Die Lage in Südossetien


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Neuester Beitrag: 16.09.08 13:37
Eröffnet am:12.08.08 11:47von: KralleAnzahl Beiträge:54
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234 Postings, 7411 Tage KralleDie Lage in Südossetien

 
  
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12.08.08 11:47
Angesichts der eindeutigen Parteiergreifung für Georgien im Südossetienkonflikt in den westlichen Medien muss man sich erstmal zurücklehnen und zwei fundamentale Dinge vergegenwärtigen.

1. Der Angreifer ist Georgien.
In der Nacht zum 8.8., dem Eröffnungstag der Olympischen Spiele, überschritten georgische Truppen die Grenze zu Südossetien, rückten bis zur Hauptstadt vor und machten diese dem Erdboden gleich. Der Angriff war kein Scharmützel, sondern ein richtiger Krieg, mit Panzern, Kampfflugzeugen, Raketenwerfern, Artillerie und Bodentruppen. Erst als Reaktion darauf, am 8.8., setzte Russland Teile der 58. Armee Richtung Südossetien in Marsch. Am darauffolgenden Tag vertrieben diese Einheiten die Georgier aus der Hauptstadt Zchinwali.

2. Über ihr Schicksal entscheiden die Osseten selbst.
Darüber, ob Südossetien nun zu Russland oder zu Georgien gehört, entscheidet nicht Russland oder Georgien, und erst recht nicht die USA oder Herr Steinmeier. Das können nur die Osseten selbst entscheiden, diese elementare Tatsache scheint den westlichen Journalisten völlig zu entgleiten. Und die Osseten entschieden gegen Georgien, sonst hätten sie Anfang der 90er keinen Unabhängigkeitskrieg geführt. Diese Entscheidung wurde später durch mehrere Volksabstimmungen bestätigt.

Inzwischen werden Augenzeugenberichte bekannt, die ein genaues und, leider, grauenhaftes Bild der Ereignisse vom 8.8. entstehen lassen. Voraus geht eine Erklärung des georgischen Präsidenten M. Saakaschwili am Abend des 7.8. In dieser sichert der georgische Präsident einen Waffenstillstand in dem bereits seit einigen Tagen wiederaufflammenden Konflikt zu und verspricht, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Nur einige Stunden später, in der Nacht zum 8.8., beginnt die georgische Armee eine grossangelegte, also lange im Voraus geplante, Operation gegen Südossetien. Dieses hat nur 50000 Einwohner, und eine kleine russische Friedenstruppe. Dementsprechend schnell ist der Vormarsch der georgischen Armee. Im Verlauf des Tages erobern die Georgier die Aussenbezirke der Hauptstadt und drängen die Verteidiger im Zentrum zusammen. Am 9.8. kann die russische 58. Armee die Stadt zurückerobern. Doch den Soldaten bietet sich ein grauenhaftes Bild.

Die Stadt Zchinwali ist dem Erdboden gleichgemacht. In den Kellern hocken verängstigte Zivilisten, ohne Wasser, Nahrung und Elektrizität. Menschen, die nicht rechtzeitig fliehen konnten und den Georgiern in die Hände fielen, wurden niedergemetzelt. Verwundete, Soldaten und Zivilisten, wurden durch Kopfschüsse hingerichtet. Überfüllte Krankenhäuser wurden aus nächster Nähe mit Panzern zerschossen. Notoperationen mussten in Kellern durchgeführt werden, ohne Medikamente und Betäubungsmittel. Überall auf den Strassen liegen Leichen, Männer, Frauen und Kinder. Wegräumen kann sie niemand, denn georgische Scharfschützen feuern aus den umliegenden Bergen auf alles, was sich bewegt. Vorläufige Bilanz sind 2000 Tote, noch mehr Verletzte und 30000 Flüchtlinge, mehr als die Hälfte der südossetischen Bevölkerung.

Einige Augenzeugenberichte von osradio.ru (dem ossetischen Nachrichtensender):

Notice: specially for English-speaking visitors - a word-for-word translation of the post previously published at Osradio.ru
The Georgians and their US-masters would never be forgiven for the recent mass slaughter in South Ossetia. The brutal massacre of S. Ossetian civilians by the Georgian army during the first days of military operation was nothing but an extreme point of man-hatred. A few examples of acts of genocide are given below.
The road from regional hub Znaur to the village of Dzhava is covered with corpses of S. Ossetian civilians - including women, elders and children. It's still impossible to bury the dead as all moving objects in that area immediately come under fire of Georgian snipers and artillery.
Tkhsinval, August 8, 2008. According to eyewitnesses a group of S. Ossetian children was burnt alive inside two refugees' minibuses which headed to Vladikavkaz.
The Khetagurovo massacre - another tragedy of Zharsk province. All young ladies of Khetagurovo village were kidnapped and driven away in unknown direction. Other villagers - men, women and elders were blocked in the building of the local church and set on fire. Children were murdered separately. Georgians chopped childrens' heads off in presence of their parents. Kidnapped girls have been raped and tortured, their genitals disfigured.
We want to believe that after all Saakashvilis junta will face a deserved trial soon.

North Ossetian journalists recorded thousands of oral evidences of survived Tkhsinval residents. Every single testimony will be processed and delivered to the international community.
11.08.2008 // 17:01
Story of Natella S. Tedeeva, born 1943. Left Tkhsinval for Vladikavkaz on August 9, 2008. The description of events on the "July 8" street of Tkhsinval. The record was made by M. Tezieva on August 10, 2008 in Vladikavkaz. A word-for-word English translation:
"Rocket system "Grad" fired all night, the ground was shaking. They set houses on fire, murdered and raped. We suffered all night. The peacekeepers convoyed us to a bunker. No electricity, no water, no gas cooker inside... Children, females, elders... It's so stuffy in the bunker, people are sitting right up to each other, infants choke in mother's hands... The floor is concrete. People starved in the bunker. Someone brought buckwheat. We ate it. Two Georgian tanks came so near to our bunker. The peacekeepers, young guys, Russian soldiers, got frightened for our destiny, there are infants, elders and women in the bunker. The white flag was hanged out. Two peacekeepers climbed outside and raised the white flag. refugees and children were there. When Barankevich saw the flag the peacekeepers managed to shot down Georgian tanks and we got the opportunity to escape the bunker. We run, walked on foot. They fired behind our backs all the way. We were moving down the Zar road. A passing by vehicle gave us a lift. But some people remained in the bunker. How are they? I don't know. Children, elders, without water and food... Georgians used such dreadful weapons that houses blazed up in seconds like matches, everything around was in flames.

Der georgische Vormarsch war also keine "normale" militärische Operation. Es war ein von langer Hand geplanter Vernichtungsfeldzug gegen das ossetische Volk. Unter den toten georgischen Angreifern fanden die russischen Soldaten Ukrainer, Balten und sogar US-Amerikaner. Offenbar fand die georgische Führung unter Saakaschwili nicht genügend Landsleute für die bevorstehenden Sonderaufgaben, so dass Abschaum aus aller Welt rekrutiert werden musste. Mit den rund 100 Kriegsgefangenen brachten die Russen auch eine grosse Gruppe ausländischer Journalisten ein, die mit den einrückenden Georgiern gekommen waren.

Damit zeichnet sich folgendes Bild ab. Nach jahrelanger Ausbildung und Ausrüstung der georgischen Armee durch die USA entscheidet Saakaschwilis Führung, sich Südossetien mit Gewalt einzuverleiben. Die südossetische Bevölkerung, die die georgische Fremdherrschaft nicht akzeptiert, ist hierbei ein wesentliches Hindernis. Wohl nicht ohne Billigung oder sogar unter Teilnahme der US-Schutzmacht arbeitet die georgische Führung einen Plan zur ethnischen Säuberung aus. Kernstück des Plans ist ein blitzkriegsartiger Überraschungsangriff, der die Einnahme der Hauptstadt und die Schaffung von Fakten noch vor einer möglichen Reaktion Russlands zum Ziel hat. Dieser Angriff wird begleitet von Mord, Raub, Zerstörung und Vergewaltigung, um die südossetische Bevölkerung zur Flucht in den Norden zu zwingen und damit das lästige Problem der Existenz dieser Menschen auf ihrem angestammten Land zu beseitigen. Zur Zementierung der georgischen Ansprüche wird sogar ein Konvoi von Journalisten engagiert, um vom Zentrum der eroberten Hauptstadt den Anschluss Südossetiens an Georgien medienwirksam zu verkünden, und somit Russland von der Ergreifung von Gegenmassnahmen abzuschrecken. Um das Überraschungsmoment zu erhöhen, verkündet Saakaschwili wenige Stunden vor dem Angriff einen Waffenstillstand und die Rückkehr zum Verhandlungstisch. Der Tag des Angriffs ist auch geschickt gewählt, denn alle Welt, auch die unglücklichen Menschen in Zchinwali und die russischen Friedenstruppen, fiebern der Eröffnung der Olympischen Spiele entgegen, einem Symbol für Frieden und Völkerverständigung.

Doch schon am ersten Kriegstag tut sich zwischen dem tatsächlichen Verlauf der Ereignisse und dem Mini-Barbarossa-Plan von Saakaschwili eine Lücke auf. Die Verteidiger der Stadt, die kleine südossetische Streitmacht und die noch kleinere russische Friedenstruppe, können das Stadtzentrum halten, und somit kann Georgien die Eroberung Südossetiens nicht medienwirksam verkünden. Russland reagiert schnell, und setzt seine 58. Armee in Bewegung. Schon am nächsten Tag ist das zerstörte Zchinwali voll von ausgebrannten georgischen Panzern und Truppentransportern. Der Blitzkrieg ist gescheitert, und Saakaschwilis Clique unsanft auf den Boden der Realität zurückgeholt. Mehr noch, jetzt ist Saakaschwili ein Kriegsverbrecher, und über ihm schwebt das Damoklesschwert eines Menschenrechtstribunals. Die folgenden Tage verlaufen noch ungünstiger für den mit 99,8% fast 100%ig demokratisch gewählten Präsidenten. Anders als Frankreich nach dem Überfall Hitlers auf Polen, tritt Abchasien dem Agressor entschlossen entgegen und beginnt Kampfhandlungen gegen die georgischen Truppen auf seinem Territorium, die es bislang unter Erhaltung des status quo geduldet hat. Russland fühlt sich nach dem eklatanten Vertragsbruch Georgiens auch nicht mehr an die Friedensverträge gebunden, und verdreifacht seine Friedenstruppe in Abchasien. Die russische Schwarzmeerflotte blockiert den Seeweg nach Georgien. Doch Saakaschwili gibt nicht auf. Er lässt 5000 Reservisten in Gori zusammenziehen, um das Blutvergiessen fortzusetzen. Doch ganz geheuer ist Klein-Hitler offenbar nicht so ganz. Er lässt das Reichenviertel von Tiflis evakuieren (er weiss sehr wohl, wo die Verantwortlichen für das Geschehene sitzen), und gestern packt ihn in Gori mitten während einer Presseerklärung die Panik. Plötzlich ruft er "verschwinden wir" und rennt los. Seine Leibwächter holen ihn ein, werfen ihn zu Boden, und müssen ihn mit ihren Schusswesten bedecken, um ihn zu beruhigen. Dann packen sie ihn in ein Auto und fahren weg, vor der Nase der versteinerten Journalisten.

Es ist nicht das erste Mal in Europa, dass Russlands Armee die Feuerwehr spielt, um grössenwahnsinnige und ausser Kontrolle geratene Herrscher in ihre Schranken zu weisen und ihre aufgerüstete Militärmaschinerie zu vernichten. Und es ist auch nicht das erste Mal, das der Westen nichts tut, oder, wie in diesem Fall, die Greuel sogar billigend unterstützt. Ich habe mich nie in dem Irrglauben bewegt, westdeutsche Regierende hätten sich humanistischen Werten verpflichtet, und habe mich nie mit ihnen identifizieren können. Aber dennoch schäme ich mich, dass "meine" Regierung und Presse im 21. Jahrhundert, während der Olympischen Spiele, einen Agressor und Kriegsverbrecher zynisch als Opfer hinstellt und auch noch unterstützt, während unschuldige Menschen, die nichts anderes wollen als in Freiheit und ohne fremdes Diktat zu leben, abscheulichen Bestialitäten ausgesetzt sind. Ich wünsche allen russischen Soldaten und Offizieren, die unter Einsatz ihres Lebens die Freiheit dieser Menschen verteidigen, dass sie wohlbehalten und gesund zu ihren Familien zurückkehren. Im Übrigen ist es erfreulich, dass die meisten Menschen auf der ganzen Welt, dem Westen und den USA inklusive, ihren Regierenden und Meinungsmachern zum Trotz für Frieden und Menschlichkeit stehen (s. http://www.georgia-vs-russia.com/).  
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234 Postings, 7411 Tage KralleGründe für den Kriegsausgang

 
  
    #30
5
13.08.08 11:26
Die Gründe für die schnelle militärische Niederlage Georgiens sind nicht so offensichtlich, wie es scheint. Es mit der zahlenmässigen Überlegenheit der Russen abzutun, ist falsch. Tatsächlich lag die zahlenmässige Überlegenheit bei den Georgiern: während von südossetischer Seite 3000 Soldaten beteiligt waren und von russischer 8000 - 10000, waren es von georgischer Seite mehr als doppelt so viele, nämlich 29000
(http://ru.wikipedia.org/wiki/...%D1%81%D0%B5%D1%82%D0%B8%D0%B8_(2008) , der russische Wiki-Artikel über den Krieg). Weiterhin hatte Georgien den Vorteil kürzerer Versorgungswege, das Überraschungsmoment und einen "Heimvorteil" auf seiner Seite. Bereits vor Ausbruch der Kriegshandlungen waren einige Teile Südossetiens von Georgien okkupiert, was einen Überfall gleichzeitig von mehreren Seiten ermöglichte. Dagegen hatte Russland im Voraus keine Truppen an der Grenze konzentriert (siehe auch Posting 27). Die Bewaffnung und Ausbildung der Georgier ist auch nicht zu verachten, Saakaschwili hat das Rüstungsetat von 30 Mio. $ bei Amtsantritt bis zu 1 Mrd $ (!) 2008 aufgebläht, Amerikaner und auch Israelis haben Jahre in die Ausbildung der Armee investiert. Die Russen dagegen haben noch vor 10 Jahren in Tschetschenien ein sehr schlechtes Bild abgegeben.

Vielleicht ist hier der Grund zu suchen, warum Saakaschwili sich überhaupt in dieses Abenteuer begeben hat. Er und seine US-Gönner haben sich reale Chancen auf einen Erfolg ausgemalt. Die Realität hat sie eines besseren belehrt. Die Ursachen für das Scheitern kann ich als Nicht-Experte nur schlecht beurteilen, selbst die US-Experten haben offenbar noch keinen Clue. Ich könnte hier drei Gründe vorbringen.

1. Ideologie. Söldner und Halsabschneider sind i.A. Feiglinge. Sie sind nur stark, wenn es gegen Schwache und Wehrlose geht. Ihre Motivation ist bestenfalls, Knete zu machen, die meisten wollten wohl nur ihren perversen Neigungen freien Lauf lassen. Gegen ossetische Frauen und Kinder waren sie die Helden, gegen eine professionelle Armee wollten sie aber nicht antreten. Als dies klar wurde, musste Saakaschwili auf seine Reservisten zurückgreifen. Diese waren aber nur Normalbürger, die ihr Brot mit friedlicher Arbeit verdienen. An Ossetien und Abchasien sind sie nicht genug interessiert, um dafür ihr Leben zu riskieren, und von einer eventuellen russischen Besetzung Georgiens haben sie auch wenig zu befürchten, im Gegensatz zur georgischen Führungsclique. Also zogen sie es vor, abzuhauen, die wohl einzige richtige Entscheidung. Die Russen und Osseten dagegen wussten genau, wofür sie hier kämpfen, und waren auch bereit, dies zu tun.

2. Vorbereitung. Ohne Zweifel haben alle grösseren Geheimdienste der Welt vom bevorstehenden Krieg gewusst. Beim Juli-Manöver der Georgier mit den Amerikanern hatten wohl beide Armeeführungen den bevorstehenden Krieg im Blick, ebenso wie die Russen bei ihrem Kaukasusmanöver. Aber während die georgische Führung eine schroffe russische Reaktion einfach nicht in ihren Plänen einkalkuliert hat, hatten die Russen einen detaillierten realitätsnahen Plan. So konzentrierten sie sich dann auch auf die Schlüsselpunkte der georgischen militärischen Infrastruktur und machten diese gezielt einsatzunfähig.

3. Kampfmoral. Es besteht ein grosser Unterschied in der Kampfmoral von, ich sage mal grob, Nord- und Südländern. Während Nordländer (dazu gehören auch die Fernost-Asiaten) fähig sind, auch in ausweglosen Situationen bis zum letzten Mann organisiert weiterzukämpfen, rennen die Südländer weg, sobald es wirklich brenzlig wird. Ein Paradebeispiel ist die erste deutsche Giftgasattacke an der Westfront 1915. Den Deutschen gegenüber sassen Algerier und Kanadier. Als die Algerier schnallten, dass in ihre Schützengräben Giftgas strömt, rannten sie weg, und retteten somit ihr Leben. Die Kanadier dagegen blieben da, viele von ihnen starben, aber sie schlugen den dem Chlorabblasen folgenden deutschen Infanterieangriff ab. Dieser Unterschied kommt auch beim Vergleich Russen/Georgier zum Tragen.

Die Amerikaner stehen aber dennoch nicht völlig auf der Verliererseite. Ich würde sogar sagen, sie befanden sich von Anfang an in einer win-win Situation. Es war eine Art perverser Lackmustest, sowohl der Stärke Russlands, als auch der Tauglichkeit/Nützlichkeit Georgiens in der Nato. Hätte die ethnische Säuberung und Einverleibung Südossetiens und dann später Abchasiens Erfolg gehabt, so wäre Russland geschwächt, der Westen könnte getrost den Druck auf Russland erhöhen, und ein starkes Grösser-Georgien, das sich bewiesen hat, wäre bereit für die Aufnahme in die Nato. Das nun eingetretene Ergebnis zeigt aber, dass Russland auch ohne Krieg stark und entschlossen genug gewesen wäre, eine Angliederung zu verhindern. Damit haben die Amerikaner also nichts verpasst. Georgien dagegen hat sich als Waschlappen-Kandidat erwiesen, solche wären der Nato nur ein Klotz am Bein, bestenfalls geeignet für eine weitere Radarstation. Die könnte aber auch ohne Nato-Mitgliedschaft gebaut werden. Die Aufwendungen für die Ausrüstung und Ausbildung der georgischen Armee sind auch nicht verloren. Ganz im Gegenteil, man muss sich nämlich vergegenwärtigen, dass die Dollars ja nicht von den USA Richtung Georgien flossen, sondern umgekehrt. Saakaschwili hat den georgischen Staatshaushalt in die Taschen der amerikanischen Rüstungsbosse umgeleitet, für Militärkrempel, der der Volkswirtschaft rein gar nichts nützt. Und die Staatsverschuldung ist in schwindelerregende Höhen geschossen. Die Rechnung bezahlen die einfachen Georgier, inklusive Zinsen und Zinseszinsen.

@NavigatorC Die Fotos vom Link aus #13 sind ja der Hammer. Die anderen Links waren auch informativ, danke.  

1287 Postings, 6766 Tage NavigatorC# 30 :1-3

 
  
    #31
13.08.08 12:23
halte ich nicht für stichaltig.

unter denen, die sich über die vergabe von reisepässen und staatsbürgerschaften
beschweren wollten, waren auch etliche von den us-Special Forces ( sog. miltärberater );
http://www.tbrnews.org/Archives/a2866.htm

von denen eine dna analyse angeblich bei bedarf möglich ist.
http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Georgien&iditem=1933

navigatorc  

234 Postings, 7411 Tage KralleGori zerstört?

 
  
    #32
1
15.08.08 17:08
In den Medien wurde vielfach behauptet, Gori sei zerstört worden, sogar zu 70%. Sogar Foto- und Videomaterial wurde dargeboten, siehe auch den Link in Posting 13. Ich habe mich von Anfang an gefragt, wie das mit der Flucht der georgischen Truppen aus Gori zusammenpasst. Dort fanden ja folglich überhaupt keine Kämpfe statt. Hier kann sich jeder selbst ein Bild machen.

"Gori in ruins"? You decide

http://www.vesti.ru/videos?cid=2&vid=144404  

16763 Postings, 8500 Tage Thomastradamus@gardenqueen

 
  
    #33
15.08.08 17:53
Klar wird in allen Ländern recht schnell mit Staatsbürgerschaften um sich geworfen, wenn sich diese Länder davon einen Vorteil versprechen. Meinst Du, Uruguay würde einen Sudanesen ähnlich schnell einbürgern?

Insofern stellt sich für mich die Frage des Kalküls bzw. des Vorteils, den sich die Russen davon versprechen. Und wenn die Südosseten ohnehin kein Visum für Russland benötigen wie Du schreibst, kann ich Deiner Schlussfolgerung noch viel weniger folgen.

Gruß,
T.

3119 Postings, 5995 Tage gardenqueenVisa

 
  
    #34
15.08.08 18:14
So, wie ich es verstanden habe, benötigen die Süd-Osseten kein Visum für Russland, WEIL sie einen russischen Pass haben.
Anders wäre es für mich unverständlich.

Wegen Uruguay, eigentlich ist es anders herum. Uruguayer bekommen einen deutschen Pass. Zusätzlich zum Uruguayischen. 2 Pässe - 2 Staatsbürgerschaften.  In Uruguay leben viele Europäer (Schweizer, Italiener, Spanier..), ich war mal ne weile da drüben und könnt mich nicht dran erinnern, dass es in anderen europ. Ländern anders gehandhabt wird.

234 Postings, 7411 Tage KralleLink aus #13

 
  
    #35
15.08.08 18:23
Zu den Fotos aus dem Link gibt es inzwischen eine ganze Menge Material im Netz. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass die Fotos echt sind, dagegen das angebliche Interview mit dem Fotografen, in dem dieser zugibt, sie seien arrangiert, ist gefälscht. Die Urheber der Fälschung sind wahrscheinlich russische Blogger. Der auf den Fotos zu sehende Häuserblock steht in Gori 100m von einer Kaserne entfernt, die das eigentliche Ziel des Bombardements war. Jeder getötete oder verletzte Unschuldige ist einer zuviel, und hinterlässt Freunde und Angehörige, deren Leid nicht wiedergutzumachen ist. Es tut mir leid, dass ich diese Information so unkritisch übernommen habe. Was noch schlimmer ist, offizielle russische Nachrichtenkanäle haben sie übernommen, und damit ihre Glaubwürdigkeit beschädigt.  

16763 Postings, 8500 Tage Thomastradamus#34 - Du meinst, ein in seinem Heimatland lebender

 
  
    #36
15.08.08 18:35
Uruguayo bekommt dort den Deutschen Pass? Du sprichst in Rätseln...

Gruß,
T.  

3119 Postings, 5995 Tage gardenqueen#36: in D natürlich

 
  
    #37
15.08.08 18:59
ich wollte mich mit diesem Thema nur kurzfassen.
Nein, die meisten kommen ein paar Jahre nach D, um zu arbeiten. Die meisten sprechen noch nicht mal richtig spanisch. Also mit Deutsch kannst Du Dich da unten besser verständlich machen, als mit Englisch.
Uruguay ist von der Bevölkerung her überhaupt nicht mit anderen südamerikanischen Ländern zu vergleichen. Die meisten sind mitteleuropäisch; dunklere Typen sind eher geächtet (find ich zwar nicht gut, aber ist halt so) und bilden die untere der "sozialen Schichten".

Grüsse,
gq

234 Postings, 7411 Tage KralleAnerkennung durch Nikaragua

 
  
    #38
04.09.08 12:22
Nikaraguas Regierung hat angekündigt, Südossetien und Abchasien anzuerkennen. Der Beschluss muss noch durch das Parlament bestätigt werden.  

22 Postings, 6609 Tage Kerzhak... russische Bürgerschaft ...

 
  
    #39
1
04.09.08 13:46

Thomastradamus: "und der Link von gardenqueen ziemlich hilfreich. Aber vielleicht kann mir zunächst mal jemand erklären, wie Bewohner eines Landes die Staatsbürgerschaft eines anderen erhalten können..."
1. Nach SU-Durchbruch alle geborene in SU hatten Recht auf russische Staatsangehörigkeit. Am Anfang war es ganz leicht. Ich kennte Leute, die in Kasakstan gewöhnt, aber russische Staatsangehörigkeit haben beantragt  und bekommen.
2. Abhasien und Süd-Osetien haben noch ~1920 1989-1999 scharf gekämpft.
 

3119 Postings, 5995 Tage gardenqueenDanke Kerzhak... endlich geklärt :)

 
  
    #40
04.09.08 13:52

3119 Postings, 5995 Tage gardenqueenRussland fordert OSZE-Polizeieinsatz in Georgien

 
  
    #41
04.09.08 13:54
Da man hier bei uns mal wieder nichts darüber lesen kann...

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Russland fordert OSZE-Polizeieinsatz in Georgien
                    §
15:38 04/ 09/ 2008

WIEN, 04. September (RIA Novosti). Um Südossetien und Abchasien vor einem erneuten georgischen Angriff zu schützen, hat Russland die OSZE aufgefordert, eine Polizeimission an der Grenze zwischen Georgien und den beiden Republiken zu stationieren.

Ein entsprechender offizieller Vorschlag wurde am Donnerstag dem Ständigen Rat der OSZE unterbreitet. Der russische OSZE-Botschafter Anwar Asimow plädierte in einer Sitzung des Rates für eine aktivere Rolle der EU bei der Entmilitarisierung der Pufferzonen um Abchasien und Südossetien. Dies solle eine erneute Gewaltanwendung gegen die beiden Kaukasus-Republiken unmöglich machen und die Sicherheit in der Region erhöhen.
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Quelle:  http://de.rian.ru/safety/20080904/116550958.html

234 Postings, 7411 Tage KralleNachtrag bzgl. Staatsbürgerschaft

 
  
    #42
04.09.08 14:41
Das mit der Staatsbürgerschaft auf dem territorium der ehem. SU war anfangs ungefähr so wie 1919/20 in den von Deutschland an (das neu gegründete) Polen gegangenen Gebieten: damals konnte sich jeder dort lebende für die deutsche oder die polnische Staatsbürgerschaft entscheiden. So auch in der SU, denn nach den Jahrzehten des Zusammenlebens gab es viele Menschen, die gleichzeitig in verschiedenen Republiken Wurzeln hatten. Es gab auch politisch-ökonomische Gründe, sich für eine andere als die lokale Staatsbürgerschaft zu entscheiden. Ich kenne persönlich ethnische Ukrainer, Turkmenen un Usbeken, die die russische Staatsbürgerschaft gewählt haben, weil sie trotz des russischen Chaos für ihre eigene Republik noch pessimistischer waren, was die Zukunft anbelangt. Mit der Zeit nahm der Strom dieser ökonomischen Einwanderer aus den südlichen Republiken nach Russland zu, und Russland verschärfte die Bedingungen für den Erhalt der Staatsbürgerschaft. Ein Georgier würde jetzt nicht so ohne weiteres die russische Staatsbürgerschaft bekommen. Und wenn es keinen Konflikt zwischen Georgien und Südossetien geben würde, auch ein Süd-Ossete nicht. Aber es gibt den Konflikt, und in Folge dessen haben diese Leute dort überhaupt keine Staatsbürgerschaft. Die Ausgabe der russischen Staatsbürgerschaft ist also somit eine Art Default-Lösung.

Übrigens gibt es dieses Problem auch in den Balten-Staaten, dort sind sogar noch viel mehr Menschen betroffen. Anders als Russland haben die Balten-Staaten ihre Staatsbürgerschaft nämlich an ethnische Kriterien geknüpft. Somit sind viele einsässige ethnische nicht-Balten, die eigentlich die lokale Staatsbürgerschaft bevorzugt hätten, ganz leer ausgegangen. Ihnen wurden schliesslich "Nichtbürger"-Pässe ausgegeben. Die Nichtbürger sind natürlich vom Wahlrecht ausgeschlossen, das ist nur für die jeweilige Kern-Ethnie vorbehalten. Diesen Nichtbürgern hat Russland begonnen, auch Pässe auszugeben, was die baltischen Regierungen natürlich sehr beunruhigt.  

234 Postings, 7411 Tage Krallelinks

 
  
    #43
1
04.09.08 17:53
Hier noch ein paar interessante Links:

Interviews mit verschiedenen Persönlichkeiten und Berichte über mediale Berichterstattung:
http://www.southossetiaconflict.org/

Zur Zensur des Putin-Interviews durch die ARD:
http://www.putin-ard.blogspot.com/
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview
http://www.tagesschau.de/ausland/roth100.html
http://blog.tagesschau.de/?p=1380
http://de.youtube.com/watch?v=j3Zxl8Lu3mY
Der Blog wird auch zensiert, mein Kommentar z.B. wurde nicht veröffentlicht. Ich werde ihn gleich an geeigneter Stelle hier bei ariva posten.

Hier noch ein Link zu einem älteren, sehr aufschlussreichen Putin-Interview, das überhaupt gar nicht erst veröffentlicht wurde:
http://www.initiative.cc/Artikel/2007_11_07_putins_rede.htm

Ein von georgischen Soldaten am 8.8. aufgenommenes Video, in dem von Panzern auf Wohnhäuser geschossen wird:
http://mreporter.ru/ReporterMessages!viewReport.do?reportid=13862

Auf YouTube findet sich auch eine Menge Material, ist aber stellenweise nichts für schwache Nerven.

Ein Kommentar zu den Fotos aus Gori: es kann jetzt mittlerweile als gesichert gelten, dass das die EINZIGEN Zerstörungen sind.

Die georgische Operation hatte übrigens den Kodenamen "Sauberes Feld", nicht unzutreffend.  

3119 Postings, 5995 Tage gardenqueenUS-Kommandoschiff erreicht heute Georgien

 
  
    #44
05.09.08 12:14
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US-Kommandoschiff erreicht heute Georgien
                  --§
13:57 05/09/2008

MOSKAU, 05. September (RIA Novosti). Das US-Kriegsschiff „Mount Whitney“ wird heute den georgischen Hafen in Poti anlaufen. Angeblich soll das Schiff nur humanitäre Hilfsgüter an Bord haben.

Unter Berufung auf eine Mitteilung der US-Botschaft in Tiflis teilt die Reuters mit: „Das dritte mit humanitären Hilfsgütern beladene US-Schiff soll um 17 Uhr (Moskauer Zeit) den Hafen von Poti erreichen“.

Laut Washington hat das Kriegsschiff 17 Tonnen humanitäre Hilfsgüter (unter anderem Decken, Saft, Milchpulver, Hygieneartikel) an Bord.

Die „Mount Whitney“ ist das Flagschiff des Kommandanten der Sechsten US-Flotte und dient eigentlich zur amphibischen Kriegsführung.

Am Dienstag erschien mit der „Pathfinder“ ein weiteres US-Kriegsschiff im Schwarzen Meer. Das Schiff kann zu Aufklärungszwecken eingesetzt werden.

Insgesamt befinden sich derzeit im Schwarzen Meer sechs Nato-Kriegschiffe, drei davon aus den USA und je eines aus Spanien, Deutschland und Polen.
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Quelle:  US-Kommandoschiff erreicht heute Georgien

234 Postings, 7411 Tage Kralle17 Tonnen

 
  
    #45
05.09.08 13:02
passen in einen grossen LKW. Da braucht man kein Kriegsschiff mit 18400t Wasserverdrängung zu schicken! Entweder das ist ein Druckfehler oder ein riesengrosser Witz.

http://navysite.de/ships/lcc20.htm  

25551 Postings, 8595 Tage Depothalbierertja,kralle,mehr paßte nicht drauf

 
  
    #46
05.09.08 14:17
der rest war mit waffen und minition vollgebunkert...  

3119 Postings, 5995 Tage gardenqueen#45,#46: siehe hier...

 
  
    #47
2
05.09.08 14:26
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USA helfen Georgien bei Wiederaufrüstung - "Nesawissimaja Gaseta"
                    §
15:52 05/09/2008

MOSKAU, 05. September (RIA Novosti). Der Blitzbesuch von US-Vizepräsident Richard Cheney in Georgien ging mit dem "Durchsickern“ von Informationen einher, wonach Washington sich nicht auf Hilfsgüter für die "junge Demokratie" beschränkt, schreibt die russische Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" am Freitag.

Laut Prognosen von Beobachtern ist in zwei bis drei Jahren eine zweite Runde eines Kriegs in Georgien möglich.

Eine Quelle im russischen Außenministerium betonte, dass Versuche einer Neuaufrüstung Georgiens ein Verstoß gegen den Friedensplan von Medwedew und Sarkozy sei. "Die Amerikaner behaupten, Georgien rein humanitäre Güter zu liefern. Doch kontrollieren kann man das nicht", erklärte die Quelle. "Wir haben keine direkten Angaben über die Lieferung von militärischen Frachten, aber es sind Kriegsschiffe. Auf jeden Fall werden beträchtliche Gelder bereitgestellt - angeblich für den Wiederaufbau Georgiens. Aber Georgien ist nicht zerstört, das ist bewiesen, dort gibt es nichts wiederaufbauen."

Nach Ansicht von Militärexperten bringen die US-Kampfschiffe nach Georgien nicht unbedingt Waffen, sondern möglicherweise bestimmte Systeme zur Kontrolle der Truppenverlegungen, Aufklärungs-, Nachrichtenmittel - kurz das, was das "Hirn der Armee" bildet. Außerdem brauche Präsident Michail Saakaschwili, der dringend seine Macht behaupten und die Bevölkerungsproteste eindämmen muss (besonders nachdem die Wahrheit über die Kriegsverluste bekannt wird), die neuesten Geräte für das Innenministerium und die Geheimdienste.

"Wenn die Mitteilungen über die Absicht des Pentagon, Georgiens militärisches Potential wiederherzustellen, der Wirklichkeit entsprechen, beweist das, dass die USA keineswegs eine 'dritte Seite' in diesem Konflikt sind, vielmehr sind sie in ihn unmittelbar verwickelt und haben mit den Händen der Georgier faktisch gegen uns Krieg geführt", erklärte Ruslan Puchow, Direktor des Zentrums für Analyse von Strategien und Technologien (Moskau). "Es war nicht so, dass Saakaschwili sich ihrer Kontrolle entzogen hätte, vielmehr provozierten sie ihn, um zu sehen, wie unsere Kriegsmaschinerie reagieren werde.

Was die Erklärungen der Nato über den Anschluss Georgiens an ihr Luftverteidigungssystem betrifft, so beweisen sie die absolute Sinnlosigkeit unserer Versuche, 'mit einem Luftballon den Globus zu überziehen', das heißt irgendwelche gegenseitig nützliche Formen der Zusammenarbeit mit der Nato zu finden. Die Nato ist ein Instrument der militärisch-politischen US-Dominanz in Europa und steht uns feindlich gegenüber."
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Russland ist fähig zur Selbstkritik:
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Nach Ansicht des Experten lässt eine solche Entwicklung annehmen, dass schon in zwei bis drei Jahren eine zweite Runde des Georgiens-Kriegs möglich sei. Deshalb müsse Russland aus den Ereignissen seine Lehren ziehen. "Der Konflikt hat gezeigt, dass unsere Armee die Fähigkeit verloren hat, die Luftverteidigungssysteme des Gegners auszuschalten, und dass unsere Luftwaffe sehr schwach ist", sagte Puchow.
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Da hat Russland recht:
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Doch die wichtigste Lehre ist nach Ansicht des Gesprächspartners folgendes: Die Reaktion des Westens, der nicht auf Russlands Argumente hören wolle, beweise, dass "die russische Armee bis nach Tiflis hätte vorrücken und dem Saakaschwili-Regime ein Ende setzen sollen".
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Quelle:  http://de.rian.ru/world/20080905/116575225.html

3119 Postings, 5995 Tage gardenqueenZchinwali: Über 500 Wohnhäuser vor Abriss!!

 
  
    #48
1
05.09.08 14:53

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Nach Südossetien-Krieg: Über 500 Wohnhäuser vor Abriss

16:49 05/09/2008

ZCHINWALI, 05. September (RIA Novosti). Mehr als 500 während Georgiens Angriff beschädigte Wohnhäuser in Südossetien müssen abgerissen werden.

„In der Stadt gibt es mehr als 500 Häuser, die entweder verbrannt oder schwer beschädigt wurden. Sie können nicht mehr wiederaufgebaut werden. In Zchinwali ist nahezu jedes Haus betroffen“, gab Zchinwalis Bürgermeister Robert Gulijew am Freitag bekannt.
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Quelle:  http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080905/116577093.html

234 Postings, 7411 Tage KralleGeorgien und der Angriff auf Iran

 
  
    #49
05.09.08 16:33
Schaut man sich die topologische Karte des Iran und seiner Anrainerstaaten an (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f2/Iran_topo-fr.jpg), kommt man zu einer interessanten Schlussfolgerung (die stammt allerdings nicht von mir). Georgien ist eine ideale Basis für Luftangriffe gegen den Iran. Flugzeuge, die vom flachen Irak oder vom Meer im Süden aus starten, sind für die iranische Luftabwehr sofort sichtbar. Starten sie jedoch in Georgien und fliegen durch die Bergtäler, können sie einen Grossteil ihres Weges unerkannt zurücklegen. Die Anflugzeit vom Sichtbarwerden bis zum Erreichen der Ziele beträgt nur zwei Minuten, zu wenig für eine wirksame Abwehr.  

3119 Postings, 5995 Tage gardenqueenErmittlungen zu kriegsverbrechen Online abrufbar

 
  
    #50
12.09.08 16:33
Die Internetseite der Öffentlichen Kommission für Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in Südossetien (www.osetin.info/) hat nun eine englischsprachige Version.

Die englischsprachige Version ist ab sofort unter www.ossetia-war.com abrufbar.

234 Postings, 7411 Tage KralleBerichtigung zu #50

 
  
    #51
15.09.08 14:05
Die Internet-Adresse der Kommission ist http://www.osetinfo.ru/

http://www.osetin.info/ ist eine nord-ossetische Seite, die offenbar am 24.2.07 das letzte Mal erneuert wurde.  

13011 Postings, 7210 Tage Woodstore@Kralle #49

 
  
    #52
15.09.08 14:09
ist doch den Amerikanern Egal, ob flaches, bergiges oder mit
Wasser bedecktes Land, die kommen nur sehr selten
mit Passagiermaschinen

http://de.wikipedia.org/wiki/Tarnkappenflugzeug

25551 Postings, 8595 Tage Depothalbiererso ganz egal ist es dann doch nicht, woodstore

 
  
    #53
15.09.08 14:18
denn 1. haben die amis von den f 117 und b2-bombern nur ziemlich wenige und 2. haben die gelinde gesagt sehr schlechte flugeigenschaften und sehr geringe nutzlasten.

bei ländern ohne luftverteidigung, wie irak konnte man im luftraum schalten und walten, wie man wollte.

über iran hingegen könnte es ganz interessant werden.  

234 Postings, 7411 Tage KralleTarnkappenbomber und Luftabwehr

 
  
    #54
1
16.09.08 13:37
Eine moderne Luftabwehrwaffe strahlt das Ziel mit Radar an und empfängt die reflektierten Wellen. Es ist also wie wenn man mit einer Taschenlampe im Dunkeln leuchtet und Gegenstände in den Lichtkegel einfängt. Diese streuen das Licht in alle Richtungen, u.a. auch zur Quelle zurück. Damit werden sie sichtbar. Die in den zurückgestreuten Wellen enthaltene Information wird benutzt, um Position und Geschwindigkeit des Zieles zu berechnen und die Flugbahn der Luftabwehrrakete entsprechend zu justieren. Die Tarnkappentechnik besteht darin, die Oberfläche des Flugzeugs (oder Schiffes etc.) aus ebenen Stücken zusammenzusetzen, die das Radio-Licht nicht streuen, sondern reflektieren. Es ist also wie wenn man mit der Taschenlampe ein aus Spiegeln zusammengesetztes Polytop anleuchtet. Wenn gerade kein Spiegel genau senkrecht zur Blickrichtung ausgerichtet ist, wird man den Gegenstand nur sehr schlecht erkennen. Dennoch wirft auch der Spiegel etwas Licht zur Quelle zurück, und wenn man intensiv genug strahlt, sieht man trotzdem etwas. Moderne Luftabwehrsysteme sehen den Tarnkappenbomber also trotzdem, aber eben schlechter.

Russland hinkt traditionell in der Entwicklung von Kampfflugzeugen hinter den USA hinterher, und hat sich deshalb auf Luftabwehrwaffen konzentriert. Das weltweit beste zur Zeit verfügbare Kurzstrecken-Luftabwehrsystem ist das Tor-M1 (http://www.defense-update.com/products/t/tor.htm). Es sieht Flugobjekte von der Grösse eines Medizinballs, weil es seine Radarquelle gezielt in eine Richtung lenken kann und deshalb hohe Lichtstärken erreicht. Wenn das Radar versagt, durch sehr starke Störsignale o.ä., hat es noch einen optischen Sucher. Im optischen Spektralbereich unterscheidet sich der Tarnkappenbomber nicht von einem normalen Flugzeug. Ausserdem ist das System mobil und kann aus der Bewegung heraus feuern, was seine Ortung und Vernichtung erschwert. Der Iran hat das Tor-M1 angeschafft und vermutlich in der Nähe seiner Atomanlagen stationiert. Damit ist für jedes nicht zu hoch fliegende angreifende Flugzeug, wenn es sich im Voraus sichtbar macht, der Abschuss garantiert, ob nun Tarnkappe oder nicht.  

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