ju will kinderlose zur kasse bitten
Familienpolitik der letzten Jahre wird vor allem auf der Ebene der Vergütung geführt, d.h. man sieht sich dem Problem geringer Geburtenrate gegenüber und beantwortet dies mit Geld.
Man rennt immer noch den Glauben hinterher, dass man mit höherem Kindergeld oder diversen Prämien die Geburtenrate erhöhen könnte. Dies zeigt jedoch die Vergangenheit, dass es mit mehr Kindergeld an dieser Stelle eben NICHT getan ist, die wahren Probleme ganz woanders liegen.
Dies fängt z.B. schon damit an, dass keine passende Kindertagesbetreuung vorhanden ist. In meiner Umgebung kann ich mich da nicht beschweren, doch ich weiß, dass es viele Gegenden gibt, wo eine Kinderbetreuung fehlt oder schlichtweg unbezahlbar ist.
Zwar hat man eine Garantie auf Kinderbetreuungsplätze ausgesprochen, doch was nützt eine Kinderbetreuung, wo man die Kids über die Mittagszeit abholen und selbst versorgen muss. Sowas funktioniert rein logistisch schon gar nicht. D.h. eine Vielzahl von Betreuungsplätzen sind schlichtweg unbrauchbar bzw. mit der Arbeitswelt nicht vereinbar.
Ergo würde ich es mir als Familienvater wünschen, dass man das Arbeitsrecht so anpasst, dass sich der Arbeitgeber eben nach der Kinderbetreuung richten und Lösungen anbieten muss. Z.B. über attraktive Teilzeitmodelle, dessen finanzieller Ausfall zu Teilen der Staat kompensiert. Z.B. durch individuelle Schichtmodelle und einer flexiblen Anfangs- und Endzeit. Doch sowas findet man in der Realität leider viel zu selten, oftmals stehen die Arbeitnehmer allein da und können schon zufrieden sein, wenn sie widerstandslos Teilzeit gewährt bekommen.
Ja und da stehen wir schon vor dem nächsten Problem, wenn Jemand Teilzeit macht, fehlt es am Geld. Wiederum ist gerade bei jungen Familien der Kapitalbedarf am Größten.
Und was man bei all dem auch nicht vergessen sollte ist die Sache mit der ständigen Weiterbildung, Studium, Technikum, usw.
So dass selbst mit flexiblen Arbeitszeiten und Schichtmodellen das Problem der Überforderung finanziell sowie zeitlich besteht.
Zusammengefasst hat man als junger Familienvater auf das gesamte Leben betrachtet ...
- die wenigste Freizeit
- den größten Kapitalbedarf
- den größten Stress (kleine Kinder & Studium nebenbei)
- im Regelfall das geringste Einkommen
Dies führte u.a. schon dazu, dass Kinder erst sehr spät zur Welt gebracht werden um den Anforderungen der Gesellschaft gerecht werden zu können.
Auch ich sowie meine Liebste hätten gern einige Jahre eher ein Kind zur Welt gebracht, wenn da nicht diverse Studiengänge und Weiterbildungen ins Haus gestanden hätten.
Allein dadurch, dass das Alter der Eltern deutlich gestiegen ist, verschärft das demografische Problem.
Wenn man ernsthaft etwas für die Familien tun will, dann sollte man die oben genannten Herausforderungen abmildern.
D.h. junge Eltern sollten die Möglichkeit erhalten, ihre Arbeitszeit um 1/3 bei vollem Lohnausgleich senken zu können. U.a. könnte man dies je nach Alter der Kinder staffeln. D.h. bei kleinen Kindern bis 6 Jahre gibt es eben 1/3, anschließend 1/5 bis 12 Jahre und danach geht es wieder Vollzeit.
Junge Eltern sollten ein Recht auf flexibile Arbeitszeiten haben.
Um der Diskriminierung von Eltern entgegen zu wirken, könnte man ähnlich der Schwerbehinderten eine Art Quote einführen, so dass Arbeitgeber nicht nur kinderlose AN beschäftigen können, sondern zu einem gewissen Maß AN mit Kindern beschäftigen müssen.
Wer nebenbei studiert oder höhere Bildungsabschlüsse anstrebt, der kann seine Arbeitszeit für diesen Zeitraum um 50% bei vollem Lohnausgleich absenken.
Die Kosten hierfür könnte man zu 50% auf ein Konto schreiben, welches für 15 Jahre gestundet wird. Nach diesen 15 Jahren erfolgt dann eine schrittweise Tilgung der Vorauszahlungen, welche sich in einer höheren Einkommenssteuer widerspiegeln.
Man muss bedenken, dass je älter man wird, der Kapitalbedarf dann nicht mehr weiter steigt bzw. teils gar fällt, während der Lohn bedingt durch Berufserfahrung oder höherem Joblevel steigt.
Man würde quasi junge Familien steuerlich erleichtern, indem man diese im Alter stärker belastet.
Wenn man so will ist BaFÖG ähnlich, auch hier geht man in Vorkasse und kassiert je nach BAFÖG das Geld später wieder ein.
Ich bin mir sicher, wenn Familien die große Hürde genommen und sie dadurch Beruf, Bildung und Familie wesentlich besser und attraktiver unter einen Hut bekommen, dann wird dies auch Anreize für eine frühere und öftere Familiengründung schaffen.
Zudem würde es dem Mißbrauch tendenziell eher vorbeugen, weil z.B. Arbeitslose von einer Absenkung der Arbeitszeit und Lohnausgleich nicht profitieren, so wie sie es bei einer pauschalen höheren Zahlung von Kindergeld aber tun.
dieser steuerliche vorteil (insbesondere bei stark unterschiedlicher einkommensverteilung, der ehepartner) dient u.a. dazu, dass der verdienende ehepartner finanziell entlastet wird, weil er seinem (weniger verdienenden) ehepartner gegenüber unterhaltspflichtig ist. logisch und konsequent wäre also bei abschaffung des ehegattensplittings auch die unterhaltspflicht in der ehe abzuschaffen. so weit denken aber unsere politiker i.d.r. nicht. sie picken nur die rosinen (hier: höhere steuereinnahmen) heraus, ohne einen ausgleich zu schaffen. fazit: abschaffung des splittings ohne flankierende massnahmen=erhöhung der steuer-/staatsquote=weiterer schritt richtung sozialismus.
schlagwort geburtsbeihilfen und ehekredite
- die Vollversorgung mit Krippen, Kindergärten und Schulspeisung;
- kürzere Wochenarbeitszeiten für Mütter mit mehr als einem Kind ohne Lohneinbußen (z.B. 3 ¾ Stunden pro Woche für Vollzeitangestelle; 2 Unterrichtsstunden pro Woche weniger für Lehrerinnen);
- längere Jahresurlaubszeiten für Mütter mit mehr als einem Kind (2-5 Tage, je nach Kinderzahl);
- seit 1976 26 Wochen bezahlter Schwangerschafts- und Wochenurlaub;
- Freistellung der Mutter aus dem Arbeitsprozeß (seit 1976 ab 2. Kind bezahlt bis Ende 1. Lebensjahr), ausgedehnt mit Arbeitsplatzgarantie praktisch bis zum 3 Lebensjahr des Kindes;
- Pflegeurlaub zur Betreuung kranker Kinder bis 14 Jahren für Mütter und Väter im Umfang von 4-13 Wochen; für Alleinerziehende und für Eltern mit mehr als einem Kind dabei Zahlung von 70-90% des Nettoverdienstes;
- ein bezahlter Hausarbeitstag pro Monat für alle Mütter, verheiratetete Frauen und Frauen über 40 Jahre (und alleinerziehende Väter);
- Zahlung von Kindergeld und Anrechnung von zusätzlichen Arbeitsjahren auf den Rentenanspruch der Frauen; einmalige Geburtenbeihilfe von 1000 M seit 1972 (herr ziemiak das gibt ne anzeige wegen copyright :D)
- Familiengründungsdarlehen.
5000 M zinsfrei mit Krediterlaß von 1000 M bei Geburt des 1. Kindes, 1500 M beim 2. Kind, 2500 M beim 3.
Die Rückzahlung erfolgte in Monatsraten à 50 Mark.
MATRAZENSPORT FREI, GENOSSEN ...lol
dann hab ich vielleicht nicht klar ausgedrückt.
nochmal deutlich:
solange es in der ehe die pflicht zum gegenseitigen unterhalt gibt, ist auch das splitting logisch und konsequent.
aber das splitting abzuschaffen, um mehr kohle in der staatskasse zu haben ist zu kurz gedacht, aber typisch für unsere politikerkaste.