Carry-Trades ! K i n d e r l e i c h t !
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 21.10.10 15:56 | ||||
Eröffnet am: | 21.08.07 13:46 | von: BackhandSm. | Anzahl Beiträge: | 14 |
Neuester Beitrag: | 21.10.10 15:56 | von: BackhandSm. | Leser gesamt: | 13.565 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 3 | |
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heute kommen wieder einmal die Maus und der kleine dicke Elefant zu Euch und die
erklaeren euch heute einmal, was ein Carry Trade ist.
geht gleich weiter !
schuettet. Das gelbe Pulver ist Curry, kommt aus Indien und ist maechtig scharf!
Die Mutti benutzt das gelbe Pulver immer dann, wenn ihr gar nichts mehr einfaellt,
was sie kochen soll.
Und wenn Sie dann das Huehnchen mit dem Curry bestreut hat, dann nennt sie
das ein exotisches Gericht und der Papi freut sich. Klingt doof, is aber so.
Genau so wuerzig wie das Curry ist auch die Carry. Schreibt sich zwar mit "a",
ist aber auch 'ne scharfe Sache. Doch wie geht das jetzt mit dem Carry Trade?
Ganz einfach!
In manchen Laendern auf der Erde sind die Zinsen ganz niedrig! Das
liegt daran, dass es den Laendern entweder ganz schlecht oder ganz toll geht
oder daran, dass man es nicht so genau weiss.
In Japan zum Beispiel liefs lange Zeit mit der Wirtschaft nicht so toll und deshalb
sind die Zinsen schon lange sehr niedrig!
In der Schweiz dagegen laeufts ganz gut! Weil in der Schweiz nur
der Kaese Loecher hat, nicht aber das Bankgeheimnis, bringen trotzdem ganz
viele Leute ihre Spargroschen dahin.
Die Banken in der Schweiz wissen das natuerlich und zahlen deswegen auch nur ganz
Text zur Anzeige gekürzt. Gesamtes Posting anzeigen...
mickrige Zinsen - fast wie in Japan.
Das ist gemein, hat aber auch Vorteile. Man kann sich naemlich in der
Schweiz genau so wie in Japan ganz billiges Geld leihen! Das machen auch viele.
Und die, die das machen, nennen sich Hedge Fonds Manager! Die sind kein bisschen
besser als alle anderen Geldanleger, aber wenn man sich Hedge Fonds Manager
nennt, dann klingt das einfach toller und die Leute sind total beeindruckt.
Mit dem Geld, das sich die Hedge Fonds Manger leihen, gehen sie dann in ein anderes
Land und tauschen es gegen das Geld von dem Land! Natuerlich nur, wenn die
Zinsen in dem anderen Land hoeher sind! Oder wenn die Aktienmaerkte in dem
anderen Land ganz irre toll laufen! Die Differenz zwischen dem Geld, was die
Hedge Fonds Manager in Japan oder der Schweiz ausgeben, um sich was zu leihen,
und dem was sie woanders , zum Beispiel in Neuseeland oder Amerika, dann dafuer
bekommen, wenn sie es anlegen, nennt sich Carry! Und wenn ein Hedge Fonds
Manager das ganz doll macht, dann kann er sich eines Tages eine Yacht kaufen und
die dann "positive carry" nennen.
Und meist fuehlt er sich dann wie ein grosser Hecht.
Klingt im Grunde sehr einfach, gibt aber doch ein Problem! Denn manchmal
steigen die Zinsen in Japan oder sie sinken in Neuseeland. Oder beides!
Oder die Aktien, die die Hedge Fonds Manager in Amerika oder sonst wo gekauft haben,
fallen ganz doll! Oder der Yen - das ist das Geld von Japan - wird teurer! Dann
gibts echt ein Problem! Dann wird aus der "positive carry" schnell 'ne "negative
carry". Und manchmal muss der Hedge Fond Manager dann seine Yacht wieder
verkaufen und macht dabei so ein Gesicht wie Euer Papi, wenn er den ersten
Bissen vom Curry Eurer Mutti gegessen hat und nach Luft schnappt.
Manche Dinge sind halt einfach sehr scharf! Und dann kommts immer darauf an, richtig zu
dosieren.
So, liebe Kinder jetzt wisst ihr was ein Carry Trade ist. Und beim
naechsten Mal erklaeren Euch die Maus und der kleine, dicke Elefant wieder etwas
Neues von der Boerse. Zum Schluss verraet Euch die Maus noch ein Geheimnis:
Wenn Eure Mami und Euer Papi heute sehr traurig sind, dann liegt das daran, dass
genau heute vor 30 Jahren Elvis - das war ein ganz toller Saenger in Amerika -
den Loeffel nicht mehr zum Suppe essen benutzte, sondern abgab. Aber das stimmt
ueberhaupt nicht. Denn Elvis lebt! Nur heisst er heute Jean-Claude Trichet und
ist Chef - bei der EZB. Und wenn ihr ganz genau aufpasst, dann koennt ihr ihn
heute vielleicht wieder singen hoeren. "Love me tender, love me true, all my
dreams fulfill...".
Dieser unterhaltsame Artikel wurde der Redaktion von einem Devisenhändler eines großen Devisenbrokers zugeschickt. Uns ist nicht gelungen, den Urheber des Artikels zu finden. Wenn einem Leser der Urheber bekannt sein sollte, wäre es schön, wenn er sich bei uns melden könnte. Wir würden dann umgehend den Verfasser an dieser Stelle nachtragen.
Qulle der Infos: www.godmode-trader.de/
Immer wieder erscheint dieses obskure Wort "Carry Trade(s)" in der Presse, aber offenbar hat sich noch niemand so richtig Gedanken über deren Entstehen, aber sicherlich noch nicht über deren Auswirkungen gemacht. Angesichts des Umfanges dieser scheinbar so ertragreichen Geschäfte ist es an der Zeit, hier ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen.
Ein wenig zur Vorgeschichte: Früher, als die Banken noch Einlagen entgegennahmen, Kredite ausreichten und als Außenhandelspartner und Depotbanken zur Verfügung standen, war die Finanzwelt noch einfach zu verstehen. In den 90-er Jahren aber schossen die Novitäten in der Finanzindustrie wie Pilze aus dem Boden, man kürte neue Kreationen wie Zertifikate, Derivate, Sekurisationen etc. Das Banken- und insbesondere das Investment-Bank-Profil wurde umfassender, aber auch risikoreicher. Spötter wie z.B. "der Siebholz" behaupten, die Banken hätten als Konkurrent der staatlichen Spiel- und Wettmonopole sich ein eigenes neues Spielfeld aufgebaut. Das ist natürlich überzogen, denn alle diese neuen Kunst-Finanzformen haben ja ihren Sinn, auch wenn der in der Mehrzahl der Geschäfte wohl darin besteht, der Finanzindustrie außerordentlich hohe zusätzliche Einnahmen zu verschaffen und das bisher gepflegte umständliche und margenarme Geschäft bald zu meiden.
Eine Folge dieser Ausweitung der Finanzindustrie waren steigende Erlöse; im Wettkampf der Finanzgiganten mussten - um diese Ertragsströme gegen die große Konkurrenz verteidigen zu können - immer neue Ideen geboren werden. Das zur Vorgeschichte der "Carry Trades".
Zurück zur alten Volkswirtschaftslehre. Dort wird kurz gefasst ein erfolgreiches Finanzgeschäft mit folgenden Fakten beschrieben:
Kongruenz (= Übereinstimmung) der Termine - Kongruenz der Basiswährung - Kongruenz des Vollzugs - Kongruenz des Vertragsmediums für Käufer und Verkäufer
Ein Geschäft, das auf den oben genannten Grundlagen zustande kommt, ist für Käufer und Verkäufer als abgeschlossen zu betrachten, seine Erlöse können in die Buchhaltungen der Vertragspartner ohne weitere Bedingungen übernommen werden. Diese Erlöse sind real erwirtschaftet und daher wirklich.
Beispiel: Ich verkaufte am 24.02.2006 1000 Siemens-Aktien an der Börse oder ein anderes Beispiel: Ich verkaufe per Stichtag 01.04.2006 auf US$-Basis einen Kontrakt Kupfer an der COMEX in NEW YORK. Den Ertrag meines Aktien- aber auch des Terminverkaufs kann ich als gesichert ansehen, alle Daten sind kongruent.
Carry Trades sind jedoch Geschäfte, die komplexer auf verschiedenen Ebenen und noch dazu nebeneinander ablaufen und zu deren festen Ergebnis es erst dann kommen kann, wenn alle damit verbundenen Nebengeschäfte auch abgeschlossen und abgewickelt sind.
Einige Beispiele: Der "Gold-Carry-Trade"
Beginnend in den Jahren ab 1995 waren die Notenbanken bereit, Gold an mit guter Bonität ausgestattete Investment- oder Großbanken zu niedrigsten Zinssätzen zu verleihen. Die Notenbanken hatten ein neues Ertragsfeld für ihre still liegenden Goldbestände entdeckt; die Zinserträge waren für sie relativ hoch, weil die niedrigen Zinsen (so an die 1%) auf den Verkehrswert des Goldes bezahlt wurden, aber bezogen auf den in den Büchern der Notenbanken erscheinenden Buchwert z.B. von 42,22 US$ pro Unze optisch sehr hoch waren und sie natürlich keine Angst vor den Risiken der leihenden Banken haben mussten. Diese verkauften das Gold, legten die Erlöse in soliden Finanztiteln (z.B. USTreasury-Bonds mit damals 5-6% Zins) an und strichen so satte Zinsdifferenzgewinne ein. Man beachte die Zinsmarge von 400% gegenüber dem Schuldzins! Wie oben bereits dargelegt, blieb bei diesem Geschäft eine Position offen, nämlich die Rückzahlungsverpflichtung für die geborgten Goldbestände gegenüber den Notenbanken. Die Kontrakte waren so in sich nicht kongruent.
Einige Institute haben schon die Erfahrung mit dem dabei entstehenden Risiko machen dürfen, so die Portugiesische Notenbank, die einige Tonnen ihres verborgten Goldes nicht mehr zurückbekam, weil der Schuldner in Bankrott fiel. So der Long Term Capital Management Hedgefonds, der geschätzte 300 Tonnen Gold schuldig blieb. Es ist heute noch ein großes Geheimnis, wie viele Tonnen verliehenen Goldes aus diesem "Gold-Carry-Trade" noch nicht zurückgezahlt sind.
Nur der Vollständigkeit halber weise ich darauf hin, dass es auch einen Silber-Carry-Trade - allerdings in weit geringerem Umfange als beim Gold gab.
Ein weiteres Beispiel: Der "Bond-Carry-Trade"
Der Rentenmarkt gilt als sicher. Hier langfristig sichere Erträge zu erzielen, ist ein Zeichen von Solidität, sozusagen, die Mündelsicherheit in Person. Natürlich ist das Handeln oder Halten von Anleihen, Bonds, kurz gesagt von Rentenpapieren aller Art nicht mit hohen Margen und Erträgen verbunden, also für Investment-Banken mit hohen Ertragsvorstellungen ungeeignet.
So versuchten sich viele Institute an der Lösung des alten Bankiersproblems "Wie kann ich aus billigen kurzfristigen Mitteln teure langfristige Anlagen oder Kredite kreieren?" Denn durch eine geniale Lösung dieses Bankiersproblems könnten ebenfalls hohe Zinsmargen erzielt werden. Eine private Anmerkung: Mein Großvater war auch Banker, und zwar bei der Darmstädter-Nationalbank (kurz DANAT-Bank genannt); diese Bank - es war zu ihrer Zeit die zweitgrößte deutsche Bank - hatte es geschafft, über Sonderkonstruktionen kurzfristige Mittel in langfristige Kredite umzuwandeln. Als eine der Voraussetzungen für diese genialen Geschäfte verfiel, brach die Bank zusammen mit der Folge, dass mein Vater als 18-Jähriger auf der Strasse stand, denn mein Großvater konnte seine Familie nicht mehr ernähren.
Heute funktioniert das Wundermittel für die Finanzindustrie anders; man kreiert den "Bond-Carry-Trade", indem man zu Zeiten der lächerlich niedrigen US-Tages- oder Monatszinsen Gelder von der Notenbank aufnahm, dafür Staatsanleihen aufkaufte und das vermeintlich geringe Risiko der Nichtkongruenz der Laufzeiten beider Finanzierungen über Derivate absicherte. Der Bonds-Carry-Trade stellte nun eine ertragsstarke Lösung des Bankproblems der nicht kongruenten Laufzeiten der Finanzmittel und der Anlagezeiträume dar. Das Risiko der Nichtkongruenz wurde und wird ja von den Derivaten "abgehedged" - also abgesichert.
Die Frage ist nur, ob die Kette der Vertragspartner - nämlich Derivatverkäufer/Investment-Bank des Verkäufers/Investment-Bank des Käufers/Derivatkäufer - auf die gesamte Laufzeit des Derivates ungebrochen bleibt, also die Bonität jedes der vier Beteiligten (manchmal sind es nur drei oder wesentlich mehr Partner) auf die Laufzeit des Derivates unverändert erhalten bleibt. Als Immobilien-Fondsverwalter mit einer nahezu dreißigjährigen Erfahrung kann ich sagen, dass ein Großteil meiner Partner schon nach weniger als fünf Jahren eine total geänderte Ausrichtung und völlige neue Bonitätsmerkmale (in der Regel: schlechtere) aufwies.
Die seit Jahren als sicher verbuchten Erträge aus dem Bond-Carry-Trade sollten bei richtigem Verständnis der Risiken erst bei Erfüllung aller Kontrakte, insbesondere der langfristigen Zinsderivate als verdient betrachtet werden. Die ständig steigenden Umfänge bei Zinsderivaten lassen mich vermuten, dass dieses Geschäftsfeld ständig erweitert oder die Erfüllung alter Kontrakte durch die Ausgabe neuer Derivate verzögert wird, d.h. die Stunde der Wahrheit wird nach hinten verschoben.
Ich kann mich irren, aber irgendwie erinnert mich dies an den Untergang des Bankhauses Iwan D. Herstatt in Köln; dort wuchsen die Derivate (damals die riesigen Engagements in dem abstürzenden Dollar) ins Bodenlose. Man freute sich anfangs über die großen Devisenhandelsgewinne, bis dann der Tag der Abrechnung kam...
Ein weiteres Beispiel: Der "Yen-Carry-Trade"
Die japanische Notenbank versuchte seit Beginn der Neunziger-Jahre, mit nahezu auf Null reduzierten langfristzinsen die Wirtschaft mit so viel Liquidität zu versorgen, dass die stark deflatorischen Tendenzen kompensiert werden konnten. Sicherlich fragte sich mancher der japanischen Notenbankiers, warum dieses bis dahin so untrügliche Konzept in Japan keine Früchte trug? Heute wissen wir, der "YEN-Carry-Trade" war hauptsächlich daran schuld. Warum? Durch die Internationalisierung der Finanzmärkte nahmen mehr und mehr Schuldner billige Kredite in Yen auf. In Deutschland wurden mit diesen Mitteln mit nahezu Nullzinsen umfangreiche Immobilien finanziert; man borgte sich in YEN die Mittel und verbaute sie im Euro-Gebiet. Nur ein relativ geringer Teil dieser umfangreichen Kredite floß in die japanische Wirtschaft zu dem eigentlichen Zwecke der Industriestimulation.
Ein großer Anteil dieser billigen YEN-Kredite wird heute immer noch in Anspruch genommen.
Aber, wie oben dargelegt: Abgerechnet wird erst nach Abschluss aller Vertragsbestandteile. Die Zins- und Währungsrisiken der nicht kongruenten Darlehensfinanzierungen sind kaum in allen Fällen durch (recht kostenaufwändige Zins-) Derivate abgesichert und wenn, dann sind Risiken aus den Derivaten für die Vertragsparteien erst dann ausgeschlossen, wenn alle relevanten Verträge erfüllt sind. Ob dies bei den Derivaten, die der erzkonservative und erfolgreiche US-Investor Warren Buffet als "Massenvernichtungsmittel der Finanzindustrie" jüngst bezeichnet hat, möglich sein wird, wird erst die Zukunft zeigen, wenn die unvorstellbar großen Derivatspositionen abgebaut und erfüllt werden müssen.
Eine abschließende Frage: Drohen uns aus den Carry-Trades große Gefahren?
Ich meine, ja. Die schönen Zeiten von Aranjuez (siehe Schiller: Don Carlos) sind bald vorbei; den Kreditnehmern in Yen droht Ungemach. Die japanische Wirtschaft beginnt, sich von der deflatorischen Periode von 1990 bis 2004 zu erholen, auch "angeregt" durch die immensen Preissteigerungen von Rohstoffen, die Japan zwar in hohem Maße braucht, aber nicht im eigenen Lande produziert. Japan wird bald die Preissteigerungen aus den Rohstoffimporten spüren, und diese an die Verbraucher und die Industrie weitergeben müssen. Dann droht die schon als tot bezeichnete Inflation der Konsumartikel und dann bald danach die zur Eindämmung dieser Inflation erforderlichen Zinserhöhungen.
Dann sind die Zeiten der niedrigen Zinsen in Japan Geschichte. Dort werden die Zinsen erheblich steigen müssen, was in Steigerungsprozenten unvorstellbare Erhöhungen bringen wird: Eine Zinserhöhung von z.B. 1,7% auf 3,5% (letzterer ist für uns ein niedriger Zinssatz) bei YEN-Krediten stellt schon eine Erhöhung der Zinsbelastungen von mehr als 100% dar. Werden alle Kreditnehmer diese Zinserhöhung verkraften können? Zweifel sind angebracht.
Der wird Gewinner sein, der seine Yen-Finanzierung, also den bislang so erfolgreichen Yen-Carry-Trade, beizeiten beendet.
Merke
Ein Geschäft ist erst dann als abgeschlossen zu betrachten, wenn alle seine Komponenten als abgeschlossen behandelt werden können. Das ist aber das Manko aller "Carry-Trades", dass der Ertrag bereits vor Abschluss aller Komponenten gefeiert und verbucht wird.
Wir werden sehen, wie die diversen Finanzinstitutionen die wirkliche Abwicklung ihrer Carry-Trades - also der Gold-Beleihungen und -Vorausverkäufe, der kurzfristigen Kreditaufnahmen für Bondskäufe und die extremen Zinserhöhungen aus den Yen-Kreditaufnahmen - erfolgreich beenden zu können. Ich fürchte, es wird Ihnen nicht gelingen, die ehernen Regeln des Finanzwesens außer Kraft zu setzen. Ich verlasse mich nicht mehr auf die Hoffnung, diese Institute könnten alle Verbindlichkeiten, die sie in Derivaten, Zertifikaten, Zins-Swaps oder wie das ganze Konglomerat an Finanzhilfskontrakten so heißen mag, eingegangen sind, auch erfüllen.
Meine Entscheidung heißt: Zurück zu den Wurzeln! Edelmetalle, solide Aktien, ausreichende Barreserven und unbebauter Grund und Boden sind meine Favoriten.
aus http://www.goldseiten.de
Danke für diese interessanten Infos!
Solche Hintergründe sollten eigentlich alle Anleger wissen, bevor sie handeln!
Daumen hoch für den geilen Beitrag von der Maus! Bin immernoch am lachen!
Ich finde man sollte mal ein ganzes Buch über grundlegendes Börsenwissen auf die Art schreiben! :-))
Lustig, interessant und simpel erklärt! :-)
Hedge Fonds, Carry Trades, etc. gibt es nur weil man entweder schnell oder einfach an Kohle rankommen will ohne seine eigene zu risikieren. Reich werden kannst du nur mit 2 Methoden: Entweder "anderer Leute Arbeit" oder "anderer Leute Geld".
Das scheinbar Schöne daran, während die Einleger noch auf Gewinne hoffen, haben die Emittenten, Verwalter ihren Schnitt schon gemacht.
Und zum Schluss noch eine Literaturempfehlung für grundlegendes Börsenwissen:
http://www.ciao.de/..._Investieren_Finanzbuch_Graham_Benjamin__419043
Das bestärkt mich wieder in meiner Handhabung, meine Finanzen lieber selbst zu managen.
Greets,
Paro
10:20 26.08.07
Bitte werfen Sie einen kurzen Blick auf den EUR/YEN-Chart: Sie werden glauben, live dem Crash einer ehemaligen Neuer Markt-Aktie beizuwohnen. Noch schlimmer sieht das Schaubild des neuseeländischen Dollars vs. Japanischer Yen aus. 10% Verlust innerhalb weniger Tage! Gerade dieses Währungspaar steht exemplarisch für den Mythos Carry-Trades, über den Sie seit geraumer Zeit überall lesen können.
Denn kaum eine Zinsdifferenz zwischen zwei ausgereiften und stabilen Industrie-Staaten ist höher. Neuseeland lockt mit Leitzinsen von 8,25% und entsprechenden Renditen am Geld- und Kapitalmarkt. Das geographisch nicht weit entfernte Japan steht immer noch bei läppischen 0,5%. Was liegt da näher, als billig an der einen Stelle Geld zu leihen und an der anderen hochprofitabel anzulegen? Und es hat lange hervorragend geklappt – nun scheint das Spielchen aber erstmal vorbei.
Interessanterweise ist das BIP-Wachstum in beiden Staaten ziemlich ähnlich: Neuseeland und Japan werden dieses Jahr beide in der Gegend um 2,3% wachsen. Damit ist auch eines völlig klar: Die Zinsschere wird sich mittelfristig mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schließen. Eigentlich war ja bereits für die japanische Notenbanksitzung am 23. August allgemein mit der überfälligen Erhöhung der Leitzinsen auf 0,75% gerechnet worden, was immer noch sehr wenig ist. Aber angesichts der jüngsten Entwicklungen am Markt und der massiven Kapitalspritzen in den letzten Tagen wird das eher unwahrscheinlich. Dabei läuft den Japanern eigentlich die Zeit weg:
Denn der Wirtschafts-Boom läuft nun schon seit fünf Jahren (und damit so lang wie noch nie nach dem Krieg), und im Gegensatz zu den anderen Industrienationen hat Japan kein Zinspolster aufgebaut, sollte es wieder zu einem zyklischen Abschwung kommen. Die Fed kann von 5,25% Leitzins aus einer Rezession gegensteuern. Die EZB immerhin von 4,0% aus (möglicherweise 4,25% im September). Und die Japaner? Von 0,5% aus kann man nicht mehr viel senken. Deswegen wäre die BoJ (Bank of Japan) gut beraten, die aktuellen Finanzstürme zinspolitisch außen vor zu lassen. Dass der Yen womöglich dann noch weiter steigt muss man hinnehmen – das würgt zwar den Export etwas ab, aber sorgt auch dafür dass die Inflation (über günstigere Importe) auch weiterhin kaum eine Rolle spielt.
Autor: Daniel Kühn - Chefredakteur vom Forex-Report.de