwei bis drei Monaten strategische Zukäufe machen", sagte GFT-Finanzvorstand Markus Kerber bei der Jahresbilanzkonferenz in Frankfurt und fügte hinzu: "Wir werden demnächst die ersten Konkurse sehen."
Die aggressiv anmutende Ansage des Vorstands der traditionell zurückhaltenden GFT verdeutlicht sowohl den Frust über die derzeitige Branchensituation als auch das eigene Zutrauen, diese Situation zu meistern. Betrachtet man die Entwicklung des operativen Geschäfts im Vorjahr, so ist das Selbstvertrauen durchaus berechtigt. Mit Erlösen von 169 Mio. DM (plus 46 Prozent) verfehlte die GFT ihre Umsatzprognose nur um eine Mio. DM - im Vergleich zum Einbruch vieler Konkurrenten im In- und Ausland (Pixelpark, Sapient, Framfab), die ihre Prognosen um bis zu 40 Prozent verfehlten, ein Musterbeispiel badischer Verlässlichkeit. (Der Hauptsitz der GFT, die mittlerweile zwölf Niederlassungen hat, liegt im baden-württembergischen Sankt Georgen.) Auch bei den Erträgen aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hat GFT-Chef Ulrich Dietz Wort gehalten. Mit 19,6 Mio. DM hat sich der operative Cash-Flow (Geldmittelzufluss) fast verdreifacht.
Heftige Ohrfeige
Trotzdem gab es auch für die GFT an der Börse eine heftige Ohrfeige, als die neuen Zahlen bekannt wurden. Der Grund: Weil die GFT selbst mit Technologieaktien wie Cisco spekulierte, die zum Jahresende heftig unter dem Einkaufspreis lagen (Verlust: rund 2 Mio. DM) und zudem durch den rückwirkend verbuchten Zukauf von Tochterfirmen Abschreibungen vornehmen musste, verfehlten die Spezialisten für Software-Lösungen ihr Gewinnziel klar. Das Ergebnis vor Steuern (Ebit) lag mit nur 11,1 Mio. DM deutlich unter den angepeilten 17 Mio. DM. Die in diesem Segment mittlerweile hypersensiblen Anleger ließen die GFT-Papiere daraufhin um über 40 Prozent auf einen historischen Tiefstand sinken.
Durchaus Grund zum Frust, denn die GFT hatte sich im Vorjahr weder vom betriebswirtschaftlich unverantwortlichen Kaufrausch noch vom exorbitanten Wachstumsdrang so mancher Konkurrenten anstecken lassen, sondern bieder ihr Geschäft gemacht. Dass dieses fast planmäßig ablief, hat zwei Gründe.
Hohe Beratungskosten
Einerseits liegt der Schwerpunkt der GFT - anders als bei Pixelpark oder I-D-Media - nicht beim Gestalten von Web-Seiten, sondern vielmehr bei der technischen Verknüpfung von Internetfunktionen mit der bestehenden Software einer Firma, um beispielsweise eine bessere Auswertung von Kundendaten zu erreichen. In diesem hochkomplexen Bereich sind viele Unternehmen immer noch bereit, Beratungskosten von durchschnittlich 1800 DM pro Tag zu bezahlen - im Gegensatz zum Webdesign.
Außerdem profitierte die GFT davon, dass der Großteil ihrer Kunden nicht Dotcom-Firmen sind, die jetzt reihenweise Pleite gehen, sondern Konzerne wie Deutsche Post (mit 16 Prozent Aktionär von GFT), die Deutsche Bank und DaimlerChrysler.
Diese biedere Strategie trägt jetzt Früchte. Weil die GFT als nominelles Mitglied der New Economy ihr Geschäft im Old-Economy-Stil abzog, muss sie nun nicht so tief fallen - zumindest was das operative Geschäft betrifft. Doch die Tatsache, dass die Firma vorerst mit einem blauen Auge davon gekommen ist, während Branchenkollegen schwer angeschlagen ums Überleben kämpfen, sollte die Softwareberater nicht übermütig werden lassen.
Unnötig unter Druck
Dass GFT-Chef Dietz die Wachstumsprognosen für 2001 und 2002 auf 30 bis 35 Prozent reduziert hat, mag laut Ansicht von Analysten ja noch als taktisch kluge Vorsichtsmaßnahme gelten. Die hinausposaunte Kaufansage jedoch nicht. Diese dient nämlich entweder nur der Aktienpflege oder setzt die GFT unnötig unter Druck. Beides hat Bumerang-Effekte.
Schon die bisherigen Zukäufe - etwa die knapp 20-prozentige Beteiligung beim US-Webdesigner "Plumb Design" oder die Übernahme der heimischen Pixelfactory - haben die GFT-Bilanz nicht gerade mit Glanz überschüttet. Zwar ist dem GFT-Management offenbar bewusst, dass es bei Zukäufen sehr vorsichtig agieren muss. Aus diesem Grund will Finanzvorstand Kerber auch nur mit Aktien bezahlen und die Bargeldkasse von knapp 30 Mio. DM weitgehend unangetastet lassen.
Doch allein die Ansage von Firmenchef Dietz gegenüber der FTD, dass derzeit mit drei Firmen verhandelt wird und es bis Juni 2001 zu Abschlüssen kommen soll, lässt befürchten, dass die GFT die Sprücheklopfer-Taktik der Konkurrenz annehmen könnte. Stattdessen sollte sich die Firma lieber auf das beschränken, was sie am besten kann: organisch wachsen.
© 2001 Financial Times Deutschland
URL des Artikels: http://www.ftd.de/tm/it/FTDH3WBNWKC.html
Kaufen???
praesidialer Gruß
Prozent auf 169 Mio. DM
13:55 29.03.01
ots Ad hoc-Service: GFT Technologies AG
169 Mio. DM
Mitteilung gemäß Paragraph 15 WpHG, übermittelt von der DGAP
Für den Inhalt ist allein der Emittent verantwortlich
--------------------------------------------------
St. Georgen (ots Ad hoc-Service) - Bei der Angabe der liquiden
Mittel hat sich leider ein Fehler eingeschlichen: die Angabe muss 34
Mio. DM lauten statt 92,3 Mio. DM. In der englischen Version waren
die Angaben korrekt. Die vollständige Ad hoc Mitteilung lautet:
GFT steigert Umsatz um 46 Prozent auf 169 Mio. DM
GFT Technologies, einer der führenden Internet Consultants in
Europa, steigerte im Geschäftsjahr 2000 den Umsatz um 46 Prozent auf
169,1 Mio. DM. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und
Firmenwertabschreibungen (EBITA) erhöhte sich um 51 Prozent auf 17,1
Mio. DM. Der Jahresüberschuss hat sich auf 3,3 Mio. DM mehr als
verzehnfacht. Das Ergebnis je Aktie nach DVFA/SG vor
Firmenwertabschreibungen stieg um 9 Prozent von 0,22 Euro auf 0,24
Euro.
Zum 31. Dezember 2000 wies die Bilanz der GFT-Gruppe liquide
Mittel in Höhe von rund 34 Mio. DM und Eigenkapital in Höhe von 92,3
Mio. DM aus. Damit stieg der Anteil des Eigenkapitals von 65.2
Prozent auf 67,5 Prozent.
Das starke Wachstum spiegelt sich auch in den Mitarbeiterzahlen
wider. So zählte die GFT-Gruppe zum Jahresende 726 festangestellte
Mitarbeiter - 220 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt.
Aufgrund der allgemein schwächeren Konjunktur und es schwierigen
Marktumfelds nimmt das Unternehmen seine Prognosen für das laufende
Geschäftsjahr zurück. GFT rechnet mit einem organischen
Umsatzwachstum zwischen 30 und 35 Prozent und strebt eine EBIT-Marge
von 10 Prozent an. Der Geschäftsbericht des GFT-Konzerns steht im
Internet unter http://www.gft.com/gb2000 zur Verfügung.
Kontakt:
Sandra Strüwing, Manager Corporate Communications/Investor
Relations GFT Technologies AG, Leopoldstraße 1, D-78112 St. Georgen
Tel.: 07724/9411-423, Fax.: 07724/9411-883, e-Mail:
sandra.struewing@gft.com
WKN: 580060; Index: Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr
in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und
Stuttgart
Ende der Mitteilung
--------------------------------------------------
Im Internet recherchierbar: http://recherche.newsaktuell.de
Gruss, echo
Ich denke, dass die positive Darstellung im letzten Ad-Hoc wird den Kurs hochtreiben.
echo
der vorstand zockt neben dem tagesgeschäft noch ein bisschen an der börse!
der reinste kindergarten. was sich da so in den "vorstandsetagen" an management rumtreibt erstaunt einen immer wieder.
zu aussagen wie
"Wir müssen in der Lage sein, von der Krise der Konkurrenz zu profitieren und wollen in den nächsten zwei bis drei Monaten strategische Zukäufe machen", sagte GFT-Finanzvorstand Markus Kerber bei der Jahresbilanzkonferenz in Frankfurt und fügte hinzu: "Wir werden demnächst die ersten Konkurse sehen."
was soll man da noch sagen. dumm geboren und nichts dazugelernt, fällt mir da nur ein. und so was war mal Millarden schwer.
pluspunkte bestenfalls
der kassenbestand, und daß ein bisschen gewinn gemacht wird.
zediglich zum zocken geeignet.
so long
Wulfman Jack
Wulfman Jack machen wir hier Polemik oder Analyse?
"Das Ergebnis je Aktie nach DVFA/SG vor
Firmenwertabschreibungen stieg um 9 Prozent von 0,22 Euro auf 0,24
Euro."
sagen wir 10% gewinnwachstum
Der Jahresüberschuss hat sich auf 3,3 Mio. DM mehr als
verzehnfacht. -> KGV von ca. 100
auf ein KGV von 20 kommt man nur wenn man das EBITDA nimmt.
ist das gerechtfertigt ?
bei 10% gewinnwachstum, selbst unter der EBITDA verwendung und unter der vorraussetzung einer zinssenkung wäre bestenfalls ein KGV von 10 gerechtfertigt.
vom branchenumfeld her gebe ich noch das eindringen der unternehmsberatungs-gesellschaften in die "angestammten märkte" zu bedenken.
die aktien-zockerei und diese großspurigen unternehmens-aussagen, hinterlassen einen ziemlich schalen beigeschmack. wenn das bei den kunden so ähnlích läuft dann gut nacht.
so jetzt aber genug der polemik.
so long
Wulfman Jack
positiv dazugekommen:
GFT hat jezt endlich rausgefunden wieviel geld sie in der kasse haben.
sorry leute, aber das macht alles einen ziemlich inkompetenten eindruck.
so long
Wulfman Jack
tief in den roten Zahlen stecken. In der gegenwärtigen Baisse ist der Ansatz 10% Gewinnwachstum KGV 10 fair gar nicht so schlecht. Ich meine in der nächsten Hausse sagt die Mehrheit da ist ein KGV von 50 doch günstig, zumal dann natürlich das Gewinnwacstum höher sein wird. Mir gefallen die Dinge in dem Finanzgebaren auch nicht,aber wer die Firma kennt weiß, daß
sie ein sehr gute Marktstellung haben und Dietz sein Geschäft versteht.
Insofern behaupte ich ist die Bewertung der GFT nicht überzogen, zumindest nicht wenn man 80% der Titel am NM als Vergleich ranzieht.
ansonsten dürfte das kgv nicht viel weiter helfen.
da bietet sich dann eher der liquidationswert>MK an.
das mit der marktstellung ist schon richtig aber !!!
- die 80% NM sind reine zockerwerte einvergleich würde ich damit nicht
unbedingt zur beurteilung mach.
- was wie bei vielen anderen extrem abnervt:
von Jan. bis gestern hat sich der wert gefünftelt ( das kann man wohl totalverlust nennen ) ohne, daß es irgendwelche wesentlichen neuigkeiten gab. die gabs dann gestern.
fonds, mitarbeiter, großanleger wußten, meiner meinung nach, schon lange bescheid und haben tüchtig verkauft. die "idioten" erfahren das dann mal wieder hinterher.
das ist kein einzelfall sondern eher gängige praxis.
als privatanleger hat man in solchen werten strategisch einfach nichts verloren. das ist nur was für insider und zocker. dieser mister thiel beispielsweise, stellt sich in der Wiwo auch noch hin und gibt das zu, daß er bei schlechten news schon mal seine investoren vorab informiert. kinowelt genau das selbe. glaube man ist da auf der sicheren seite wenn man solche firmen schlicht links liegen läst, egal was da für zahlen gemeldet werden, wie gut das management, oder die produkte auch sein mögen. wer nicht auf tagesbasis handelt für den ist sowas einfach nichts. zockereinstieg abwarten und dann weg damit. nimm das jetzt nicht persönlich, ich halte solches verhalten schlicht für unseriös. entweder informiert man alle oder keinen.
so long
Wulfman Jack