Platzspitz gerettet?
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Eröffnet am: | 23.01.05 08:44 | von: dr.dax | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Heimatschutz ergreift zusammen mit Gartengesellschaft Rekurs gegen Landesmuseumserweiterung
Der Zürcher Heimatschutz und die Gesellschaft für Gartenkultur reichen ihren Rekurs gegen den vorgesehenen Erweiterungsbau des Landesmuseums gemeinsam ein. Ausserdem droht eine Stimmrechtsbeschwerde gegen die Abtretung des benötigten Landes durch die Stadt Zürich.
Alfred Borter
Der kantonale Heimatschutz und die Schweizerische Gesellschaft für Gartenkultur führen ihren Kampf gegen den vorgesehenen Neubau beim Landesmuseum gemeinsam. Wie von Heimatschutzpräsident Bruno A. Kläusli zu erfahren war, haben die beiden Vereine beschlossen, ihren Rekurs gegen den Gestaltungsplan sowie gegen die Entlassung des betreffenden Teils der Platzspitzanlage aus dem Inventar der schützenswerten Gärten und Anlagen gemeinsam einzureichen.
Geteilte Verfahrenskosten
Mit von der Partie ist überdies das Komitee Standpunkt Landesmuseum, ein Verein, der aus namhaften Einzelpersonen besteht und sich den Kampf gegen den ungeliebten Neubau auf die Fahne geschrieben hat; er wird vom ehemali-gen städtischen Stadtarchäologen Ulrich Ruoff präsidiert. So lassen sich die Kosten auf drei verteilen, freute sich Kläusli. Zum Rekurs legitimiert sind aber nur die beiden schweizweit tätigen Vereine.
Für die Einreichung der Rekursschrift beim Regierungsrat hat man noch zwei Wochen Zeit. Wie der Heimatschutzpräsident erwähnte, geht es jetzt nicht darum, bloss Verbesserungen herbeizuführen, man will das ganze Vorhaben zu Fall bringen. Der Platzspitz soll nicht angetastet werden. Auch der Heimatschutz ist jetzt dieser Ansicht, während man sich früher gegen das Sihlufer hin noch einen Zusatzbau, allenfalls sogar ein Hochhaus, hätte vorstellen können. Aber in diese Richtung zielende Vorschläge waren ja im Architekturwettbewerb nur auf den hinteren Rängen gelandet, weshalb man darüber nicht mehr diskutieren müsse.
Dagegen schlägt der Heimatschutz vor, den Erweiterungsbau auf dem jenseits der Sihl gelegenen Carparkplatz zu erstellen. Damit man trockenen Fusses vom einen zum andern Museumsteil gelangen könne, meint der Heimatschutz, liesse sich eine unter- oder oberirdische Verbindung erstellen. Der Einwand, diese Alternative sei wegen des geplanten Strassentunnels nicht zu realisieren, lässt Kläusli nicht gelten: Die Pläne zeigten klar, dass das möglich sei. Der Heimatschutz trägt sich mit dem Gedanken, seine Idee mit einer Architekturskizze noch zu untermauern.
Landverkauf soll vors Volk
Die Gegner haben überdies noch einen weiteren Pfeil im Köcher. Möglich sei auch, dass eine Einzelperson Stimmrechtsbeschwerde erhebe, sagte Kläusli, weil das Land, das die Stadt Zürich dem Bund abtreten muss, deutlich mehr wert sei als 10 Millionen Franken, weshalb der Handel dem Stimmvolk vorgelegt werden müsse. Beim Amt für Städtebau ist man anderer Meinung: Zwar wird bestätigt, dass der Bund das benötigte Areal lieber kaufen als im Baurecht übernehmen will, doch eine Volksabstimmung sei nicht nötig.
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