Trittin zwischen Schlagstock und Bolzenschneider
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 03.02.01 01:43 | ||||
Eröffnet am: | 31.01.01 16:08 | von: börse1 | Anzahl Beiträge: | 17 |
Neuester Beitrag: | 03.02.01 01:43 | von: Reila | Leser gesamt: | 7.875 |
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da sieht man mal wieder wie die burschen von der bild meinung machen (auch wenn ich nicht unbedingt ein freund von herrn trittin bin). traurige informationsgesellschaft!
Umweltminister Trittin will sich mit der dünnen Entschuldigung der "Bild"-Zeitung für die irreführende Bildbeschriftung, die ihn als Mitläufer inmitten bewaffneter Demonstranten darstellte, nicht zufrieden geben. Die Redaktion solle vielmehr erklären, warum und wie es dazu kam.
Artikel in der "Bild"-Zeitung vom 29. Januar: Trittin zwischen "Schlagstock " und "Bolzenschneider"
Berlin - Ganz offensichtlich handele es sich bei der "Bild"-Geschichte um die angebliche Bewaffnung der Demonstranten an seiner Seite um "einen willentlich proudzierten Fehler" und keineswegs um eine Unachtsamkeit, erklärte Trittin gegenüber SPIEGEL ONLINE. Darum vermisse er in der heute veröffentlichten Entschuldigung der "Bild"-Zeitung die Aufklärung darüber, wie dieser angebliche "Fehler" zu Stande kam.
Die "Bild-Zeitung" hatte am Montag das Bild von Trittin bei einer Demonstration 1994 in Göttingen veröffentlicht und mit zwei Balkenzeilen auf "Bolzenschneider" und "Schlagstock" in den Händen von Demonstranten hingewiesen. Der Artikel dazu trug die Überschrift "Was machte Minister Trittin auf dieser Gewalt-Demo?" In ihrer Mittwochs-Ausgabe stellte die Zeitung klar, dass es sich bei den Gegenständen tatsächlich um "ein Seil sowie einen Handschuh" handelte. Zugleich bittet die Redaktion, "den Fehler zu entschuldigen".
Er erwarte von "Bild"-Chef Kai Diekmann eine Erklärung, "wer und mit welcher Absicht entschieden hat, das Bild mit dieser falschen Beschriftung zu drucken", forderte Trittin nun. Schließlich sei unübersehbar, dass das Foto, das aus einem SAT-1-Fernsehbericht von 1994 stammt, "bewußt so beschnitten wurde", dass ein falscher Eindruck beim Betrachter entstehen konnte.
Trittin verzichtet auf Klage
Gleichzeitig erklärte Trittin aber, er werde bis auf weiteres keine Klage gegen das Springer-Blatt erheben. Es sei ja doch "unschicklich, wenn die Bundesregierung gegen einzelne Pressorgane vor Gericht zieht". Er bestehe allerdings darauf, dass sich der Deutsche Presserat als Selbstverwaltungsorgan der Medien mit dem Fall befasse, mahnte der Alt-Linke im Ministeramt, "die Journalisten sollten unter sich klären, dass so etwas nicht zulässig ist".
Die Entschuldigung der "Bild"-Zeitung
Der falsche Bildtext sei "kein Flüchtigkeitsfehler, sondern es wurde mit Vorsatz gehandelt", hatte zuvor schon Trittins Sprecher Michael Schroeren beklagt. Er verwies darauf, dass in der am Montag erschienenen Ausgabe des Magazins "Focus" das selbe Bild von Trittin veröffentlicht war. Schon darauf sei klar zu erkennen gewesen, dass der Demonstrant hinter Trittin keinen Schlagstock habe, sondern sich an einem dicken Sicherungsseil festhalte. Auch ein Bolzenschneider sei nicht zu erkennen.
Zweiter Teil einer Kampagne
Offenbar fehle es aber in der verantwortlichen Redaktion noch immer an Sehvermögen, wundert sich Schroeren. Auch der heutige Hinweis auf einen "Handschuh" sei offensichtlich Unsinn. Leicht erkennbar ist vielmehr, dass sich der Demonstrant an dem Dachgepäckträger eines Begleitfahrzeugs festhalte und gar nichts "schwenkt", wie Bild schrieb.
"Bild"-Chef Diekmann wies jedoch alle Vorwürfe pauschal zurück. Das Foto sei "von uns nicht manipuliert worden", behauptete der erst kürzlich berufene Chefredakteur von Deutschlands führendem Boulevard-Blatt. Ohnehin bleibe die Frage, was Trittin 1994 als grüner Landtagsabegordneter "auf dieser Gewaltdemo" gemacht habe. Damals hatten Göttinger Autonome gegen eine Welle von Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der linken Szene protestiert, denen die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wurde. Der Vorwurf mußte später fallen gelassen werden.
© SAT.1
Das Originalfoto: Kein Bolzenschneider und kein Schlagstock, Jürgen Trittin bei der Autonomen-Demo in Göttingen am 16. Juli 1994
Die manipulierte Bildbeschriftung sei ohnehin schon der zweite Teil der Anti-Trittin-Kampagne bei "Bild", erklärte Trittin-Sprecher Schroeren. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Zeitung den grünen Minister fälschlicherweise dem Herausgeberkreis der Göttinger Studentenzeitschrift zugerechnet, die 1977 den umstrittenen Schmähnachruf auf den damals ermordeten Generalbundesanwalt Siegfried Buback veröffentlich hatte. Obwohl er den zuvor von der Frankfurter Allgemeinen verbreiteten Irrtum gegenüber einem leitenden "Bild"-Redakteur klargestellt habe, habe diese daran festgehalten und verweigere - anders als die FAZ - den Abdruck einer Gegendarstellung, berichtete Schroeren.
Quelle: www.spiegel.de
In einem Punkt bin ich mir gaaanz sicher: Trittin war nie bei einer Demo dabei, die irgendwie geeignet gewesen wäre, ihn irgendwie in Probleme zu verstricken. Würde er sich heute unter so eine Demo mischen wollen, wäre ER derjenige, der die Hiebe bekäme, für die grandiose Bestandsgarantie für die Atomindustrie.
- Und in so einem Umfeld gibts immer noch welche, die teuere Ökoaktien kaufen. Das nenne ich echten Optimismus.
Trotzdem würde mich interessieren, was Tritin unter lauter vermummten Gestalten gemacht hat?
...Damals hatten Göttinger Autonome gegen eine Welle von Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der linken Szene protestiert, denen die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wurde...
quelle: www.spiegel.de
Gibt aber bestimmt ein Bild mit nem NVAsoldaten+Merkel Überschrift Merkel gibt Mordbefehl an Grenztruppe
oder Meier und ne Westphälische Kuh Überschrift angsteckt am 12.5.94 in Vloto(wer wen bleibt offen sehr gut)
Vielleicht aber auch Merz neben Kohl " Gewusst haben Sie es Alle
blaubärgrüsse
Mal ehrlich..., haben wir uns nicht alle gewünscht, unabhängig davon ob es jetzt die grünen sind, das endlich mal Leute dort oben stehen die auch nur einen Funken Lebenserfahrung haben. Ich meine damit auch speziell das Beispiel von Fischer. Es ist doch wohl klar das die CDU nach Skandalen sucht. Was sollte sie auch sonst machen. Großartige Probleme die die CDU nicht auch hätte gibt es im moment nicht und nichts ist doch für die Opposition schlimmer als tatenlos rumzusitzen und sich mit nichts konstruktiven in die Diskussion einzubringen. Sie glauben halt immer noch das man mit Plumpen Parolen und kleinen Skandälchen die Öffentlichkeit aufregen kann. Meiner meinung nach klappt das schon seit langem nicht mehr.
Und was passiert jetzt...?Jetzt schalötet sich auch noch das schmierblatt der Nation ein sozusagen als letzte Chance dijenigen anzusprechen die sowieso schon geistig zum letzten drittel der deutschen gehören. Das Problem hierbei ist aber das die voll wählen dürfen, und nicht vieleicht auch nur eine drittel. Das ist alles dumme Stimmungsmache. DIe Bild müßte meiner Meinung nach richtig einen reingedrückt bekommen für so eine Plumpe gedrehte Geschichte. Aber alleiun der versuch Disqualifiziert sie doch schon, oder ?
Gruß Freeze
Der Schwarze Block ist absolut linksradikal und gewalttätig, sozusagen der Abschaum der Gesellschaft, genauso wie die Dummköpfe von rechts.
Wie man sieht haben unsere grünen Freunde kein Problem sich mit solchen Subjekten zu verbrüdern. Das wäre das Selbe, wie wenn Angela Merkel mit den Skinheads rummarschiert bei einer NPD - Demo.
Für solche bewiesenen Fakten kann es einfach keine Entschuldigung geben.
Gute Nacht
Euer
ötzi
Die Vergleiche zwischen linken Demos und Neonazis sind so albern, da bräuchte man eigentlich kein Wort drüber zu verlieren.
Nur ein kleiner Denkanstoss:
Die Neonazis töten und verfolgen Angehörige von Minderheitengruppen, die eh fast recht- und wehrlos sind, wogegen die Demos der "Linken" auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen wollten, d.h. die Sache der Unterprivilegierten vertreten haben.Ist wohl moralisch ein kleiner Unterschied...
Gruß Dampf
Heißer Tip für die BILD-Zeitung: Ist der Mann rechts neben Trittin (am Rand des Fotos) nicht ein gesuchter Schwerverbrecher - das beweist doch eindeutig die gestreifte Sträflingskleidung ;-)
Gruß vom
Happy End
Das klare Originalfoto macht doch deutlich, wem die Sympathien von Trittin 1994 gehörten. Immerhin ist dieser Mensch wenige Jahre später offensichtlich zum Bundesminister mit gehobenem Pensionsanspruch qualifiziert, der mal locker den Eid auf das Grundgesetz ablegt. Ob er 1994 auch den Eid auf die Verfassung geschworen hätte? Vielleicht müssen Zeitungen demnächst auch Gegendarstellungen nach Gerichtsprozessen abdrucken: Wir entschuldigen uns bei dem Täter. Er hat das Opfer nicht erschossen. Er hat es nur erwürgt.
Aber sicher haben wir die Regierung, die wir verdienen. Gern hätte ich eine konservative Regierung. Allerdings bietet die CDU gegenwärtig ein Bild des Jammers. Unfähige Grünschnäbel erklären sich zu Kanzlerkandidaten. Kotzab. Wer jedoch Trittin für einen Demokraten hält, sollte Menschen schon eine starke Wandlungsfähigkeit zutrauen.
Ich halte es mit Erich Kästner:
Die Zeit ist eine mysteriöse Macht.
Sie bildet die Menschen um.
Wer das, was gut war, vergißt, wird böse,
wer das, was schlecht war, vergißt, wird dumm.
Gute Nacht Deutschland
R.