Kaufsignal: Wer...kauft, wird....sein....erleben !
an Hand von Kostolany. Der Aktienmarkt ist ein Hund, die Wirtschafft ist sein Herrchen. Die beiden gehen Gassi, und das schon viele Jahre. Der Hund
ist sehr aufgedreht und reagiert auf die kleinsten Hindernisse, mal läuft
er vor, dann wieder zurück. Anfang diesen Jahres ist der Hund ganz weit nach
vorne gelaufen. Er war schon fast außer Sichtweite, bis ihn sein Herrchen
Ende Januar zurückgezogen hat. Der Hund war sauer und wollte nicht mehr laufen. Mittlerweile kann der Hund sein Herrchen kaum noch sehen. Und da
der Hund Weihnachten bestimmt nicht alleine feiern möchte, macht er sich
bald auf den Weg sein Herrchen, die Wirtschafft schnell wieder einzuholen.
Ich wollte damit eigendlich nur sagen, wer jetzt noch nicht investiert ist,
der sollte sich wirklich überlegen, wenn er wirklich mit Aktien handeln will, jetzt auch einzusteigen, denn eines weiß Jeder, den Tiefstpunkt erwischen nur ganz ganz wenige, naja...oder ganz viele. Wir stehen jetzt bei
3000 Punkten im Nemax 50. Also rein da und zurücklehnen. Ich bin mit allem
investiert, was ich locker machen konnte. Scheiß auf die Zinsentscheidung.
Ist doch Humbug. Der Hund will zurück zu seinem Herrchen, ob Ihrs glaubt oder nicht.
Euch allen noch ein frohes Fest und einen guten Rutsch in die nächste Hausse !!!
Euer Rapsgott
Jetzt steht er bei 2400 Punkten und die Stimmung ist nicht gerade gut.
Ich sagte bei 3000 Punkten rein und zurücklehnen. Wer mir damals gefolgt
ist, wird wohl jetzt nicht so gut drauf sein. Trotztdem, ich lehne mich immer noch zurück und genieße es, wie ihr euch alle den Kopf zerbrecht, ob
es jetzt noch weiter runter geht, oder wieder rauf. Beides wird passieren.
Ich meine damit, wir werden über einen längeren Zeitraum sehr volative Kurse
sehen. Aber ich werde nicht versuchen bei einem Kurssprung zu verkaufen und
später wieder günstiger einzukaufen, weil das nur den ganz wenigen gelingt.
Es kommt ja sowieso immer anders als man denkt. Also liegenlassen und ab und
zu nachschauen, ob man nicht eine "Intershop" oder "EMTV" im Depot hat.
Die Zahlen meiner Aktien sind gut, die Kurse nicht, aber irgendwann kommen
alle anderen dahinter, was den Wert einer Aktie ausmacht. Also schaut euch
nochmal mein o.a. Depot an und analysiert, wenn man das so nennen darf.
Irgenwann gibt es die "Auslese" und ich denke in solch schlechten Zeiten
sind wir gerade am Anfang einer solchen Auslese.
Schmeißt die Scheiße raus und investiert in die richtig guten Titel. Die Fonds werden es auch tun, sie warten nur noch darauf, das ihr sie hergibt, und zwar viel viel zu billig.
In dem Sinne, viel Erfolg
Euer Rapsgott
Sollte damit bald Schluß sein, können wir uns auch mal ein wenig stabilisieren und wenn sich erst mal ein Boden gefunden hat, dann können wir das Wort Rally noch mal wieder in den Mund nehmen. Das wird dann aber eine Rally.
Also, schuld ist doch jeder Anleger selber der bei jeder noch so kleinen schlechteren Meldung den Markt verlässt. So kommen wir nie auf einen grünen Zweig. Jetzt sind die Zinsen in Amerika gesenkt worden, der markt katapultiert nach oben und dann verabschieden sich gleich wieder so viele!!!
Was muß denn passieren, das ihr bleibt????
Trotzdem schönes Wochenende
Euer Rapskaus
viel spaß beim lesen. viel glück mit den kursen.
ps: ich verdiene an dem buch NICHT mit!
Würde mich interresieren. Ich habe auch Bücher gelesen ("Warum Du gewinnst", "Die Kunst über Geld nachzudenken"...). Zwei sehr unterschiedliche Bücher, aber ich bin eher auf der Seite von Kostolany.
Ich bleibe bullisch. Zwar nicht mehr so, wie zu Anfangdes Jahres, aber es ist eine Tatsache: Die Börse steigt auf längere Sicht "immer". Ein Crash ist auch kein Crash. Ein Crash ist für mich, das etwas kaputt geht und kaputt bleibt, aber nach den paar "Crashs" die wir hatten!? Wo steht die Börse denn?
Guckt euch doch mal die Indizes an, seit Entstehung der Börse, es geht immer
nach oben, die Frage ist nur, wieviel Zeit man hat.
Also in dem Sinne, wer schnell reich werden will, ist ein "Bär" und wer einfach nur reich werden will und ein bißchen Geduld mitbringt, der ist ein "Bulle".
Gruß Rapsgott
dort unter interviews.
Interview mit Rüdiger von Nitzsch in der SZ vom 19.10.99
Behavioral Finance
"Fehler wie beim Autorfahren"
Studie belegt: Autofahrer überschätzen sich oft und gestehen falsche Entscheidungen zu spät ein
München, 18. Oktober - "Die Psychologie", sagte der verstorbene Börsenphilosoph André Kostolany, "diktiert zu 90 Prozent das Börsengeschehen." Über das, was in den Köpfen der Investoren vorgeht, ist allerdings wenig bekannt. Betriebswirtschaftsprofessor Rüdiger von Nitzsch von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen hat deshalb fast 60 000 Investoren in Deuschtschland über ihr Anlageverhalten befragt. Erste Ergebnisse hat der Wissenschaftler in dem Buch "Behavioral Finance" (FinanzBuch Verlag, 89 DM) zusammengefasst. Zu den Kapitalfehlern der Investoren gehöre, erläutert Nitzsch im SZ-Interview, dass sie "sich nicht rechtzeitig eingestehen, Geld falsch angelegt zu haben."
Wie haben Sie es überhaupt geschafft, fast 60 000 private Anleger für ihre Studie zu interessieren?
Wir haben den sogenannten "Psychotrainer" entwickelt. Das ist ein Fragebogen mit 33 Unterpunkten die jeder Interessent im Internet ausfüllen kann. In der Auswertung erfahren die Anleger dann, wie sie ihr Kauf- und Verkaufverhalten verbessern können.
Mentale Konten als Fallen
Die Auswertung zeigt, dass sich Anleger ungern von Papieren trennen, die Verluste eingebracht haben. Wie ist das zu erklären?
Jeder Mensch will unbedingt richtige Entscheidungen treffen. Wenn er oder sie bei einer Aktie danebenlangt, entsteht der Wunsch, dies wieder "geradezubiegen". Nur, das geht bei einer Aktienanlage, die einem 50 Prozent Verlust eingebracht hat, natürlich nicht. Deshalb neigen Anleger dazu, ihre Entscheidungen mit zum Teil abenteuerlichen Argumentationen zu rechtfertigen, und machen sich dabei selbst etwas vor. Sie suchen zum Beispiel ganz selektiv nur nach Informationen, die der Verlust-Aktie für die Zukunft gute Aussichten einräumen. Viele Marktteilnehmer haben daher die Tendenz, verlustbringende Papiere lange zu halten und dadurch womöglich das Minus zu vergrößern, statt sie schnell zu verkaufen. Denn bei einem Verkauf müssten sie sich tatsächlich eingestehen, einen Fehler gemacht zu haben. Wir nennen das "Verlustfalle."
Welche Fallen gibt es noch?
Die Menschen denken in "mentalen Konten": Sie führen in ihrem Kopf eine Reihe von Konten. Das gilt nicht nur etwa fürs Essen gehen, für den Urlaub oder für das Auto, sondern auch für das Bankdepot. Anleger schauen meist auf den Einstandspreis jedes Investments und auf die Gewinne beziehungsweise Verluste des jeweiligen Engagements, statt auf das Gesamtergebnis ihres Depots zu achten. Das unterstützt den Fehler, Verluste zu lange laufen zu lassen.
Und was passiert mit Gewinnen?
Investoren bewerten Verluste tendenziell viel stärker als Gewinne. Über 1000 DM Verlust ärgern sich Anleger viel mehr, als sie sich über 1000 DM Gewinn freuen. Gleichzeitig werden die Gewinner-Aktien viel risikoscheuer bewertet als die Verlierer-Aktien, weshalb Gewinne häufig zu schnell realisiert werden. Jedes Denken in Einstandspreisen bringt die Anleger unnötig in Versuchung, etwas falsch zu machen.
Neigen die Investoren auch dazu, sich selbst zu überschätzen?
Die Auswertung des Fragebogens zeigt eindeutig, dass die meisten Marktteilnehmer, vor allem 20 bis 30jährige, ihre eigene Fähigkeiten überschätzen. Das ist wie beim Auto fahren. 80 Prozent der deutschen Autofahrer glauben, sie könnten besser fahren als der Durchschnitt. Dieses Phänomen ist auch an der Börse zu beobachten. Zum Beispiel versuchen Day Trader von sehr kurzfristigen Tagesschwankungen zu profitieren, obwohl Verluste oft programmiert sind. Die Ursache für diese Selbstüberschätzung ist die sogenannte Kontroll-Illusion, die aus dem psychologischen Bedürfnis heraus zu erklären ist, dass Menschen sich nicht gerne ausgeliefert fühlen und glauben, sie hätten mehr unter Kontrolle als es in Wirklichkeit der Fall ist. Problematisch wird dies immer, wenn Anleger aufgrund Ihrer Selbstüberschätzung zu viel auf eine Karte setzen. Das gilt vor allem für den "Bauch-Menschen", die spontan handeln und schnell auf plausible Erklärungen hereinfallen. Jeder Anleger sollte sich deshalb kritisch fragen: Warum verkauft der andere Marktteilnehmer denn die Aktie an mich? Weiß ich wirklich mehr als er?
Der Anlageerfolg dürfte aber nicht nur davon abhängen, ob der Anleger seine Fähigkeiten richtig einschätzt. Es wird auch darauf ankommen, wie Unternehmensberichte oder andere relevante Informationen aufgenommen werden.
Auch diese Frage haben wir untersucht. Wir haben dabei festgestellt, dass Anleger zu Über-und Unterreaktionen neigen. Zu Überreaktionen kommt es meist, wenn die Informationen sehr anschaulich, lebendig und häufig präsentiert wird. Der Anleger überschätzt entweder die Höhe des möglichen Kursanstiegs oder - bei schlechten Nachrichten - die Höhe des Kursrückgangs.
Denken nach Schema F
Und wie wirkt sich die Unterreaktion aus?
Dabei unterschätzt der Investor die Auswirkungen der neuen Informationen. Das ist häufig der Fall, wenn er oder sie sich schon eine klare Vorstellung über die Firma gemacht hat. Die Anleger tun sich dann schwer, von ihrer bisherigen Meinung abzuweichen.
Gibt es unter Anlegern nicht auch so etwas wie den Herdentrieb?
Die Menschen neigen auch an der Börse dazu, vorschnell etwas für wahr oder richtig zu halten, wenn es in ein bestimmtes Schema passt. Wenn dies in den Köpfen der Marktteilnehmer vorhanden ist, bestätigt es sich schnell von alleine, weil alle daran glauben. Die Vorstellung von einer Börsenrallye spiegelt sich dann auch in den Kursen wider. Irgendwann, bei zu starken Kursübertreibungen, werden die Anleger jedoch zum Teil mit großen Verlusten erfahren müssen, daß es sich um eine Spekulationsblase handeltte. Manche glauben ja, dass es demnächst wieder einmal so weit sein könnte.
schönen sonntagabend noch
Was denkt Ihr wie es jetzt weitergeht am Aktienmarkt. Als Ende 98 die US-Notenbank anfing die Zinsen zu senken, gab es auch eine Trendwende.
Also ich werde nichts verkaufen, und Ihr?
Würde mich sehr über ein paar Antworten freuen.
Euer Rapsgott
die eigenen Fehler fast plastisch noch einmal vor Augen geführt hat.
Habe schon einige schlechte Phasen mitgemacht, Herbst '97, Herbst '98. Aber jedesmal wäre es besser gewesen drin zu bleiben und das ganze auszusitzen. Diesmal war es zwar besonders krass v.a. am neuen Markt aber auch dort werden wir mittelfristig bei den guten Werten neue Highs sehen.
Lehne mich trotz riesiger Buchverluste bereits seit Monaten zurück.
Gruß mit Hörnern auf dem Kopf
Mediatorr