Willkommen im ?demokratischen? Sozialismus...
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 01.03.08 01:30 | ||||
Eröffnet am: | 29.10.07 08:32 | von: mieziBangbu. | Anzahl Beiträge: | 35 |
Neuester Beitrag: | 01.03.08 01:30 | von: Talisker | Leser gesamt: | 2.665 |
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Zusammengeschossen wurde die POUM übrigens in Barcelona von den republikanischen Regierungstruppen und ihren kommunistischen Verbündeten. Und anschließend wurde sie von der republikanischen Regierung verboten.
Nun mit denen haben die Stalinisten angefangen,aber wie kiiwii nicht ganz zu Unrecht einen Hinweis auf Bakunin gab,nein ich meine vorallem die CNT,die anarcho-syndikalistische Gewerkschaft.
Ihr Ansatz der Revolution in Spanien belegt die Möglichkeit,daß Kollektivierung eben nicht notwendigerweise mit Zwang etwas zu tun haben muß,mit "Kulaken" killen und das solche freiwilligen Zusammenschlüße die Produktivität nicht hemmen,sondern ganz im Gegenteil in zuvor ungekannte Höhen trieb und das nochmal bei tatsächlicher Selbstverwaltung,keine Papiersozialismus oder gar das Bolschewiken Modell.
Das die eine solche "Konkurrenz" ausschalten mußten,weil es doch den kompletten Ansatz und die Richtung des ML Sozialisnmus Lenin-Stali-Trotzkis in Frage stellt.
Freiheit und Sozialismus bleiben für mich untrennbar.
Ohne Freiheit für das Individuum,ist Sozialismus schlichtweg nicht das was er vorghibt zu sein,sondern Barbarei.
Eine nicht genauer definierte Freiheit,sagen wir mal die moderne Variante,ohne Sozialismus ist zwar selbstverständlich allen totalitaristischen Revolutionsgelüsten vorzuziehen,aber nicht der Weisheit letzter Schluß. Ich kann mich einfach nicht damit abfinden,daß das Wunder Mensch über den derzeitigen Status Quo der kapitalistischen Marktwirtschaft nicht hinweg kommen könne,die Kreativität und das Potential des sozialen Wesens Mensch nicht ausgeschöpft wird um eine bessere Welt zu gestalten.
Da unterscheiden wir uns wohl,bei der grundlegenden Einschätzung des Menschen.Mit der Natur zu argumentieren finde ich nachvollziehabr angesichts all dessen,was Menschen schon so verbrochen haben,aber für mich bleibt der Mensch ein soziales Wesen,daß eben von der Gesellschaft geprägt und programmiert wird,die vorherrscht.
Wäre die Realität zum Schluß immer von einer negativ definierten Natur des Menschen bestimmt,bestände wirklich keinerlei Hoffnung...
Nur wie haben wir es dann bei aller Grausamkeit im Laufe der Geschichte so weit gebracht ?
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Ich möchte eure Sterne nicht. Gebt sie den Bedürftigen.
Im Prinzip geht man dem Ungeist der MLer,den Eineitspartei-Sozialisten ala SED etc. auf den Leim,wenn man deren Interpretation heute ungewollt stützt,daß es eben nur den einen,wahren Sozialismus gäbe und gegeben hätte.
Nein es gab zu jeder Zeit sozialistische Vorstellungen und Bewegungen,die aber auch gar nichts mit dem real existierenden Sozialismus zu tun hatten,sie wurden totgeschwiegen (bestenfalls) und im "anderen Lager" tut man dies auch bzw. geschichtliche Kenntnisse gehen verloren.
Selbst in Spanien,dort liegt ein grausamer,blutiger Bürgerkrieg und eine soziale Revolution so lange noch nicht zurück wissen jugendliche erschreckend wenig über die geschichtlichen Ereignisse in ihrem Land und das obwohl Eltern bzw. Großeltern direkt daran als handelnde Subjekte beteiligt waren.
Übrig im herrschenden Denken,sind auch dort die totalitären Formen des Sozialismus geblieben.
Die Angst vor der Freiheit und die Erkenntnis,das Geschichte den Verlierern und Außenseitern nur wenig Platz gewährt istz zwar Fakt,aber man muß ja nicht mit der Masse gehen...
Ich gestehe Menschen,ihrer Biographie geschuldet,falsche Entscheidungen zu und natürlich generell das "Recht auf Irrtümer".Nur korrigieren muß man sie irgendwann,Erkenntnis vorausgesetzt und eben eine kritisches Denken.
Soll nur nie einer sagen,es hätte eben nicht von Anfang an schon in der sozialistischen Bewegung Alternativen gegeben zu dem was sich dann als real existierender Sozialismus einerseits und dogmatisch etatistischem Sozialdemokratismus andererseits etablierte.
In der Realität gibt es natürlich die geschilderten Idealtypen nicht in ihrer reinen Form. Die beiden genannten Denkrichtungen werden immer auch Aspekte der jeweils anderen mit aufnehmen. Dennoch: Diejenigen, die sich Sozialisten nennen, werden stärker zu dem oben beschriebenen Rein-Sozialismus tendieren als diejenigen, die sich bürgerlich-liberal nennen (wenngleich mir da bei der CDU gelegentlich Zweifel kommen ;-)).
Es gibt allerdings eben auch sehr interessante,andere,Literatur mit Berichten und Zahlen was die Entwicklungen,die Kollektivierungen (freiwilligen) und ökonomischen Maßnahmen im rückständigen Spanien betrfifft.Insbesondere in Katalonien und Aragonien,aber auch in Andalusien,Asturien und anderen Landesteilen ist die CNT,die anarcho-syndikalistische Gewerkschaft,in der sich Millionen organisierten,Beispiel eines freiheitlichen Sozialismus,ökonomisch erfolgreich obendrein.
Das es zur historisch einmaligen und sxchizophrenen Situation kam,daß Anarchisten in der Folge des Bürgerkriegs auch in die Volksfrontregierung eintraten und Minister stellten (z.B. Justizministerium...) war dem Krieg geschuldet,die soziale Revolution aber spielte sich ohne staatliche Einflußnahme ab,eben der Gegenbeweis,daß es den Staat nicht notwendigerweise geben muß,um entweder über Zwang (eben Gewalt von walten) oder Alimentierung,"Anreize" zu setzen,damit Menschen freiwillig sich zusammenschließen und Strukturen der Selbstverwaltung,der direkten Demokratie entwickeln.
Die Diskussion hängt,aber ich wiederhole noch mal.
Wer der SED Geschichtsschreibung bspw. im Nachhinein recht gibt,indem er deren Lügen der geschichtlichen Darstellung recht gibt,daß deren Vorstellungen,was Sozialismus sei,welche Rolle der Freiheit des Individuums zu kommt,der spielt natürlich ungewollt ihnen in die Hände.
Weder das bolschewistische Modell noch all seine real existierenden Abarten,die sich als Staatskapitalistische Systeme in Konkurrenz zum Privatkapitalistischen durchgesetzt haben,besitzen das Recht zu behaupten,sie seien historisch das einzige gewesen,was sich als sozialistische Bewegung und auch Theorie im Laufe der Zeit gebildet hatte.Da machen es sich eben alle Leninisten einfach,indem sie recht ähnlich argumentierten,wie heutzutage hier manch einer,daß der Mensch,oder das Proletariat,oder etc. noch nicht reif sei für den Kommunismus und deshalb all die entsprechenden Maßnahmen gerechtfertigt seien.
So sprachen die ersten Bolschewiken wie Lenin in Bezug auf die Sowjetmacht auch nicht von Kommunismus,sondern betonten,daß es ihre historische Mission sei,jene bürgerliche Revolution und kapitalistische Entwicklung durchführen zu müßen,zu der das in Russland zu jeder Zeit zu schwache Bürgertum selbst nicht in der Lage war.
Ideologisch kam man natürlich zusehends in eine theoretische Zwangslage und die Terminologie wurde geändert,einem Wandel unterzogen,der nicht durch inhaltliche oder pragmatische Veränderungen gerechtfertig war.
Wenn in Bezug z.B. auf die SED Diktatur von Sozialismus spricht ist das eine glatte Lüge von unverschämten Ausmaß,egal ob nun Mler oder kapitalistische Gegener des DDR Systems,diese Lüge als realiter verinnerlicht haben.
Aber da machst Du es Dir zu einfach. Sprachgebrauch entsteht durch Übung und aus Traditionen. Der Begriff "Sozialismus" war nun mal über viele Jahre besetzt von den Kräften, denen Du den Sozialismus jetzt absprichst, nachdem diese Kräfte den Begriff in Verruf gebracht haben.
Auch heute noch verbirgt sich hinter diesem Begriff eine Fülle von unterschiedlichen Denkrichtungen. Sieh Dir mal die heutigen Parteien des ehemaligen Ostblocks an, oder die soziaistische Fraktion im Europaparlament. Trotz aller Vielfalt gibt es aber auch ein gemeinsames Gedankengut. Einen Aspekt dieses gemeinsamen Gedankenguts habe ich in #20 behandelt. Schon der allein genügt, den Sozialismus als unmenschlich (im Sinne von "der menschlichen Natur widersprechend") zu erkennen.
Mit "der xy-Sozialismus war kein Sozialismus" oder "der yz-Sozialismus war kein richtiger yz-Sozialismus" weicht man nur aus. In der Konsequenz landet man dann bei "der Nationalsozialismus unter Hitler war kein richtiger Nationalsozialismus" und kurz danach dann bei einer Rechtfertigung der selbstgezimmerten Traumversion des Nationalsozialismus. Das hatten wir hier ja auch schon mal.
In einem Satz: Mit semantischen Tricks kann man die Grundübel des Sozialismus (Beispiel in #20) nicht kaschieren.
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PS: Ich werde demnächst ein paar Tage (bis Anfang nächster Woche) verreisen. Falls ich das Thema jetzt nicht mit gleichem Eifer fortsetzen kann, bitte ich um Nachsicht.
dann einen demokratischen ASOZIALISMUS -
indem die Arbeiter mit ihren Steuern das Nichtstun, das Verblöden,
das zu Grunde Saufen, das kaputt Fixen finanzieren !
Selbst der Kommunismus war besser,
denn der ist zusammen gebrochen !
Der ASOZIALISMUS dagegen zieht sich schon 5 Jahrzehnte hin !!! (Seit 1968 !)