Zunächst eine kurze Erläuterung wirtschaftsstatistischer US-Kürzel:
SA = seasonally adjusted (=saisonbereinigte Daten) - siehe hierzu: PDF Bundesfinanzministerium.de Kapitel: "2.1 Saison- und Kalenderbereinigung"
NSA = not seasonally adjusted (=unbereinigte Daten)
SAAR = seasonally adjusted annual rates (=jährliche Wachstumsraten auf Basis saisonbereinigter Daten)
Zuerst der Chart des durchschnittlichen Pro-Kopf-Jahreseinkommens in % J/J und in Tsd. USD (SAAR) von 1959 bis Mai 2010:
Nach Jahrzehnten permanenten Anstiegs hat sich seit 2008 eine Art Plateau gebildet. Quelle Chart: Markt-daten.de
Hier die zuletzt verfügbaren Daten des Census Bureau von 2008, die das mediane Haushaltsjahreseinkommen reflektieren:Die mittleren medianen Einkommen der privaten Haushalte von 1975 bis 2008. Rot die realen Jahreseinkommen (2008 Dollar) und blau die nominalen Jahreseinkommen. Die realen mittleren Jahreseinkommen der privaten Haushalte sanken 2008 um -1860 Dollar zum Vorjahr auf 50'303 Dollar.
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Die Schere bei der Einkommensverteilung wird seit Jahren immer größer. Schaut euch in den Unternehmensprofilen von finance.yahoo.com mal die Jahresgehälter an, die sich die Vorstände genehmigen. Selbst bei relativ kleinen Unternehmen, die noch nie Gewinne gemacht haben (insbesondere im Healthcare/Biotech Sektor), gehen diese in die Hunderttausende, oftmals sogar in den Millionenbereich.
Hier der Pfad zu diesen Daten: www.finance.yahoo.com/q/pr?s=GS Hinter dem "="-Zeichen trägt man einfach ein Unternehmenssymbol, hier GS für Goldman Sachs, ein.
Nun zu den Schulden der US-Haushalte: Household Credit Market Debt Outstanding - SA
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Seit dem Allzeithoch in Q1/2008 bei rund 13'916 Mrd. ist die Kreditsumme um rund 374 Mrd. auf rund 13'542 Mrd. geschrumpft. Dies sind gerade mal 2,66 %.
Die beiden folgenden Charts suggerieren durchaus positive Entwicklungen:
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Worauf sind die in beiden Fällen deutlich gesunkenen Prozentsätze wohl zurückzuführen? a) Ist das durchschnittlich verfügbare Privateinkommen etwa deutlich gestiegen? b) Haben die Privathaushalte etwa mehr Schulden getilgt, als sie mussten?
Beide Fragen müssen mit "ja" beantwortet werden. Das verfügbare Privateinkommen der "oberen 20 %" ist in der Tat gestiegen, und die haben zusammen mit den nächsten 20 % Gutverdienern die Chance der historisch niedrigen Zinssätze für Kredite besonders massiv für Umschuldungen genutzt, sofern sie überhaupt welche hatten - aber dies gibt es ja auch in "besseren Kreisen" durchaus. Ein Bekannter von mir, der im Großkundengeschäft einer deutschen Großbank tätig ist, kann ein Lied davon singen, mit welchen Beträgen sehr gut verdienende Kunden oftmals privat "in der Kreide stehen" und wie bei etlichen die private Kreditsumme das schrumpfende Einkommen deutlich überstiegen hatte (Insolvenz). Durch Umschuldungen bei privaten Hypothekendarlehen haben aber auch viele "kleine Leute" wieder mehr Geld in der Tasche.
Zum Abschluss noch ein besonders aussagekräftiger Indikator bzgl. der Qualität der wirtschaftlichen "Recovery" in den USA: Net Corporate Dividends (=durchschnittliche Nettodividenden der Unternehmen) - SAARseit Q1/1947 bis Q1/2010 - Hierzu ein paar Eckdaten: Q1/2007 (Top): 778 Mrd.Q1/2009: 618 Mrd.Q1/2010: 552 Mrd. Dies bedeutet eine Schrumpfung der Nettodividenden um fast 30