Schröders Wahlsieg ist schon eingepreisst


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Neuester Beitrag: 29.01.05 23:48
Eröffnet am:29.01.05 13:32von: vega2000Anzahl Beiträge:6
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Clubmitglied, 50359 Postings, 8769 Tage vega2000Schröders Wahlsieg ist schon eingepreisst

 
  
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29.01.05 13:32

Weltwirtschaftsforum

Vorteil Schröder

Wer hätte das gedacht? Die Deutschen sind wieder wer in Davos — den Schaden hat die Opposition.
Von Nikolaus Piper

 
 

Gerhard Schröder muss ein glücklicher Mann sein. „Wir begrüßen Sie als den Kanzler der Reformen“, sagte Klaus Schwab, der Gründer des Weltwirtschaftsforums im Kongresszentrum von Davos, und all die mächtigen Manager im Auditorium schienen das ebenso zu sehen.

Eine halbe Stunde lang sprach der Bundeskanzler, frei, gelassen und überaus professionell. So etwas kommt hier gut an, und wenn man den Beifall hinter als Maßstab nimmt, dann hat Schröder etwas Entscheidendes geschafft.

Er ist der Mann der Wirtschaft, in dem Sinne jedenfalls, dass die Manager innerhalb und außerhalb Deutschlands den Kanzler als den einzigen Politiker anerkennen, der in Deutschland Reformen durchgesetzt hat und dies auch weiter wir können. Sein Wahlsieg ist hier in Davos schon eingepreist.

Wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Das fing schon am Abend vor der Rede an. Der Kanzler aß mit den versammelten Spitzen der deutschen Wirtschaft zu Abend. Hubert Burda war dabei, Nikolaus von Bomhard (Münchener Rück), Hubertus Erlen (Schering), Harry Roels (RWE), Jürgen Geißinger (INA), Jürgen Großmann (Georgsmarienhütte) und andere.

Die Chefs erzählten dem Kanzler über die Stimmung in den Unternehmen und ermutigten ihn, am nächsten Tag ordentlich Reklame für Deutschland zu machen. Genau das tat er: Er erläuterte, wie Hartz IV funktioniert, er erzählte von der Gesundheitsreform und der Riesterrente.

Neue Töne

Dabei vergaß er nicht zu unterstreichen, dass künftig ein Teil der Altersvorsorge in Deutschland kapitalgedeckt ist – ein wichtiger Hinweis vor einem Auditorium, das sehr stark in den Kategorien des Kapitalmarkts denkt. Und Schröder fiel auch noch der schöne Satz ein, die Pressemitteilungen stimmten nicht mit der Realität des Landes überein, und man müsse die Pressemitteilungen an die Realität anpassen.

Tatsächlich hat sich in Davos das Klima nicht nur in der Wahrnehmung des Kanzlers geändert, auch die Deutschen insgesamt sind wieder wer. In früheren Jahren gehörten Klagen über die Reformunfähigkeit Deutschlands zum Standardrepertoire in Davos. Jetzt hört man neue Töne.

Laura Tyson, Chefin der London Business School und eine regelmäßige Davos-Besucherin, bescheinigt den Deutschen, dass sie in Sachen Reform inzwischen weiter sind als die Franzosen.

Der frühere EU-Kommissar Peter Sutherland, der heute in London für Goldman Sachs arbeitet, lobt ausgiebig die Hartz-Reformen. „Die Stimmung hat sich gedreht“, sagt der Stahlunternehmer Jürgen Großmann. „Die Leute sind wieder neugierig auf die deutsche Wirtschaft.“

Ein Stimmungsumschwung in Davos kann durchaus realwirtschaftliche Folgen haben. Möglicherweise wurde der Wandel auch dadurch erleichtert, dass Deutschland für 2004 zum ersten Mal nach drei Jahren wieder Wirtschaftswachstum melden konnte, auch wenn dies viel mit dem Boom in der Weltwirtschaft und wenig mit Hartz IV zu tun hatte.

Und wenn sich die Stimmung bessert, ist dies gut für die Regierung und schlecht für die Opposition. Angela Merkel hat es jedenfalls schwer unter diesen Umständen. „Deutschland ist nicht so schlecht wie immer getan wird, aber es könnte viel besser sein“, sagt die Oppositionschefin immer wieder. Das ist richtig und verantwortungsvoll formuliert, aber sehr schwer in Schlagzeilen zu gießen.

Die Deutschen, seien es nun Politiker oder Manager, scheinen unterdessen noch viel Minderwertigkeitskomplexe mit sich herumzutragen aus den Zeiten, in denen sie nur bemitleidet wurden.

Ein schönes Beispiel dafür ist das Mittagessen im Hotel Schweizerhof, bei dem Wolfgang Clement, Angela Merkel und Guido Westerwelle Gelegenheit erhalten sollten, für sich und ihre Positionen zu werben. Anders als bei allen anderen Meetings in Davos war die offizielle Sprache in der Runde deutsch – eine ziemlich dumme Strategie, wenn man im Ausland Reklame für sich selbst machen will.

Stoff für Psychologen mag auch die Tatsache liefern, dass der Bundeskanzler immer wieder der Versuchung erlag, aufzuschneiden. Schröder sagte nicht nur richtigerweise, dass Westdeutschland jedes Jahr vier Prozent seiner Wirtschaftsleistung an den Osten abgeben muss.

Er fügte auch hinzu: „Kein anderes Land muss das schaffen, kein anderes Land kann das schaffen.“ Dann sagte er noch, Deutschland habe das beste Gesundheitssystem und den besten Niedriglohnsektor der Welt. Auf solche Superlative muss man erst mal kommen. Aber die Deutschen habe ja noch Zeit, um den Umgang mit dem Erfolg zu lernen.

(SZ vom 29.01.2005)

 

129861 Postings, 7606 Tage kiiwiiHier ist das Wort, das ich so lange gesucht habe:

 
  
    #2
29.01.05 13:57
und es paßt wie die Faust aufs blaue Auge:


Die "Süddeutsche" liefert es:


""Stoff für Psychologen mag auch die Tatsache liefern, dass der Bundeskanzler immer wieder der Versuchung erlag, aufzuschneiden. Schröder sagte nicht nur richtigerweise, dass Westdeutschland jedes Jahr vier Prozent seiner Wirtschaftsleistung an den Osten abgeben muss.

Er fügte auch hinzu: „Kein anderes Land muss das schaffen, kein anderes Land kann das schaffen.“ Dann sagte er noch, Deutschland habe das beste Gesundheitssystem und den besten Niedriglohnsektor der Welt. Auf solche Superlative muss man erst mal kommen. Aber die Deutschen habe ja noch Zeit, um den Umgang mit dem Erfolg zu lernen.""


"Wilhelminisch" war klar, aber es fehlte immer noch was - jetzt hab ich es gefunden.


MfG
kiiwii  

79561 Postings, 9088 Tage Kickyweltweite Steuer auf spekulative Finanztransaktion

 
  
    #3
29.01.05 16:08
Schröder will Devisengeschäfte abschöpfen, Eichel bei Waffenexport

Über die Finanzierung der Armutsbekämpfung ist eine internationale Debatte entbrannt. Auch der Kanzler ist für eine Spekulationssteuer auf Devisengeschäfte, sein Finanzminister fordert in der FR Steuern auf Waffenexport und Kerosin.
Chirac hatte von einer Steuer auf Finanztransaktionen gesprochen, mit deren Einnahmen mehr Aidsbekämpfung finanziert werden könnte. Schröder sagte nun, eine solche weltweite Steuer auf spekulative Finanztransaktionen könnte ein Weg sein, um einen Schuldenerlass für die armen Länder Afrikas zu finanzieren.Jacques Chirac und Gerhard Schröder tippen beim Wirtschaftsforum der Reichen in Davos sogar das Reizthema Tobin-Steuer an.
Frankfurter Rundschau

da kann er sich mal wieder ganz vorne profilieren unser geliebter Kanzler,500 Millionen für Tsunamiopfer und jetzt das für Afrika!  

79561 Postings, 9088 Tage KickySchröder:Internationale Finanz-Fazilitäten (IIF)?

 
  
    #4
29.01.05 16:38
wf Berlin - Bundeskanzler Gerhard Schröder stößt mit seinem Vorschlag zur Einführung einer Spekulationssteuer auf Finanztransaktionen nicht nur auf Widerstand bei seinem Finanzminister Hans Eichel. Auch die Opposition und die Wirtschaft äußern deutliche Kritik an der Idee. Schröder hatte beim Weltwirtschaftsforum in Davos die Einführung einer Steuer auf Devisenmarkttransaktionen als möglichen Weg bezeichnet, um einen Schuldenerlass der armen Länder Afrikas zu finanzieren. Zugleich bezweifelte Schröder aber, dass dieser von Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac in die Diskussion gebrachte Vorschlag international konsensfähig sei. Stattdessen regte er an, den britischen Vorschlag weiter zu verfolgen, demzufolge weitere Mittel für die Entwicklungshilfe aus der Ausgabe von Anleihen, den so genannten Internationalen Finanz-Fazilitäten (IIF), generiert werden sollen.  

1720 Postings, 7352 Tage Hartz5Die EU wird immer mehr in die Rolle gedrängt,

 
  
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29.01.05 17:17
die Patenschaft für den afrikanischen Kontinent zu übernehmen. Ob dies allerdings nur mit finanziellen Geschenken funktionieren wird, darf bezweifelt werden. Die Zeiten, in denen eine funktionierende Weltordnung in Studentenzimmern erdacht und erträumt wurde, sind mit der Übernahme von politischer Verantwortung wohl endgültig geplatzt. Rauhe Wirklichkeit statt Phantasien, die in den Schankräumen alternativer Lokalitäten ihre geistigen Höhenpunkte fanden, steht zunehmend auf der Tagesordnung.

Die EU sollte froh sein, daß die USA ihnen den Rücken im Nahen und Mittleren Osten freihält, ansonsten gäbe es schon zwei politische Fronten. Das Rumgedruckse vor der Verantwortung sollte aber im Sinne aller Beteiligten (und vor allem im Sinne der dort lebenden Menschen) bald ein Ende finden.  

6 Postings, 7168 Tage BAADERRAFABS.Dieser SPD war doch die WIEDERVEREINIGUNG ein

 
  
    #6
29.01.05 23:48
greul.

jetzt wuchern sie mit diesem pfund, unglaublich was für heuchler.


so etwas wie diesen lügner, kann man doch nicht wählen!


was diese SOZIALSTAATSSCHLÄCHTER als "reformen" bezeichnen, sind doch nur kappungen von geldern.


bei ordentlichen reformen gibt es für beide seiten ein gewinn.



an die adresse, der linksextremen bei den "grünen" und der spd, toll wenn das großkapital soviel beifall klatscht.
wie war das noch, wenn deine feinde die loben.....
ihr seid schon eine glaubhafte truppe ihr postkommunisten;)



servus
 

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