BEIRUT: Der Müll, die Stadt und der Tod


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Neuester Beitrag: 16.08.06 06:23
Eröffnet am:21.07.06 08:24von: EinsamerSam.Anzahl Beiträge:32
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24466 Postings, 7363 Tage EinsamerSamariterBEIRUT: Der Müll, die Stadt und der Tod

 
  
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21.07.06 08:24
BEIRUTS HISBOLLAH-VIERTEL

Ein Stadtteil in Leichenstarre

Nach einer Woche Bombardement ist Haret Hreik eine unbewohnte Trümmerwüste. Wie schlimm die Wohnviertel der südlichen Vorstadt von Beirut getroffen sind, zeigt ein von der Hisbollah organisierter Blitzbesuch.

Beirut - Es gibt Kriege, da wird ein und derselbe zerbombte Häuserblock so oft aus verschiedenen Perspektiven gezeigt, bis jeder Fernsehzuschauer glauben muss, eine ganze Stadt läge in Schutt und Asche. In Beirut ist das nicht nötig. Wer als Kameramann die Folgen eines Krieges zeigen will, braucht in Haret Hreik nur draufzuhalten: Ganze Straßenzüge des Vororts von Beirut haben aufgehört zu existieren.

Eine Fahrt in die südlichen Vorstädte Beiruts ist wie ein Alptraum, in dem alles immer noch schlimmer kommt. Anfangs ist es nur der Brandgeruch, der einen daran erinnert, dass die Ruinen entlang der Straße nicht aus dem letzten Krieg stammen. Dann kommen die Einschlagskrater im Asphalt, dann eine ausgebrannte Tankstelle, dann eine frisch zerschossene Stadtautobahnbrücke. Doch erst wenn man die mit "TV" markierten Autos stehen lässt und sich zu Fuß aufmacht, wird einem die Apokalypse bewusst, die sich in diesen Tagen in Haret Hreik abspielt. Hinter jeder Straßenecke findet sich mehr Zerstörung, mehr Trümmer. Bis die schiere Masse an geborstenem Beton einem schlicht den Weg versperrt, daran hindert, tiefer nach Haret Hreik vorzudringen.

In Dachiye, wie die südlichen Vororten Beiruts genannt werden, sollen bis zu 700.000 Menschen leben, wie viele bis vor einer Woche Haret Hreik ihre Heimat nannten, ist nicht erfasst. Eins jedoch ist klar: Haret Hreik ist leer. Das schiitische Kleine-Leute-Viertel, diese zwischen Zentrum und dem Flughafen gelegene Hisbollah-Hochburg, ist unbewohnbar geschossen. Und immer noch fallen mehrmals am Tag die Bomben. Nur wer muss, hält sich hier auf, und das auch nur so kurz wie nötig. Autos rasen mit bis zu 100 Stundenkilometer durch Straßen, auf denen man früher im Dauerstau feststeckte. Fußgänger verfallen immer wieder in einen nervösen Trab, schauen sorgenvoll nach oben. Als ob das nützen würde: Zwei Sekunden liegen zwischen dem Flugzeuggeräusch der israelischen Kampfjets und den Detonationen am Boden, heißt es. Keine Zeit, in Deckung zu gehen.

An einigen Kreuzungen stehen bewaffnete Männer. Sie sollen Plünderer abschrecken und israelische Spione fangen. Die werden, seit wieder Krieg ist, überall vermutet. Die Hisbollah-Vertreter, die sich bereit erklärt haben, ein paar Journalisten nach Haret Hreik hineinzuführen, beraten sich mit den Milizionären. Ist das Viertel sicher? Die Antwort ist vage. Man solle sich beeilen, ja nicht zu lange stehen bleiben.

Es geht vorbei an Schlafzimmern, denen die Außenwand fehlt, an Läden, deren Stahljalousien von den Detonationen aus der Verankerung gerissen wurden. Vorbei an einem ausgebrannten "Chic-Choc, Bags and Shoes" und einem "Oxford Language Zentrum", dessen Fassade in Stücken auf der Straße liegt. Unter den Füßen knirschen zentimeterdick die Scherben der Schaufenster. Es stinkt nach Müll, die Luft schmeckt nach Betonstaub.

"Warum macht Israel das?"

Die Hisbollah-Führer sind nervös: Der letzte Angriff auf diese Straßenzüge ist erst wenige Stunden her, der nächste könnte unmittelbar bevorstehen. Über Walkie-Talkies halten die Männer Kontakt, Handys könnten über das Funksignal einen Angriff auf die Gruppe lenken. Flugzeuggeräusche sind zu hören. Drohnen, Spionageflugzeuge auf der Suche nach allem, was sich in dem Viertel noch bewegt, behaupten die Männer. Leise Echos von fernen Explosionen sind mehr spür- als hörbar. "Das ist am Flughafen, der wird wieder bombardiert", sagt einer.

Am Eingang zu einer besonders zerstörten Straße kommen der Übersetzerin die Tränen. "Ich kenne diese Straße, ich war hier oft", sagt sie. Das brennende Gebäude dort vorn sei eine Kinderklinik. Auch die Hisbollah-Männer starren die Straße hinunter. "Wenn das, was hier geschehen ist, in den USA passierte oder in Israel oder in Frankreich oder in einem anderen arabischen Staat, dann würde die Menschen weinen, schreien, wütend sein. Aber uns stärkt es und gibt unserem Hunger Nahrung, noch mehr zu kämpfen", behauptet er. Er sei froh darüber, dass der Kampf nun auch auf dem Boden begonnen habe.

Natürlich ist der von der Hisbollah organisierte Blitzbesuch eine Propaganda-Veranstaltung. Glaubt man den Hisbollah-Männern, so sind in dem gesamten Gebiet nur unbewaffnete Zivilisten umgekommen. "Es hat keine Märtyrer gegeben, nur Zivilisten sind gestorben", sagt der Anführer. "Warum macht Israel das?" Doch wer kann schon sagen, ob in diesen dicht besiedelten Wohnstraßen nicht doch mobile Raketenwerfer versteckt wurden. Dass die Hisbollah - im Libanon eine legale, im Parlament vertretene Partei - viele ihrer Büros und sozialen Einrichtungen in diesem Viertel hatte, ist bekannt. Dass auch der bewaffnete Teil der Miliz hier vertreten war, ist zumindest anzunehmen.

Doch selbst wenn die Israelis davon ausgegangen sein sollten, dass dieses Viertel als Unterschlupf und Operationsbasis genutzt wurde: Von "chirurgischen Eingriffen" allein gegen militärische Ziele kann in Haret Hreik keine Rede sein. Die Uno-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour sprach am Mittwoch davon, dass bei den Kampfhandlungen der letzten Woche möglicherweise Kriegsverbrechen verübt worden seien, die verfolgt werden müssten. Zumindest für den Tatbestand der "Vorhersagbarkeit der Tötung und Verletzung von Zivilisten" könnten die Ruinen des Wohnviertels Indizien der Anklage sein.

Ein Mann flüchtet sich zu unserem kleinen Grüppchen in den Hauseingang. Er umklammert ein Bündel Plastiktüten. "Ich dachte, ich kann darin vielleicht ein paar Sachen von Zuhause mitnehmen", sagt der Mittvierziger. Nur gibt es sein Zuhause nicht mehr. Das Appartementgebäude, auf das Khaled deutet, ist ein zertrümmertes Sandwich aus Beton, zwischen den massiven Betondecken ragen Stahlträger hervor, halbe Balkone, Möbelruinen. Der Mann, und dieses eine Mal passt das Bild, steht vor den Trümmern seiner Existenz. Vor drei Tagen noch war er aus der Schule in einem nördlichen Stadtviertel, in die er sich in der ersten Bombennacht mit seiner Familie geflüchtet hat, hergekommen. Damals stand sein Haus noch. "Es muss vorletzte Nacht passiert sein", sagt er ruhig. So, als begreife er noch nicht, was ihm widerfahren ist.


Quelle: spiegel.de

Euer

   Einsamer Samariter

 
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23388 Postings, 6708 Tage Malko07@ MaxiJo: Mein Aussage zum

 
  
    #8
21.07.06 09:43
"Exempel statuieren" ist weder eine politische noch eine moralische Bewertung. Es ist die Beschreibung wie sich mir aktuell die Lage dar tut. Ich mag mich irren. Schlauer sind wir alle am Schluss.

Wie kann Israel zu einer derartigen Vorgehensweise gekommen sein? In dieser Gegend wird Verhandeln oft als Schwäche ausgelegt und vor einem konsequenten Räumer hat man Respekt. Siehe die temporäre Erledigung des Muslimbrüderproblem in Syrien (Massaker). Es ist also der Versuch die Probleme auf die ortsübliche Methode zu lösen.

Die strenge Trennung zwischen Zivilbevölkerung und Terrororganisation, die von dieser Bevölkerung gewählt wird, ist unmöglich. Israel hat bei der Eindämmung der Hizbullah-Milizen die Aufgabe eigene Verluste gering zu halten. Die führt naturgemäß zu Verlusten in der Zivilbevölkerung.  

1116 Postings, 6708 Tage MaxiJoNaturgemäss Verluste in der Bevölkerung.......

 
  
    #9
2
21.07.06 10:30
Opfer der Menschen nicht zu vermeiden....

Zivilbevölkerung nicht DIREKT angreifen.....

Das sind alles merkwürdige Umschreibungen, für das Töten von Menschen und Kindern!

Es wird dargestellt, als wenn der Tod jedes einzelnen Menschen ein in Kauf nehmendes Übel sei, was auch der Agressor nicht wolle, sondern daran auch noch die andere Seite schuld sei.

Nö, so geht das nicht!

Schuld und voll verantwortlich ist derjenige, der den Krieg beginnt, der ihn dermassen ausufern lässt, und unnötigerwweise weiter bombardiert.
Der Menschen ;Frauen und Kinder tötet, als wäre es nichts.
3 Tode unser seinen Einwohnern am gleichen Tag darstellt, als wräe das die Rechtfertigung für deren Handlungen, wo an diesem Tag 55 Frauen und Kinder ermordet wurden.

@ Malko, Du magst recht haben mit der Beschreibung. Meine barsche Kritik ist mehr auf die Sichtweise des Agressors und dem saloppen Sprachgebrauch mit dem Tod und Leiden vieler armeer, unschuldiger Menschen, zurück zu führen.

Israel ist ein Kriegsverbrecher!  

50950 Postings, 7675 Tage SAKUmMn ist jeder

 
  
    #10
21.07.06 10:34
der kriegerische Handlungen begehet, ein Kriegsverbrecher!
__________________________________________________
VIVA ARIVA!  

23388 Postings, 6708 Tage Malko07@ MaxiJo: Israelische

 
  
    #11
21.07.06 10:48
Soldaten sind eindeutig auch Menschen, Menschen, die ihr Land verteidigen. Deshalb hat die Militärführung darauf zu achten, dass die Verluste gering bleiben.

Die Hizbullah ist eindeutig der Aggressor. Das wird auch von den arabischen Staaten so gesehen. Die Hizbullah-Milizen dürfte es schon länger nicht mehr geben (UN-Resolution). Hierbei hat die Weltgemeinschaft total versagt und schweigt deshalb verschämt.

"Schuld und voll verantwortlich ist derjenige, der den Krieg beginnt,..." Da kann man nur zustimmen! Alles Weitere sind Ihre subjektiven Einschätzungen, die anscheinend kaum durch militärisches Wissen unterfüttert sind.

Zur Aufklärung: Nicht nur Kinder und Frauen sind Menschen!  

18637 Postings, 8252 Tage jungchenwas fuer ein unwort ist eigentlich

 
  
    #12
1
21.07.06 10:49
'kriegsverbrechen'?

als ob nicht jeder krieg ein verbrechen ist...  

23388 Postings, 6708 Tage Malko07Gut, dass das die

 
  
    #13
21.07.06 10:50
Alliierten im 2. Weltkrieg nicht so gesehen haben.  

50950 Postings, 7675 Tage SAKU@jungchen:

 
  
    #14
21.07.06 10:50
Diplomübersetzer für sakus, was? ;o))

Aber die Aussage kann nicht anders getroffen werden!!
__________________________________________________
VIVA ARIVA!  

129861 Postings, 7681 Tage kiiwiiDas kann man so generell nicht sagen

 
  
    #15
21.07.06 10:54
"Schuld und voll verantwortlich ist derjenige, der den Krieg beginnt,..."

Warum hat Deutschland denn auf dem Balkan einen Krieg begonnen ?
Einen Angriffskrieg ?
Unter Schröder und Fischer ?


MfG
kiiwii  

2693 Postings, 7237 Tage slimmyDas Problem ist die Jugend

 
  
    #16
21.07.06 11:00
In Beirut wie in Theran wachsen jährlich hunderttausende von jungen Männer ohne Job ohne erziehung ohne zukunft heran. Solange diese Männer von den radikalen Muslim mit der Waffe abgeholt werden, steigt die Konfliktrate. Wir müßen Schulen, Ausbildungsstätten, Baustellen, Kunstausbildung etc im Nahen Osten unterstützen. Das ist die einzige Lösung.

Agressive Industrialisierung ist die Lösung!  

129861 Postings, 7681 Tage kiiwiiich sag mal: in 40 Jahren ist die Sache vorbei,

 
  
    #17
21.07.06 11:20
denn dann ist das Öl weg... wer interessiert sich dann noch für diese konfliktbeladene Region ?

da gewinnt dann wieder unser Meister J.W.v.G. Gültigkeit:


****
.....
ANDRER BÜRGER:

Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

DRITTER BÜRGER:

Herr Nachbar, ja! so laß ich's auch geschehn:
Sie mögen sich die Köpfe spalten,
Mag alles durcheinander gehn;
Doch nur zu Hause bleib's beim alten.

ALTE (zu den Bürgermädchen):

Ei! wie geputzt! das schöne junge Blut!
Wer soll sich nicht in euch vergaffen?-
Nur nicht so stolz! es ist schon gut!
Und was ihr wünscht, das wüßt ich wohl zu schaffen.

****




MfG
kiiwii  

10041 Postings, 8198 Tage BeMiKlaus-Dieter nennt in P 6

 
  
    #18
21.07.06 11:53
die Terrororganisation  Hisbollah
e i n e   P a r t e i. *g*

Unwissenheit und emotionale Steuerung
waren schon immer schlechte Ratgeber
und die Üblichen applaudieren.
Für K-D zum Informieren:
u.a.
http://www.stern.de/politik/ausland/...n-Wahlen-W%E4chter/540928.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Libanon#Politik_und_Wahlen_seit_2000  

10041 Postings, 8198 Tage BeMiDie Claqueure,

 
  
    #19
21.07.06 12:37
die sowieso nix lesen, sondern
nur ihre Phrasen dreschen.

Wahlen vom Frühjahr 2005:

128 Parlamentssitze verteilen sich auf:

Die "Zukunftsbewegung" von Saad Al-Hariri (64 Sitze)

Das schiitische Bündnis von Hisbollah und Amal (35 Sitze)

Die "Patriotische Freiheitsbewegung" FPM von Michel Aoun (21 Sitze)

8 parteilose Abgeordnete

Diese Zuordnung der Parlamentarier zu einzelnen Gruppen entspricht nicht ihrer Parteizugehörigkeit. Aktuell sind im libanesischen Parlament mehr als ein Dutzend Parteien vertreten.
 

50 Postings, 6709 Tage HathorJeden Tag die gleiche Leier.

 
  
    #20
2
21.07.06 12:39
Jeden Tag die selben Empörer, wie ein Mitglied "von Wutzleben", oder "MaxiJo", jeden Tag die gleichen Phrasen. Geht es um Frustabbau, oder steckt Kalkül dahinter?
 

1116 Postings, 6708 Tage MaxiJoLöschung

 
  
    #21
2
21.07.06 12:51

Moderation
Zeitpunkt: 21.07.06 14:11
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für 1 Tag
Kommentar: Regelverstoß

 

 

10041 Postings, 8198 Tage BeMiLöschung

 
  
    #22
1
21.07.06 12:55

Moderation
Zeitpunkt: 21.07.06 15:32
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Bitte keine Namen veröffentlichen.

 

 

13436 Postings, 8930 Tage blindfishzustimmung, maxi...

 
  
    #23
21.07.06 12:56
nur bei dem letzten absatz: den bezug zur religion, ob sarkastisch oder nicht, den würde ich nicht herstellen...  

23388 Postings, 6708 Tage Malko07Meine Spekulationen in

 
  
    #24
21.07.06 14:02
#2 scheinen sich immer stärker zu bewahrheiten. Die Terroristen und ihre belämmert dreinschauende Hintermänner (Iran + Syrien) werden die jetzt laufende Lektion sobald nicht vergessen.

@kiiwii: Für mich begann der Krieg auf dem Balkan mit dem Separationskrieg von Slowenien. Die NATO griff erst recht spät in diesen Konflikt ein. Angefangen hatte sie unter historischen Gesichtpunkten, nicht.

@MaxiJo: Mit dieser antisemitischen Aussage:

"Wie ist das eigentlich als Jude, ist das da gut, wenn man möglichst viele Menschen, und wohl auch Kinder ermordet hat?"

sind Sie für mich erledigt. Es verwundert, dass derartige Benutzer hier ihr Unwesen treiben dürfen. Hofft ARIVA.DE damit die Klickrate erhöhen zu können und damit auch noch zu profitieren?  

50 Postings, 6709 Tage HathorMalko, hier verwundert nichts mehr.

 
  
    #25
21.07.06 14:13
Aber "Unwesen" ist 100%ig zutreffend.  

23388 Postings, 6708 Tage Malko07@ Hathor: Und man hofft

 
  
    #26
21.07.06 14:21
anscheinend auf baldige Wiederkehr (Sperre 1 Tag). In anderen Foren müsste er mit einer Anzeige rechnen.

 

50 Postings, 6709 Tage HathorMalko, es ist mir unbegreiflich.

 
  
    #27
21.07.06 14:29
Das in einem Board, wo es um Finanzen geht. Ich fasse es nicht.  

176 Postings, 8605 Tage bilal61191ganzen libanon

 
  
    #28
21.07.06 14:42
werd bombadiert da kennen die israelis keinen fabriken schulen wohnheuser häfen nahrung lager krangen wagen alles aber werklich alles eure problem hier in europa ihr sieht und hört nur was die israelis und die amerikaner wollen und zwar die medallie nur von einer seite und zu allen hier es ist nicht nur Haret Hreik Trümmerwüste geworden sondern ganzen libanon aber wie gesagt ihr dürft nur sehen was die eine wollen

viva die demokratie von amerika und israel    

10041 Postings, 8198 Tage BeMiGanz(en) Libanon

 
  
    #29
1
21.07.06 14:54
Fläche 10.452 km²

Einwohnerzahl 3.820.000 (2005, geschätzt)

Mein Gott,
die deutsche Sprache scheint ja
sehr schwer zu sein,
aber fast alle haben Abi.
Früher nannte man solche Leute "Hilfs.......",
heute schimpfen sie sich "Elite"?

 

51345 Postings, 8926 Tage eckiNa Bemi, lustig machen über Ausländer

 
  
    #30
1
21.07.06 15:03
die auf deutsch posten? Ist das ein Argument?
"Hilfs...." ist bestimmt eines deiner Elitärschmähworte, um jemand zu erniedrigen. Stimmts?

Kannst aber versuchen dein #29 in ein anderes Licht zu rücken. Vielleicht ist dein sauberes deutsch zu mißverständlich gewesen?

Übrigens: Kofi Annan kritisiert die israelische Reaktion jetzt auch als exzessive Gewaltanwendung. Wäre doch besser, das irgendwie wieder in den Griff zu kriegen?

Denn weitere Leichenberge 20:1 machen Israel nicht mehr Freunde in der Gegend. Und irgendwann sollte es auch mit den Nachbarn wieder klappen.  

10041 Postings, 8198 Tage BeMiDas Zeug,

 
  
    #31
1
21.07.06 15:05
was Du nimmst,
scheint ja gut zu sein?  

24466 Postings, 7363 Tage EinsamerSamariterLeichengeruch und Trümmerberge

 
  
    #32
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16.08.06 06:23
Beirut

Leichengeruch und Trümmerberge

Trümmerberge, schwarz-verkohlte Häuserruinen und ausgebrannte Autowracks. Viele Schiiten aus Südbeirut stehen vor dem Nichts. Die Hisbollah verspricht rasche Wiederaufbauhilfe.

Sie tasten sich ungläubig über meterhohe Berge aus Schutt, zerborstenem Glas und Beton. In der Schiitenhochburg Haret Hreyk im Süden von Beirut, wo noch bis zuletzt die Bomben der Israelis einschlugen, stehen viele der Zurückgekehrten vor den Trümmern ihrer Existenz. Eine davon ist die Familie El-Dine. Die Haustür hatte Khatar El-Dine noch ordentlich abgeschlossen, den Schlüssel mitgenommen.

„Es ging alles so schnell“, erinnert sich der Pförtner eines nahe gelegenen Krankenhauses. „Als die ersten Bomben einschlugen, rannten wir in Panik aus dem Haus, ließen selbst die Papiere zurück, und jetzt haben wir alles verloren.“ Vor 15 Jahren hatte Khatar schon einmal in Zürich in einer Gaststätte gearbeitet. „Vielleicht gehe ich ja wieder dahin zurück“, meint der Mann verzweifelt.

„Was ist aus den Kindern geworden?“

Obwohl sie der Waffenruhe nicht trauten, hielt es auch Familie Zein nicht länger zu Hause aus. Sie packten die Kinder ins Auto und fuhren nach Haret Hreyk. „Dies war unser Süßigkeitenladen“, meint die 32-jährige Dalal Zein und schaut ungläubig auf den ausgebrannten Laden im Erdgeschoss einer Häuserruine. „Bei uns haben die Kinder aus der Nachbarschaft ihre Schokolade gekauft, wir kannten sie alle. Was wohl aus denen geworden ist?“, fragt sich die Frau bestürzt.

Wohin die junge Frau auch schaut – es herrscht die totale Verwüstung im Viertel. Kaum ein Haus, das nicht komplett oder teilweise eingestürzt ist und in dessen Ruinen Frauen, Männer und oft Kinder, nur notdürftig mit einem Mundschutz gegen den Verwesungsgeruch geschützt, verzweifelt mit den Händen nach Erinnerungsstücken und noch Verwertbarem wühlen. Mal wird ein vergilbtes Foto aus dem Schutt gefischt, mal ein paar Kleider, ein abgewetzter Teppich. Das allermeiste bleibt jedoch für immer verloren. Da haben die Zeins deutlich mehr Glück gehabt. „Ein paar neue Möbel, eine neue Lage über den zerbröckelten Putz, ein frischer Anstrich, ein paar neue Fenster“, meint Dalas Ehemann Marwan sachlich“, nicht mehr als 10 000 Dollar seien dafür nötig, und die Hisbollah werde bald helfen.

Ein Monat im Bombenhagel

Alles verloren hat hingegen ein paar Häuser weiter der 43-jährige Izat Chahrour. Noch schnell hatte der Altmetallhändler seine Frau und die drei Kinder zur Schwägerin in Sicherheit gebracht und war dann zu seiner kranken Mutter ins Hisbollah-Viertel zurückgekehrt. „Zunächst blieben wir noch in der Wohnung, weil meine Mutter nicht mehr laufen kann, dann halfen mir Hisbollah-Mitglieder, sie in den Keller zu tragen.“

Dort harrten die beiden den ganzen Monat im Bombenhagel aus, mussten miterleben, wie drumherum die Häuser in Schutt und Asche zerfielen, und ganze Familien, die ebenfalls nicht geflohen waren, unter sich begruben. „Einmal war der Eingang verschüttet, und Leute von der Hisbollah liefen von Haus zu Haus und riefen nach Verschütteten, und da schlug ich die Fenster über der Eingangstür ein und winkte. Sie gruben den Eingang frei, nahmen uns mit zum Duschen und Essen, und schauten auch in den nächsten Tagen immer wieder bei uns vorbei.“ Izat führt uns zu seiner geräumigen Wohnung im zweiten Stock. Der Boden und die Möbel sind unter einer dicken Schicht aus Schutt, Mörtel und Staub begraben, die Außenwände des Wohnblocks verschwunden. „Gut 100 000 Dollar sind futsch“, meint Izat verbittert.

Hisbollah verspricht Fertighäuser

Doch Leute wie Izat sollen schon bald Hilfe von der Hisbollah erhalten, ist sich Isam Karim, ein Funktionär, sicher. „Unser Führer Sayyed Hassan Nasrallah hat den Opfern des Kriegs für ein Jahr lang die Miete für eine Ersatzwohnung und eine kostenlose Wohnungseinrichtung versprochen, bis ihre Häuser wieder aufgebaut sind und sie in ihre alten Wohnungen zurückkehren können. Für die Menschen im Süden soll es schon bald Fertighäuser geben“, erklärt der gelernte Kfz-Mechaniker-Meister im Brustton der Überzeugung. In jeder Straße werde es zentrale Anlaufstellen geben, wo sich in Not geratene Menschen hinwenden könnten.

Allerdings war am Tag eins nach der Waffenruhe außer ein paar freiwilligen Helfern, die mit Besen und Schrubbern Steine und Scherben von der Straße fegten, und ein paar einsamen Räumfahrzeugen im Hisbollah-Viertel von der angekündigten Hilfe weit und breit nichts zu sehen.


Quelle: focus.de

Euer

   Einsamer Samariter

 

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