Die DAX-Aktie:
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 25.04.21 11:11 | ||||
Eröffnet am: | 12.10.00 09:43 | von: Bronco | Anzahl Beiträge: | 30 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 11:11 | von: Silkeqndva | Leser gesamt: | 11.264 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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KGV (2000): 25.7
KGV (2001): 21.65
KBV (2000): 3.3
Eigenkapitalrendite: 12.8% (2000)
Ertragsdynamik (2000-2001): 18.7%
Marktkapitalisierung: 892.170 Mio. EUR
entsprechend ca. 300.000 EUR / Mitarbeiter
Vergleicht man das KGV einfach 1:1 mit der Umlaufrendite,
so ergäbe sich eine entsprechende Bewertung bei 4520 (KGV 2000)
bzw. 5360 (KGV 2001) DAX-Punkten.
Unterstellt man eine langfristige Ertragsdynamik in Höhe der Eigenkapitalrendite (2000), so ergibt sich im Vergleich zu einer 10-jährigen festverzinslichen Anleihe (Umlaufrendite) eine entsprechende Bewertung bei 6370 (KGV 2000) bzw. 7560 (KGV 2001) DAX-Punkten.
Noch extremer optimistisch könnte man eine langfristige Ertragsdynamik in Höhe der erwarteten Größe zwischen 2000 und 2001 vorstellen. Dann ergäbe der Vergleich mit der 10-jährigen Anleihe eine entsprechende Bewertung von 8500 (KGV 2000) bzw. 10090 (KGV 2001) DAX-Punkten.
Berücksichtigt man neben der Ertragsdynamik aber auch noch die Tatsache, daß zu dem Buchwert noch ein stolzer Aufpreis gezahlt wird, der ausgeglichen werden muß, so ergeben sich im Vergleich zur 10-jährigen Anleihe bei einer Ertragsdynamik von 12.8% 3900 bzw. 4630 DAX-Punkte, oder bei einer Ertragsdynamik von 18.7% 4730 bzw. 5610 DAX-Punkte.
Je nach Bewertungsschema erhalten wir also eine extreme Bandbreite von "angemessenen" Kursen. (So muß es ja auch sein, denn gäbe es "das richtige" Bewertungsschema, so wären alle, die es nicht beachten, doof. So leicht ist es nicht an der Börse)
Meine persönliche Sicht der Dinge geht von den 2000er Gewinnen aus (alles andere ist ja bereits Projektion) und vergleicht einmal einfach nur Gewinne mit Umlaufrendite (also 4520 als korrekte Bewertung) und im anderen Fall diese Gewinne incl. Ertragsdynamik in Höhe der Eigenkapitalrendite mit der 10-jährigen Anleihe (also 6370 als korrekte Bewertung). Dabei gehe ich davon aus, daß der Aufschlag auf den Buchwert nicht innerhalb der 10 Jahre ausgeglichen werden muß, da sich unter sonst konstant gehaltenen Bedingungen auch die Bewertungsmaßstäbe halten sollten, also der Aufschlag im Kurs erhalten bleibt. Da ich keineswegs davon ausgehe, daß sich eine Ertragsdynamik von 12.8% über 10 Jahre konstant aufrechterhalten läßt, sehe ich eine vernünftige Bewertung irgendwo in der Mitte des Korridors zwischen 4520 und 6370 DAX-Punkten. Mein persönlicher Tipp: Kursziel 5600.
KGV (2001): 21.12
KBV: 3.45
Div.: 1.80%
EK-Rend.: 16.32%
KBV^0.5/KGV = 8.79%
Rechnet man den Basket der "Wachstumswerte" (Siemens-Family, SAP, Deutsche Telekom) raus, so ergibt sich für den "Rest-DAX":
KGV (2001): 16.57
KBV: 3.19
Div.: 1.83%
EK-Rend.: 19.25%
KBV^0.5/KGV = 10.78%
Der Basket der "Wachstumswerte" kommt auf:
KGV (2001): 135.45
KBV: 4.57
Div.: 1.70%
Damit liegt nun der DAX gemessen am KGV verglichen mit der Umlaufrendite in einem "fair" bewerteten Bereich, ist aber alles andere als billig. Insbesondere liegt die Bewertung (KGV, KBV, Div.) immer noch deutlich über dem langjährigen historischen Mittel, was angesichts niedriger und tendenziell weiter fallender Zinsen gerechtfertigt erscheinen mag. Nun kann angemerkt werden, daß der historische Vergleich hinke, da sich ja auch ausgesprochene "Wachstumswerte" im DAX befänden. Folgt man dieser Argumentation und betrachtet den "Rest-DAX" der "Old Economy"-Werte, so kommt man auch hier auf eine Bewertung, die gemessen am KGV zumindest knapp immer noch über dem historischen Mittel liegt, während das KBV auch hier noch sehr hoch ist und die Dividendenrendite ziemlich mager. Generell scheint ein Eigenkapitalbedarf zu bestehen, der angesichts der derzeitigen Börsenstimmung nicht allzu leicht zu beschaffen sein wird. Für den weiteren Verlauf dürfte essentiell sein, daß die stattlichen Eigenkapitalrenditen, die derzeit ein hohes KBV rechtfertigen mögen, nicht einbrechen.
Zwei Punkte begrenzen die Fantasie für eine Besserung: Es gibt auch auf dem derzeitigen Bewertungsniveau keine ausgesprochenen Schnäppchen. Das niedrigste KGV liegt bei 11, das niedrigste KBV bei 1.5 (Dafür kann man in Österreich den ganzen Index kaufen. Die durchschnittliche ATX-Aktie ist gemessen an KGV und KBV nur etwa halb so teuer wie die durchscnittliche DAX-Aktie). Noch schlechter für die Stimmung ist die Tatsache, daß die Gewinnerwartungen für die jeweils nächsten 12 Monate gegenüber Vorjahr gerade mal um 3.4% gestiegen sind. KGV und KBV sind nun bei 5600 DAX-Punkten da, wo sie im Oktober noch bei 6500 Punkten lagen.
Die "Wachstumswerte" im DAX liegen von den Fundamentals her zumindest deutlich besser als der NEMAX AS bei Projektion auf 1600 Punkte (KBV 6-7, KGV ca. 190, Div. vernachlässigbar). Das niedrige KGV des Baskets wird wesentlich durch die Deutsche Telekom verursacht.
Alles in allem gebe ich der 200-Tageslinie binnen 12 Monaten kaum eine Chance über 6000 bis 6100 Punkten zum Liegen zu kommen. Konservative Anleger im DAX beobachten BASF, Commerzbank, Deutsche Bank, MAN St.. Noch konservativere Anleger halten sich noch eine ganze Weile raus.
Auf Kursbasis 51 EUR ergibt sich
KBV: 1.76
KGV (2001): 255
KGV (2002): 17
Div. (2001): 0%
Div. (2002): 2.6%
EK-Rend. (2001): 0.69%
EK-Rend. (2002): 10.35%
KBV^0.5/KGV (2001): 0.52%
KBV^0.5/KGV (2002): 7.8%
(Basisdaten aus B.O.)
Ausgehend von diesen Fundamentals ist die Aktie m.E. zwar optisch billig (KBV), nicht aber in Bezug auf die Gewinnsituation in den nächsten zwei Jahren. Die Performance-Aussichten auf dem derzeitigen Kursniveau liegen (gemessen an der Größe KBV^0.5/KGV) noch unter denen des DAX. Ich fürchte, daß da nochmal ein deutlicher Rückschlag stattfinden könnte. Ich habe sie daher nicht auf die Watchlist gesetzt.
In 2002 erwirtschaftete die DAX-AG einen Gewinn von 12,94 Mrd. € entsprechend einem KGV von 31,97 bezogen auf 3000 DAX-Punkte bzw. einer Eigenkapitalrendite von 4,6 %. Das Ergebnis wurde maßgeblich beeinträchtigt von den Ergebnisbeiträgen der Allianz AG in Höhe von – 1,282 Mrd. € sowie der Deutsche Telekom AG in Höhe von – 24,6 Mrd. €.
Der erwirtschaftete Gewinn der DAX-AG soll in 2003 bei 26,9 Mrd. € liegen, entsprechend einer EK-Rendite von 9,6 %, bzw. einem KGV von 15,37. Die DAX-AG wird eine Dividende in Höhe von 10,53 Mrd. € ausschütten, entsprechend einer Dividendenrendite von 2,55%, bzw. 39% des Gewinns. Wesentliche Voraussetzung für den mehr als doppelten Gewinn im Vergleich zum Vorjahr sollen hier ein positiver Ergebnisbeitrag der Allianz in Höhe von 1,6 Mrd. € sowie ein deutlicher Rückgang der Verluste bei Deutsche Telekom auf – 3,988 Mrd. € sein. Verglichen mit historischen Daten liegt der DAX damit im Rahmen einer fairen Bewertung. Versucht man eine Voraussage der Performance anhand des geometrischen Mittels von Eigenkapitalrendite und Kursrendite, so ergibt sich für den DAX bei einem Stand von 3000 Punkten eine Performanceerwartung von 8,0 % p.a. .
Meine persönliche Einschätzung der Gewinne für 2003 und 2004 ist deutlich pessimistischer als die Prognosen der verschiedenen „namhaften“ Analysten. Das Ergebnis 2002 mag zwar einmalig durch die Telekom in besonderer Weise belastet worden sein, ich gehe aber davon aus, dass uns vergleichbare Überraschungen in Form von Wertberichtigungen, platzender Kredite etc. noch ins Haus stehen. Ich vermute für den gesamten DAX noch einen schlummernden Bedarf an Berichtigungen in Höhe von knapp 140 Mrd. €, die sukzessive die Gewinne der nächsten Jahre belasten werden – tröpfchenweise versteht sich. Dementsprechend gehe ich nicht von einer Performance in Höhe von 8% p.a. aus, sondern erwarte bezogen auf 3000 DAX-Punkte magere 1,8 %, entsprechend einem Korrekturbedarf bis 2650 DAX-Punkte, um auf eine Größenordnung zu kommen, die der Umlaufrendite entspricht, bzw. auf 2000 DAX-Punkte, wenn man aufgrund der unsicheren Aussichten nicht bereit ist, einen Aufpreis auf das ausgewiesene Eigenkapital pro Aktie zu zahlen. Die schwärzeste Perspektive wäre ein Rückgang auf den von mir vermuteten Liquidationswert der DAX-AG. – Alles vorbehaltlich zukünftiger Änderungen der Zusammensetzung des DAX-Index zwecks Kosmetik.
Man erinnere sich, daß damals noch von positiven Ertragsdynamiken jenseits der 18% ausgegangen worden war. Die Eigenkapitalrendite lag damals noch bei stolzen 12,8 %. Obwohl sich seitdem die Eigenkapitalgrundlage nur um schlappe 3,5 % verbessert hat, liegt der erwartete Wert der EK.-Rend. für 2003 bei nur noch 9,6 %. Die Dividendensumme lag in 2000 noch bei 13,8 Mrd. € gegenüber erwarteten 10,53 Mrd. € in 2003, entsprechend einem Rückgang um 23,7 %. Die DAX-AG braucht also immer mehr Kapital, um daraus immer weniger Gewinn zu erwirtschaften.
Eine interessante Zahl liegt mir leider nicht vor: Die Entwicklung der Bezüge unserer erfolgreichen Vorstände der DAX-AG - sie liegt aber sicher im zweistelligen Bereich (positiv versteht sich).
;-)
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Glaubt ihr wirklich mein Denkansatz könnte es zu einem Nobelpreis bringen? Einen Nobelpreis in Physik habe ich übrigens bereits, das wäre dann mein Zweiter. Dann wäre ich nach Linus Pauling der erste Mensch dem das Kunststück gelingt auf zwei unterschiedlichen Gebieten jeweils einen Nobelpreis zu erhalten. Dazu müsste meine Theorie allerdings belegt und bewiesen werden. Ich werde diesen Denkansatz noch weiter führen.
Damit ergibt sich auch aus diesen Daten ein den obigen Aussagen vergleichbarer Schluß: Läßt man die mangelnde Eigenkapitalausstattung unberücksichtigt, so erscheint die derzeitige DAX-Bewertung weitgehend fair oder nur sehr leicht überbewertet. Dabei erscheint der Finanzsektor um ca. 9% überbewertet, der übrige DAX korrekt.
Problematisch ist und bleibt der hohe Verschuldungsgrad, bzw. der zu geringe die Fremdkapitalkosten übersteigende Ertrag. Historisch würde man hier bei den Nicht-Banken ca. 2%-Punkte erwarten. Eine mögliche Marktreaktion könnte eine Korrektur der Bewertung des eingesetzten Kapitals sein (Folge: weitere platzende Kredite, weiter sinkende Eigenkapitalbewertung, sinkende Kurse). Von weiteren Zinssenkungen, die (Milchmädchen-)rechnerisch ebenfalls zu einer Korrektur der zu geringen Fremdkapitalhebel führen könnten, wird der gewünschte Effekt wohl nicht oder nur als zeitweiliges Strohfeuer ausgehen, denn das Problem der faulen Kredite und der noch nicht berichtigten Fehlinvestitionen wird dadurch nicht gelöst, sondern vertagt und verschärft. (Das ist das, was uns die Amis derzeit vorexerzieren. Die Folgen solcher Politik kann man in Asien beobachten - die sind uns und den Amis, wie immer, ein Stück voraus.)
Die im Mai von den Analysten aufgestellten Gewinnerwartungen wurden in 2003 offensichtlich mal wieder nicht erreicht, auch wenn sie diesmal nicht so miserabel lagen wie die Jahre zuvor. Immerhin stimmt das DAX-KGV ohne Berücksichtigung der Unternehmensverluste mit den Gewinnerwartungen aus Mai 2003 überein, die die Verluste bereits berücksichtigten (inklusive lägen wir derzeit bei einem erwarteten DAX-KGV von 23-24 - und einige Überraschungen wirds wohl auch noch geben, d.h. einen Abschlag zur Umlaufrendite gibts schon jetzt nicht mehr).
Deutlich schlechter siehts bei den Dividenden aus: Statt 2,55% nur noch 1,55%.
Das DAX-KBV dürfte sich im letzten halben Jahr nicht gravierend geändert haben. Ich vermute es ohne Rechnung derzeit irgendwo bei 2, bzw. bei fiktiver Bilanzierung nach HGB schon wieder auf die 3 zu marschieren. Immerhin noch günstiger als entsprechende US-Werte.
Gruß
Bronco
Gewichtetes KGV (2003): 21,95
Gew. Div.-Rendite (2003): 1,85%
Gew. Eigenkap.-Rendite (2003): 8,1%
Umsatz (2003): 914,14 Mrd. €; [ohne Finanzsektor: 763,5 Mrd. €]
KBV: 1,8
KUV (2003): 0,63
KCV (2003): 8,55
Umsatzrendite (2003): 2,86%
Cash-Flow/Umsatz (2003): 7,35%
Cashflow/Eigenkapital: 20,48%