Jetzt auf DSF: Sie reissen den BVB in Stücke!
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 14.10.04 11:39 | ||||
Eröffnet am: | 10.10.04 12:55 | von: Parocorp | Anzahl Beiträge: | 15 |
Neuester Beitrag: | 14.10.04 11:39 | von: spalter | Leser gesamt: | 1.155 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 1 | |
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www.eklein.de
Soso.
Wer die treuen Fans mit einem Börsengang und dubiosen Leasing-Geschäften um den hart verdienten Euro bringt, braucht sich über Gegenwind nicht zu wundern.
Hass, Neid und Schadenfreude?
Bei mir eher Mitleid (mit den Fans) und Beruhigung, dass andere solider arbeiten.
Die reissen auch nicht ständig ihr Maul soweit auf wie Meier, Niebaum, Assauer, Beckenbauer, Rummenigge, Wilmoser etc.
Da besteht ein direkter Zusammenhang.
Es gibt nur eine Borussia!
Absoluter Neuling
Ceterum censeo: praecidendum est praecoxicomi
http://www.finanznachrichten.de/...chten-aktien/borussia-dortmund.asp
FH
118,2 Millionen Rekord-SchuldenWill sich Niebaum verdrücken?Von BERND WEBER und KAI TRAEMANN |
nächsten Zweitligasaison
Greetz
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Die Lage ist dramatisch. Doch es tut sich etwas, nachdem die BVB-Vereinsbosse am Freitag einen Rekordschuldenstand von 118,9 Millionen Euro zugeben mussten. Der Chef soll abdanken.
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Vor einer ungewissen Zukunft beim BVB: Die Geschäftsführer Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier (li.).Die Tage von Dr. Gerd Niebaum (55) als einer der beiden Geschäftsführer der "Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien" (KGaA) sind offenbar gezählt. Spätestens nach Ende seiner Amtsperiode (2006) soll der Wirtschaftsjurist abdanken. Eine entsprechende Absichtserklärung hat Niebaum, wie es scheint, bereits unterschrieben. Er hatte wohl keine andere Wahl.
Dass sich der ewige Präsident (seit 1986) überhaupt noch zwei Jahre als Vorsitzender der Geschäftsführung hält, wird nach dem wirtschaftlichen Sturzflug des Vereins immer mehr in Zweifel gezogen. Inzwischen melden sich sogar einflussreiche politische Kreise zu Wort, die Niebaum dringend zur Demission auffordern. So erklärte ein nicht namentlich erwähnter Minister der NRW-Landesregierung gegenüber dem Magazin "Focus", dass der BVB nur gerettet werden könne, wenn Niebaum gehe: "Da hilft jetzt nur noch ein harter und kompetenter Sanierer." Eben diese Fähigkeit, ein Sanierer zu sein, sprechen ihm Experten ab.
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Kommentar von Thomas Hennecke
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Am Freitagmorgen, unmittelbar vor der Bilanzpressekonferenz, auf der für den Konzern Rekordschulden von 118,9 Millionen Euro eingestanden wurden, soll der Boss der Borussia das Papier, das seinen Abschied für 2006 regelt, signiert haben, so wie auch Michael Meier (54). Der Manager bestätigte die Existenz des Papiers. Gestern, Sonntag, dementierte er nicht ausdrücklich, dass das Schriftstück sowohl von Niebaum wie auch von ihm gelesen und akzeptiert worden sei: "Dazu gebe ich keinen weiteren Kommentar ab."
Aufgesetzt hatte das zweiseitige Schreiben (liegt dem kicker vor) Florian Homm (44). Nur dank massiver Aktienkäufe des auf Mallorca residierenden Hedge-Fond-Managers hatte sich die Kapitalerhöhung von Borussia Dortmund erfolgreich realisieren lassen. Nach Abzug der Kosten werden 22 bis 23 Millionen Euro in die Kasse des Bundesligisten fließen. Ohne dieses Geld wäre es allem Anschein nach schon kurzfristig zu einer "weiteren Eskalation der Finanzsituation" gekommen, wie ein Vereinsinsider sorgenvoll einräumte. Mit anderen Worten: Allein die Intervention Homms, der rund 80 Prozent der neuen Aktien gekauft und jetzt ein Gesamtpaket von etwa 35 Prozent halten soll (zehn Millionen Stück), verhinderte womöglich, dass in Dortmund die Lichter ausgehen.
Aus dieser Position der Stärke diktierte Homm der Geschäftsführung seine Bedingungen. Dazu gehört neben Niebaums Rücktritt die Einsetzung eines dritten Geschäftsführers für die Bereiche Finanzen und Controlling - was einer nahezu vollständigen Entmachtung speziell Niebaums gleichkäme. Für alle Geldangelegenheiten wäre er nicht mehr zuständig. Auf Nachfrage hatte Meier bereits am Freitag die Erweiterung der Geschäftsführung nicht ausgeschlossen: "Wir sind ja nicht beratungsresistent."
Was Homm offenbar nicht wusste, bevor er sich mit dem Kauf von zunächst 2,2 Millionen Aktien in die autokratische Dortmunder Gesellschaft eingliederte, in der sich Niebaum praktisch selbst kontrolliert: Den dritten Geschäftsführer kann nur der so genannte Präsidialausschuss bestellen. In diesem Vierer-Gremium sitzen mit Dr. Henning Kreke (Vorstandsvorsitzender der Douglas Holding, Hagen) und Dr. Michele Puller (Vorstandsvorsitzender der Miro Radici AG, Bergkamen) zwei glühende Anhänger Niebaums. Mit Hans- Joachim Watzke (Geschäftsführender Gesellschafter der Watex Schutzbekleidungs GmbH, Marsberg) und Dr. Winfried Materna (Geschäftsführender Gesellschafter Materna GmbH, Dortmund) stehen ihnen zwei unabhängige, kritische Köpfe gegenüber. Materna, der schon zu Jahresbeginn einen "Paradigmen-Wechsel" angemahnt hatte, soll sich erst am Wochenende mit der Geschäftsführung angelegt haben . . .
Zur Kenntnis nehmen und akzeptieren mussten Niebaum und Meier darüber hinaus, dass die von Homm repräsentierte "fmlimited" nach der Kapitalerhöhung mit drei Mitgliedern im Beirat und zwei Personen im Aufsichtsrat vertreten sein wird. Abgesehen von Materna bestand dieses Gremium bisher nur aus strammen Anhängern Niebaums, der den Verein in den vergangenen Jahren mit seiner verschwenderischen Geschäftspolitik nah an den Abgrund führte. Obwohl der Börsengang mehr als 130 Millionen Euro an neuem Kapital brachte, schnellten die Verbindlichkeiten in irrsinnige Größenordnungen: Von 73,5 Millionen im Jahr 2003 auf gigantische 118,9 Millionen zum 30. Juni 2004. Das bedeutet eine Schulden-Explosion von 61,6 Prozent. Sagenhafte 67,7 Millionen Euro betrug das Saison- Minus. "Kein anderer Verein", betont Analyst Peter-Thilo Hasler von der HypoVereinsbank (München), "hat auch nur annähernd solche Verluste gemacht."
Thomas Hennecke
wie niebaum und meier schon lange abgeschossen worden. ich verstehe die
aktionäre und den aufsichtsrat nicht, dass sie die beiden solange rummuddeln
lassen, bis es zu spät ist.
Ist Niebaum am Ende?
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Abzudanken stand für Dr. Gerd Niebaum nie zur Debatte. Trotz zunehmender Kritik. Jetzt überführt ein Dokument den Präsidenten von Borussia Dortmund, die Unwahrheit gesagt zu haben.
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Im Blickpunkt: BVB-Manager Michael Meier, Präsident Dr. Gerd Niebaum und Manuel Neukirchner, Leiter Investor Relations (v.r.).Der Wirtschaftskrimi um Borussia Dortmund treibt auf seinen vorläufigen Höhepunkt zu. Obwohl Dr. Gerd Niebaum (55) vehement abstritt, kurz vor der Kapitalerhöhung in der vorigen Woche ein von Mehrheitsaktionär Florian Homm (44) verfasstes Papier unterschrieben zu haben, liegt jetzt der Beweis des Gegenteils vor. Niebaum und Manager Michael Meier (54), der die Existenz dieses Schreibens auf Nachfrage nicht dementiert hatte, haben den Mehr-Punkte-Plan Homms sehr wohl gelesen und akzeptiert. Mit ihrer persönlichen Signatur. Dass es sich dabei um die tatsächlichen Unterschriften der beiden BVB-Bosse handelt, wurde dem kicker am Mittwoch von mehreren Seiten bestätigt. Auch der handschriftliche Vermerk stammt aus der Feder Niebaums.
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Wie der kicker bereits am Montag berichtete, akzeptiert die Geschäftsführung der Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) in diesem Schriftstück, dass "schnellstmöglich ein externer dritter Geschäftsführer für die Bereiche Finanzen und Controlling" gesucht und eingestellt wird. Niebaum soll seine Tätigkeit in der Geschäftsführung der GmbH "spätestens im Rahmen der Neuwahl des Präsidiums des BVB im Jahre 2006 zur Verfügung stellen". Verpflichten mussten sich Niebaum und Meier außerdem, die Kostenseite so zu planen, "dass (...) deutlich positive Ergebnisse möglich sind. Dies bedeutet, dass die diskutierten Kostenplanungen ohne Erlöse UEFA und Transfers Bestandteil der offiziellen Planung werden müssen." Dass Homms Fondsfirma "fm limited" schnellstmöglich drei Positionen im Beirat erhält und "zwei Entsendungsrechte" in den Aufsichtsrat, ist der letzte so genannte "Vorschlag", dem Niebaum und Meier am Freitag voriger Woche zustimmten - offenbar aus der Not heraus, dass ohne Homms Spritze (angeblich 20 Millionen Euro) die Kapitalerhöhung geplatzt wäre und, wie Insider vermuten, sogar Zahlungsunfähigkeit gedroht hätte. In seinem Schreiben räumt der Neckermann-Enkel sogar ein, dass "eventuell das Schicksal" von Borussia Dortmund "an einer weiteren bedeutenden Beteiligung durch die von uns beratenen Fonds" hänge.
Besonders brisant ist das Versprechen Niebaums, sich für "drei Positionen im Beirat der geschäftsführenden GmbH" zu verwenden, die zu 100 Prozent dem Altverein gehört. Das käme einem Satzungsverstoß gleich, weil der Altverein Borussia Dortmund streng von der KGaA getrennt werden soll.
Noch am Montag und Dienstag hatte Niebaum auf die Berichterstattung im kicker mit einer groß angelegten Interview-Offensive reagiert. Gegenüber der "Westfälischen Rundschau" sah der seit 18 Jahren amtierende Klubchef "Zerstörer am Werk wie in den schlimmsten Zeiten der 70er Jahre". Redakteuren der "WAZ" diktierte er in den Block, dass das Dokument, aus dem der kicker zitierte, "ein übler Scherz" oder "eine glatte Fälschung" sei. Auch habe er dieses Schriftstück nie gegengezeichnet, "das kann ich Ihnen versichern".
Heute wissen wir: Diese Behauptung war das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurde. Niebaum hat die Öffentlichkeit belogen. Ist er jetzt am Ende? Macht er den Weg frei für neue Kräfte? Stundenlang tagte gestern der Krisenstab. Das einzige Statement kam von Meier. Um 19.30 Uhr erklärte er: "Ich werde mich zu dieser Sache nicht äußern." Der auf Mallorca residierende Homm hielt sich ebenfalls bedeckt. Zu Existenz und Inhalt des Schriftstücks wollte er "keinen Kommentar" abgeben.
Thomas Hennecke ( Kicker )