Jack White für interessierte -> ARIVA
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Eröffnet am: | 13.07.00 19:12 | von: tom2000 | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Hauptversammlung am 13. Juli 2000 - Es gilt das gesprochene Wort - Meine sehr verehrten Damen und Herren
Aktionäre, liebe Gäste, liebe Freunde! Im Namen des Vorstands der Jack White Productions AG heiße ich Sie zu
unserer ersten Hauptversammlung herzlich willkommen und freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind.
Ganz besonders möchte ich auch die Vertreter der Presse begrüßen und ihnen für die kontinuierliche und faire
Berichterstattung danken. Heute ist es meine Aufgabe Ihnen zu berichten, und zwar zum einen über das
Geschäftsjahr 1999, mit dem wir insgesamt sehr zufrieden sind. Unsere beim Börsengang genannten Umsatz-
und Ergebnisziele haben wir weitgehend er-reicht und die zahlreichen Expansionspläne, die wir mit dem
Emissionserlös fi-nanzieren wollten, sind sehr erfolgreich gestartet. Zum anderen darf ich Ihnen unsere Pläne für
2000 erläutern sowie insbesondere unsere aktuellen und ge-planten Projekte. Zuvor jedoch möchte ich Ihnen kurz
die wichtigsten Merkmale und Erfolgsfaktoren unserer Company vorstellen. Meine Damen und Herren, der
Kernbereich unserer Geschäftstätigkeit ist die Produktion und Veröffentlichung von Musikaufnahmen. Das heißt,
wir suchen Talente, bauen sie auf und betreuen natürlich auch bekannte Stars. Dazu kommt der Erwerb fertiger
Aufnahmen anderer Produzenten. Wie Sie wissen, bin ich bereits seit über 30 Jahren sehr erfolgreich in diesem
Geschäft tätig. Zu den Highlights aus dieser Zeit gehörten in den 70er Jahren die Interpreten Tony Marshall,
Jürgen Marcus, Andrea Jürgens und Lena Valaitis. In den 80ern kam nach Laura Branigan der Welthit "When the
rain begins to fall" mit Pia Zadora und Jermaine Jackson sowie Stars wie Audrey Landers, Paul Anka und
Engelbert Humperdinck. Wir konzentrierten uns also verstärkt auf internati-onalen Pop. Die letzten zehn Jahre
waren geprägt von Erfolgen mit David Has-selhoff, Tony Christie, Vicky Leandros, Angelika Milster und Hansi
Hinterseer. Der Gesamtlizenzbestand der von mir geschriebenen und produzierten Lieder, für die ich bisher weit
über 300 Gold- und Platin-Platten erhalten habe, ist fast vollständig in dem Label "White Records" gebündelt.
Allein dieser Fundus aus der Vergangenheit, den ich vor dem Börsengang in die AG eingebracht habe, garantiert
langfristig jährliche Lizenzeinnahmen in Millionenhöhe, denn der ge-setzliche Schutz des Vervielfältigungs- und
Verbreitungsrechts gilt für eine Dauer von 50 Jahren nach Erscheinen des Tonträgers. Erfahrung und eine solide
Ge-schäftsgrundlage können wir also eindeutig zu unseren Erfolgsfaktoren zählen, obwohl unsere Gesellschaft
noch so jung ist. Die engen Kontakte zu Radio- und TV-Sendern, der Presse, Produzenten und Promotern im
Entertainment-Geschäft sind eine weitere tragende Säule unserer hervorragenden Wettbewerbsposition. Nicht nur
ich, auch mein Vorstandkollege Herr Klempnow, im übrigen seit 21 Jahren im Aufsichtsrat der GEMA, ist seit
vielen Jahren im Musik-Business tätig und hat dadurch sehr gute Verbindungen. Aus diesem Grund können wir
mit einem kleinen Team von festen Mitarbeitern arbeiten und je nach Bedarf auf Freelancer und bewährte Partner
zurückgreifen. Im Jahresdurchschnitt 1999 waren bei der Jack White Productions AG inklusive Vorstand sieben
feste Mitarbeiter beschäftigt. Auch in Zukunft werden wir die Belegschaft nicht übermäßig stark ausbauen, obwohl
wir natürlich weiterhin kräftig expandieren wollen. Zu unseren wichtigsten Grundsätzen zählt das Mot-to: "Kleines
Team – große Hits". Dass unser System funktioniert, liegt auch maßgeblich an unserem Kooperati-onsvertrag mit
der BMG Ariola, mit der wir seit über 25 Jahren eine für beide Seiten sehr effiziente Form der Zusammenarbeit
pflegen. Die Bertelsmann-Tochtergesellschaft, die weltweit zu den vier größten Gesellschaften der Branche
gehört, erhält von uns fertig produzierte Master-Tonträger und übernimmt die komplette Herstellung und den
Vertrieb in allen Ländern der Welt ausgenommen USA und Kanada. Dazu gehört z.B. das Vervielfältigen der CDs
und die Belieferung der Händler. Wir erhalten für jedes verkaufte Exemplar eine vertraglich festgelegte
Umsatzbeteiligung; BMG wiederum bekommt den sogenannten Händlerabgabepreis und trägt daraus alle Kosten
sowie die Risiken der Herstel-lung und des Vertriebs. Meine Damen und Herren, dieses System ist ein ganz
wichtiger Sockel für unseren Erfolg. Durch die eben geschilderte Konstellation haben wir im Gegensatz zu
anderen Gesellschaften einen sehr niedrigen Fixkostenblock. Im Wesentlichen stehen unseren Lizenzeinnahmen
nur Ausgaben für Künstlerlizenzen, für die Pro-duktionen und Promotionmaßnahmen gegenüber. Kosten für
Herstellung, Verpackung, Versand, Werbung, Rechnungs- und Mahnwesen oder Künstlerab-rechnungen fallen bei
uns dagegen nicht an. Damit haben wir pro Produktion immer den gleichen Aufwand - egal ob wir 1.000 oder eine
Million Platten ver-kaufen. Landen wir einen Hit, vervielfachen sich unsere Umsatzerlöse und damit das Ergebnis
– denn die Kosten bleiben gleich. Die Einnahmen der Jack White Productions AG resultieren neben der bereits
er-wähnten Umsatzbeteiligung von der BMG Ariola auch aus einer pauschalen Kos-ten-Rückerstattung für die von
uns organisierte Funk- und Fernsehpromotion sowie für die Pressearbeit, und den sogenannten GVL-Erlösen, die
wir für alle Rundfunk- und Fernseheinsätze der von uns produzierten Tonträger erhalten. Meine Damen und
Herren, diese Erfolgsfaktoren bilden die Basis für eine nach-haltige Steigerung unseres Unternehmenswertes und
eine ausgezeichnete Ren-dite. Im Geschäftsjahr 1999 erzielte die Jack White Productions AG nach HGB einen
Umsatz von 4,8 Mio DM, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit belief sich auf 1,5 Mio DM. Daraus
errechnet sich eine Brutto-Umsatzrendite von 31,3%. Inklusive der einmaligen Kosten im Zusammenhang mit
dem Börsengang, die im außerordentlichen Ergebnis mit 3,3 Mio DM ausgewiesen sind, er-gibt sich allerdings für
1999 ein Jahresfehlbetrag von 1,8 Mio DM. Unsere beim Börsengang genannten Ziele haben wir seit der Erstnotiz
mit Nachdruck verfolgt und konnten noch im Geschäftsjahr 1999 erste Schritte einleiten. Eines unserer
wichtigsten Vorhaben ist die Forcierung des internationalen Ge-schäfts, das wir mit der Gründung einer eigenen
Gesellschaft in den USA, der JWP USA in Los Angeles, direkt nach dem Going Public deutlich vorangebracht
haben. Zusätzlich wurde eine Latin Division in Puerto Rico eingerichtet, einem für die gesamte
lateinamerikanische Musik sehr wichtigen Markt. Durch die Gründung der amerikanischen Tochtergesellschaft
wurde aus der Jack White Productions AG ein Konzern, der per 31.12.1999 außer der AG eine vollkonsolidierte
Gesellschaft, die JWP USA, beinhaltete. Durch den Aufbau der JWP USA entstanden 1999 Aufwendungen in
Höhe von rund 1,0 Mio DM, so dass sich das Konzernergebnis der gewöhnlichen Geschäfts-tätigkeit auf 0,5 Mio
DM beläuft. Der Jahresfehlbetrag im Konzern lag nach HGB bei 2,8 Mio DM. Nach US-GAAP allerdings wurde ein
Jahresüberschuss von 1,5 Mio DM ausgewiesen. Darüber hinaus haben wir im vergangenen Jahr 40% an dem
Jürgen Koppers Mastering Lab, Unterföhring, erworben. In diesem Studio wird das Klangbild von
Musikproduktionen bei der Überspielung auf den Tonträger optimiert. Die Gesellschaft, die ihre Tätigkeit in diesem
Monat aufnehmen wird, ist at equity in den Jahresabschluss 1999 einbezogen. Die gesamten Investitionen in
1999 beliefen sich auf 2,9 Mio DM. Die Abschrei-bungen lagen im Berichtszeitraum bei 0,8 Mio DM. Aufgrund
unseres kleinen Mitarbeiterstamms sind auch die Personalkosten im Konzern sehr gering. Im Jahr 1999 betrugen
sie 0,7 Mio DM, das entspricht einem Anteil von 14,6% am Konzernumsatz. So weit zu den wichtigsten Daten
aus der Gewinn- und Verlustrechnung 1999. Bevor ich nun zum laufenden Geschäftsjahr komme, möchte ich
noch kurz eine wichtige Kennzahl aus unserer Konzernbilanz erwähnen: Zum 31.12.1999 be-trug das
Eigenkapital auf Basis des HGB-Abschlusses 37,6 Mio DM. Daraus er-rechnet sich bezogen auf die
Bilanzsumme eine Eigenkapitalquote von 97,6%. Ich denke, das ist – gerade für einen Neuer Markt-Wert - eine
ganz beachtliche Größe. Meine Damen und Herren, wir sind an die Börse gegangen, um die bestehenden
Geschäftszweige der JWP AG auszubauen und benachbarte Bereiche des Musik- und Entertainmentgeschäfts
zu erschließen. Zum einen wollen wir unser Kernge-schäft, in dem wir sehr erfolgreich waren und sind, erweitern.
Dabei haben wir - wie gesagt - vor allem die internationale Expansion und die Ergänzung unseres
Musikrepertoires im Visier. Zum anderen möchten wir unsere guten Kontakte und die langjährige Erfahrung
intensiver nutzen und neue Marktsegmente in unser Leistungsspektrum einbeziehen, die mit der Musikproduktion
in unmittelba-rem Zusammenhang stehen. Wie bereits erwähnt, haben wir dabei insbesondere im bisherigen
Jahresverlauf 2000 erhebliche Fortschritte gemacht. Zunächst zur Internationalisierung: Nach der Gründung der
JWP USA haben wir sofort den nächsten Schritt getan, um unsere Marktposition in den USA auszu-bauen.
Anfang Januar konnten wir die Mehrheit der HOT Entertainment Group, Miami, übernehmen, die aus der
Verschmelzung von Firmen und Labels des bis-herigen Mehrheitseigentümers Henry Stone, der für 15 Number
One-Hits in den USA verantwortlich ist, entstand. Die Gesellschaft hielt unter anderem Lizenzrechte an Hits wie
"Don‘t Let Me Be Misunderstood" oder "Rock Your Baby". Darüber hinaus umfasst der Gesamtlizenzbestand, der
zum Zeitpunkt der Übernahme rund 4.300 Tonträgeraufnah-men zählte, äußerst erfolgreiche Cover-Versionen von
Titeln wie "Barbie Girl", "Mambo No. 5" sowie dem Titanic-Song "My Heart Will Go On". Aus der Gesellschaft
haben wir die HoT JWP Music Inc. gegründet, unsere zweite us-amerikanische Tochter. Anfang Februar wurde
unser internationales Geschäft zusätzlich durch eine 30%ige Beteiligung an der VIDAL Investment, Inc., gestärkt.
VIDAL Investment ist die zweitgrößte Tonträgervertriebsgesellschaft in Puerto Rico und seit 30 Jah-ren Latin
Music-Exklusivlieferant für die große amerikanische Supermarkt-Kette "K-Mart". Außerdem beliefert VIDAL als
Großhändler ca. 80 weitere Einzelhan-delsgeschäfte in Puerto Rico und ist mit 17 eigenen
Schallplattengeschäften auch selbst im Einzelhandel aktiv und erfolgreich. Weiterhin hat VIDAL vor ca.
zweieinhalb Jahren sehr erfolgreich mit dem Aufbau eines profitablen eigenen Labels begonnen. Meine Damen
und Herren, ich habe erfahren, dass viele unserer Anleger die große Bedeutung dieser Beteiligung in Puerto Rico
noch nicht richtig abschätzen können. Lassen Sie mich deshalb bitte klarstellen, dass Puerto Rico keine
Räu-berinsel ist, sondern zu den USA gehört und als einer der interessantesten Schallplattenmärkte der Welt gilt.
Wir haben uns die Company vor der Beteiligung sehr genau angesehen, und der besondere Charme ist hier, dass
der heu-tige Inhaber ein ehemaliger Banker ist. Er hat die Gesellschaft vor ca. fünf Jahren übernommen, nachdem
er sie vorher als Accountant, also als Prüfer für die größte Bank von Puerto Rico, entdeckt hatte und davon
fasziniert war, wie viel Geld man in der Musikbranche verdienen kann. Meine Damen und Herren, gera-de mit
dieser Company, die im vergangenen Jahr ca. 25 Mio US$ Umsatz gemacht hat, werden auch wir sehr viel Geld
verdienen. Darüber hinaus entstehen durch die Beteiligung zahlreiche Synergieeffekte für JWP USA und HoT
JWP. VIDAL erleichtert unseren amerikanischen Tochtergesellschaften den Zugang zu dem wichtigen Puerto
Rico-Markt, der vor allem im Bereich Latin Music eine Schlüsselstellung einnimmt, die ja zur Zeit sehr populär ist.
Und natürlich gilt das auch umgekehrt für VIDAL in Bezug auf die Erschließung des Festlands der USA. Soweit
zu unserer bisherigen internationalen Expansion. Bei der Erweiterung unseres Repertoires haben wir in den
ersten Monaten 2000 ebenfalls große Fort-schritte gemacht. Durch den Zukauf von zahlreichen Lizenzrechten
konnten wir unseren Back-Katalog, also den Gesamtbestand unserer Lizenzrechte an Tonträgerauf-nahmen, seit
dem Börsengang versechsfachen, und das in nur einem halben Jahr. Neben dem Bestand der HoT Entertainment
Group haben wir Ende Januar den wichtigsten Katalog moderner kubanischer Musik, die "Sound Triangle
Records", sowie deren assoziierte Labels gekauft. Zu den weit über 1.300 kubanischen Titeln gehören mehrere
Raritäten und weltberühmte Aufnahmen kubanischer Mu-siker. Im März konnten wir außerdem mehr als 2.100
Tonträgeraufnahmen aus dem US-Katalog Filetti & Gries übernehmen. Dazu zählen vor allem Songs aus den
Rocking 50s und den Swinging 60s. Ein kleiner Katalog des Labels OSF Records/Viper Music Group ergänzt
unsere bisherige Sammlung. Zu diesem gehören Lizenzrechte an Cover-Versionen von populären Hits bekannter
Stars wie z.B. "Miami" von Will Smith, "I Don't Want To Miss A Thing" von Aerosmith, "Thank You" von Alanis
Morisette und viele weitere berühmte Titel. Und last but not least konnten wir letzte Woche eine weitere
Übernahme unter Dach und Fach bringen: Ebenfalls über unsere us-amerikanische Tochtergesell-schaft HoT JWP
haben wir sechs Kataloge an Musikrechten sowie die dazugehörigen Verlagsrechte gekauft. Die insgesamt mehr
als 1.000 Tonträgeraufnahmen stammen ausschließlich aus dem derzeit sehr populären Bereich Dance-Music
und ergänzen damit optimal das bisherige Repertoire der Jack White Productions AG. Insgesamt besitzt die
JWP-Gruppe damit nun rund 12.000 Lizenzrechte an Tonträgeraufnahmen aus allen internationalen
Musikrichtungen, wobei die Zukäufe ausnahmslos über die HoT JWP erfolgten. Den Gesamtkatalog werden wir in
den wir in den nächsten Jahren mehrfach auswerten. Neben sogenannten Compilation-LPs, die Hits
unterschiedlicher Interpreten einer Musikrichtung enthalten, planen wir Wiederveröffentlichungen auf
Kopplungsalben, die Vermarktung der Rechte für Filme, Soundtracks, TV- und Radio-Produktionen, Werbung und
weitere Einsatzmöglichkeiten. Zu diesem Zweck hat die HoT JWP die Firma Deep Dish Film & Licensing in
Miami gegründet, die für die Vermarktung zuständig ist. Bitte denken Sie nun nicht, dass wir den Zukauf von
Musikrechten damit abgeschlossen haben. Wenn sich gute Gelegenheiten bieten, werden wir diese auch in
Zukunft nutzen und weiterhin noch viele Kataloge kaufen, um für das Inter-netzeitalter gerüstet zu sein. So stehen
wir zum Beispiel kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen über den Erwerb der Lizenzrechte einer modernen
Pop-Oper mit Cliff Richard, Coolio, Jennifer Page, Steve Lucather von Toto und anderen Weltstars. Nicht nur
durch Übernahmen und Zukäufe haben wir uns weiterentwickelt. Wir haben auch selbst einiges bewegt und – wie
beim Börsengang angekündigt – neue Labels gegründet, die seitdem sehr erfolgreich arbeiten. Das Label "Seven
Days Music" ist vor allem für unsere internationalen Produktionen aus dem Bereich Rock und Pop sowie für
Bandübernahmeverträge mit jungen Künstlern und Bands reserviert. Hier arbeiten wir mit Talenten wie Chris
Moutas, der Boy-Group First Love, der Gruppe Seven Sins sowie dem Weltstar Howard Jones zusammen.
Außerdem konnten wir im Februar 2000 die Band Fool's Garden weltweit exklusiv unter Vertrag nehmen, die
bekannt wurde durch den großen Nr. 1-Hit "Lemontree". Ebenfalls kurz vor dem IPO haben wir das Label "Trigger
Records" gegründet, das sich auf den Underground-Bereich, Rap und Techno konzentriert. Unser Stammlabel
"White Records" betreut weiterhin die Bereiche Deutscher Schlager, Popmusik sowie Hansi Hinterseer. Hier
haben wir auch den mehrfachen Grand Prix-Sieger Johnny Logan sowie Roland Kaiser, Tony Marshall und Andrea
Jür-gens unter Vertrag. Zusätzlich zu diesen Labels haben wir im ersten Quartal 2000 mit der Phatt Krazy
Records in Bischberg bei Bamberg einen Label-Lizenz-Vertrag abgeschlossen. Das Trend-Label, das wir
zusammen mit einem Team junger Musikproduzenten führen, ist auf junge internationale Musikrichtungen
spezialisiert. Damit verbrei-tert es unser Musikspektrum und ergänzt unser kreatives Potenzial. Unter Ver-trag
sind die jungen Künstler Sozey, Sonando sowie der Interpret Ray Horton, der bekannt ist aus der Formation "The
Real Milli Vanilli" und im Herbst des ver-gangenen Jahres einen Top 25-Hit hatte. Ich möchte noch einmal
betonen, dass den Vertrieb für alle von uns produzier-ten Tonträger weltweit außer in den USA und Kanada die
Bertelsmann-Tochtergesellschaft BMG Ariola übernimmt – auch bei den neuen Labels. Der US-Markt wird über
die JWP USA sowie die HoT JWP abgedeckt. Hier bahnt sich allerdings zur Zeit eine sensationelle Wende an,
denn die BMG USA zeigt großes Interesse, den Vertrieb unserer US-Labels für USA und Kanada zu
übernehmen. Um Ihnen ein Bespiel zu nennen, wie wir die erworbenen Kataloge auswerten, möchte ich Ihnen die
Kooperation mit der Kiosk Audio Video GmbH vorstellen, die künftig mit der HoT JWP zusammenarbeiten wird.
Kiosk ist bekannt durch die Vermarktung und den Vertrieb bekannter Kindercharaktere wie "Benjamin
Blüm-chen", der erfolgreichsten Kinderhörspielserie aller Zeiten, und "Bibi Blocks-berg". Als einer der führenden
Anbieter im Audio- und Videobereich verfügt das Unternehmen insbesondere über eine starke Präsenz in
Verbrauchermärkten und im Einzelhandel. Erstes gemeinsames Projekt ist die Zusammenstellung von 50
Compilation-LPs aus dem umfangreichen Katalog der HoT JWP, die über Kiosk vertrieben werden. Die
Veröffentlichungen in Deutschland und Europa sind noch im Sommer 2000 geplant. Für den Einstieg in die Welt
des Internet haben wir zusammen mit der ce CONSUMER ELECTRONIC AG einen Letter of Intent zur Gründung
der Virtual Music Exchange (VME) unterzeichnet. Der Plan ist, ein Musik-Portal zu schaffen. Da die
Musikbranche aber nicht schläft, und sich gerade der Markt des weltweiten In-ternet in den letzten Monaten mit
rasender Geschwindigkeit weiterentwickelt, haben wir inzwischen gemeinsam mit Consumer Electronic
entschieden, einen dritten starken Partner, nämlich einen Global Player, mit dazuzunehmen; diesbezügliche
Gespräche laufen zur Zeit auf Hochtouren. Wir sind davon überzeugt, dass sich das System durchsetzen wird,
das sowohl die technisch optimalen Voraussetzungen bietet als auch über den Content, nämlich aktuelles
Musikre-pertoire, verfügt. Der Businessplan steht kurz vor der Fertigstellung. Dann soll eine eigene AG gegründet
werden, mit der wir spätestens in 18 Monaten an die Börse wollen. Die Beteiligung von 10% an dem sehr
erfolgreichen Tournee- und Konzertveran-stalter Manfred Hertlein Veranstaltungs- und Kartenkiosk GmbH,
Würzburg, war ein weiterer Schritt zum Ausbau unseres Leistungsspektrums. Außerdem haben wir Optionen
zum Erwerb von zusätzlichen 10% im Jahr 2001 und nochmals 5% in 2002 vereinbart. Das Unternehmen
organisiert im Jahr ca. 100 Konzerte aus verschiedenen Bereichen. Dazu gehören bekannte Künstler und
Gruppen wie Phil Collins, die Backstreet Boys, Tina Turner, ZZ Top und Elton John. Als Tourneeveranstalter ging
das Unternehmen in den letzten Jahren u.a. mit Vicky Leandros, Roland Kaiser, Anna Maria Kaufmann und
Harald Juhnke sehr erfolgreich auf Tour. Ein Highlight im Terminplan 2000 war die Tournee von Modern Talking.
Über die Manfred Hertlein GmbH können wir unsere Nachwuchskünstler künftig als Gaststars bei etablierten
Künstlern auftreten lassen und ihren Bekanntheits-grad damit erheblich steigern. Zusätzlich schaffen wir uns neue
Kontakte zu Stars und großen internationalen Künstlern. Darüber hinaus haben wir uns mit 25% an der Filmhaus
GmbH in Sachsen, einer bedeutenden Film- und Fernsehproduktions-gesellschaft, beteiligt. Die Filmhaus GmbH
ist auf die Produktion von TV-Musik- und Unterhaltungssendungen, Dokumentationen, Features und Magazinen
sowie Videos spezialisiert. Dadurch sichern wir uns den Zugang zu großen Fernsehshows und können unsere
Künstler in wichtigen deutschen Musiksendungen platzieren. Außerdem entstehen Synergieeffekte bei der
Herstellung von Musikvideos. Aufgrund dieser zahlreichen vielversprechenden Projekte haben wir im März - exakt
ein halbes Jahr nach der Erstnotiz - unsere Prognosen für 2000 kräftig nach oben revidiert. In der Gruppe, also
inklusive der Minderheitsbeteiligungen, rechnen wir jetzt mit einem Umsatzvolumen von 36,5 Mio DM. Im
September 1999 hatten wir noch 10,6 Mio DM angekündigt. Den Planwert für das Nettoergebnis EBT haben wir
von bisher 5,8 Mio DM auf 13,5 Mio DM erhöht. Die Umsatzrendite vor Steuern wird im Jahr 2000 also
voraussichtlich bei rund 37% liegen. Nach Steuern erwarten wir einen Jahresüberschuss von 7,2 Mio DM. Das
alles waren ursprünglich mal die Zahlen für frühestens 2003 bis 2004. Zusätzlich möchte ich betonen, dass
eventuelle Chartbreaker in diesen Prognosewerten nicht enthalten sind. Trotz unserer langjährigen Erfahrung
können auch wir keinen Welthit voraussagen, der den Umsatz unserer Gesellschaft nochmals vervielfachen und
uns zum großen Global Player machen würde. Dass wir das Potenzial dazu haben, zeigen mehrere
vielversprechende Ansätze: In den amerikanischen CVC-Video-Charts zum Beispiel, einem Trend-Barometer für
hitverdächtige Songs, waren wir im Mai mit drei Künstlern bzw. Gruppen un-ter den Top Ten vertreten. Die
Münchner Formation Seven Sins, die bekanntlich den Abschiedssong für die Steffi-Graf-Farewell-Tournee lieferte,
stieg binnen einer Woche von Rang drei auf den sensationellen ersten Platz. Die Boygroup First Love behauptete
sich auf Position vier, und Chris Moutas stieg gleich um sechs Ränge von zwölf auf sechs. Damit hatten sich die
drei Acts der JWP AG immerhin vor etablierten Top-Stars wie Tony Braxton, Britney Spears und 'NSync platziert.
Die Band Fool's Garden war mit ihrer neuen Single "Suzy" mehrere Wochen in den deutschen Top-100
Verkaufs-Charts und die LP, die jetzt in über 20 Ländern veröffentlicht wird, ist mit sehr schönen Verkaufszahlen
gestartet. Aber vor allem unsere Boygroup First Love ist zur Zeit sehr gefragt: Die derzeit laufende
Promo-tion-Tour in den USA kommt sensationell an. Viele Radiostationen und TV-Sender wollen die Newcomer
aus Germany kennenlernen, und auch bei den US-Teen- und Musikmagazinen sind die Jungs schon sehr beliebt.
Seit wenigen Tagen, meine Damen und Herren, liegt uns sogar ein Angebot für den Song "Gonna get movin" aus
der aktuellen LP von First Love auf dem Tisch, der in einem Fernseh-film auf dem sehr begehrten TV-Kanal von
Walt Disney eingesetzt werden soll. Erfolgreich war auch die PR-Tournee unseres Latino-Stars Marcelo Molina.
Er reiste von Puerto Rico aus über Miami nach Atlanta und weiter über Washington durch den amerikanischen
Osten bis nach New York. Dabei ist er in insgesamt 47 TV-Shows aufgetreten. Mit ihm planen wir langsam die
zweite LP, den großen internationalen Durchbruch erwarten wir spätestens in zwei Jahren. Ich möchte noch
einmal betonen, dass wir unsere Umsatzprognosen für die nächsten Jahre erheblich übertreffen werden, sobald
einer von diesen Künstlern den großen Durchbruch schafft. Wir sind fest davon überzeugt, dass nach den vielen
Erfolgen in der Vergangenheit auch in der Zukunft wieder ein großer Hit kommen wird – dafür sprechen weit über
300 Gold- und Platinplatten eine zu deutliche Sprache - und dann, meine Damen und Herren, verändert sich
unsere gesamte Basis. Zur Verdeutlichung möchte ich Ihnen einen Richtwert nennen: wenn wir z.B. in den USA
mit unserer Boygroup First Love eine Million LPs ver-kaufen würden, entspräche das einem zusätzlichen Umsatz
von über 20 Mio DM auf der Basis der Händlerabgabepreise. Und wenn wir eine Million verkaufen, dann ist die
Wahrscheinlichkeit, drei oder fünf Millionen Platten zu verkaufen, sehr groß. Im Gegensatz zu unseren
börsennotierten Konkurrenten würde das enormen zusätzlichen Gewinn für uns bedeuten, weil wir aufgrund der
Unter-nehmensstruktur außergewöhnlich hohe Renditen erzielen. In diesen Möglichkei-ten, meine Damen und
Herren, die wir mit einigen unserer Künstler haben, steckt die große Phantasie unserer Company. Allerdings
müssen Sie lernen zu warten. Denn der Zeitpunkt eines Hits ist wie gesagt auch nach 30 Jahren Erfahrung nicht
planbar. Vielleicht kommt er schon in diesem Jahr, vielleicht im nächsten. Danach ist es in unserer Branche wie
bei einem Schneeballsystem, denn der erste Hit zieht den Nachfolgehit, und der wiederum den nächsten Hit nach
sich. Vor allem aber wird zusätzlich für viele Jahre sehr viel Geld mit dem Kopplungsgeschäft verdient, denn Hits
werden im-mer und immer wieder auf alle möglichen Compilation-LPs gekoppelt. Bei einem richtig großen Hit
können in der Tat Millionen allein im Kopplungsgeschäft verdient werden. Meine Damen und Herren, bevor ich
abschließend unsere weiteren Planungen zusammenfasse, möchte ich kurz auf die Geschäftsentwicklung im
bisherigen Jahresverlauf eingehen. Genau wie der gesamte weltweite Tonträgermarkt erzielen auch wir den
überwiegenden Teil unseres Jahresumsatzes im vierten Quartal. Das erste Quartal ist deshalb für die
Geschäftsent-wicklung wenig aussagefähig. In der Branche ist es bekannt als das Quartal der Retouren und
weltweit schreiben die Musikpro-duktionsfirmen in diesem Zeitraum in der Regel keine schwarzen Zahlen. Auch
börsennotierte Konkurrenten, mit denen wir oft verglichen werden, haben in den ersten drei Monaten sehr hohe
Verluste erzielt. Die Jack White Productions AG hingegen erreichte im ersten Quartal 2000 nach US-GAAP
trotzdem ein Ergebnis von +4,3 Mio DM vor Steuern im Konzern. Der Quartalsüberschuss lag bei 2,4 Mio DM.
Ausschlaggebend waren vor allem sehr hohe Kursgewinne bei Wertpapieranlagen. Nach HGB, wonach die
unrealisierten Erträge sowie die Aufnahme- und Fertigungskosten nicht aktiviert werden kön-nen, wurde im
Berichtszeitraum ein Verlust von 1 Mio DM verbucht. Der Umsatz belief sich im Konzern auf 1,1 Mio DM. In der
Unternehmensgruppe, also inklusive der Minderheits-beteiligungen, wurde ein Umsatz von rund 4 Mio DM erzielt.
Die Zahl der Mitarbeiter in der Jack White Productions AG lag am 31. März 2000 bei neun Beschäftigten.
Ausgebaut haben wir zusätzlich unser Netzwerk von Freelancern, um der starken Unternehmensexpansion
gewachsen zu bleiben. Nach Veröffentlichung des Quartalsberichts sind wir mehrfach darauf angesprochen
worden, ob wir in das Anlagegeschäft umsteigen wollen, weil die Erträge aus Kursgewinnen bei der Jack White
Productions AG so hoch sind. Es ist richtig, dass auch wir im operativen Geschäft keine schwarzen Zahlen im
ersten Quartal schreiben – das ist völlig normal. Aber ich sehe das Ergebnis vielmehr als Kompliment an unser
Anlagemanagement und erkläre den Analysten und den Anlegern gerne, warum wir nach US-GAAP nicht den
erwarteten Verlus