China - Der Aufstieg zur Welmacht Nr.1
Mit diesen Thread möchte ich den Aufstieg Chinas zur bedeutensten Weltmacht
der Erde dokumentieren. Sollte China keine größeren Fehler begehen, dürfte es
in ca. 20 Jahren soweit sein. Vielleicht sogar schneller, wenn man die aktuelle Kriese
und den dadurch beschleunigten Abstieg der USA mit einbezieht.
Was Herr Bi fordert
Mitten in der Rezession tritt der chinesische Volkskongress zusammen. Die Parteiführung ist nervös: Ein soziales Netz muss her
Peking - Auf den Fluren der Zentralen Pekinger Parteischule der Kommunistischen Partei kursiert unter den Jungkadern dieser Witz: Ein amerikanischer Investmentbanker erwacht nach drei Jahren in New York aus dem Koma. »Wie steht der Dow Jones?«, fragt er seinen Kumpel. »Sehr gut, auf 14000.« – »Und was kostet eine Flasche Champagner?« – »1500 chinesische Renminbi.« Während die Jungen in Übermut schwelgen, weil sie schlechte Zeiten nur aus Erzählungen kennen, sind die Alten in der Partei bedrückt. Mit Mühe haben sie gelernt, wie der Kapitalismus funktioniert. Sprachlos sehen sie nun seine Erschütterung.
Es herrscht Nervosität hinter den Kulissen der größten Partei der Welt. Niemand will einen Fehler machen, kurz bevor das größte Parlament der Welt, der Nationale Volkskongress (NVK), am heutigen Donnerstag zusammentritt.
Staatspräsident Hu Jintao musste bereits vergangene Woche während der Politbürositzung beruhigend eingreifen. Er beschwor alle Parteikomitees und Regierungsmitarbeiter, sich auf die »wissenschaftliche Sicht der Entwicklung« zu konzentrieren und »Entscheidungen der zentralen Führung auf kreative Weise durchzusetzen«. Westlich ausgedrückt: Hitzköpfe wie Zauderer bekommen Ärger. Hus Generallinie: Es gebe »keine fundamentale Veränderung in der grundlegenden Entwicklungssituation Chinas«.
Was wie eine beruhigende Propagandaphrase klingt, ist so falsch nicht. China hat im Krisenjahr 2008 290 Milliarden US-Dollar Handelsbilanzüberschuss eingefahren. Auch dieses Jahr werden die Chinesen voraussichtlich wieder einen hohen Überschuss erzielen. Die chinesische Regierung muss keine Bankenkrise bekämpfen. Und sie sitzt statt auf über zehn Billionen US-Dollar Schulden wie die Vereinigten Staaten auf etwa zwei Billionen Devisenreserven, die weiter wachsen. Das ist in der Kombination derzeit weltweit einmalig. Damit hat die Partei genügend Rücklagen, um die 20 Millionen arbeitslosen Wanderarbeiter zumindest einstweilen zu versorgen und andere soziale Probleme abzufedern.
Dennoch kann die Partei nicht beruhigt sein – zumal niemand weiß, wie lange es noch weltweit abwärtsgeht. Auch deshalb hat die Führung im Politbüro großen Respekt vor dem Treffen, bei dem knapp 3000 Parlamentarier für eine gute Woche zusammenkommen. Auch wenn sie nicht frei gewählt sind, mag sich zwischen den Delegierten, die aus allen Ecken des Landes zusammenkommen, eine Eigendynamik entwickeln, besonders in der gegenwärtigen Krise. In der einen oder anderen Frage könnten sie sich gegen die Führung zusammenschließen.
Um möglichem Unmut entgegenzuwirken, stellte sich Premier Wen Jiabao am vergangenen Wochenende in einem Live-Chat. Und Hu hatte ein paar Tage zuvor das gesamte Politbüro über die Lage briefen lassen und sichergestellt, dass darüber berichtet wurde.
Das Geld soll in die Westprovinzen fließen
Zhao Xinping vom Forschungszentrum des Staatsrates für Entwicklung und Bi Jiyao vom Volkswirtschaftlichen Forschungszentrum unter der Nationalen Planungs- und Entwicklungskommission waren die Vortragenden. Zwei Punkte standen hauptsächlich auf der Tagesordnung: kurzfristige Maßnahmen gegen die Krise – und die langfristigen Probleme des chinesischen Entwicklungsmodells.
Kurzfristig geht es vor allem um die Frage: Wie viel Geld muss jetzt in welchem Teil des Landes ausgegeben werden, um die soziale Ruhe zu sichern? Viele der Wanderarbeiter, die in den Fabriken im Süden gearbeitet haben, sind nach dem chinesischen Neujahrsfest vorerst in ihren Heimatdörfern geblieben. Daher muss mehr Geld nach Westen gelenkt werden, wo der Großteil der armen Landbevölkerung lebt. Die Regierung will im Laufe des Jahres etwa helfen, 250000 neue Geschäfte auf dem Land zu öffnen und dabei 775000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Wissenschaftler betonten, dass das schon verabschiedete Konjunkturpaket nicht ausreichen werde.
Wichtiger noch war die Debatte darüber, wie das langfristige Entwicklungsmodell Chinas verbessert werden müsse. Vor allem: Wie verringert man die Abhängigkeit von den Exporten in den Westen, um den Chinesen extreme soziale Schwankungen zu ersparen? Und wie sichert man sich langfristig Bodenschätze? Denn schlimmer noch als einbrechende Exporte ist es für das chinesische Wachstum, wenn Kohle, Öl und Eisenerze knapp werden. Dann kann man, ganz abgesehen von der Ausfuhr, nicht einmal mehr genug herstellen.
Vor dem Politbüro gab Präsident Hu die Richtung vor: »Das Exportniveau stabilisieren, den Binnenkonsum ausbauen.« Doch wie? Anders als die Amerikaner sind die Chinesen nicht hoch verschuldet. Sie haben über 30 Prozent ihres verfügbaren Einkommens gespart. Dennoch konsumieren sie zu wenig. Nicht weil sie geizig wären – sie sind vorsichtig. Da es in China kaum ein soziales Netz gibt, wollen sie nicht ohne Rücklagen für schlechte Zeiten dastehen. Der kritische Ratschlag der Wissenschaftler: Die Partei soll schleunigst ein Sozialsystem installieren. »Nur dann«, so Bi, »geben die Menschen mehr Geld aus.«
Wie schnell und in welchem Umfang man nun nachlegen muss, darüber debattiert man in der Partei derzeit am heftigsten. Das neue Sozialsystem solle sich »auf Gesundheitsvorsorge und Pensionen konzentrieren«, zugunsten von Schulgeld und Wohngeld, fordert Bi. Da seien die Unwägbarkeiten am höchsten.
In zwei Wochen hat Peking für 60 Milliarden Dollar eingekauft
Wie sich die Führung genau geeinigt hat, darf Bi nicht verraten. Er geht aber davon aus, dass das soziale Netz eines der zentralen Themen der Tagung des Volkskongresses sein wird: »Es ist höchste Zeit.« Der Anteil an sozialer Sicherung am Konjunkturprogramm »ist zu niedrig, und wir sollten schnell handeln«. Die Reformerfraktion hat sich damit deutlich in Stellung gebracht. Die Gegner des Konzeptes halten sich derzeit bedeckt. Sie wollen das Volk an einer möglichst kurzen Leine halten, um keine Erwartungen zu wecken, die man später nicht erfüllen kann. Man dürfe auf keinen Fall Europa oder den USA nacheifern und mehr ausgeben, als man sich leisten könne, mahnt ein hoher Kader. »Nur ein stabiles Sozialsystem kann schrittweise dazu beitragen, dass die Menschen die Sicherheit verspüren, keine hohen Rücklagen bilden zu müssen«, hält Bi dagegen. »Das ist der beste Weg, den Konsum anzukurbeln.« Man müsse zudem ein nationales Netz aufbauen, statt einen Flickenteppich aus städtischen, kommunalen und provinziellen Sicherungen zu haben, die sich nicht transferieren lassen, wenn der Arbeitnehmer die Region wechselt. »Dies muss der erste Schritt sein«, so Bi.
Gleichzeitig lässt Hu Jintao seine Einkaufsteams ausschwärmen, um gegen Dollar Bodenschätze und Hightech zu sichern, solange die US-Währung noch etwas wert ist. Allein in den letzten beiden Wochen hat Peking für 60 Milliarden US-Dollar einkaufen lassen: von einem 19,5-Prozent-Anteil an Rio Tinto, dem britisch-australischen Bodenschätzekonzern und größten Kohleförderer der Welt, bis zu Öl im Wert von 25 Milliarden von den Russen, die dringend Geld brauchen und von den Chinesen einen günstigen Kredit erhalten haben. China verhandelt mit dem brasilianischen Konzern Petrobras über eine Beteiligung oder Finanzierung im Wert von zehn Milliarden US-Dollar. Die Partei hat bereits grünes Licht für weitere Akquisitionen gegeben: »Wir würden gerne mehr kaufen«, so ein Topmanager der China Development Bank, die einen Großteil der Geschäfte finanziert. »Aber die Abwicklung dauert im Westen so lange.«
http://www.zeit.de/2009/11/Volkskongress?page=all
Immer deutlicher zeichnet sich ab, das dieses Jahrhundert ein asiatisches Jahrhundert wird. wie ich es schon immer gesagt habe....
Auch im IWF wird die wachsende Macht von china deutlich...
http://www.heise.de/tp/blogs/8/148714
China verdrängt Deutschland im IWF |
Der Sprung auf den zweiten Platz noch vor Japan gelang allerdings nichtDer unaufhaltsame Aufstieg von China findet bald auch bei den Stimmrechten im IWF seinen Ausdruck. Nachdem Deutschland schon in der Weltbank durch China von Platz drei verdrängt wurde, geschieht dies analog nun auch in der Schwesterorganisation. Auch im Internationalen Währungsfonds (IWF) erhält das Reich der Mitte nun erwartungsgemäß deutlich mehr Gewicht. Es wird von Platz sechs hinter die USA und Japan auf den dritten Rang vorrücken. China konnte Japan allerdings nicht vom zweiten Rang verdrängen. Deutschland fiel auf den vierten Platz zurück. Jeweils einen Rang nach hinten gerutscht sind auch Großbritannien und Frankreich. Das erzielte Abkommen sieht vor, dass 6% der Stimmrechte großer Industrienationen an Schwellenländern übertragen werden. "Diesen Ländern wird mit diesem Schritt mehr Verantwortung in der Weltpolitik zugestanden", verkündete der IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn auf einer Pressekonferenz in Washington. Er sprach von einer "historischen Vereinbarung", die den "fundamentalsten Paradigmenwechsel in der 65-jährigen Geschichte des IWF" darstelle, weil es sich um die größte Verschiebung im Machtgefüge der 187 Mitglieder starken Organisation zugunsten der Schwellen- und Entwicklungsländer handele. Deren wachsende Rolle werde in der globalen Wirtschaft nun anerkannt. Unter den Top-10 im IWF sind nun auch die übrigen BRIC-Staaten Russland, Indien und Brasilien, die gemeinsam mit China mehr Gewicht in einer neuen Weltwirtschaftsordnung angemahnt hatten. Auch sie werden künftig im Exekutivdirektorium sitzen, das ebenfalls reformiert werden wird. Dort werden künftig nicht nur die fünf größten Anteilseigner sitzen, sondern diese Gruppe wird auf die zehn Mitglieder mit den meisten Stimmrechten erweitert, weil sonst Frankreich dieser Reform niemals zugestimmt hätte. Das Land wurde von Großbritannien übertrumpft und sein Einfluss wäre damit, weil es auf Platz sechs zurückgefallen ist, deutlich geschrumpft. Es hätte sich demnach nicht mehr an der Ernennung der Ratsmitglieder beteiligen dürfen. "Die zehn größten Anteilseigner repräsentieren jetzt wirklich die zehn wichtigsten Länder der Welt", sagte Strauss-Kahn zur Reform. Trotz allem trägt auch die neue Stimmverteilung längst nicht dem realen ökonomischen Gewicht der einzelnen Länder Rechnung. Schließlich hat China schon dem von einer Dauerkrise geschüttelte Japan den Rang als zweitgrößte Volkswirtschaft abgelaufen. Auch das faktische Vetorecht der USA bleibt nach der Reform erhalten. Für wichtige Entscheidungen sind weiterhin 85% der Stimmen erforderlich. Zwar geben auch die USA etwas von ihren 17% Stimmrechten ab, werden aber mehr als 15% behalten, womit sie weiter die Finanzorganisation beherrschen. Die EU konnte sich mit vielen Forderungen nicht durchsetzen und muss zudem auf zwei der bisherigen neun Sitze im Exekutivdirektorium verzichten. Die Beschlüsse sollen bis Ende 2012 umgesetzt werden. Allerdings kann angesichts der sich stark verschiebenden Kräfteverhältnisse gesagt werden, dass dies nicht die letzte Reform in absehbarer Zeit bleiben wird. |
Ralf Streck09.11.2010 |
Neben einer strengeren Geldpolitik plant China weitere strategische Entscheidungen. Das Land will sich offenbar mit riesigen Investitionen als Technologieführer etablieren. Die Volksrepublik erwägt Insidern zufolge, in den kommenden fünf Jahren bis zu 1,5 Billionen Dollar in ausgesuchte Industrien zu investieren. Sieben Branchen stehen demnach im Fokus:
* alternative Energien,
* Biotechnologie,
* neue Informationstechnologien,
* hochwertige Produktionsanlagen,
* moderne Werkstoffe,
* Autos mit alternativen Antrieben sowie
* energiesparende und umweltfreundliche Technologien.
Ralf Heß 30.12.2010
Für viele angeschlagene Staaten scheint das Reich der Mitte der letzte Rettungsanker zu sein.
In der Europäischen Union wächst die Angst vor einer finanziellen Abhängigkeit von der Volksrepublik China. Chinesische Unterhändler kaufen sich in immer mehr europäischen Unternehmen ein. Auf der Einkaufsliste stehen nicht nur die großen Namen der europäischen Industrie, auch Häfen und Infrastruktur sind von besonderem Interesse.
Laut dem konservativen amerikanischen Think Tank "Heritage Foundation" investiert China derzeit etwa 36,7 Milliarden US-Dollar in Europa. Diese Investitionen sind gerade in den finanziell angeschlagenen EU-Staaten höchst willkommen. Unterstützen diese doch die Staaten bei der Bewältigung der eigenen Haushaltskrise. In der EU-Kommission dagegen werden die chinesischen Investitionen zunehmend als Problem angesehen.
Die Volksrepublik China hat in den vergangenen Jahren ein beträchtliches Vermögen aufgebaut. Peking besitzt Devisenreserven im Wert von etwa 2,4 Billionen US-Dollar. Verschiedenen Schätzungen zufolge sind davon etwa 500 bis 625 Milliarden in Anleihen aus EU-Staaten angelegt.
Seit der Verschärfung der Schuldenkrise in Europa beginnt die Volksrepublik dieses Vermögen nun mehr und mehr als politischen Trumpf einzusetzen und kauft sich damit in strategisch wichtige Schlüsselunternehmen ein.
In Griechenland, Portugal und Italien sind chinesische Einkäufer herzlich willkommen
Der griechische Hafen von Piräus ist ein solches strategisches Investment. Der chinesische Logistik Konzern Cosco hat dort im Oktober 2009 für die nächsten 35 Jahre das Management von zwei Pieren übernommen. Die griechische Seite beziffert das Volumen der Investition auf 3,3 Milliarden Euro. Der Cosco-Präsident, Wei Jiafu, sagte bei der Vertragsunterzeichnung in Athen:
Wir wollen Piräus zum Knotenpunkt des Containerverkehrs zwischen Fernost und Osteuropa - sowie dem Balkanraum - ausbauen.
Die derzeitige Umschlagskapazität von etwa 1,6 Millionen Containereinheiten (TEU) soll in der kommen Zeit auf 3,7 Millionen TEU erweitert werden. Darüber hinaus hat das Reich der Mitte bei griechischen Werften Schiffe im Wert von 270 Millionen US-Dollar geordert. Ein Auftrag, der in dieser strategisch wichtigen griechischen Branche dankend angenommen wurde.
Auch andere finanziell angeschlagene EU-Staaten sind in den Fokus chinesischer Unterhändler geraten. Der größte portugiesische Energieversorger Energias de Portugal (EDP) unterzeichnete jüngst ein Abkommen mit China Power International (CPI). Damit kann CPI zunächst eine Minderheitsbeteiligung von zwei bis fünf Prozent an EDP übernehmen. Eine spätere Aufstockung ist dabei explizit nicht ausgeschlossen.
In Irland planen chinesische Investoren eines der größten Kongresszentren. In Italien unterzeichnete Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao kürzlich zehn Handelsabkommen im Gesamtwert von 2,25 Milliarden Euro. China möchte in erster Linie in verschiedene Häfen und die Infrastruktur in Süditalien investieren. Zum Dank für dieses Engagement Pekings lies der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi das Kolosseum in Rom rot anstrahlen - zu Ehren des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao, der diese Investition möglich gemacht hat.
Aber auch Staaten, die bislang noch finanziell relativ stabil waren, geraten immer mehr in den Fokus. Derzeit scheint es kaum vorstellbar, dass dem Hamburger Hafen etwas Vergleichbares drohen könnte, wie dem Hafen von Piräus. Trotzdem hat Cosco dem Hamburger Senat gedroht, er leite seine Container zu anderen Häfen um, sofern nicht die seit langem geplante Elbvertiefung komme. Darüber hinaus fordert der Cosco-Präsident Jiafu eine Beteiligung am Hafen. Bei der Wirtschaftskonferenz "Hamburg Summit" im November diesen Jahres sagte er: "Wir wollen hier Geld investieren und nichts mit nach China nehmen".
Cosco sei auch weiterhin an einer Beteiligung am Hafen interessiert. Im größten deutschen Hafen löscht das Unternehmen derzeit etwa 10.000 TEU und steht damit für etwa ein Drittel des gesamten Umschlags. Für das Jahr 2011 plant Cosco eine Erhöhung auf etwa 14.000 TEU. Die Drohung einer Verlagerung Coscos in einen anderen Hafen wäre damit existenziell für die Stadt. Am 27. November stellte der Hamburger Senat unter der Führung des Ersten Bürgermeisters Christoph Ahlhaus daher erwartungsgemäß eine Beteiligung Coscos am geplanten Terminal Steinwerde in Höhe von 10 bis 20 % in Aussicht.
Staatsanleihen aus den klammen EU-Staaten werden immer interessanter für China
Jedoch nicht nur strategische Unternehmensankäufe sind derzeit interessant für chinesische Unterhändler. Auch europäische Staatsanleihen werden als lohnenswerte Investition angesehen. Ministerpräsident Jiabao reiste kürzlich durch die klammen südeuropäischen EU-Staaten. Dort sagte er bezüglich Griechenlands: "Gute Freunde sind da, um zu helfen, wenn es einer braucht".
Dabei betonte er, dass, sobald Griechenland wieder zurück an die Finanzmärkte kehre, China selbstverständlich bereit sei, Staatsanleihen von dort zu erwerben,. Vergleichbare chinesische Angebote gibt es auch gegenüber Portugal. Auch Irland hofft verstärkt auf eine Unterstützung aus Peking.
Das chinesische Angebot jedoch, die angeschlagenen EU-Staaten zu unterstützen, ist sicherlich nicht nur als reiner Freundschaftsdienst gedacht. Bieten diese Staaten doch die Möglichkeit die chinesischen Devisenreserven langsam und vorsichtig von US-Dollar in Euro umzuschichten und damit die Gefahr einer Abwertung zu streuen. Darüber hinaus erhält die chinesische Seite Einfluss auf die innereuropäische Politik.
In den USA führte diese Abhängigkeit bereits zu einigem Frust. Hillary Clinton, US-Außenministerin, sagte bei einem Gespräch mit dem australischen Premierminister Kevin Rudd im März 2009 :
Wie soll man mit seinem eigenen Banker hart verhandeln?
Auch in der Europäische Union mehren sich daher die Stimmen, die vor einem weiteren chinesischen Einfluss auf die EU warnen. Energiekommissar Günther Oettinger sagte im Rahmen der "Berliner Wirtschaftsgespräche" im September diesen Jahres: "Wir verkaufen unsere Zukunft an Dritte!".
Weiter entwarf er die Drohung, dass es seit langem nicht mehr um G7 oder G20 gehen. Vielmehr gehe es um G2 oder G3. "Entweder wird Europa der Dritte im Bunde mit China und den USA oder Peking und Washington entscheiden ohne uns", so Oettinger.
Der Europäische Handelskommissar Karel de Gucht sieht den chinesischen Einfluss ebenfalls sehr kritisch. Kürzlich empfahl er das Prozedere für die Verhängung von Strafzöllen für den Import von Waren zu Dumpingpreisen in die EU zu verändern. Die Kommission musste in der Vergangenheit mehr und mehr festgestellt, dass sich verschiedene EU-Staaten systematisch auf die Seite Chinas schlugen.
Der chinesische Einfluss in der Welt wächst
Das derzeitige wirtschaftliche und vor allem finanzielle globale Umfeld sorgt für große Unsicherheiten auf den Finanzmärkten. Die Frage ob - und wenn ja wie lange - der US-Dollar und der Euro stabil bleiben, birgt ein Gefahrenpotential, die eigenen Devisenreserven zu verlieren. Gleichzeitig jedoch sorgt es ebenfalls dafür, dass sich große Investitionsmöglichkeiten auftun. Die finanzielle Situation der USA entwickelt in Teilen der Welt ein immer deutlicher zu Tage tretendes Vakuum.
Auch Deutschland oder Frankreich sind derzeit nicht in der Lage oder willens, die finanziell angeschlagenen Staaten und Unternehmen vor dem Zugriff eines Dritten zu schützen. Wäre es vor einigen Jahren noch unvorstellbar gewesen, dass China Anteile an europäischen oder amerikanischen Unternehmen erwerben könnte, ist dies derzeit aufgrund der Schuldenkrise in den USA und der EU ein immer alltäglicher werdendes Phänomen.
Für viele angeschlagene Staaten scheint China der letzte Rettungsanker zu sein. Während amerikanische und europäische Banken derzeit froh sind, wenn sie es schaffen, sich selbst ohne staatliche Hilfe über Wasser zu halten, nutzt die chinesische Politik die Gunst der Stunde und springt mit den eigenen Devisenreserven in die Bresche. Für die Volksrepublik ist der Zeitpunkt gekommen, jetzt die in jahrelanger Arbeit erwirtschaftete Dividende einzufahren. Die Freundschaftsbekundungen Jiabaos gegenüber den angeschlagenen EU-Staaten dagegen sind wohl kaum mehr als eine diplomatische Floskel, mit der den Staatschefs dieser Länder der Kaufvertrag über Europa schmackhaft gemacht werden soll.
Artikel-URL: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33917/1.html
Bald wird auch der letzte verbliebene Pfeiler(das Militär) der US Hegemonialmacht
fallen und China wird das Ami Gesocks aus seinen Machtbereich vertreiben.
Go China Go!
"Die Zeit der Machtprojektion "geht mit alarmierendem Tempo zu Ende", schrieb Andrew Krepinevich, Präsident des Washingtoner Think Tanks Center for Strategic and Budgetary Assessments, jüngst in einer Studie über die Notwendigkeit der "AirSea Battle"-Doktrin. Staaten wie Iran und China setzten alles daran, die Machtprojektion der USA im Westpazifik und im Persischen Golf zu erschweren oder gar zu unterbinden - indem sie die Amerikaner zu immer größerem Aufwand und damit zu höheren Ausgaben zwingen. Es könnte sein, so Krepinevich, "dass die USA den Verlust des Zugangs zu diesen Regionen akzeptieren müssen"."
das kann noch heiter werden....
Was ist denn heute los? Noch eine Quelle die von China als Weltmacht Nummer eins spricht...
Und wer war mal wieder allen vorraus? der Pate! *gg*
Das asiatische Jahrhunert hat endgültig begonnen. In den nächsten 50-100 Jahren
wird sich nix mehr daran ändern. Der westen speziell die USA werden daran schwer zu
knappern haben. Hoffentlich werden sie/wir das früher oder später akzeptieren und nicht zu
militärischer Gewalt greifen. Wobei ich bei den Amis da so meine Bedenken habe...
China auf dem Weg zur Weltmacht Nummer Eins
(von Andreas Lambrou)
Gerade in Bezug auf China ist es immer wieder atemberaubend, in welchem Tempo der Aufstieg zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt vollzogen wurde. Obwohl die Grundsteine hierfür bereits in den 80er und 90er Jahren gelegt wurden, erlangte China vor allem in den letzten 10 Jahren seine entscheidende Bedeutung. Um dies zu verdeutlichen: Vor 10 Jahren verbrauchte China rund 13% des global geförderten Kupfers. Heute sind es bereits rund 30% und ein Ende dieses Booms ist nicht abzusehen, denn die Pro-Kopf Nachfrage liegt erst auf halbem Wege, zu einer fertig industrialisierten Volkswirtschaft. Die wirtschaftliche Stärke Chinas ist mittlerweile unübersehbar. In den letzten 10 Jahren stieg das Bruttoinlandsprodukt von 1,2 Billionen auf 5,7 Billionen US-Dollar, ein Anstieg um den Faktor 4,75. Unter den 10 größten Weltkonzernen sind 3 chinesische. Die Devisenreserven Chinas belaufen sich auf 2,6 Billionen US-Dollar. Zum Vergleich: die EU besitzt lediglich 300 Mrd. US-Dollar an Devisenreserven. Nicht weniger, als 56,5 Milliarden US-Dollar investierte China allein im vergangenen Jahr in Afrika und war damit der mit Abstand größte Investor in einem der rohstoffreichsten Kontinente der Erde.
Es besteht kein Zweifel mehr daran: China wird die USA als Weltmacht Nummer Eins ablösen.
Die Volkswirte von Goldman Sachs gehen bereits seit Jahren davon aus, dass die Wachablösung" im Jahr 2027 geschieht. Doch aktuellere Prognosen, die den rasenden Wirtschaftsaufschwung in China und die lethargische Erholung in den USA berücksichtigen - wie jüngst von der Investmentbank Standard Chartered prognostiziert - kommen zu dem Schluss, dass China die USA bereits 2020 eingeholt haben wird. Das britische Wirtschaftsmagazin Economist" rechnet schon 2019 mit diesem weltwirtschaftlichen Großereignis.
Auch Indien, das bisher kaum beachtet wurde, wird neben China in den nächsten 10 Jahren die große Weltbühne betreten. Indien schaffte im vergangenen Jahrzehnt eine Verdreifachung seines Wirtschaftsaufkommens und steht heute ungefähr da, wo China vor 15 Jahren stand. Also kurz bevor es in der Welt ein höheres Maß an Beachtung fand.
Chinas Rohstoffnachfrage wird sich noch einmal verdoppeln
von Andreas Lambrou
Es ist heute sicher absehbar, dass sich Chinas Rohstoffnachfrage bis zum Zeitraum zwischen 2015 bis 2020 noch einmal rund verdoppeln wird. Nach wie vor sehe ich keine Großprojekte, welche diese unmittelbar bevorstehende Zusatznachfrage von heute auf morgen decken könnten. Viele riesige Investment-Vorhaben, die sich auch nur bei konstant hohen Rohstoffpreisen rechnen, werden erst in 3 bis 5 Jahren in Produktion gehen.
Egal ob Uran, Öl, Gold, Silber, Palladium, Platin, Getreide, oder Fleisch, fast überall erwarte ich zumindest für weitere 2 bis 3 Jahre erhebliche Engpässe und steigende Kurse. Natürlich unterbrochen von Korrekturen, die auch in diesem Jahr willkommene Gelegenheiten zum Aufstocken bzw. Einstieg in Rohstoffaktien bieten werden. Rohstoffe haben 2010 die meisten Anlageklassen deutlich hinter sich gelassen. Rohstoff Produzenten haben sich im Großen und Ganzen hervorragend entwickelt, obgleich die Performance bspw. im Goldminensektor sogar noch hinter der Goldpreisentwicklung zurückblieb. Die Entwicklung der Explorationsaktien war weiterhin deutlich zweigeteilt. Einerseits gab es die einen wenigen Top-Performer und andererseits einen Großteil an Aktien, die ihren Anlegern keine Gewinne und teils sogar nur herbe Verluste einbrachten. Dies bestätigt mir, dass von Übertreibungen bislang keine Spur zu sehen ist.
Ich bin deshalb sicher, dass sich die Gewinne noch beschleunigen werden, wenn erstmal der Gesamtmarkt von der Euphorie angesteckt wird - vergleichbar mit den Technologie- und Internetaktien vor 10 Jahren - die ich aktuell höchstens in den zaghaften Anfängen sehe. Wer jetzt Rohstoffaktien kauft, der wird gerade noch rechtzeitig dabei sein, wenn so sprichwörtlich in Kürze: die Post abgeht".
Herzliche Grüße
Ihr Andreas Lambrou
Hinweis: Andreas Lambrou ist Chefredakteur des Börsendienstes Rohstoff Investor. Bei welchen Rohstoffaktien in diesem Jahr "die Post abgeht", erfahren Sie, wenn Sie sich für einen 3-monatigen Test von Rohstoff Investor entscheiden. Hier erfahren Sie alles weitere: Rohstoff Investor
Größte Metropole der Welt
China plant 42-Millionen-Stadt
Ist es Großstadtplanung oder Größenwahn? China will im Süden des Landes neun Metropolen zusammenlegen. Entstehen soll so die gewaltigste Megacity der Welt - 26-mal so groß wie London.
Shanghai - 42 Millionen Einwohner auf einer Fläche doppelt so groß wie Wales: Eine neue Megastadt soll der neue chinesische Wirtschaftsstandort werden - noch vor Shanghai und Peking. Das berichten CNN und die britische Zeitung "The Telegraph".
Demnach wollen Stadtplaner im Perlflussdelta im Süden Chinas neun Städte zu einer einzigen fusionieren (siehe Karte). Die neue Stadt soll vom jetzigen Guangzhou bis nach Shenzhen im Norden von Hongkong reichen. Laut Plan soll damit eine Stadtfläche von 16.000 Quadratmeilen (41.440 Quadratkilometer) entstehen. Die Megacity wäre demnach 26-mal so groß wie London.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,741994,00.html