Zahlen von Intershop
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 01.11.00 12:03 | ||||
Eröffnet am: | 31.10.00 20:05 | von: madcat15 | Anzahl Beiträge: | 11 |
Neuester Beitrag: | 01.11.00 12:03 | von: tgk1 | Leser gesamt: | 4.952 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4 | |
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und
2) die höhe des verlustes nicht abschätzen wollen bzw. nicht kommunizieren. und das ist bei intershop ein novum.
daraus kann man durchaus interpretieren, dass der markt enger wird, und sie nicht abschätzen können, wieviel umsatz sie zu welchem preis dazukaufen müssen. und wenn eine firma umsatz kauft, ist der markt, in dem sich diese firma bewegt, sehr eng geworden.
Ich glaub ich verkauf gleich mal sehen wie sie eröffnen
nicht ganz richtig, ISHP geht nicht jedes Quartal an die Nasdaq, das kostet nunmal Geld. Außerem ist da noch der Einmaleffekt Intershop-Open 2 welche alleine 7 Mio. EUR des Verlusts ausmacht. Dann hat man noch die 1,2 Mio EUR durch die Übernahmkosten und schon kommt man in etwa auf den ausgewiesenen Verlust. Intershop hat die eigenen Prognosen erfüllt! Der CFO von ISHP hat immer wieder darauf hingewiesen, dass Intershop sehr wahrscheinlich noch einmal kurz in der Verlustzone rutschen wird, dadurch aber später stark profitieren wird.
zu 2)
Intershop durfte sich nach dem Börsengang an der Nasdaq 30 Tage lang nicht mehr zu Gewinnaussichten äußern. Da die Verluste im Rahmen der Erwartungen lagen, gab es auch keinen Grund für eine Gewinnwarnung. Insterhop hat den ersten möglichen Tag (31.10.00, genau 30 Tage nach dem Börsengang) zur Vorlage der Quartalszahlen genutzt.
...Doch das dritte Quartal hat enttäuscht. Zwar steigen die Umsätze um 235 Prozent auf 35,2 Mio. Euro im Vergleich zum dritten Quartal 1999, doch gleichzeitig muss
das Unternehmen fast eine Verdreifachung der Quartalsverluste hinnehmen. Zwei Gründe führt Intershop für die Verlustzunahme an: Zum einen das traditionell
schwächere dritte Quartal im europäischen Geschäft, zum anderem eine 7 Mio. Euro teure Werbekampagne und Akquisitionskosten von 1,2 Mio. Euro
Ergo: 9,8 Mio - 7 Mio - 1,2 Mio = 1,6 Mio
So einfach kann man zwar nicht rechnen, jedoch verdeutlicht es auf anschauliche Weise, dass 9,8 Mio mit absolut notwendigen Zukunftsinvestitionen verbunden waren, nicht alleine durch das Nasdaq-Listing.
TGK
Dieses Jahr prognostizierte ISH eine schwarze null, das wurde avisiert, das wird nun vermutlich nichts.
Im Gegensatz zu 1999, wo es auch solch ein Quartal der Abweichung gab, wurde die Abweichung von der Prognose genau beziffert, sachlich begründet und eingehalten.
Für dieses Jahr, also das letzte Quartal, stehe ich aber im Regen: gibt es eine rote Null, oder machen sie den oder die strategischen Megadeals a la Brokat? Wieviel kostet es, in die Old Economy einzudringen, was sie vielleicht vorhaben. Ich glaube, sie wissen es noch nicht!
Diese Nuancen rechtfertigen eine Neubewertung des Unternehmens mit allen ungewohnten Unsicherheiten. Und das ist das Salz an der Börse...
Die Gründe für den Verlust sind doch wohl klar:
- I-O 2 (7 Mio EUR)
- Übernahmen (1,2 Mio EUR)
- Kosten fürs Nasdaqlisting
- Marktetingkosten im Rahmen des Nasdaqlistings
die kurseinbrüche sind nicht schlimm, sieht ja wieder ganz gut aus, und jede gewinnmitnahme bedeutet, dass ein käufer wieder etwas höher einsteigt. und das ist eher kurstreibend. die geschäftspolitik ist bis jetzt ok, weil die entscheidungen des managements öffentlich nachvollzogen werden konnten. deswegen mag ich dieses papier.
es kann aber bei diesem, wenn ich die threads verfolge, zwiespältig beurteiltem wert ohne weiteres zu einer durststrecke kommen. da heisst es halt aufgepasst.
und als rentner bestelle ich meinen cocktail am strand von miami nicht unbedingt über eine ish-lösung, aber bestimmt mit ish-gewinnen.
Mahlzeit!
ANALYSE/Lehman: Kaufemfehlung für Intershop bleibt/Kursziel 90
EUR
Die Analysten von Lehman Brothers bleiben bei ihrer Kaufempfehlung
für Intershop mit Kursziel 90 EUR. Die Erwartung an das Ergebnis je
Aktie für 2000 wurde auf minus 0,05 EUR von plus 0,04 EUR revidiert.
Für 2000/2001 lautet die Gewinnreihe weiterhin 0,13/0,42 EUR. Die
Analysten bezeichnen den für das dritte Quartal berichteten Verlust je
Aktie als weit höher ausgefallen als zunächst erwartet, wobei der
Umsatz jedoch leicht über den vorab gemeldeten Zahlen gelegen
habe. Kurzfristig werde der Markt trotz des Erfolgs des
Intershop-Produkts "Enfinity" wahrscheinlich den Verlust im Auge
behalten, so dass der Druck auf den Wert anhalten dürfte. Anleger
sollten daher vor dem Einstieg eine Bodenbildung der Aktie abwarten.
+++ Michael Fuchs
vwd/1.11.2000/fm/gos
1. November 2000, 09:48
Management Review
„Wir sind sehr erfreut über die positive Umsatzentwicklung im Quartal, besonders über das Umsatzwachstum durch unser
Flagschiff Enfinity,“ sagt Intershops Vorstandsvorsitzender Stephan Schambach. „Die Enfinity-Produktline hat im dritten Quartal
Rekordmarken beim Umsatz, bei der Zahl verkauften Lizenzen und beim durchschnittlichen Auftragsvolumen erzielt. Enfinity´s
überlegene Architektur, seine kurze Implementationszeit sowie die geringen Betriebskosten haben Enfinity erfolgreich gegenüber
der Konkurrenz differenziert. Der Gewinn namhafter Kunden und Partner, das verstärkte Marketing und auch das Listing an der
NASDAQ haben unsere Bekanntheit in den USA deutlich verbessert.“
Finanzvorstand Wilfried Beeck: „Im dritten Quartal haben wir zum elften Mal hintereinander den Umsatz gegenüber dem
Vorquartal gesteigert. Außerdem konnten wir im dritten Quartal zum vierten Mal hintereinder den Umsatz gegenüber dem Vorjahr
mehr als verdreifachen. Traditionell sehen wir im dritten Quartal eine Schwäche beim Lizenzumsatzwachstum, die im wesentlichen
auf die urlaubsbedingt verhaltenen Geschäftsaktivitäten in Europa während der Sommermonate zurückzuführen ist. Da der Markt
schneller gewachsen ist als wir ursprünglich angenommen hatten, haben wir unsere Investitionen in Marketing,
Produktentwicklung und Consulting Services gegenüber der Planung zu Jahresanfang erhöht. Zu den besonderen Aufwendungen in
diesem Quartal gehörten eine Euro 7 Mio. teure Werbekampagne sowie akquisitionsbedingte Kosten in Höhe von Euro 1,2 Mio.“
„Unter der Annahme ähnlicher Rahmenbedingungen und eines relativ stabilen Wechselkurses erwarten wir im vierten Quartal
Umsatzerlöse zwischen 40 Mio. und 50 Mio. Euro. Unsere Strategie, in zukünftiges Wachstum zu investieren, sowie weitere
außergewöhnliche Aufwendungen im Zusammenhang mit den Akquisitionen von Subotnic und Owis, wird allerdings voraussichtlich
dazu führen, daß wir für das Gesamtjahr 2000 noch einen Verlust ausweisen werden.“
Highlights des Quartals
Kunden
Intershop konnte seine Kundenbasis durch die Gewinnung von 281 Neukunden weiter ausweiten. Die Gesamtzahl der
Kunden im dritten Quartal betrug 567 Kunden, darunter weltweit agierende Unternehmen wie Bertelsmann, ABB Motors,
Otto Versandhandelsgruppe, Motorola, Shell Chemical, Intel, Wella, Deutsche Telekom, Time Life, Mobilcom, Homebase,
Playmobil, Spiegel Versand, Vobis, EP Electronic Partners, Terranetworks, Sparkasse, rooster.com und Altodigital. Dabei
betrug der Umsatzanteil bestehender Kunden 59 Prozent.
Die Zahl der im Quartal verkauften Enfinity-Plattformen betrug 64, so dass sich die kumulierte Zahl aller bislang verkauften
Enfinity-Plattformen auf 195 erhöhte.
Partner
Intershop konnte im dritten Quartal wieder neue Integrations- und Consultingpartner hinzugewinnen, darunter EDS,
Etensity, Agility und PSI. Gleichzeitig wurden die erfolgreich bestehenden Beziehungen zu führenden eServices
Unternehmen wie IBM Global Services, Hewlett-Packard, PriceWaterhouseCoopers, Andersen Consulting, Unisys, Sapient,
Pixelpark and Icon Medialab weiter ausgebaut. Insgesamt wurde im dritten Quartal 45 Prozent des Umsatzes über Partner
erzielt. Die Zahl der auf Intershop-Produkte trainierten externen Berater erreichte eine Rekordmarke von 3.840 gegenüber
2.675 im Vorquartal.
Intershop setzte im Quartal seine erst kürzlich eingegangenen Partnerschaften mit Hewlett-Packard und Intel erfolgreich
um und erweiterte im August seine Allianz mit CommerceOne, um Lieferanten den Zugang zu elektronischen Marktplätzen
zu ermöglichen. Als Teil der Allianz werden CommerceOne und Intershop eng bei der gemeinsamen Vermarktung von
e-commerce-Lösungen zusammenarbeiten und ihren Vertrieb auf den Verkauf integrierter Lösungen ausrichten. Enfinity
Cartridges für die Anbindung an CommerceOne MarketSite und CommerceOne GalerieConnector wurden bereits
entwickelt.
Neue Produkte
Im Juli wurde das neue Release Intershop 4.2 der Intershop 4-Produktlinie für gehostete e-commerce-Dienstleistungen
eingeführt. Zeitgleich wurde der Intershop Universal Marketplace Enabler, ein Tool für die einfache Integration von
e-commerce-Anwendungen in elektronische Marktplätze auf den Markt gebracht.
Ein zweiter Schwerpunkt im Quartal war die Entwicklung und Vorbereitung der Markteinführung von Intershop Enfinity 2,
das auf der Intershop Open 2 in New York am 30. Oktober dem Fachpublikum vorgestellt wurde.
Organisation
Intershop setzte seine weltweite organisatorische Expansion fort. Die Zahl der Mitarbieter stieg um 252 auf 1.017.
Neue Niederlassungen wurden in Seoul, Taipei, Berlin und Ilmenau errichtet sowie bestehende Standorte ausgebaut.
Akquisitionen
Im August erwarb Intershop die Subotnic GmbH. Das in Berlin ansässige Unternehmen ist auf die Entwicklung von Content
Management-Software spezialisiert, die sich einfach in e-commerce-Systeme integrieren läßt. Mit dieser Akquisition plant
Intershop, sein Produktangebot um sogenannte „Content Integrated Commerce“-Funktionalität für Intershop Enfinity zu
erweitern.
Mit Wirkung zum 1. Juli übernahm Intershop die Owis GmbH. Dadurch konnte Intershop 70 Softwareingenieure mit
Fachwissen und Projekterfahrung im Bereich objektorientierter Softwareentwicklung hinzugewinnen.
Kapitalmaßnahmen
Am 29. September 2000 konnte Intershop sein Listing an der US-amerikanischen Börse NASDAQ abschließen und wird
seitdem dort unter dem Kürzel ISHP gehandelt. Im Zusammenhang mit dem Listing der American Depositary Shares (ADS)
hat Intershop 1.675.000 Aktien (bzw. 3.350.000 ADS) erfolgreich platziert und dadurch Einnahmen in Nettohöhe von Euro
116 Mio. erzielt. Am August platzierte Intershop 100,000 Aktien (pre-split) und dadurch netto Euro 39 Mio. erlöst.