Großer Ärger wegen Wirecard-Zertifikaten
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Eröffnet am: | 11.12.22 20:28 | von: meischer_ed. | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 11.12.22 21:40 | von: meischer_ed. | Leser gesamt: | 7.305 |
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Strukturierte Wertpapiere sind vor allem etwas für erfahrene Privatanleger. Das zeigt der Fall Wirecard. Der Absturz der Aktie des mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleisters riss am 18. Juni und den darauffolgenden Handelstagen auch Zertifikate in den Abgrund, deren Käufer auf steigende Wirecard-Kurse gesetzt hatten.
Das ist leicht nachvollziehbar, doch darüber hinaus gibt es bei den durch den Wirecard-Crash ausgelösten Entwicklungen Aspekte, die selbst hartgesottenen Zertifikate-Fans Kopfschmerzen bereiten. So lässt sich mit strukturierten Papieren nicht nur am Anstieg des Kurses einer Aktie oder eines anderen Basiswerts verdienen, sondern auch an dessen Absturz.
Die Vorgänge aus dem o.g. Artikel sind derzeit unter dem Aktenzeichen 2-05 O 184/21 Gegenstand eines Gerichtsverfahrens beim Landgericht Frankfurt. Ein betroffener Anleger hat die Societe Generale auf Schadensersatz verklagt, weil diese noch am 19. Juni 2020 Short-Zertifikate auf Wirecard verkauft und dann am gleichen Tag spätabends gekündigt hat.
Der Anleger macht u.a. geltend, dass zwischen dem Kauf der Zertifikate am Freitagnachmittag und der Kündigung später am gleichen Tag die Kündigungsfrist von mindestens 1 Bankarbeitstag nicht eingehalten wurde. Weiterhin sind die Umstände und der genaue Zeitpunkt der Kündigung umstritten.
Und zu guter Letzt macht der Anleger Artikel 24 der Richtlinie 2014/65/EU über Märkte für Finanzinstrumenten (MiFID II) geltend, der Bestimmungen zum Anlegerschutz enthält. Unter anderem sollen Finanzdienstleistungsunternehmen ehrlich, redlich und professionell im bestmöglichen Interesse ihrer Kunden handeln. Dies sei ganz offenbar hier nicht der Fall gewesen.
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Man kann also davon ausgehen, dass noch andere Anleger vom Geschäftsgebaren der Societe Generale betroffen waren. Der Kläger wird vertreten durch die Anwaltskanzlei LSS Partner, die auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert sind.