Über die Geschichte habe ich mich früher schon


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Neuester Beitrag: 08.07.24 21:08
Eröffnet am:08.07.24 14:06von: Karlchen_VAnzahl Beiträge:6
Neuester Beitrag:08.07.24 21:08von: laceyLeser gesamt:516
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15050 Postings, 5750 Tage Karlchen_VÜber die Geschichte habe ich mich früher schon

 
  
    #1
3
08.07.24 14:06
gewundert.

Da gab es Berichte darüber, dass die Leute alle naselang bespitzelt wurden. War schon zu Kaisers Zeiten so, wurde dann richtig institutionalisiert und perfektioniert  bei den Nazis. Dann gab es dann etwa die Blockwarte und natürlich die Aufpasser in den Schulen. Zensoren all überall - damit nur nicht die ansonsten gesunde Volksseele Schaden nimmt.

Bei den Brüdern im Geiste, also nicht den nationalistischen, sondern den angeblich internationalistischen  Sozialisten dasselbe: Zensur. Einschränkung der Meinungsfreiheit. Die FDJ meinte sogar, dass man die Antennen auf den Dächern so drehen müsste, damit die Bevölkerung in der DDR vor dem schädlichen Empfang von Funksendungen des Westens geschützt würde.

Ich habe über so einen offenkundigen Unsinn immer nur den Kopf geschüttelt. Kann man ja auch nur.  Als Wessi war das natürlich einfach. Natürlich hat man sich darüber aufgeregt, dass irgendwelche reaktionäre Typen andere Leute mit Berufsverboten belegen wollten. Musste man gegen angehen.

Und mit dem Niedergang der DDR dachte ich, dass nun Vernunft einkehrt.  Insbesondere: Dass all dieses Gesockse, dass den Leuten vorschreiben will, wie sie zu denken und sich zu äußern haben, ein für alle mal in der Versenkung verschwindet.

Das war eine grandiose Fehleinschätzung über den Charakter der Deutschen. Das Problem waren weniger die Ossies, die es ja nun geschafft hatten, die SED etc.-Clique in die Wüste zu schicken. Das Problem sind vielmehr erhebliche Teile der Wessies. Es kommt die Erinnerung an Heinrich Manns "Untertan" auf: saturiert, großmäulig und gnadenlos von der Obrigkeit überzeugt. Heute ist das mit der Obrigkeit etwas moderner - man setzt nicht mehr so sehr auf die Kirche, sondern auf die Wissenschaft. Allerdings ist die Wissenschaft bekanntermaßen keineswegs ideologiefrei. Die Klimaforschung oder Lyssenko lassen grüßen. Und irgendwie stößt mir schon auf, dass diejenigen Typen, die ich früher gegen Zensur und Berufsverbote verteidigt habe, heute meinen, politisch Andersdenkende damit überziehen zu können.

So weit zum Generellen. Mich interessiert aber auch das Konkrete. Damit meine ich die Mitläufer und die Handlanger der beschriebenen anti-demokratischen Entwicklung. Ich meine diejenigen Typen, die es sich herausnehmen, Meinungen zu zensieren. Man weiß aus ja der sozial-psychologischen Forschung, um was für schwache, ziemlich einfach gestrickte Menschen es sich handelt. Sie werden sich wahrscheinlich noch nicht einmal selbst erkennen - auch wenn sie vor einem Spiegel stehen. Der autoritäre Charakter eben - in einer der schillernden zeitgemäßen Form.

Und ganz konkret meine ich: Ariva. Und noch konkreter, da Ariva ja nun übernommen wurde, meine ich:  Smartbroker.

 

703 Postings, 4470 Tage pitpoeUnd ich denke an Milgram

 
  
    #2
08.07.24 17:20
"Ich meine diejenigen Typen, die es sich herausnehmen, Meinungen zu zensieren. Man weiß aus ja der sozial-psychologischen Forschung, um was für schwache, ziemlich einfach gestrickte Menschen es sich handelt. Sie werden sich wahrscheinlich noch nicht einmal selbst erkennen - auch wenn sie vor einem Spiegel stehen."  

703 Postings, 4470 Tage pitpoeUnd ich denke an Elon Musk

 
  
    #3
08.07.24 18:18
und an die verschwindend geringe Möglichkeit, dass er mal aus Langeweile diese Kieler Klitsche aufkauft, damit Bürger wieder eine eigene Meinung haben müssen.  

15050 Postings, 5750 Tage Karlchen_VNa ja. Der Migram zielte mit seinen

 
  
    #4
1
08.07.24 18:51
Experimenten auf diejenigen Typen, die vor lauter Autoritätshörigkeit anderen Leuten psychischen Schaden zufügten. Wissenschaftsgläubigkeit kam hinzu - der Mechanismus war: Wissenschaft ersetzte die eigene Reflektion.

Ganz so weit will ich hier nicht gehen. Im Kern ist der Vergleich aber schon richtig.

Es geht mal wieder um die Ideologen. Wann hatten wir denn mal nicht diese Pest in Deutschland?

Da gab es nach den glorreichen Aufbruchzeiten (50er und 60er Jahre) im Westen. als man mit den enormen wirtschaftlichen Wachstumszahlen die Sauereien der Nazis kaschieren, dann alsbald eine vermeintlich kritische Studentenbewegung, denen es aber eher um die Dritte Welt ging als um Deutschland. Waren viele Aufschneider dabei - großmäulig.  Gab auch einige vernünftige Leute - etwa Hans-Jürgen Krahl oder Bernd Rabehl. Jedenfalls kam es zu einem gewissen intellektuellem Schub in Deutschland. Anderenfalls hätte ich als Schüler wohl kaum Marcuse gelesen. Egal.

Der intellektuelle Schub verflachte bloß rasch. Dann kamen die Dünnbrettbohrer. Alle Naselang wurde irgendwo eine Kommunistische Partei gegründet. Was gab es da nicht alles. KPD, KPD-ML, KPD-MLAO, KBW. Es gab dann auch die Fans von der DDR: DKP, SDAJ etc.

Das Dumme war nun aber, dass die Arbeiterklasse, um die es eigentlich immer irgendwie ging, überhaupt keinen Bock hatte, all den Parteien hinterherzulaufen, die im wesentlich aus Studenten der Politik, Soziologie, Sozialarbeit etc bestanden. Die Studenten meinten natürlich: fehlendes Klassenbewusstsein.

Egal. Weil da mit der Revolution nun nicht so lief wie gedacht, musste was andere gefunden werden. Auf die Arbeiterklasse als eigentlich klassischem revolutionärem Objekt konnte man sich nicht mehr verlassen,

Um das persönliche Geltungsbedürfnis musste was anderes her. Da bot sich als Übergang die Friedensbewegung an. Aber so richtig war das wohl so nix - zumal man selbst gar nicht si friedlich war. Da kamen dann die Rechtsanwälte gerade recht, die doch so chic alternativ und perfekt auf das Lebensgefühl der Kreuzberger Edelkneipengänger ausgerichtet waren. Es kam zur Gründung der Alternativen und dann der Grünen Partei. Die Schwaben wollten la auch einmal zeigen, dass die progressiv sein konnten.

Und so schließt sich der Kreis. Und man ist geneigt, auf die kaum noch gekannte Literatur früherer Zeit hinzuweisen. Mir fallen da gerade Sebastian Brant und Erasmus ein. Aber die kennt wahrscheinlich niemand mehr.



 

703 Postings, 4470 Tage pitpoeSebastian Brant und Erasmus

 
  
    #5
08.07.24 20:26
Narrenschiff & Lob der Torheit sind mir geläufig.

Jedem anderen hier auch!  

958 Postings, 235 Tage lacey....

 
  
    #6
08.07.24 21:08

U.K. -  The globalist win.

The speed of policy change in the UK following the win by Labour, will be seismic.

Unencumbered by ‘annoying right wing’ members of the party, as the Tories were, Britain now has a Trudeau style globalist government, which will accelerate the liberal policies seen in Ireland, Australia, Canada and France.

It will push Britain to the limits of its social cohesion, favouring minority interests and ideologies pushed by the UN, over the needs of the working public, who fund the entire country.

It will move at considerable pace to align itself with the policies 80% of the country rejected and it will claim its ‘landslide win’ gives it a mandate.

And in order to control anyone who speaks against the globalist narrative, it will stop dissent through acts of Parliament, strengthening the law against free speech and information they don’t like, they even have a word for it ‘Malinformation’

If you thought Government over reach was bad during COVID… you haven’t seen anything yet  

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