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Freitag 22 April, 2005 11:58 CET
Düsseldorf (Reuters) - Die insolvente Hamburger Immobiliengruppe Agiv Real Estate hat starkes Interesse an ihrem verbliebenen Geschäft ausgemacht.
Nach Angaben aus mit der Sache vertrauten Kreisen gibt es neben dem Bonner Immobilienkonzern IVG und der US-Bank Citigroup drei weitere ernsthafte Interessenten.
"Es gibt fünf ernsthafte Interessenten, einer davon stammt aus Deutschland", bestätigte ein Agiv-Sprecher am Freitag. Zum Teil hätten diese ihre ausführliche Unternehmensprüfung (Due Diligence) abgeschlossen. Zu einem Bericht des "Handelsblatt" vom Freitag, es handele sich um den Bonner Immobilienkonzern IVG, wollten sich weder Agiv noch IVG äußern. Eine mit der Sache vertraute Person sagte aber: "Die IVG hat am 8. April ein Angebot vorgelegt. Entschieden ist aber noch nichts."
Der IVG-Sprecher sagte mit Blick auf ein mögliches Interesse an den Agiv-Immobilien: "Wir schauen in Europa ständig größere Immobilienportfolios an, die auf den Markt kommen. Darin besteht ja unser Geschäftsmodell." Es sei nicht unüblich, dass größere Immobilienportfolios nur durch den Erwerb von Konzernstrukturen erhältlich seien, fügte er hinzu. "Wir prüfen dann, ob sich eine solche Übernahme rechnet."
Dem "Handelsblatt" zufolge will sich die IVG an der Agiv Holding und deren nicht insolventen Immobilientochter Deutsche Real Estate AG (Dreag), in der sich alle wesentlichen Immobilienvermögen befinden, mit jeweils 90 Prozent beteiligen. In einem zweiten Schritt wollten die Bonner dann die Agiv-Holding auf die Dreag verschmelzen, zitierte das Blatt aus dem Angebotsschreiben. "Die Frage bei den Interessenten ist, wollen die die Agiv oder nur billig an die Assets kommen?", sagte am Freitag die mit der Angelegenheit vertraute Person.
Mit einer Übernahme der Agiv-Gruppe würde die im Nebenwerte-Index MDax gelistete IVG, die sich auf Gewerbe- und Logistikimmobilien konzentriert, auf einen Schlag ihr Immobilienvermögen um bis zu 500 Millionen Euro auf rund 3,6 bis 3,7 Milliarden Euro aufstocken, berichtete die Zeitung.
Die Agiv hatte Mitte Dezember Insolvenz angemeldet, Ende Februar war das Verfahren eröffnet worden. Anfang Februar hatten die Aktionäre einen Kapitalschnitt und eine anschließende Kapitalerhöhung von mindestens elf Millionen Euro gebilligt. Dieses Volumen muss bis spätestens 31. Juli gezeichnet sein, damit die Sanierung nicht scheitert.
Der Kurs der im MDax notierten IVG-Aktie gab am Freitag zunächst um fast drei Prozent nach auf rund 13,55 Euro. Zuvor hatte die Privatbank Sal. Oppenheim, die selber ein Viertel der Anteile an der IVG hält, die Aktie auf "Neutral" herabgestuft von zuvor "Buy." Zur Begründung hieß es, zum einen habe das Papier nur noch ein geringes Aufwärtspotenzial, zum anderen sei die Lage wegen des möglichen Einstiegs bei der Agiv unübersichtlich. Die Agiv-Aktie profitierte dagegen von den Übernahmespekulationen und legte um 13 Prozent zu auf 34 Cent.
Mittwoch, 4. Mai 2005
Wirtschaft
Immobilienriese IVG will Hamburger Agiv
Hamburg - Der Bonner Konzern IVG will die insolvente Hamburger Immobiliengruppe Agiv übernehmen. Wie das Abendblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, hat der Konzern, der zu den größten Europas zählt, am 8. April ein Angebot für die Übernahme der Holding Agiv Real Estate AG und deren Tochter Deutschen Real Estate AG (DREAG) vorgelegt. Neben der IVG ist aber auch die amerikanische Citigroup an der Agiv interessiert. Die weltgrößte Finanzgruppe schaut allerdings nicht auf die gesamte Gruppe, sondern würde gern einen Teil der Immobilien herauslösen.
"Wir können lediglich bestätigen, daß es derzeit Gespräche mit fünf ernsthaften Interessenten für eine Übernahme gibt", sagte Agiv-Sprecher Jörg Bretschneider dem Abendblatt. "Einer dieser Interessenten kommt aus Deutschland."
Ein IVG-Sprecher sagte mit Blick auf ein mögliches Interesse an den Agiv-Immobilien: "Wir schauen in Europa ständig größere Immobilienportfolios an, die auf den Markt kommen." Es sei nicht unüblich, daß größere Immobilienportfolios nur durch den Erwerb von Konzernstrukturen erhältlich seien, fügte er hinzu. "Wir prüfen dann, ob sich eine solche Übernahme rechnet."
Mit einem Kauf der Agiv würde die IVG, die sich auf Gewerbe- und Logistikgebäude spezialisiert hat, ihr Immobilienvermögen um bis zu 500 Millionen Euro auf rund 3,6 bis 3,7 Milliarden Euro aufstocken. Zum Bestand der DREAG gehören unter anderen Büro- und Gewerbegebäude am Hamburger Hafenrand, in Berlin (OsramHöfe) und in Frankfurt/Main.
Der Plan der IVG sieht vor, jeweils 90 Prozent an der Agiv Real Estate und der DREAG zu erwerben und dann die Agiv-Holding auf die DREAG zu verschmelzen. Einigen müßten sie sich über diesen Plan mit den Großaktionären der Agiv, zu denen neben EnBW Energie Baden-Württemburg und den Familien Knapp-Voith und Behne auch die Frankfurter WCM zählt.
Die Agiv-Gruppe war Mitte vergangenen Jahres in finanzielle Bedrängnis geraten und hatte im Dezember 2004 Insolvenz anmelden müssen. Das Verfahren ist mittlerweile eröffnet. Anfang Februar billigten die Aktionäre auf einer turbulenten Hauptversammlung in Hamburg einen Kapitalschnitt und eine anschließende Kapiltalerhöhung von elf Millionen Euro. Dieses Volumen muß bis spätestens 31. Juli gezeichnet sein, damit die Sanierung nicht scheitert. bob/rtr
HAMBURG (Dow Jones-VWD)--Die insolvente AGIV Real Estate AG, Hamburg, will offenbar Schadenersatzansprüche über 200 Mio EUR gegenüber der BHF-Bank und der Deutschen Bank geltend machen. Agiv prüft einem Bericht des "Handelsblatt" (HB - Freitagausgabe) zufolge Schadensersatzansprüche von mehr als 200 Mio EUR gegen die beiden Institute. Hauptbetroffener sei mit 197 Mio EUR die zur Kölner Privatbank Sal. Oppenheim gehörende BHF-Bank. Das Handelsblatt berief sich auf Unternehmenskreise bei Agiv.
Die Forderungen resultieren dem Bericht zufolge aus der Fusion der Hamburger Immobilienfirma HBAG Real Estate AG und dem Frankfurter Mischkonzern Agiv im Jahr 2002. Damals hatte die BHF-Bank ihre Agiv-Mehrheit an das Hamburger Immobilienunternehmen abgegeben, während die spätere Verschmelzung der Firmen von der Deutschen Bank zwischenfinanziert wurde.
Wie aus einem Gutachten der Hamburger Kanzlei Happ & Ludwig hervorgehe, soll es aber bei der damaligen Fusion zu einer "unerlaubten Einlagenrückgewähr" gekommen sein: Die HBAG habe den Frankfurter Konzern nur übernehmen können, weil sie durch die Verschmelzung an die "Kriegskasse" der Agiv von mehr als 330 Mio EUR herankam. Denn die HBAG habe nicht über das notwendige Eigenkapital verfügt. Damit seien aber die Agiv-Barmittel nach der Fusion unerlaubterweise zurückgeflossen, kritisieren die Gutachter.
Zum Inhalt des Gutachtens, dass der Agiv-Vorstand und der Insolvenzverwalter in Auftrag gegeben hatten, wollte ein Agiv-Sprecher keinen Kommentar abgeben. Auch Sprecher der BHF-Bank und der Deutschen Bank lehnten hierzu eine Stellungnahme gegenüber der Zeitung ab. Die Agiv-Gruppe hatte Mitte Dezember Insolvenz angemeldet. Sie war noch vor zwei Jahren mit einem Vermögen von mehr als 2 Mrd EUR eines der größten Immobilienunternehmen Deutschlands.
(ENDE) Dow Jones Newswires/11/14.4.2005/tw/chr
14.04.2005, 14.04.
IVG Immobilien will Agiv übernehmen
Nach Informationen vom "Handelsblatt" will der Bonner Immobilienkonzern IVG (Nachrichten) die Mehrheit an der Agiv Real Estate (Nachrichten) sowie deren Tochtergesellschaft Deutsche Real Estate übernehmen. Bis spätestens Anfang Juni soll im Zuge einer Unternehmensbewertung ein abschlussfähiges Angebot unterbreitet werden, hieß es. Die Zeitung beruft sich dabei auf ein Angebotsschreiben vom 8. April.
Damit könnte es zu einem Bieterwettstreit kommen, denn auch die Citigroup habe bereits Interesse an dem Immobilienvermögen der insolventen Agiv angemeldet