"Die Zerstörung in Israel ist groß"
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Eröffnet am: | 19.07.06 11:25 | von: Major Tom | Anzahl Beiträge: | 4 |
Neuester Beitrag: | 19.07.06 11:43 | von: BeMi | Leser gesamt: | 3.420 |
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"Die Zerstörung in Israel ist groß"
Die Hisbollah verweist darauf, dass Israel wirtschaftlich stark unter den Attacken leidet - und rühmt die eigene militärische Stärke.
Ein Interview von Tomas Avenarius
In den Augen der Weltöffentlichkeit führt der graubärtige Generalsekretär Scheich Hassan Nasrallah die Hisbollah. Doch die eigentliche Spitze der Partei ist ein Führungsorgan, der "Höchste Rat". Zur Seite steht ihm ein 15-köpfiger "Politischer Rat". Mitglied ist Achmed Al-Malli, Professor für Internationale Beziehungen und Vertreter der Hisbollah-Gründergeneration. Die Süddeutsche Zeitung sprach mit ihm in Beirut.
SZ: Wie lange will die Hisbollah der israelischen Militärmaschine stand halten? Und wie lange dauert es, bis der Libanon, der sich gut 15 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs gerade erst erholt hat, wieder zerstört sein wird?
Al-Malli: Mal langsam. Die nachhaltige Zerstörung auf der israelischen Seite ist weit schlimmer als auf unserer Seite. Zum einen zeigen wir mit der Gefangennahme und mit dem Dauerfeuer unserer Raketen auf Israel, dass die angeblich unbesiegbare israelische Armee doch getroffen werden kann. Das ist ein moralischer Sieg.
Hinter Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah steht der "Höchste Rat"
Foto: dpa
Zweitens leidet Israel wirtschaftlich viel stärker: Im Norden und der Mitte des Landes schlagen Raketen ein. Dort konzentriert sich Israels Wirtschaft, dort lebt die Bevölkerungsmehrheit, dorthin kommen die Touristen. Wer zahlt da am Ende den höheren Preis?
Drittens: Wir haben zwar nicht die Unterstützung der arabischen Regierungen. Aber wir haben die Unterstützung der arabischen Völker. Und die wächst mit jedem Tag dieses Krieges.
SZ: Hat die schiitische Hisbollah nicht viel eher die Unterstützung der schiitisch-islamistischen Iraner?
Al-Malli: Das ist ein Missverständnis. Ja, wir haben politische und religiöse Beziehungen zu Iran. Die Hisbollah wird aber grob missverstanden als eine Sekte, als Schiitenpartei, als iranische Filiale. Die Hisbollah ist eine libanesische und eine arabische Bewegung.
SZ: Zuerst einmal ist sie die Partei der Schiiten im Libanon.
Al-Malli: Nein. Hisbollah ist im Libanon weit mehr als eine Religionsgruppe. National repräsentiert sie ein gesamtlibanesisches Phänomen: Es war die Hisbollah, die den Südlibanon von den Israelis befreit hat. Sozial repräsentiert sie eine ganze Klasse, Libanons Unter- und niedere Mittelschicht.
Ethnisch ist sie eine arabische Partei, an der auch Menschen in anderen arabischen Staaten sich quasi panarabisch orientieren können. Das schiitische und das angeblich iranische Element stehen nicht im Vordergrund.
SZ: Unmittelbarer Anlass des Konflikts war jetzt die Entführung zweier israelischer Soldaten von israelischem Boden durch die Hisbollah. Lohnt es sich, für dieses Faustpfand das libanesische Volk mit ins Verderben zu ziehen?
Al-Malli: Was die israelischen Soldaten angeht, hat die Hisbollah getan, was sie lange angekündigt und in den letzten Monaten oft vergeblich versucht hat: Israelische Soldaten gefangen nehmen, um sie gegen inhaftierte Libanesen auszutauschen. Das wussten alle Libanesen.
SZ: Aber die Menschen haben dem wohl kaum zugestimmt?
Al-Malli: Bei den nationalen Dialog-Gesprächen zwischen allen libanesischen Parteien hat die Hisbollah zwei Ziele benannt: Die Befreiung aller besetzten libanesischen Gebiete und die Freilassung aller in Israel einsitzenden Hisbollah-Gefangenen. Dem hat das all-libanesische Dialogforum offiziell zugestimmt.
SZ: Es sitzen doch nur noch fünf bis sechs Libanesen in israelischer Haft.
Al-Malli: Und? Reichen fünf libanesische Gefangene nicht, um alles für sie zu tun? Sie freizubekommen ist unser Recht. Und wer sagt, dass wir diesen Krieg verlieren? Moralisch sind wir stärker.
Wir gewinnen schon, wenn wir der israelischen Armee widerstehen und verhindern, dass Israel seine Ziele im Libanon erreicht. Der Kampfgeist unserer Milizionäre ist stark. Auch der Wille der Bevölkerung in den bombardierten Stadtvierteln Südbeiruts ist ungebrochen. Und Hisbollah hat noch nicht gezeigt, was sie alles in den Arsenalen hat.
(SZ vom 19.7.2006)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,tt1l4/ausland/artikel/953/80873/
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PS Zitat: "Und Hisbollah hat noch nicht gezeigt, was sie alles in den Arsenalen hat."
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Der Steuerzahler zahlt mit Toten und Verletzten.
Der Steuerzahler zahlt für den Wiederaufbau.
Die Verursacher werden hoffiert und geschützt.
Kein Staatsanwalt klagt die politischen Verbrecher an.
doch eindeutig Hamas und Hisbollah.
Das hat doch nun schon fast jeder begriffen.
"Die Verursacher werden hoffiert und geschützt."
Keiner der Verantwortlichen hier hofiert und schützt
diese Terrororganisationen.