Teles-Interview mit Schindler-hier -


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Neuester Beitrag: 10.01.01 10:42
Eröffnet am:10.01.01 10:37von: lka3324Anzahl Beiträge:2
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67 Postings, 9149 Tage lka3324Teles-Interview mit Schindler-hier -

 
  
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10.01.01 10:37

HAB Teles bei 46 € gekauft und bei 6,70 € verkauft, ein Verlust von 11.000 ,- DM ...dieser Penner...aber die Firma wird die 50 € nie wieder sehen

viel Spaß beim Lesen



Teles: "Wir schreiben 2001 schwarze Zahlen"

Die Berliner Teles AG mußte ihre Umsatzerwartung für das Geschäftsjahr 2000 von ursprünglich 510 auf 325 Millionen Mark reduzieren. Als Grund nannte das Unternehmen die nicht zustande gekommene Akquisition eines Handelshauses und die Schließung des Geschäftsbereichs ISDN-TK-Anlagen und -Endgeräte.
Aus diesem Anlaß sprach Instock mit Teles-Gründer und Vorstandschef Sigram Schindler.

Instock:
Herr Professor, wieder ging ein Jahr zu Ende, in dem Teles seine Prognose nicht erfüllen konnte. Worin sehen Sie die Gründe, dass man immer wieder nach den Sternen greift und dabei eine Bauchlandung hinlegt?
Schindler:
Wir haben nicht nach den Sternen gegriffen und wir haben auch keine Bauchlandung hingelegt.

Instock:
Bei 185 Millionen Mark weniger Umsatz?
Schindler:
Wir haben immer gesagt, dass wir einen Umsatz von 510 Millionen Mark anstreben, wobei dieser Umsatz nur in Zusammenhang mit der Übernahme eines Handelskonzerns vorgesehen war. Wir sprechen seit Mai 2000 mit diesem Konzern. In dieser Zeit haben wir wiederholt Zeitpläne von zwei bis vier Wochen ausgemacht, in der das Geschäft vom Tisch sein sollte. Leider wurde das schon geschnürte Übernahmepaket immer wieder aufgebunden. Was da passiert ist, ist schon etwas ungewöhnlich. Die Übernahme hat dadurch nicht geklappt. Sie ist aber auch noch nicht endgültig vom Tisch. Vielleicht klappt es in diesem Jahr. Ich wage hier keine Prognosen mehr. Fakt ist aber, dass wir immer gesagt haben, nur mit dieser Übernahme werden wir die 510 Millionen Mark Umsatz erreichen.

Instock:
Werden Sie für das laufende Jahr nun Prognosen ohne mögliche Akquisitionen abgeben?
Schindler:
Wir werden beide Prognosen abgeben. Ich hatte ja auch bei der Prognose für 2000 deutlich gemacht, dass etwa 20 Prozent des Umsatzes aus Akquisitionen kommen sollen. Früher war der Anteil noch höher.

Instock:
Bei 20 Prozent gedachtem Umsatz aus Akquisitionen und Einmalaufwendungen für die Schließung des Geschäftsbereichs ISDN-TK-Anlagen und -Endgeräte von 36 Millionen Mark bleibt immer noch eine Differenz zum tatsächlichen Umsatz von etwa 30 Millionen. Haben Sie also auch in Ihrem Kerngeschäft erhebliche Einbußen hinnehmen müssen?
Schindler:
Nein. Wir haben im Kerngeschäft etwas mehr als 360 Millionen Mark Umsatz gemacht. Da wir ja nach US-GAAP abrechnen, mußten wir die Umsätze des geschlossenen Bereiches herausrechnen.

Instock:
Dennoch fehlen da diverse Millionen.
Schindler:
Ja, das ist richtig, da fehlen noch gut 20 Millionen Mark - so ungefähr. Doch bei einer angestrebten Übernahme ist es auch ganz schwer zu sagen, ob die sich jetzt mit 20 oder mit 25 Prozent auf den Umsatz auswirkt. Dennoch ist es ja so, dass wir keine Bauchlandung hingelegt haben. Schließlich konnten wir ja weiter wachsen, allerdings nicht ganz so, wie geplant.

Instock:
Seit wann haben Sie gewußt, dass der Geschäftsbereich ISDN-TK-Anlagen und -Endgeräte unrentabel ist und Sie diesen abstoßen wollen?
Schindler:
Unser erster Schritt war, dass wir einen Sparkurs gefahren sind. Das bedeute, dass wir das Personal auf ein Minimum reduziert haben, um die Kosten zu senken. Es blieb immer noch die Frage übrig, ob wir die dann immer noch benötigte Managementkapazität auch noch herausziehen. Diese Kapazitäten benötigt man auch, wenn bereits nahezu alle Teile ausgelagert wurden. Die Entscheidung, den Bereich ganz einzustellen, fiel am Freitag vor Weihnachten.

Instock:
Die Produktion lief aber zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr?
Schindler:
Nein, das ist nicht richtig. Der ganze Apparat arbeitete noch. Wir hatten aber alles ausgelagert. Jetzt läuft die Auflösung des Geschäftsbereiches. Die daraus resultierenden Kosten haben wir aber schon in 2000 voll in Rechnung gestellt.

Instock:
Wohin war das Ganze ausgelagert?
Schindler:
Nach Irland.

Instock:
Nun sprachen Sie ja in Meldungen davon, den Bereich ISDN-TK-Anlagen und -Endgeräte zu verkaufen Was steht denn konkret zum Verkauf?
Schindler:
Ich habe hier nur gesagt, dass ein solcher Schritt möglich ist. Wir könnten so unsere Kosten reduzieren. Es gibt hier einerseits einen zu verkaufenden Lagerbestand. Eine weitere Möglichkeit ist der Verkauf der Technologie. Auch hier gibt es Interessenten.

Instock:
Welches Volumen werden diese Verkäufe im besten Fall haben?
Schindler:
An dieser Stelle wäre es wirklich leichtfertig von mir, Zahlen zu nennen.

Instock:
Mit der Schließung des angesprochenen Bereiches geht ja ein Abkehr von den Produkten einher. Wie sieht die neue Strategie von Teles aus?
Schindler:
Wir verlagern im Rahmen unserer Umstrukturierung den Geschäftsschwerpunkt von den Produkten auf den Bereich Dienste. Wir wollen also zukünftig unser Geld hauptsächlich mit Internet-Mehrwertdiensten verdienen. Im Produktbereich werden wir dennoch die Infrastruktursysteme behalten. Hier erzielen wir auch ordentliche Margen. Dies sollte auch, wie zum Börsengang gesagt, eigentlich unser Wachstumsbereich sein. Auf Grund der schleppenden Liberalisierung am europäischen Telekommunikationsmarkt mußten wir unsere damalige Strategie ändern. Ursprünglich fanden alle unsere Ausrichtung zum Börsengang ganz toll. Das trifft auf die Banken genauso zu wie auf die Analysten und den gesamten Markt, die ja alle auf eine schnelle Liberalisierung des europäischen Telekommunikationsmarktes gesetzt haben. Aus diesem Grunde haben wir uns von den Wachstumshoffnungen im Produktbereich verabschiedet. Im Zuge der Strategieänderung gehen wir nun nicht mehr von Aufträgen im Bereich von 10 Millionen Mark aus, sondern von solchen mit einem Volumen von 0,5 bis 1 Millionen Mark.

Instock:
Kommen wir noch einmal zum abgelaufenen Geschäftsjahr: Sie sprachen im Juli 2000 von leichten Umsatzeinbrüchen und Verbesserungen, die Sie für das vierte Quartal 2000 erwarten. Sind diese Erwartungen eingetroffen?
Schindler:
Nein. Wir haben Verzögerungen bei den Mehrwertdiensten. Die haben zwar hohe Margen, doch wir sind nicht dazu gekommen, diese vernünftig hochzufahren. Im Infrastrukturbereich sieht es aber in der Tat besser aus. Doch dieses Segment ist zu klein, um die anderen Verzögerungen zu kompensieren.

Instock:
Wie sehen denn die realistischen Zahlen ohne beziehungsweise unter Einrechnung möglicher Akquisitionen für das Geschäftsjahr 2001 aus?
Schindler:
Mögliche Akquisitionen würden sich ja erst einmal nur auf den Umsatz positiv auswirken. Auf den Gewinn würden sich die Akquisitionen ja negativ auswirken. Wir haben bei der More-Übernahme ganz schöne Verluste hinnehmen müssen, die so nicht geplant waren.

Instock:
Wie sehen denn nun Ihre Zahlen für 2001 aus?
Schindler:
Wir wollen die Zahlen, die wir bisher für 2001 und 2002 herausgegeben haben, bis auf 2003 strecken.

Instock:
Das heißt, Sie wollen jetzt bis 2003 die 510 Millionen Mark Umsatz realisieren?
Schindler:
Nein, die wollen wir schon in diesem Jahr erreichen. Ich bin für die Zahlen, die ich für das vergangene Jahr herausgegeben habe und die wir nicht einhalten konnten, fürchterlich abgestraft worden. Aus diesem Grunde gebe ich keine Zahlen mehr heraus. Der an Teles Interessierte findet auf unserer Internetseite unter Investor Relations Grafiken, aus denen hervorgeht, wie wir uns in den einzelnen Bereichen entwickeln wollen. Hier kann sich jeder selber ein Bild machen. Grundsätzlich ist es so, dass wir die Umsatzmilliarde immer noch anstreben. Nun nicht mehr bis 2002 sondern bis 2003. Ich denke, dass wir dies auch schaffen.

Instock:
Wird Teles 2001 schwarze Zahlen schreiben?
Schindler:
Ja, auf alle Fälle. Wir haben ja, so hoffe ich, auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein positives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA). Noch gibt es ja keinen Abschluß für 2000, insofern bin ich noch etwas vorsichtig. Das bedeutet im wesentlichen, dass wir einen positiven Cash-flow haben und somit vom Gewinn nicht mehr weit entfernt sind.

Instock:
Sie erreichen die Gewinnschwelle auch unabhängig von irgendwelchen Akquisitionen?
Schindler:
Wenn uns die Übernahme wieder reinreißt und den Gewinn belastet, wie 2000, dann werden wir blasser dastehen. Ich hoffe selbstverständlich, dass wir das vermeiden können.

Instock:
Sie sprechen bei Akquisitionen immer von Verlusten. Gibt es in Ihrer Branche keine profitablen Übernahmekandidaten?
Schindler:
Nein, das ist völlig aussichtslos. Dennoch müssen wir aus strategischen Gründen akquirieren. Hier geht es vor allem um die Sicherung unserer Vertriebswege. Wenn die Konzerne, mit denen wir momentan sprechen, in andere Hände fallen, dann schneiden die uns von unseren Kunden ab.

Instock:
Zum Abschluß noch eine Frage zur im Sommer gegründeten Teles-Akademie: Mit dieser Einrichtung wollten Sie schon im Jahr 2000 Gewinne erwirtschaften. Ist das so eingetreten?
Schindler:
Nein, auch hier gab es Verzögerungen. Wir mußten aus Mangel an geeignetem Personal und Inhalten den Start verschieben. Derzeit läuft die Akademie mit ein paar hundert Leuten im internen Probebetrieb. Ich hoffe, dass wir im ersten Quartal 2001 mit dem offiziellen Betrieb beginnen können.

Instock:
Herr Schindler, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Helmut Harff.  

Vortag: 3,25   Letzter Kurs: 3,40  
 

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    #2
10.01.01 10:42
Danke!
Teles wird erst wieder was wenn Schwindler das Handtuch wirft!

Gruss Mio.  

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