Evotec-Push:
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 09.07.15 18:06 | ||||
Eröffnet am: | 11.12.00 11:30 | von: DarkKnight | Anzahl Beiträge: | 8 |
Neuester Beitrag: | 09.07.15 18:06 | von: Tomahawk | Leser gesamt: | 10.430 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Bei einem schnellen Hinsehen hat auch die Hamburger Evotec BioSystems AG hier schlechte Karten: Für die ersten neun Monate wurde ein Verlust von 22,3 Mill. DM präsentiert, der den Umsatz von 19,2 Mill. DM locker übertraf. Zumindest bei den Anstiegswinkeln sah es besser aus: Während der Umsatz sich um plus 106% mehr als verdoppelt hatte, reicherte sich der Verlust "nur" um 31% an.
Nach der Übernahme der etwa gleich großen (aber an der Börse schlechter bewerteten) Oxford Asymetry International plc wird sich im vierten Quartal die wenig präsentable Relation Verlust zu Umsatz "zumindest operativ noch deutlich verbessern", erklärte Finanzvorstand Jörn Aldag. Inzwischen werden 35% des Umsatzes in den USA getätigt, so dass vermutlich auch einige Währungsgewinne anfallen könnten, wobei das Unternehmen aber größere Aufträge regelmäßig währungssichert.
Riesenthema Goodwill
Was bleibt, ist die Frage der Goodwill-Abschreibungen. Hier will Aldag möglichst schnell reinen Tisch machen und in drei Jahren dieses Thema aus den Büchern haben. Wenn die Transaktion zum jetzigen Zeitpunkt über die Bühne gegangen wäre, wäre nur ein halb so großer Goodwill entstanden, illustrierte Aldag die Problematik. Die entsprechenden (ergebnisbelastenden) Auswirkungen könnten durchaus den Investoren kommuniziert werden.
Letztlich handele es sich um eine Buchungsgröße, die nichts mit der Stärke eines Unternehmens zu tun habe. Eine Vollabschreibung in einem Jahr akzeptiere die amerikanische SEC nicht. Aldag hofft aber, dass in maximal fünf Jahren die Überwerte bereinigt werden können. Evotec bilanziert nach US-GAAP.
Oxford, die etwa dreimal so viel wie Evotec umsetze, hochprofitabel arbeite und Cash generiere, wird vom 1. Oktober an nach der Purchase-Accounting-Methode in das Zahlenwerk einbezogen. Danach werden nicht die Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen retrospektiv kombiniert, sondern es wird ab einem Stichtag konsolidiert. Entsprechend wird das vierte Quartal von Oxford demnächst vollständig in den Zahlen auftauchen.
Nach früheren Aussagen deutete sich bei Evotec für das Jahr 2002 der Break-even an. Jetzt will Aldag in 2002 schon "die Profitabilität" erreichen. Die Frage, ob damit schon Ende 2001 der Break-even geschafft werde, ließ er offen.
Mit Oxford konnte eine Lücke im Bereich hochspezialisierter chemischer Dienstleistungen "auf eine nahezu perfekte Art" ergänzt werden. Der Zusammenschluss bringe einen Zugewinn an Geschwindigkeit, Qualität und Produktivität in der Arzneimittelforschung und -entwicklung und damit entscheidende Vorteile für die Kunden aus der forschenden Arzneimittelindustrie. Diese Transaktion, die als reiner Aktiendeal über die Bühne ging, habe im Nachhinein den Gang an die Börse glänzend gerechtfertigt. Im Übrigen seien die notwendigen Mittel hereingekommen, um einen anspruchsvollen Business-Plan aufzusetzen.
Platzierung überzeichnet
Nach einer Terminverschiebung war Evotec im November 1999, also vor gut einem Jahr, an die Börse gegangen. Vorausgegangen war 1998 eine Privatplatzierung im respektablen Volumen von 48 Mill. DM, die zweifach überzeichnet war. Unter Führung von Warburg Dillon Read und der Deutschen Bank waren einschließlich eines Greenshoe insgesamt 4,9 Millionen Aktien platziert worden.
Bei einer Preisspanne von 11 bis 13 Euro war die Emission vielfach überzeichnet worden, so dass bei einem Ausgabepreis am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne insgesamt 64,1 Mill. Euro eingespielt worden waren. Der Streubesitz lag danach bei rund 40%. Die Erstnotiz war mit 26,90 Euro festgestellt worden. Zum Wochenschluss hat der Kurs um rund 1,3% auf 27,00 Euro zugelegt. Im Schnitt der vergangenen 30 Tage hatte er noch bei 34,30 Euro gelegen. Das Unternehmen wird gegenwärtig mit 676,4 Mill. Euro bewertet. Der diesjährige Höchstkurs war mit 101,95 Euro, das Tief mit 14,25 Euro festgestellt worden. Am 18. August 2000 war es zu einem Split im Verhältnis 1:2 gekommen.
Im Vergleich zum Emissionskurs hat sich deshalb der Kurs auf vergleichbarer Basis (54 Euro) mehr als vervierfacht. Eine Entwicklung, die sich nach Aldag sehen lassen kann. Alle Mitarbeiter seien über Optionsmodelle am Unternehmen beteiligt und hätten so über den zwischenzeitlichen Kursanstieg "einen schönen Motivationsschub" erhalten. Die bislang eingetretene Kursentwicklung müsse ja noch nicht das Ende sein.
Nasdaq bleibt auf der Tagesordnung
Oxford bringe eine eigene Liquidität von 15 bis 20 Mill. DM mit, die die eigene Cash-Position von 92 Mill. DM verstärke. Im nächsten Jahr könne voraussichtlich die Verschuldung zurückgeführt werden. Insofern sieht Aldag das Unternehmen für die überschaubare Zeit finanziell gut bestückt. Nach wie vor wird auch ein Listing an der Nasdaq für interessant gehalten. Damit sei aber in den nächsten Monaten nicht zu rechnen.
Mit Oxford dringe das Unternehmen nicht nur in eine neue Umsatzgrößenordnung vor, es steige auch der Anteil der "Partnerleistung" im Drug-Discovery-Prozess. Marktbeobachter kritisieren häufig, dass die deutschen Biotech-Unternehmen zu stark auf die technischen Plattformen fokussieren, das margenstärkere Pharmazeutikgeschäft dann aber ganz andere machten. Evotec mache in diesem Jahr bereits über 50% des Umsatzes in der Wirkstofffindung. Insofern profitiere Evotec zunehmend an der Wertschöpfung der Pharma- und Biotech-Industrie bei der Suche nach Medikamenten. Der Technologiebereich werde zwar sein Niveau halten, falle aber anteilig am Umsatz künftig zurück. Die Stärke in der Technologieposition sei aber Basis dafür, das "andere vernünftig zu machen".
Wachsen wird Evotec entsprechend in der Partnerschaft mit Pharmaunternehmen und Biotechnikfirmen. Manchmal werde Evotec auch eingeschaltet, wenn es zu Engpässen bei Großkonzernen komme. Insgesamt gehe es bei diesen Zulieferungen um "Hochmargengeschäft".
Evotec ist in der präklinischen Wirkstoffforschung tätig, wobei automatisierte Screening-Verfahren eingesetzt werden. Im Durchschnitt dauert es bislang zehn bis zwölf Jahre und bedarf eines Kapitaleinsatzes von 500 Mill. Dollar, bis ein neuer Wirkstoff am Markt eingesetzt werden kann. Mit den von Evotec gebauten Testsystemen, die auf der Fluoreszenz-Korrelationsspektroskopie aufbauen, lassen sich viel versprechende Wirkstoffkombinationen sehr viel schneller ermitteln und Versager früher aussondern. Die gegenwärtig verkaufte Evoscreen Mark2 kann täglich vollautomatisch über 100000 Tests bewältigen. Das Nachfolgemodell wird 150000 bis 200000 Test täglich schaffen.
Solche Anlagen wurden bereits an Novartis und Pfizer ausgeliefert, mit denen Evotec Partnerschaften eingegangen ist. Eine Partnerschaft besteht auch mit SmithKline Beecham. BASF/Knoll, Roche und Sugem/Pharmacia & Upjohn gehören zu den Kooperationspartnern im Dienstleistungsgeschäft. Um mit dem Produktgeschäft nicht in Konkurrenz zu den eigenen Auftraggebern zu treten, wird Evotec nur in sorgfältig ausgewählten Einzelfällen mit einem überschaubaren Risiko-Chancen-Verhältnis aktiv werden.
In einer neuen Analyse von UBS Warburg wurde Evotec erstmals als "strong buy" eingeschätzt. Das Kursziel wurde auf 40 Euro gesetzt. UBS erwartet für Evotec im laufenden Jahr einen Umsatz von 28,1 Mill. Euro, wobei ein Verlust je Aktie vor außerordentlichen Sonderausgaben von 0,42 Euro anfallen soll. Im Jahr 2001 soll sich der Verlust auf 0,21 Euro je Aktie halbieren. Die Analysten von UBS erwarten, dass im darauf folgenden Jahr 2002 ein Überschuss je Aktie von 1,15 Euro erwirtschaftet wird.
Grüsse
blaubärgrüsse
Ich habe mich für GPC entschieden, auch wenn der Kurs mitlerweile vom
Einstand 2/3 gefallen ist !
Die Zahlen bei GPC hören sich recht zuversichtlich an und darum bleibe ich
bei dem Wert !
Wir sowieso ne Ewigkeit dauern, bis ich meinen Einsatz + hoffentlich ordentlichen Gewinn sehe !
So long, wait !
cu Byblos
http://www.finanzen.net/nachricht/zertifikate/...n-Baerenhand-4421216
TecDAX generiert longsignal