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Liebe Forumsbesucher, ich habe seit einigen Monaten eure Beiträge verfolgt und möchte nun endlich zum Thema WCM Insolvenz folgendes sagen.
1.Das negativ Szenario: Es kommt in absehbarer Zeit kein Mantelkäufer und die Darstellungen der "geheimen Verkaufserlöse" reichen nicht für die Entschuldung. Wenn man nicht zu den Unglücklichen gehört, die den alten Vorständen geklaubt haben, sondern nach dem Insolvenzantrag, also zwischen 6 und 10 Cent eingestiegen ist, gibt es genung Beispiele am Markt, wo Aktiengesellschaften ohne Geschäftstätigkeit rein spekulativ in diesen Bereichen gehandelt werden. Trotz Überschuldung und jahrelanger Insolvenz! Also selbst im negativsten Fall bleibt das Risiko begrenzt!
2.Das positiv Szenario: Die Angaben des Graumarktes in Zusammenhang mit den Verkaufserlösen stimmen, der Verlustvortrag ist realistisch, wird in absehbarer Zeit eine Aufhebung der Insolvenz und ein möglicher Kaufkandidat bekannt gegeben werden. Und wenn dies auf Grund der Größe des Unternehmens noch einige Wochen dauert, wird sich das Warten gelohnt haben. Wichtig dabei ist folgendes; der Insolvenzverwalter hat am Anfang seiner Tätigkeit bekannt gegeben, dass er mit den Gläubigern und -einer Vertretung der Deutschen Schutzvereinigung f. Wertpapierbesitz e.V.- eng zusammenarbeitet aber stillschweigen vereinbart hat. Warum sollte bzw. darf dieser Verein sich an diese Vereinbarung über "stillschweigen" halten, wenn in internenen Kreisen eine Totalzerschlagung/Entwertung bereits beschlossen ist??? Das festhalten an dieser Vereinbarung kann eigentlich nur das Gegenteil bedeuten, was gewissen Inseidern aus dem Umfeld etwaiger Käufer die Möglichkeit gibt sich noch einzudecken.
Abschluss: Ein Einstieg unter 10 Cent ist selbst im negativ Szenario noch zu vertreten, wenn man berücksichtigt ,nicht sein letztes Geld dafür zu nehmen und am aller wichtigsten, etwas Zeit hat. Positiv betrachtet, ist die WCM ein seltener Börsenmantel mit einer hohen Stückzahl notierter Aktien am Markt, das wiederum viel Spielraum für Kursspekulationen übrig läßt.
Das letzte jahr ging es doch als hoch und runter. Also hier gab es laufend rücksetzer,
zwei schritte vor und einer zurück und umgekehrt.
Nun wird die zeit für den sammler wohl knapp und ich denke es könnte hier ne rally nach oben
geben. wir werden sehen allen investierten viel erfolg
(auf dortiger Seite No. 5 das dortige Posting #123 vom 3. September 2008).
Was mich extrem irritiert hat, ist die Tatsache, dass dort (im Parallel-Thread) auf das Anschneiden der Stopp-Loss-Problematik geschlagene 3 Monate lang überhaupt Niemand auch nur mit der Wimper gezuckt hat. - Also allesamt Voll-Profis da drüben?
Das halte ich für unwahrscheinlich. - Was aber macht denn ein typischer Börsen-Neuling, der das maschinelle Stopp-Lossen für ein Allheilmittel hält? - Er schneidet sich ganz bös in die Finger...
KARL EHLERDING
WCM-Investor meldet sich zurück
[10:10, 18.12.08]
Von Gereon Kruse
Nach langer Sendepause meldet sich Karl Ehlerding im Gespräch mit der Börsen-Zeitung wieder zurück. Sein Interesse gilt in erster Linie den Immobilienaktien, deren Kurse er als "günstig" einstuft. Aber auch dem Pleite-Anteilschein von WCM hilft Ehlerding wieder ein wenig auf die Sprünge.
Von Immobilien kann Ehlerding offenbar noch immer nicht lassen. So hält er mit seiner Familie die Mehrheit an der Wohnungsgesellschaft KWG Kommunale Wohnen mit Sitz in Bremerhaven. Bis Mitte 2006 firmierte die Firma unter Carthago Biotech AG und ist Nebenwerteexperten vermutlich unter diesem Namen ein Begriff. Damit nicht genug: "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir auch eine Beteiligung an einer börsennortierten Immobiliengesellschaft eingehen", sagt Ehlerding im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Explizit erwähnt er in diesem Zusammenhang das günstige Kursniveau von Vivacon, Colonia Real Estate. Patrizia Immobilien, Deutsche Wohnen und GAGFAH.
Zukaufen möchte der 66jährige auch bei Salzgitter. An dem Stahlkonzern, der ab 22. Dezember auch DAX-Mitglied ist, hält Ehlerdings derzeit einen Anteil von "unter drei Prozent". "Die Aktie ist billig."
Privatanleger dürften bei Ehlerding in erster Linie mit Schrecken an WCM denken, eine Beteiligungsgesellschaft, die in Spitzenzeiten selbst als DAX-Aspirant gehandelt wurde. Die Börsenbaisse ab 2000 und der völlig verunglückte Einstieg bei der Commerzbank enpuppten sich allerdings als ein Fallbeil und sorgten letztlich auch für die Insolvenz von WCM.
Immerhin: Auf die Frage, ob es für die Reste von WCM noch eine Chance auf Fortbestand und Widerbelebung gäbe, sagte Ehlerding: "Die WCM ist auf der Intensivstation in der Pflege eines sehr guten Chefarztes. Der Insolvenzverwalter, Dr. Michael Frege, ist ein begabter Sanierungsmanager und versucht durch ein Insolvenzplanverfahren eine Fortführung des Unternehmens zu erreichen."
Zwar gäbe es noch eine Menge Steine aus dem Weg zu räumen, doch ähnlich wie bei der Ende 2004 ebenfalls in die Insolvenz geschlitterten Garant Schuh macht Ehlerding "Hoffnungsparallelen" aus.
Augenscheinlich macht die Actie der Württembergischen Cattun-Manufactur (WCM; WKN: 780100; ISIN: DE0007801003) nach heftigem Anstieg derzeit eine CORRECTUR durch, die noch nicht abgeschlossen ist. - Für Erst-Einsteiger ist das Papier also momentan zu gefährlich. - Aber auch für Wieder-Einsteiger ist der Zeit-Punct für ein Trading-Resume noch zu FRÜH. - So lautet meine Einschätzung aus LONG-Sicht.
Für's Shorten allerdings ist es wohl schon zu SPÄT. - Doch ist das wohl eher eine rein theoretische Frage, da ich keinen Broker kenne, bei dem man in diesem Teil zu vernünftigen Conditionen tatsächlich SHORT gehen könnte...
Mit chartistischen Grüßen: Teras.
Einer der bekanntesten Firmenjäger Deutschlands, der frühere WCM-Großaktionär Karl Ehlerding, meldet sich zurück.
Nach mehr als drei Jahren Insolvenz sendet seine Beteiligungs- und Immobiliengesellschaft Lebenszeichen.
"Das Insolvenzverfahren ist erledigt - die WCM ist bereit zur Reaktivierung", sagte Ehlerding der Financial Times Deutschland. Die Gesellschaft sei vollkommen schuldenfrei, habe keine Pensionsverpflichtungen und keinerlei Altlasten mehr. Anfang Juli soll eine außerordentliche Hauptversammlung in Frankfurt den Neustart beschließen.
Künftig wird sich die nach wie vor börsennotierte WCM laut Ehlerding vor allem auf Erwerb und Vermietung von Gewerbeimmobilien großer Konzerne konzentrieren. Mittelfristig seien aber auch wieder Unternehmensbeteiligungen denkbar, sagte der 67-Jährige.
An der neuen WCM hält die Familie Ehlerding noch rund fünf Prozent der Anteile. Großaktionäre sind künftig Hans-Werner Maas, Gesellschafter und Geschäftsführer der Porsche- und Smart-Autohäuser Raffay in Hamburg, und Christoph Kroschke, Inhaber des gleichnamigen Ahrensburger Kfz-Dienstleisters. Nach einer Reihe von Kapitalmaßnahmen soll ihr Anteil an der WCM bei zusammen 24,9 Prozent liegen. Maas' und Kroschkes Beteiligungsgesellschaft HCK hatten nach Angaben von Ehlerding durch die Übernahme unverkäuflicher Restbestände der WCM den Weiterbestand der Gesellschaft ermöglicht. Die Insolvenzquote liegt bei acht Prozent.
Gestützt wird der Neustart zugleich von einem für Investoren attraktiven, steuerlich vorteilhaften Verlustvortrag von 230 Mio. Euro. "Es gibt in Deutschland zwei interessante Verlustvorträge. Der eine gehört Vodafone und beträgt 15 Mrd. Euro. Der andere ist der von WCM", sagte Ehlerding. Der Verlustvortrag sei voll nutzbar und vom Finanzamt anerkannt.
"Die WCM wird sich künftig auf den Kauf gewerblicher Immobilien spezialisieren mit Großkonzernen als langjährigen Mietern", sagte Ehlerding. Die Bruttorendite sieht er künftig mindestens bei zwölf Prozent.
Quelle: FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND