Mein Boykott der EuramS
Hier mal die Kennzahlen und dazu der kurze EuramS-Artikel!
Kurs = 7,3 €
KUV05 etwa 0,08
KGV05 etwa 9
Eigenkapital etwa 9,7 € pro Aktie
Fremdkapital außerhalb Kreditoren etwa 2,1 € pro Aktie
Dividenrendite von 3%
Die spinnen doch total! Wegen zu niedriger Margen die Aktie zum Verkauf zu empfehlen! Erstens notiert die Aktie ja nicht ohne Grund mit KUV von 0,08 und zweitens versucht man ja das mit der Übernahme von Softcat zu ändern, denn die haben eine Nettomarge von knapp 5% was die Marge von PC-Ware verdoppeln würde, und damit das KGV unter 10 drücken!
Vorbörslich reagiert aber der Markt unverständlicherweise auf die Verkaufsempfehlung, und notiert 3% im Minus zum Schlußkurs von Freitag! Ich glaubs nicht! Wenn PC-Ware nicht mindestens haltenswert ist wegen dem geringen Risiko nach unten, wer denn dann? Derzeit ist die Cashposition (5,8 € pro Aktie) ja auch noch mehr als genug Absicherung! Man bekommt ja das gesamte Geschäft fast geschenkt, und Bilanzrisiken sind nun wirklich nicht zu erkennen! Im Gegenteil, bisher hatte mich die Bilanz immer überzeugt, nur die GUV war wegen der geringen Margen noch ein Problem! Und jetzt wo man das Problem angeht, soll es auch wieder nicht richtig sein?
Sorry EuramS, aber nur weil Euer SL gegriffen hat, geh ich diesem Bashversuch nicht auf den Leim! Bei 7 kaufe ich nach! Und gegen diese Zeitschrift mache ich Stimmung, denn es ist wie gesagt nicht das erste Mal, das mir ähnliche Praktiken negativ auffallen!
Grüße
Grüße
@Ausländer, na ja, Softing habe ich mir nach dem Kurssturz mal angeschaut, und die würde ich jetzt nicht mal unbedingt kaufen, obwohl sie nach solchen starken Verlusten immer verführerisch sind! Also kann die EuramS-Empfehlung dort nicht schlecht gewesen sein! Sind aber auch völlig andere Daten als bei PC-Ware!
Im Übrigen stört mich ja nicht eine Verkaufsempfehlung, sondern hier bei PC-Ware stört mich die Begründung! Es kann doch nicht sein, das man nur aufgrund des Quartals-EPS von 6 Cents eine Aktie zum Kauf empfiehlt, und keinerlei andere Kennzahlen erwähnt! Das ist ja wie im Jahre 2000 nur unter veränderten Vorzeichen! Einfach nicht professionell! Da könnte ich ja schon lange einen eigenen Börsenbrief eröffnen, wenn ich dermaßen oberflächlich vorgehe!
Nur woher weisst du dass sich die Margen verbessern werden ?
Besonders bei Firmen, die noch nie nachgewiesen haben, dass sie fähig sind bessere Margen zu erzielen.
Solche Spekulationen versuche ich bei Turnaround-Kandidaten zu machen, die schon bewiesen haben, dass sie auch bessere Margen machen können. Zukünftige Kandidaten für so eine Spekulation: Deutsch Telekom, Allianz, Daimler Chrysler, Alstom, Ericsson.
Bei PC-Ware kommen die umfangreichen Übernahmen (Digitrade in Tschechien, Senas und Softcat) hinzu, die die Risiken noch erhöhen. Welcher Anteil am Umsatz und Gewinn ist denn akquisitionsbedingt ?
Es wäre schade, wenn das Papier so einen Verlauf nimmt wie 3U Telecom.
Welche Aktien halte ich für aussichtsreicher ?
Nun aus der Branche: Dell, Microsoft, SAP
Bei den Midcaps: Stada, SI International (sint) oder AMX Corporation (amxc)
Will Euch auch nicht in Eure Investments rein reden, aber ich bin durchaus der meinung das PC-Ware im letzten Jahr (03/04) ein Tief hatte! Die Jahre zuvor zeigen ja, das man durchaus auch eine Marge von 1% erreichen kann, wobei ich langfristig hoffe das PC-ware ähnliche Margen wie Bechtle erreichen wird! Ob Softcat und andere Übernahmen ein Erfolg sind, ist einfach eine Frage des Vertrauens! Jetzt mit Vergleichen wie 3U Telecom zu kommen, halte ich für nicht sinnvoll, da in dieser Branche ein ganz anderer Preisdruck herrscht, und 3U ihre Ziele nur durch Übernahmen erreichen konnte! PC-Ware könnte auch so gut weiter existieren, und die Aktie wäre nach unten durch Cash und Eigenkapital abgesichert! Das man jetzt nach einigen Quartalen ohne externes Wachstum mit der komfortablen Cashposition profitable Übernahmen tätigen will, sehe ich als Zeichen das man sich das gut überlegt hat, und die Daten von Softcat überzeugen mich ohnehin absolut!
Hier die 2 Graphiken zum Thema ob PC-Ware bewiesen hat, höhere Margen erzielen zu können! Ich gebe allerdings zu, das man genauer analysieren muss, wieso die Marge im letzten Geschäftsjahr so stark gefallen war! Können nicht nur die höheren Steueraufwendungen gewesen sein!
kat
der reihe nach -
nicht die bilanz, sondern das unternehmen pcware sieht nach "hängen und würgen" aus. ein großer unterschied, auch für die aktie. die bilanz ist im grunde nur ein werk eher von juristen als von ökonomen. die bilanz ist erstmal aus dem bedürfnis gewachsen die bonität halbwegs zu vermitteln und die steuern eintreiben zu können.
mit unternehmensbewertung hat die bilanz ursprünglich nichts zu tun. intern im unternehmen wird nach anderen grundsätzen gerechnet, als sie der bilanz zugrundeliegen. im research gibt es verschiedenste methoden um bilanzzahlen in "sinnvolle" zahlen zu transformieren,...
soviel erstmal zur bilanz... und was da drin steht ist im grunde monatealtes zahlenwerk und kann gerade bei midcaps schnell von gestern sein.
bestes beispiel pgam. kann alles schnell schall und rauch sein. und in der "informationskette" ;-) stehen die kleinanleger ganz hinten.
die geschichte damals mit nokia+ALV optionsscheinen war eher ein kleiner zeitvertreib, der markt war tot. trotzdem würde ich mich als risikofreudigen anleger betrachten.
im moment habe ich kaum zeit für einzelwerte, mache zZ eher (europa)strategie!
und genau hier könnte man zB was zum deutschen IT markt sagen. schau mal wieviel in UK gelaufen ist und was demnächst hier auf deutschland zurollen wird.
...
ich würde nicht sagen, dass ich nach strengen kriterien vorgehe. ich weise lediglich auf ariva hin- und wieder auf negativpunkte hin. wie bei pcware - gerade der blick auf die margen kann überaus langfristig angelegt sein. oft zeigt sich hier ob das geschäftsmodell überhaupt tragfähig ist. gerade in "toten sektoren" wird über viele jahre kein geld verdient, sozusagen eine strukturelle schwäche, die ich bei einigen vermeintlichen "turnaround"kandidaten sehe.
hier geht es oft nicht um "schwarze zahlen", sondern um tatsächliche gewinne, d.h. gewinne größer als kapitalkosten! was nützt mir eine langfristige 1-2% marge, wenn die kapitalkosten nie verdient werden können.
...
werde in zukunft verstärkt auf "katalysatoren" bei den unternehmen schauen, also wirklich ne story, die mal über monate tragen kann als ergänzung zur technischen analyse. viel mehr bleibt einem kleinanleger kaum. :-)
und gerade in letzter zeit habe ich gemerkt, wie wenig interessant tecdax+ hightech allgemein sind, auch bei den instis,... druckmaschinen, maschinenbau, autozulieferer, chemie, ... lohnt sich immer mal die langweiligen branchen anzuschauen...
WIE WILL MAN DAMIT JEMALS GELD VERDIENEN? ;-)
ne im ernst, kann gut sein, dass es das unternehmen in 5-6jahren nicht mehr gibt! enorm wichtig wäre hier mal ein vergleich zu US&UK-peercompanies.
gerade backoffice und der ganze IT kram ist im fadenkreuz, läuft alles gerade an. indien lässt grüßen.
pcware extremes risiko... schlimmer als ich dachte! da müsste pcware schon ne schöne indien-story aufbauen bzw zum übernahmekandidaten werden... andernfalls drohen extreme probleme.
Grüße,
JG
www.chart-me.de
Übrigens, weil Du gerade PGAM ansprichst! Das ist doch das beste Beispiel überhaupt! Eine völlig andere Aktie als PC-Ware! Dort hat kein Mensch gekauft, weil die Bilanz wenig Risiken hat (ganz im gegenteil, die Bilanz sieht eher schlecht aus), sondern man hat wegen der steigenden Margen gekauft! Die Aktie ist jetzt gefallen, weil die Margen noch nicht den erwarteten Korridor erreicht haben! Im Unterschied zu PC-Ware hatte der Kurs aber im Vorfeld diese höheren Margen schon eingepreist, während PC-Ware bewertet ist als würde man weiterhin Margen von 0,4-0,5% haben, und als wäre Cash und Eigenkapital nicht mehr vorhanden!
Bleibe weiter der Meinung das die Aktie ein Kauf ist! Auch wenn ich verstehen könnte, wenn man der Branche keine besondere Phantasie zubilligt! Das wäre das einzige Argument das ich derzeit verstehen könnte, denn Systemhäuser haben es einfach in diesem Konjunkturumfeld schwer organisch zu wachsen! Dennoch ist bei 7,3 € doch sehr viel Negatives eingepreist! Für einen potenziellen Aufkäufer ist doch der jetzige Marktwert ein gefundenes Fressen! 43 Mio € - Junge Junge, ich möchte nicht wissen wieviel Cash einige GRoßunternehmen der Branche auf der hohen Kante haben! Mal abgesehen davon das PC-Ware selbst noch 35 Mio Cash hat, und damit der gesamte Rest des Unternehmens 8 Mio € kostet!
Bei PC-ware handelt es sich ja nicht um Großunternehmen, wie Oracle oder andere US-Unternehmen, die gerade große Bereiche nach Indien auslagern! PC-ware vertreibt Software und Hardware an deutsche und europäische Mittelständler und vor allem an Behörden! Wieso soll dieses Geschäft in den nächsten Jahren in den Fernen Osten ausgelagert werden? Oder hab ich Dich falsch verstanden?
Im Übrigen widersprichst Du Dir ein wenig! Einerseits braucht PC-Ware angeblich eine Indien-Story oder aber sie geht Pleite, wenn sie nicht übernommen wird! Ja wieso soll denn PC-ware jemand übernehmen, wenn kein Sinn in dem Geschäftsmodell steckt!
Dazu kommt das Bechtle zeigt das man durchaus Margen steigern kann, und auch durch anorganisches Wachstum Erfolge in dieser Hinsicht erzielen kann!
Ich gebe allerdings gerne zu, das kleinere Firmen der Branche den Konsolidierungsprozess nicht überleben werden! Das hat sich ja in den letzten 12-18 Monaten schon gezeigt, wo es allein unter den Top20 der Branche zu 2 Insolvenzen und 3 Übernahmen bzw. Umstrukturierungen kam! Das wird sich sicherlich fortsetzen! Allerdings ist PC-Ware auf Platz 3 der Branche und wächst auch im Ausland! Ich hoffe daher auch das die Softcat-Übernahme gelingt!
grob:
"selbstentwickelte softwarelösungen" --> ab nach indien
"softwaremanagement"
+ "support" --> ab nach indien soweit möglich
und gerade kleine unternehmen können das nicht so gut wie große.
die IT-abteilungen werden zZ ausgemistet, teilweise sogar rechnungswesen, HR etc - man glaubt es kaum, aber sowas geht in die slowakei oder indien.
die großen indischen ITplayer schielen auf den dt. markt... erste niederlassungen etabliert.
und eine übernahme kann schließlich auch durch einen extrem niedrigen preis durchgesetzt werden, um den laden anschließen dichtzumachen. aber eher unwahrscheinlich, da lässt man pcware lieber pleite gehen.
@Q.ente
dell hatte durch innovation einen "first mover advantage" und lebt nun von größe, marke, etc... im grunde ist das business nicht sonderlich spannend, aber dell hat den durchbruch geschafft. leider keine hohen fixkosten, das wäre natürlich aus wettbewerbssicht extrem vorteilhaft für dell.
Grüße,
JG
www.chart-me.de
Die letzten Übernahmen in Tschechien, und die angedachte Übernahme in England zeigen das ja klar auf! Wie gesagt, ich kenne die Ausgliedrungen von Bekannten, die bei großen Unternehmen wie Oracle oder SAP arbeiten, aber mir will nicht in den Kopf, wie Du daraus auf größere Auswirkungen für PC-Ware kommst! PC-Ware selbst hat gerade die Prognosen bestätig, und neue 5-Jahresziele ausgegeben, die sich nicht gerade nach Insolvenz anhören!
Im Übrigen wundert mich das Du kein Wort zur Bewertung der Aktie verlierst! Letztlich kommts doch darauf an! Und bei 30% unter Eigenkapital, 20% über Cash, Div-Rendite von über 4% und Gewinnen seit Firmengründung kann doch von Pleite gar keine Rede sein! Darlehensverbindlichkeiten bestehen nur in geringem Ausmaß! Das Forderungsmanagemnt funktioniert einwandfrei! Profitable Übernahmen sind angekündigt!
Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wieso dieses Unternehmen nur mit 43 Mio € bewertet wird!
ändern.Absolut kein Kauf.
zu $short-ja!!!Wenn es denn eine Zinserhöhung in USA geben sollte und diese
verarbeitet ist,spricht nix mehr gegen 1,25+.
rapido
Sorry,katjuscha,gehört eigentlich nicht zum Thread,aber zu PC-Ware habe
ich keine große Ahnung.Sehs bei dem Kurs aber eher als Chance als als Risiko.
Watn deutsch.Gute Nacht.
rapido
dell hatte ein innovatives geschäftsmodell. ist natürlich schwer so etwas vorauszusehen, am neuen markt wollte ja jeder "first mover" oder "market leader" sein ;-)
@katjuscha
pcware verdient u.a. geld im service für klassische backoffice bereiche. wenn diese bereiche nicht mehr in deutschland angesiedelt sind, so macht pcware nicht mehr 100euro umsatz und 99euro kosten, sondern vielleicht 85euro umsatz und 90euro kosten... :-?
und beim thema übernahmen. der verkäufer verkauft grundsätzlich nicht unter fair value, warum auch? also müssen irgendwelche gewinne nach dem motto 1+1=3 gemacht werden. gerade mit auslandstöchtern ist das nicht so leicht, zumal 80% dieser storys schiefgehen...
was ist so toll daran sich für 100euro jedes jahr 2euro gewinn "profitabel" zuzukaufen? wenn die 100euro ausgeben müssen jedes jahr 20euro zurückfließen ;)
und zur bewertung kann ich kaum was sagen. kenne weder die cashflows, noch den "kapitalzins" und auch keine multiples der peergroup etc.
im übrigen bin ich mit dir einer meinung bzgl EuramS!
@timchen
im zweifel drückt der kleinanleger die daumen, das ist oft der königsweg wenn der kurs bröckelt ;-D
Grüße,
JG
www.chart-me.de
Zur PC-Ware-Marge sollte man wissen, dass die Unternehmensleitung bewusst nicht an allem spart, um einen möglichst hohen Gewinn auszuweisen. Man gönnt sich stattdessen reichlich Personal, was sich langfristig als richtig erweisen könnte.
Gut N8, Quietsch.
Quelle: AT Kearney
Gibt zZ interessante Studie von McK, Forrester, BCG...
Grüße,
JG
www.chart-me.de
Milliardenauftrag von KarstadtQuelle
Von Alexandra Knape
Vor wenigen Tagen erhielt der französische IT-Dienstleister Atos Origin den Zuschlag für die Rechenzentren von KarstadtQuelle. Der Berater sichert sich damit einen milliardenschweren Outsourcing-Auftrag. Während die Integration des neuen Bereichs nun beginnt, denkt das Unternehmen schon über weitere Akquisitionen nach.
Quelle: http://www.manager-magazin.de/ebusiness/artikel/0,2828,317497,00.html
Viele Grüsse Quietsch
http://de.biz.yahoo.com/040902/341/46u6q.html
Die Werkbank der IT-Industrie steht in Indien
Von Oliver Müller, Handelsblatt
Siemens tut es. Die Deutsche Bank tut es. SAP, die Lufthansa und Daimler-Chrysler tun es auch: Sie verlagern Arbeit nach Indien. Unter den 230 internationalen Konzernen, die in den vergangenen drei Jahren alleine in Bangalore neue Töchter eröffnet haben, finden sich viele deutsche.
http://www.handelsblatt.de/pshb/fn/relhbi/sfn/...722333/SH/0/depot/0/
Habe gestern selbst mit Backoffice in Indien zusammengearbeitet...
In Irland oder Deutschland bekommst Du regional vielleicht 500 Leute auf dem IT-Arbeitsmarkt, in Indien 50.000! Die Ressource "Mensch" ist dort in schierer Anzahl vorhanden, also bleiben die Löhne erstmal unten, zumal der Output an Menschen mit hoher Bildung dort massiv zunimmt.
Die Welle kommt und wird einiges wegspülen ;-)
Grüße,
JG
www.chart-me.de