Absturz am Neuen Markt-Wieland Staud -
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Eröffnet am: | 10.10.00 10:25 | von: Johnboy | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 10.10.00 11:16 | von: n1608 | Leser gesamt: | 7.630 |
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Absturz am Neuen Markt
Der Talfahrt der Märkte hat auch zu Beginn der neuen Woche angehalten. Mit einem Minus von 3,2 Prozent auf 4.545 Zähler hat Neue-Markt-Index Nemax50 einen neuen Jahrestiefstand markiert. Der seit einiger Zeit anhaltende Verkaufsdruck werde noch dadurch verstärkt, dass die Investoren im traditionell schwachen Börsenmonat Oktober mit weiter nachgebenden Kursen rechneten, hieß es am Parkett.
Hinzu käme ein Gemisch aus schwachen US-Vorgaben, wiederaufkeimenden Zinsängsten sowie teilweise enttäuschenden Unternehmenszahlen, so die Händler. Allgemein rechnen sie erst Mitte des Monats, wenn in den USA die Quartalsbericht-Saison beendet ist, mit einer Trendwende.
Der langfristige Aufwärtstrend des Nemax 50 sei mit dem Erreichen von 6000 Punkten gebrochen worden, führte Wieland Staud von Staud Research gegenüber n-tv online aus. Jetzt befinde sich der Markt in einem "Gezeitenwechsel ", die Kurse würden langfristig wieder nach unten gehen. Es sei "fahrlässig" zu behaupten, der Nemax werde kurzfristig wie "Phoenix aus der Asche" wieder nach oben steigen, so Staud weiter. Vielmehr würden die Höchststände aller Wahrscheinlichkeit nach nicht innerhalb der nächsten 12 Monate wieder erreicht.
Der Experte begründet seinen Ausblick mit der jüngsten Entwicklung bei Top-Werten wie Kinowelt und Intershop; die schon in der vergangenen Woche begonnenen Panikverkäufe träfen heute auch robuste Unternehmen des Wachstumssegments.
T-Online stürzten zwischenzeitlich auf ein Jahrestief von 20,89 Euro und verloren damit mehr als sieben Prozent. Letztlich konnte sich die Aktie der Telekom-Internettochter jedoch wieder auf ein Minus von 1,11 Prozent "erholen". EM.TV verloren am Montag mit 28 Prozent gar ein Drittel ihrer Marktkapitalisierung; das Unternehmen hatte bekanntgegeben, dass der Halbjahresbilanz falsche Daten zu Umsatz und Ergebnis der konsolidierten Jim Henson und SLEC (Formel Eins) zu Grunde gelegen hätten.
Auslöser der Hysterie bei den High-Techs war die Umsatzwarnung des weltgrößten Chipherstellers Intel im September gewesen. Der darauffolgende Kurseinbruch der Intel-Aktie hatte die gesamte Technologiebranche an allen Handelsplätzen der Welt in Mitleidenschaft gezogen.
Die "Nachwehen" dieser Entwicklung bekamen auch die Verteter des Technologiesektors im Dax zu spüren. Eine SAP verbilligte sich um 3,69 Prozent auf 234,62 Euro. Die Spezialisten der Investmentbanken halten diese Bewertung ausnahmslos für zu niedrig. Goldman Sachs bescheinigt der Aktie des Sofwarekonzerns auf 12 Monate ein Kursziel von 350 Euro. Größter Verlierer im Standardwerte-Index war mit einem Minus von 5,42 Prozent der Chiphersteller Epcos.
Soviel zu Herrn Staud. Bärenfell an, Bärenfell wieder aus, Bärenfell ...