Pay-TV Sender Premiere = unseriös = Kundenverlust
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 25.11.06 12:09 | ||||
Eröffnet am: | 28.09.06 10:09 | von: popelfuchs | Anzahl Beiträge: | 29 |
Neuester Beitrag: | 25.11.06 12:09 | von: Happydepot | Leser gesamt: | 6.047 |
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Da seit Mai 2006 ja die Bundesliga-Übertragungsrechte an Arena übergeben wurden,hatte Premiere jetzt ein großes Problem.Viele Premiere-Kunden hatte das Komplett-Paket inkl.Bundesliga für 45.00 Euro pro Monat im Jahr 2006 noch abgeschlossen und warten seit heute auf Ihre Gutschrift von 9.90 Euro da Sie die Bundesliga in vielen Ballungsgebieten von Kabel Deutschland nicht empfangen können,weil z.B. in Berlin und Baden-Würtemberg andere Kabelanschluß-Anbieter sitzen mit denen Kabel Deutschland und Premiere kein Vertrag für die Durchleitung der Empfangsignale abgeschlossen hat.Somit zahlen viele Premiere-Kunden seit Juni 2006 einfachmal 9.90 Euro für eine Dienstleistung die man nicht empfangen kann und viele Premiere-Kunden hatten aus der negativen Schlagzeile das die Bundesliga wegfällt laut den Premiere AGB´s unter Punkt 6.6 die Sonderkündigung in Anspruch genommen bzw. nehmen können,wobei Premiere in der Pflicht gewesen wäre Ihre Kunden schriftlich zu unterrichten ! Aber wie immer macht man soetwas aus guten firmentaktischen Gründen natürlich nicht sonst würde Premiere die meisten Kunden verlieren und der Firmen-Umsatz würde drastisch einbrechen,was sich auf den Aktienkurs niederschlagen würde.
Vorfall:
Meine Bekannte hat seit dem Jahr 2002 ein Premiere-Vertrag mit kleinem Paket abgeschlossen und bestellte im Jahr 2005 weitere Zusatzleistung sprich Bundesliga,Musikkanal usw...und der bestehende Vertrag ging ab der Zusatzbestellung von vorne los,also 24 Monate Vertrag (bis Okt.2007).
Wir übersandten ein Kündigungsschreiben an Premiere Hamburg per Einschreiben das wir zum Okt.2007 den Premiere-Vertrag kündigen und das man seit Juni 2006 die Bundesliga nicht mehr empfangen (anderer Kabelanschluß-Anbieter) kann,somit also eine Bezahlleistung wegfällt und wir Anspruch auf eine Gutschrift von 9.90 pro Monat seit Juni 06 haben.
Nach 3 Wochen meldet sich Premiere Hamburg mit einem Standardbrief und schrieb folgendes:
wie von Ihnen gewünscht haben wir Ihr Abo zum Datum X 2006 umgestellt.
Jetzt kommt der Hammer:
Es startet mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten zu diesem Datum X von neuem.
Die Firma ist so dreißt und reagiert nicht einmal auf das Kündigungsschreiben und dem Programmverlust (Bundesliga-Empfang) sprich Gebühr 9.90 Euro zuviel bezahlt,das so etwas schon an sehr kriminellen Machtenschaften grenzt.
Da wir jetzt den Rechtsweg einschlagen,versuchen wir mit anderen Premiere-Kunden in Kontakt zu treten,die so einen ähnlichen Vorfall auch haben oder hatten und wir gerne mit vielen Betroffenen eine Sammelklage starten wollen.Unser RA Dr.jur.A Klose hilft uns dabei und anderen Betroffenen hierzu gerne.
Selbst die Widerrufsbelehrungen auf der Premiere-Interseite verstoßen gegen das BGB und wir unterrichten auch hierzu noch die Verbraucherzentrale,damit endlich viele Kunden nicht mehr in die Premiere-Abzock-Falle laufen,das betrifft auch die Programm-Zeitschrift TV Digital (Axel Springer Verlag = Bertelsmann).
Wer kann hierzu Angaben zu einem ähnlichen Vorfall mit Premiere machen ? Vielen Dank schon jetzt für eure Unterstützung.
Kann dich wohl verstehen, man ärgert sich so dermassen, dass man "denen" es mal zeigen will! Kenne ich aus ureigenster Erfahrung, und was ich schon alles angestellt habe, um es Firmen oder anderen zu zeigen, die mir oder überhaupt Unrecht tun.
Und was bringt es?
Aussser, dass man sich selber da wochen-, oder monatelang, teilweise Jahr reinkniet Gedanken macht, sich mal wieder ärgert und freut, letztendlich gar nichts.
Würde heute auch, wie nurmalso vorschlägt, einen abschliessenden Brief schicken, und das bezahlen , was ich meine, was noch zusteht, u.Umständen etwas kürzen für meine Kosten, wen ich sie tatsächlich gehabe, das bezahlen und die Sache endlich vergessen und es ist weg vom Tisch und bald aus dem Kopf!
Man belästigt sich echt nur selber.
Du darfst natürlich den gekündigten Teil der Leistung nicht mehr in Anspruch nehmen. Bei deiner Bank kannst du veranlassen, dass künftige Einzugsversuche von Premiere erfolglos bleiben. Dafür zahlst du maximal einmal eine Gebühr, wenn überhaupt. Wenn du Teilleistungen nicht gekündigt hast, musst du die weiter bezahlen per Überweisung oder Dauerauftrag.
Was Premiere dir darüber hinaus berechnet kann dir egal sein. Éinem Mahnbescheid vom Gericht musst du widersprechen. Dann muss Premiere klagen. Da hast du allerbeste Karten.
Falls du jetzt schon einen Anwalt einschaltest, zahlst du den auch, wenn Premiere später außergerichtlich einlenkt. Neben dem Zeitaufwand für die Geschichte hast du dann auch noch die Anwaltskosten an der Backe.
Ich werde eure Mitteilungen meiner Bekannten mitgeben und Sie soll entscheiden,was Sie für richtig hält.
Mehr dazu hier, ab punkt 34
http://www.ariva.de/board/263483
mfg
ath
Das erste mal habe ich gekündigt weil Premiere keine Bundesliga mehr sendet.
Dann wurde mir mitgeteilt mein Vertrag ende 04/07.
Nachdem ich dann nachgehakt hatte, erfuhr ich wenn ich vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen möchte, müsse ich eine ausserordentiche Kündigung senden, ansonsten laufe der Vertrag bis 04/07, obwohl ich mich bei der ersten Kündigung darauf berufen hatte und es von Premiere angeboten bekam per Brief.
Das beste ist aber ein Kollege von mir, der auch komplett gekündigt hatte.
Er bekam keine Bestätigung seiner Kündigung und gestern buchte ihm Premiere locker flockig 500 Euronen für einen 1 Jahresvertrag ab.
Denen ihre Geschäftspraktiken sind unter aller Sau und gehen fast ins kriminelle.
Nie wieder werde ich bei denen einen Vertrag machen und ich bin heilfroh aus dem Vertrag raus zu sein.
Gruß, hardyman
Schreiben an Premiere (Einschreiben/Rückschein) mit folgendem Inhalt:
- Widerspruch gegen deren letztes Standardschreiben mit Vertragsverlängerung.
- Aufkündigung Einzugsermächtigung.
- Aufrechnung der bisher zuviel gezahlten Beträge wegen mangelhafter Leistung.
- Ankündigung der monatlichen Zahlungen in Höhe von ..... € ab ....... bis Oktober 2007 unter Verrrechnung derbisher zuviel gezahlten Beträge (9,90 € x XY Monate)
- Bestätigung der FRISTGERECHTEN Vertragskündigung zum Oktober 2007.
Bei deiner Bank veranlasst du bzw. deine Bekannte, dass künftige Einzugsversuche von Premiere erfolglos bleiben. (Die Bank braucht dazu meist ein paar Tage Vorlauf).
Und bevor du wutschnaubend und mit Schaum vor dem Mund herumläufst, solltest du mal überlegen, ob Premiere nicht einfach einen kleinen Fehler gemacht hat oder dort überforderte Mitarbeiter oder, oder ... Die haben jedenfalls ganz schlechte Karten gegen dich. Und ich würde zur Lösung eines Problems für mich immer den Weg wählen, der mich mien Ziel mit dem geringsten Aufwand an Kraft und Zeit erreichen lässt.
Bis die Tage!
Ich hatte damals Fristgerecht gekündigt, aber Premiere behauptete sie hätten mir erst kürzlich einen neuen Vertrag angeboten und weil ich auf diesen Brief nicht wiedersprochen hätte könnte ich erst in 2 Jahren kündigen.
Nach mehreren Anrufen bei Premiere ( Alle natürlich sinnlos ) hatte ich die Schnauze voll und ging zum Anwalt (Rechtsschutz bezahlte Anwalt,hatte keine Zusatzkosten )
Nach dem ersten Schreiben meines Anwaltes gab Premiere schon klein bei und ich kam sofort raus.
Deshalb lasst euch von denen nicht einschüchtern
Gruß Taurus
Premiere hat es aber nicht akzeptiert.
Mir scheint so als ob sie sich so lange auf stur schalten bis eben ein Schreiben vom Anwalt kommt.
Ist ja auch nicht schlecht diese Taktik
Wenn ein schreiben vom Anwalt kommt geben sie nach.
Wenn nicht kassieren sie die Gebühren weiter ein.
mir ging es ganz genauso.
Jetzt bin ich wieder 24 monate dabei, mit dem günstigsten tarif.
Meine kündigung kam angeblich auch nie an, obwohl ich eine mail bestzätigung vorweisen kann.
Jetzt streite ich gerade um meine rücklastschriftskosten......
mfg
ath
PS. bekam vor 3 min einen anruf, dass RS-kosten gutgeschrieben werden......
Im Recht bist du sowieso. Mir ging es nur um eine kostengünstige Variante der Gegenwehr. Bei deiner Bank kannst du veranlassen, dass Abbuchungsversuche nach Ablauf des Vertrages ins Leere laufen. Das ist allemal billiger als ein Anwalt. Ich hätte denen maximal geschrieben, dass, wenn Ihnen etwas nicht passt, sie alle weitere Post künftig an meinen Anwalt (mit Adresse) schicken möchten. Naja, bin eben manchmal geizig, vor allem wenn ich unnötig Geld ausgeben soll.
Wäre mir fast auch passiert, und wahrscheinlich noch mit extremst schlechten Aussicht. Ein Wasserzähler zeigt auf einmal wohl die 100fachen Verbrauch an - hätte um die 30,000 Euro gekostet - sonst waren im Jahr so um die 300 fällig. Das Wasser wurde von vier Partien verbraucht, deren Zwischenzähler auch alle in etwa die Vorjahresverbräuche anzeigten.
Die Stadtwerke meinten, da wäre dann wohl ein Rohrbruch eine Zuleitung gewesen, wo das Wasser gleich in den Abfluss ging. Diskussionen über Diskussionen.
Man Bestand auf Zahlung, schickte mir aber eine geschätze Abrechung auf Basis des Vorjahresverbrauches, welche bezahlt wurde.
Dann schrieb man, man könne den Zähler einschicke und überprüfen lassen, aber ich müsste das bezahlen, wenn der in ordnung ist. Nen bisschen irrig was, wenn die meinen ich zahle 30,000 Euro, aber habe dann Angst vor Überprüfungskosten eines Wasserzählers.
Tja, nach so zwei weiteren Anrufen von denen, mehreren Schreibe, wo die regelmässig Namen, Anschrift und auch Zählernr, immer irgendwas jeweils falsch schrieben, hörte ich nicht mehr.
Doch meine chancen wären wohl auch vor Gericht schlecht gewesen.
Poppelfuchs meinte eben, weil Du erzähltest, dass es so viele Firmen gibt. Es gibt dann auch Leute, die wollen immer was finden.
Warum spielen denn für dich die Anwaltshonorare keine Rolle?
Als sie dann sagten das mich das nichts kostet war für mich alles klar.
Außerdem sagte mein Anwalt auch das ich veranlassen soll das die Bank keine Abbuchungen mehr zulassen soll und es besser wäre wenn Premiere klagen müsste.
Aber soweit kam es ja nicht.
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Aber Premiere wird eines Tages vom Markt verschwinden ! Wenn die neuen Jahresumsatzzahlen den Aktioären mitgeteilt werden,wird der Aktienkurs weiter runter gehen,da ich mir nicht vorstellen kann das Premiere sein Umsatz dieses Jahr verdoppeln konnte,wo doch viele verärgerte Kunden schon schön fleißig kündigen :o)
Hatte ja gerade vor ein paar Monaten ein Wettbewerbverfahren, Unterlassungsverfügungen etc. , ging später bis zum Kammergericht, da waren aber die Honorarforderungen extremst hoch, und der Arbeitsaufwand schien mir nicht annähernd so hoch zu sein.
Hatte aber auch schon mal den Fall, den ich nicht glauben wollte. Ein Rechtsanwalt wollte von mir 100 Euro Honorar habe, weil er seinen Madanten mir gegenüber vertrat. Sein Mandant hatte zwar Recht, das hatte ich auch ausgeglichen, aber den Anwalt wollte ich nicht bezahlen. Der Klagt, es gab eine Verhandlung vor dem örtlichen Gericht hier, also der Anwalt ist rund 200 km gefahren, eine Zeugin aus der Gegend war auch geladen, und dann stellte er einen kostenfestsetzungsantrag über knapp 80 Euro! Da hat der bestimmt nix verdient, Gerichtskosten um die 40 Euro - komisch.
Na ja, wenn du die Anwälte gern bezahlst dann zu!
Da gibt es doch auch Rechtsanwälte, die für 20 Dollar mal eben für eine Verkäuferin ne Klage formulieren, und das wars erstmal.
Andererseits gibt es wohl auch sicherlich enorm hohe Honorare.
Sind die denn überhaupt irgendwo festgelegt? Zumindest so unverbindlich?
Und, es gibt doch da auch selbst sehr erfolgreiche Anwälte, die arbeiten nur auf Provisionsbasis. So soll der Anwalt, der 1 Mio für seine Mandantin rausholte, weil die ein paar Stunden im Aufzug festsass, fast die Hälfte bekommen haben.
Also wenn einem irgendwas passiert, wo man Geld rausziehen könnte, sollen die Anwälte ankommen und geradezu darum betteln, Klage für sie einreichen zu dürfen und nur Geld verlangen, wenn der Mandant auch was bekommt.
Stimmt das so in etwa nicht?
Habe rechzeitig meinen Vertrag gekündigt, hab 1 Monat vor Vertragsende bei Premiere angerunfen und mich über Konditionen bei evt. Vertragsverlängerung informiert, die konnten mir kein Angebot machen, war dass Gespräch beendet. Dann bin ich halt in den Mediamarkt, die haben mir ein gutes Angebot gemacht für den Reseiver und ich habe dort einen neuen Vertrag abgeschlossen. Dann musste ich leider feststellen, dass in diesem Monat Premiere doppelt von meinem Konto abgezogen hat und ich rufte an und die hatten mir unterstellt, dass ich es erwünscht hätte meinen Vertrag zu verlängern und jetzt hab ich zwei Verträge. Eins muss ja mal klar sein, dass ich bestimmt kein Vertrag mehr mit denen abschließen werde und ich hier viele Leute davon abhalte mit denen einen Vertrag abzuschliesen. Nur eins: "Seid vorsichtig mit Premiere!!!". Ich werde jetzt auf jeden Fall alles dem Verbraucherschutz melden und hoffe ich komme jetzt aus dem allen heraus. Aber eins ist klar, die bekommen auf jeden Fall kein Geld mehr von mir!!!
Na Endlich.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen Premiere. Anlass: Eine Abo-Kündigung, die der Bezahlsender nicht beachtete - was laut Verbraucherschützern bei weitem kein Einzelfall ist. Tausende Kunden hätten sich beklagt. Premiere weist die Vorwürfe zurück.
SmartCard nicht zurückgeschickt
Die Schwäbin Christiane Hegna ist sparsam. Als ihr der Bezahlsender Premiere den Abo-Preis um mehr als 60 Prozent erhöht habe, habe sie ihren Vertrag gekündigt, sagt sie. Die zum Programmempfang unerlässliche SmartCard habe sie dem Sender fristgerecht zurückgeschickt. "Damit war die Sache für mich eigentlich erledigt." Ein halbes Jahr später habe ein Schreiben von einer Inkasso-Firma erhalten: Sie habe die SmartCard nicht zurückgeschickt und solle 75 Euro zahlen.
Sammelklage gegen Bezahlsender
Hegna ärgert sich: "Die hatten sich nicht einmal die Mühe eines Erinnerungs- oder Mahnschreibens gemacht. Klar, die wollen einfach abkassieren." Mittlerweile, sagt sie, erhalte sie regelmäßig Erinnerungsschreiben und habe sich deshalb an die Verbraucherzentrale Hamburg gewandt - wie etwa 250 Kunden, deren SmartCards ebenfalls nie angekommen sein sollen. Hegna und 150 Kunden versicherten eidesstattlich, die Karte abgeschickt zu haben. Die Verbraucherzentrale glaubt an keinen Zufall. Sie hat kürzlich eine Sammelklage für 53 Ex-Abonnenten beim Amtsgericht München eingereicht, wo Premiere sitzt.
Verdacht auf Betrug
Und in Hamburg droht Premieres Vorstandschef Georg Kofler jetzt sogar strafrechtlicher Ärger. "Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen Herrn Kofler wegen des Verdachts auf Betrug", bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Spiegel Online. Über den Stand des Verfahrens schwieg er aber.
"Deutschlands schönstes Fernsehen"
Der langjährige Premiere-Kunde Helfried-Jürgen Draeger hatte Anzeige erstattet. "Premiere nimmt unerlaubt mein Geld und erbringt keinerlei Leistung. Was ist das, wenn nicht Betrug?", fragt Draeger. Er sagt, er habe im Juli wegen des weitgehenden Bundesliga-Verlustes von Premiere sein 33 Euro teueres "Premiere-Super" mit den Paketen Sport und Film außerordentlich gekündigt. Pünktlich zum Ende der Bundesligasaison habe er seine SmartCard zurückgeschickt - der Sender hat seine Sonderkündigung aber mit dem Schlusssatz abgelehnt, man hoffe, Draeger sei "Deutschlands schönstes Fernsehen auch weiter ein Abonnement wert". Auch ein Angebot, den Abo-Beitrag auf 18,90 Euro zu reduzieren, habe Premiere abgelehnt. Obwohl Draeger (wie aus dem Schriftverkehr hervorgeht, der Spiegel Online vorliegt) seine Einzugsermächtigung mehrfach widerrief, buchte Premiere über Monate hinweg weiter die monatlichen Beiträge von seinem Konto ab.
Premiere: "Offenbar etwas schief gelaufen"
Auf Anfrage bestätigte ein Premiere-Sprecher den Eingang von Draegers Anzeige. Den Betrugsvorwurf wies er zurück, gab allerdings zu, dass "in diesem Fall offenbar etwas schief gelaufen ist". Die Kollegen aus dem Service-Bereich hätten bei der Einzugsermächtigung etwas übersehen. Nach der Spiegel-Online-Anfrage will Premiere die gezahlte Summe an Draeger zurückbuchen.
Unmöglich, dass so viele Briefe verloren gehen
Verbraucherschützer und wütende Kunden berichten von zahlreichen solchen Fällen, in denen SmartCards, Kündigungen oder Widerrufe von Einzugsermächtigungen angeblich nie beim Bezahl-Sender eingegangen sind oder nicht bearbeitet wurden. "Die verschwundenen SmartCards sind lediglich die Spitze des Eisbergs", sagt Gabriele Peters von der Verbraucherzentrale Niedersachsen und klagt über "skandalöse" Kundenpolitik von Premiere. Post-Sprecher Uwe Bensin versichert: "Es ist unmöglich, dass so viele Briefe an denselben Empfänger verloren gehen können." Schon im Sommer häuften sich bei den Briefermittlungs-Stellen der Post Anfragen von ehemaligen Abonnenten, ob ihre an Premiere geschickten Schreiben angekommen seien.
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Premiere verweigert Kündigungsrecht
Die Kritik der Verbraucherschützer, hat vor allem der Umgang mit jenen Abonnenten ausgelöst, die wie Draeger nach dem weitgehenden Verlust der Bundesliga-Rechte ihren Premiere-Anschluss außerordentlich kündigen wollten. Für Kunden des Bezahlsenders mit Kabelanschluss in Nordrhein-Westfalen und Hessen oder mit Satellitenempfang in ganz Deutschland war seit Juli klar, dass sie die beiden höchsten Ligen in Zukunft nur bei der Konkurrenz von Arena verfolgen können. Deshalb wollten viele raus aus den Verträgen. "Doch Premiere verweigerte den Kunden in vielen Fällen ihr legitimes Kündigungsrecht", sagt Verbraucherschützerin Peters.
Bundesliga kein wesentlicher Programmbestandteil
Premiere zeigt sich vor allem bei Abonnenten des Vollprogramms hart: Die Fußball-Bundesliga sei "kein wesentlicher Programmbestandteil", heißt es in den Ablehnungsschreiben. Für Carmen Gahmig, Juristin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, liegt der Fall dagegen ganz anders: "Wer ein Voll-Abo, hat darf kündigen." Schließlich mussten Kunden, die die Bundesliga sehen wollten, mindestens ein weiteres Premiere-Paket zusätzlich abonnieren. "Viele haben sich dann gleich für das nicht viel teurere Komplett-Paket entschieden."
Bezahlsender hätte Kunden informieren müssen
Außerdem hätte Premiere die Kunden nach Ansicht der Verbraucherschützer individuell über die weitgehenden Programm-Änderungen informieren müssen, was ebenfalls unterblieb. Gahmig kritisiert, dass Premiere "willkürlich die AGBs, Preise und ganze Programmteile geändert" habe - und verweist auf ein (allerdings noch nicht rechtskräftiges) Urteil des Landgerichts München vom Februar. Dieses untersage "beliebige Leistungs- und Preisänderungen" seitens Premiere.
Tausende Anfragen frustrierter Kunden
Bundesweit gingen in den vergangen Monaten laut Peters bei den Verbraucherzentralen Tausende Anfragen frustrierter Kunden einig. "Manche sind nach mehrmaligen Versuchen rausgekommen. Andere warten noch immer und werden ein ums andere Mal abgemahnt", sagt sie. Die meisten Betroffen hätten aufgegeben und würden nun die reguläre Kündigungsfrist abwarten. Auch Fußball-Blogs im Internet sind voll von Beschwerden. Die Klagen gleichen sich: Premiere antworte nicht oder verspätet, das Call Center wolle wütenden Kunden lieber weitere Verträge verkaufen als deren Probleme lösen.
Auf Sonder-Kündigungen wird nicht reagiert
"In manchen Fällen hat Premiere auf die Sonder-Kündigungen nicht einmal reagiert", sagt Carmen Gahmig. Die Juristin rät den Kunden, deren Kündigungen nicht akzeptiert wurden, generell nicht zu bezahlen. Zwar überziehe Premiere zahlungsunwillige Abonnenten mit Abmahnungen, doch scheue der Sender eine Klage: "Denn würden Sie verlieren, hätten wir etwas in der Hand." Die Verbraucherschützerin berichtet von Fällen, in denen Kunden von Mitarbeitern des Call Centers gesagt bekämen, ihrer Sonderkündigung sei entsprochen worden, obwohl dies nicht stimme. Sie hält es für wahrscheinlich, dass Premiere systematisch Kunden an der Kündigung hindere, und findet es "merkwürdig, dass Premiere bei komplett identischen Verträgen einmal der Kündigung statt gibt und ein anderes Mal nicht".
Sender bestreitet Vorwürfe
Dass mit Tricks gearbeitet wird, bestreitet Premiere. Das angeblich gehäufte Nicht-Ankommen von SmartCards erklärt ein Sprecher damit, dass diese nicht "wie von Premiere empfohlen per Einschreiben und Rückschein verschickt wurden". Auch hätten Kunden die Karten an die falsche Adresse versandt. Angesichts von 508.000 Kündigungen in den ersten neun Monaten sei die Zahl der angeblich verschwundenen SmartCards ohnehin "sehr gering". Bei der Rechtmäßigkeit außerordentlicher Kündigungen komme es "immer auf den Einzelfall an", sagt der Sprecher.
Premiere: SmartCard per Einschreiben schicken
Auch der Kunde Peter Hamann, der sein Voll-Abo ebenfalls wegen des Bundesliga-Entzugs kündigte, schickte nach eigenen Angaben den Widerruf seiner Einzugsermächtigung per Einschreiben. Dennoch buchte das Unternehmen zwei Wochen später gewohnt den Monatsbeitrag ab. Andere Kunden, die zu kündigen versucht hatten, berichten von demselben Problem. Hamann sagt, er habe mittlerweile mehrere Mahnungen erhalten und "fast ein Dutzend Mal" versucht, Premiere außerordentlich zu kündigen. "Premiere war für mich immer nur die Bundesliga. Als Satelliten-Kunde bringt mir der Sender jetzt ja nichts mehr", sagt er.
Verschaukelt und abgezockt
Dass Premiere kürzlich verkündete, die Zahl der Abonnenten sei in den ersten neun Monaten des Jahres unterm Strich nur um rund 193.000 auf 3,37 Millionen gesunken, ist für ihn logisch: "Die lassen ja niemand raus." Besonders stört ihn, aber auch andere von befragte Kündigungswillige der Service des Premiere-Call-Centers. "Nie" habe sich jemand für ihn zuständig gefühlt, sagt Hamann. "Und wenn sich doch jemand um mich kümmerte, dann versuchten die Mitarbeiter mir alternative Verträge anzudrehen." Er fühle sich "verschaukelt und abgezockt". Nach Anfrage sicherte Premiere Peter Hamann inzwischen zu, ihn aus dem Vertrag zu entlassen.
Quelle: t-online.de