Überraschungserfolg gegen Aids
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Eröffnet am: | 18.08.06 23:24 | von: Safari | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Aidskranke und HIV-Infizierte können offenbar nicht nur in reichen Staaten erfolgreich behandelt werden. Eine groß angelegte Studie in Sambia hat jetzt ergeben, dass Therapieprogramme in armen Ländern ähnlich erfolgreich sein können wie in Industrieländern.
Wer mit dem Aids-Erreger HIV infiziert ist, muss sterben - es sei denn, er lebt in einem Industriestaat und kommt in den Genuss einer kostspieligen Aidstherapie. So zumindest lautete bisher die landläufige Meinung. Doch Forscher aus Sambia, Großbritannien und den USA sind jetzt zu einem anderen Ergebnis gekommen. Ihren Erkenntnissen zufolge können Programme zur Behandlung von HIV-Positiven und Aidskranken selbst im Afrika südlich der Sahara ähnliche Erfolge erzielen wie in Industrieländern.
AP Aidskrankes Kind in Afrika: Therapieprogramme können auch in armen Ländern erfolgreich sein |
"Zu Beginn des Programms bestand große Unsicherheit darüber, ob die komplizierte und lang dauernde HIV-Behandlung an einem Ort durchgeführt werden kann, wo so wenige Ärzte und technische Hilfsmittel zur Verfügung stehen", schreiben Stringer und seine Kollegen im "Journal of the American Medical Assiciation". Doch die Erfolge überraschten selbst die Experten.
Stringer und seine Kollegen beobachteten den Therapieverlauf bei den rund 16.000 Patienten und erfassten unter anderem die Anzahl der sogenannten CD4-Zellen. Sie spiegelt den Zustand des Immunsystems wider: Je weniger CD4-Zellen vorhanden sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein mit HIV infizierter Patient an zusätzlichen Infektionen erkrankt.
Bei den sambischen Patienten zeigte sich ein ähnlicher Therapieverlauf wie in Kliniken westlicher Industrieländer, habe die Auswertung ergeben. Auch die Sterberate in den ersten 90 Tagen nach Behandlungsbeginn sei mit der in entwickelten Ländern vergleichbar gewesen. Bei 861 der 11.714 gefährdeten Patienten habe die Therapie nicht angeschlagen.
Die Forscher folgern aus diesen Ergebnissen, dass Programme zur Behandlung von HIV-Infizierten und Aids-Patienten auch in anderen Ländern Afrikas südlich der Sahara erfolgreich sein können.
Angesichts der Opferzahlen wäre ein entschlossenes Vorgehen gegen die Seuche dringend geboten. Allein in Sambia starben 2003 mehr als 90.000 Menschen an den Folgen einer HIV-Infektion. Das rund 11,5 Millionen Einwohner zählende Land gehört zu den am stärksten von Aids betroffenen Ländern der Welt. Ungefähr 16 Prozent der Erwachsenen sind mit dem HI-Virus infiziert.
Bislang hatten nur die Reichsten Zugang zu einer antiretroviralen Therapie gegen eine HIV-Infektion. Im Jahr 2002 entschloss sich das sambische Gesundheitsministerium, möglichst allen Bewohnern des Landes Zugang zur Behandlung zu ermöglichen. Es startete in zwei großen Krankenhäusern ein Programm, bei dem alle Patienten ohne Bezahlung mit Medikamenten gegen Aids und eine HIV-Infektion behandelt wurden. Auch die Laboruntersuchungen waren fortan gratis. In den folgenden dreieinhalb Jahren wurde das Programm auf 18 weitere Kliniken und Gesundheitszentren ausgeweitet.
mbe/ddp
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