Schröder sagt Italien - Urlaub ab! Was meint Ihr dazu?
Berlosconi hat offensichtlich lauter Faschingsprinzen in seinem Kabinett, immer für´ne Büttenrede gut. Und er ist ihr Karnevallspräsident.
Weiter so Gerhard.
BioBauer
Pressestimmen:
„Rums, das sitzt. Der Kanzler fährt nicht. Auf den groben Klotz des Staatssekretärs setzt Schröder einen groben Keil – einen zu groben vielleicht.“
(Abendzeitung vom 10. Juli 2003)
„Sein Bauch und die Bild-Zeitung sind manchmal Gerhard Schröders wirkmächtigste außenpolitische Berater. Dies ist jetzt wieder einmal an des Kanzlers unseliger Entscheidung zu erkennen, seinen Italien-Urlaub abzusagen. Als der italienische Stammtisch-Politiker Stefani öffentlich Dummheiten über deutsche Touristen abließ, glaubte Schröder in einer Weise darauf reagieren zu müssen, dass aus dem Blödsinn fast eine Staatsaffäre geworden ist. (...) Leider hat die Geschichte noch einen sehr ernsten Hintergrund. Stefani, die Boulevardpresse und nun auch Schröder heizen jenes dumpfe Gefühl an, ein Land könne ein anderes „beleidigen“. Dies ist das Denken des 19. Jahrhunderts, als man wegen der nationalen Ehre Kriege geführt hat. Frei nach Schröders Motto L’Allemagne c’est moi ist der Kanzler jetzt stellvertretend für alle Deutschen beleidigt und bleibt in Hannover. Dies ist traurig und wird im Ausland so manches Vorurteil über uns bestätigen.“
(„Süddeutsche Zeitung“ vom 10. Juli 2003)
„Nichts gegen Hannover, die unterschätzte Urlaubsstadt. Bestimmt ist es bezaubernd, den „Kultursommer 2003“ mitsamt „Italienischer Nacht“ an der Leine zu feiern. Sicher ist es herrlich, ein Barockfeuerwerk in den Herrenhäuser Gärten zu erleben. Nichts gegen Hannover - nur: Eigentlich wollte Gerhard Schröder dort gar nicht Ferien machen. Er strebte wie jedes Jahr nach bella Italia. Das hätte er sich gönnen sollen. Und sich nicht von Polit-Rowdys in Rom den Sommer vermiesen lassen. Die harte Auseinandersetzung mit Berlusconi und Co. ist bitter notwendig. Aber sie soll die Regierung treffen, nicht die Gastwirte an Riviera und Adria. Ein Boykott ist der falsche Weg, so wie US-Boykotte französischer Produkte während des Irak-Kriegs verkehrt waren.“
(„Frankfurter Rundschau“ vom 10. Juli 2003)
„Wenn Spitzenpolitiker sich gegenseitig mit nationalen Stereotypen beschmeißen, ist das eine Verrohung der Sitten. Andererseits sollte man auf höchster Ebene auf Vorurteile nicht deutsch-humorlos reagieren. Häufen sich Urlaubsboykotte, bleiben bald nur die Ferien in der Heimat. Hannover ist wunderschön, Rimini aber auch. Eskaliert der Konflikt, müssen wir die freie Wahl des Urlaubsortes als Grundrecht in die neue EU-Verfassung hineinschreiben.“
(„Augsburger Allgemeine“ vom 10. Juli 2003)
„Basta! Bundeskanzler Gerhard Schröder hat ein Machtwort gesprochen und seinen Urlaub in Italien abgesagt. Zuerst beleidigte Ministerpräsident Silvio Berlusconi die Deutschen mit seinem unsäglichen Nazi-Vergleich, dann legte sein Staatssekretär noch einmal nach: Rülpsende Rowdies seien die Tedesci, blond und blöd. Vor diesem Hintergrund mag Schröders Entscheidung zunächst richtig erscheinen. Bei näherem Betrachten ist sei eine eher volkstümelnd motivierte Rache-Aktion, die zum einen die völlig Falschen trifft. Nämlich die vielen, vielen Italiener, die in der Touristenbranche arbeiten und die Deutschen als ihre guten Freunde betrachten. Zum anderen passt Gerhard Schröders beleidigte Haltung nicht in ein sich gerade formendes geeintes Europa. Mamma, mia! Wenn schon zwei irre geleitete Rechtspopulisten die traditionelle Freundschaft zwischen Italien und Deutschland sprengen können, wie soll dann die Zusammenarbeit bei wesentlich wichtigeren Themen in Zukunft aussehen? Na dann, buona notte, Europa!“
(„tz“ vom 10. Juli 2003)
„Gerhard Schröder fährt nicht nach Italien in Urlaub! Er bleibt im Reihenhaus in Hannover. Gut so, Herr Kanzler! Erst eine saublöde Bemerkung eines italienischen Politikers musste dafür sorgen, dass der Kanzler den Heimaturlaub auf Balkonien entdeckt hat. Viele Bürger werden in diesem Jahr ebenfalls zu Hause bleiben. Ihnen fehlt das nötige Geld. Vielleicht sollte der Kanzler in seinen freien Tagen in Hannover mal einkaufen gehen und auf die Preisschilder achten. Und abends in der Eckkneipe ein kühles Bier trinken. Oder nachmittags im Café den Rentnern lauschen, die ihren Kaffee trinken. Dann wird er hören, was die Menschen so bedrückt: Immer mehr Abgaben, immer weniger Geld. Und er wird hören, wie groß die Angst vor der Arbeitslosigkeit ist. Im Urlaub in Hannover kann der Kanzler so volksnah sein wie schon lange nicht mehr. Und dann gut erholt und mit neuen Erkenntnissen in Berlin endlich eine bessere `volksnahe´ Politik umsetzen.“
(„Berliner Kurier“ vom 10. Juli 2003)
„Rums, das sitzt. Der Kanzler fährt nicht. Auf den groben Klotz des Staatssekretärs setzt Schröder einen groben Keil – einen zu groben vielleicht. Als prominenter Politiker kann sich Schröder aussuchen, von wessen Beleidigungen er sich treffen lässt. Nicht jeder ist satisfaktionsfähig, und der Lega-Rüpel ist es sicher nicht. (...) Schröders Statement, das ist die Reiseabsage eines Regierungschef, hat einen unguten Unterton. `Die Italiener´ haben `uns´, die Deutschen, beleidigt. Und deshalb geschieht es der Mamma in der Maremma ganz recht, wenn wir unsere Euros nicht in ihre Trattoria tragen! Soll sie doch das nächste mal anders wählen! Das ist ungefähr so weltgewandt wie die Amerikaner, die nach dem Irak-Krieg französischen Wein in die Flüsse kippen. Eine Prise Nonchalance hätte der Sache gut getan.“
(„Abendzeitung“ vom 10. Juli 2003)
„(...) Der auch mit deutscher Hilfe, womöglich sogar in kalter Berechnung inszenierte Streit mit dem italienischen Ministerpräsidenten zeigt wieder, was man spätestens seit Schröders hart geführtem Konflikt mit Bush weiß: Dieser Kanzler sieht sich auf einem ´deutschen Weg´. Ohne Rücksicht auf Verluste - aber doch wohl nicht ohne Gewinn. Es stimmt nicht, dass Schröder sich mit seiner Politik in Europa isoliert habe. Er hat vorhandene Konfliktlinien vertieft. Das ist eine riskante Politik für ein Land, dem immer noch mit Gefühlen begegnet wird (...). Aber Schröder kümmert das wenig, wohl auch deshalb, weil er sich unter dem Strich, sobald der gezogen wird, als Gewinner sieht. Tatsächlich steht er in der Auseinandersetzung mit Berlusconi alles andere als allein da. Europa und die Welt werden sich an den Stilwandel der deutschen Außenpolitik gewöhnen - oder auch nicht.“
(„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 10. Juli 2003)
„Wer kann den Kanzler nicht verstehen? Da beleidigt irgendein italienischer Politiker pauschal alle Deutschen. Die Tourismus- Industrie zwischen Bozen und Palermo dürfte sich bedanken. Selten hat jemand etwas so Saudummes gesagt. Und dennoch hat die Medaille zwei Seiten. Ist die Befriedigung unserer kochenden deutschen Volksseele wirklich einen solchen Akt auf oberster Ebene wert? Fehlt da nicht ein gutes Stück Souveränität? Schon bald wird man wieder mit Italien und all den anderen Partnern in der EU über wesentlich wichtigere Fragen als die Blökereien provinzieller Politiker im Sommerloch zu entscheiden haben. Verletzungen und öffentlichkeitswirksame Gesten der obersten Spitzen wirken dann nach. Doch Gerhard Schröder ist halt ein Meister in der Witterung der Volksseele. Ob Kriegsangst in Sachen Irak, allgemeines Unbehagen über Amerika oder das Beleidigtsein über die Äußerungen eines italienischen Schwachkopfs - Gerhard ist immer an der Spitze, was es in der Außenpolitik auch koste.“
(„B.Z.“ vom 10. Juli 2003)
„So schnell kann man zum Gefangenen eines eigenen Ultimatums werden. Stefano Stefani hat sich nicht entschuldigt für seine dümmliche Entgleisung. Folglich kann der deutsche Kanzler unmöglich seinen Urlaub in Italien verbringen. Und da er die vielen Einladungen in schönste deutsche Urlaubsgebiete nicht annehmen mag, bleibt ihm nur noch die Höchststrafe: Urlaub in Hannover. Ein Vorbild sollte sein Beispiel aber nicht sein. Es besteht durchaus Gefahr, dass sich die Populisten auf beiden Seiten gegenseitig noch weiter hochschaukeln. Deshalb muss nun die Stunde der Besonnenheit schlagen, um das deutsch-italienische Verhältnis vor wirklichem Schaden zu bewahren.“
(„Münchner Merkur“ vom 10. Juli 2003)
wäre schön, wenn noch zehntausende deutscher urlauber vor dem brenner richtung kroatien, slowenien oder ungarn usw. abbiegen.
PS: würdet ihr noch ein zweites mal in einen supermarkt einkaufen gehen, wo euch erst die fleischereifachverkäuferin als tumben wichser beschimpft und euch abschließend die kassiererin mit erhobenen rechten arm verabschiedet? ICH NICHT!
"Ich an seiner Stelle hätte einfach umgebucht und wäre z.B. in die Karibik oder nach Brasilien gereist - und das ganz ohne Kommentar."
zeugt von einer gewissen naivität...ein kanzler kann leider nicht, wie du und ich, "einfach umbuchen". da werden vorher scharen von sicherheits-fuzzys in bewegung gesetzt um das futter vorzukosten, den pool zu checken und die bleibe zu durchsuchen, damit. fazit: wochenlange vorbereitung.....
leider ist die welt oft komplizierter als klein fritzchen sich das vorstellt.
mfg
gf
Urlaub in deutschland muß für ein so genannten kanzler schon als strafe gesehen werden
wenn ich manche kommentare von teppich,immobilienhai lese.
oder so einfallslose kommentare von biobauer gerade lese.
LEUTE BLEIBEN SIE AUF DEM BODEN ES GIBT VIEL ARBEIT PACKEN WIRS AN!
SONST KÖNNTE ES ZU SPÄT SEIN UND DEUTSCHLAND GEHT ERBARMLOS UNTER.
ÜBRIGENS ES IST BALD SO WEIT!
Jahrelang machte Helmut Kohl mit Gattin Hannelore Sommerurlaub in St. Gilgen am Wolfgangsee. Und nun stelle man sich vor: Einer der damaligen sozialistischen österreichischen Kanzler hätte die Deutschen öffentlich als "Piefkes" beschimpft. Kohl hätte mit den breiten Schultern gezuckt, bestenfalls "niedriger hängen" gebrummelt und wäre gelassen auf den See hinausgerudert. Wahrscheinlich hätte er verärgerten Landsleuten noch empfohlen, ihren Zorn nicht an den österreichischen Bürgern auszulassen, sondern deren Gastfreundschaft zu genießen.
Was aber geschieht, nachdem ein drittklassiger italienischer Stammtischpolitiker die Deutschen als "besoffene Blonde" tituliert hat? Das wird zur Staatsaffäre. Gerhard Schröder sagt seinen Urlaub in "Bella Italia" ab. Der Populist fragt nicht die Ratio, er fragt den Bauch. Denn 65 Prozent der Deutschen finden die Absage laut Umfrage gut. Wie wohltuend reagierte da der frühere EU-Parlamentspräsident Klaus Hänsch, Parteikollege Schröders: "Ich setze doch nicht irgendwelche Leute, die da was sagen, mit dem italienischen Volk gleich." Ein beleidigter Schröder aber bläst sein sonst so schützenswertes Privatleben zur Frage nationaler Ehre auf. Handelt er damit so viel anders als ein Berlusconi, der sein Land nach dem Motto "L'état, c'est moi" regiert?
SONST KÖNNTE ES ZU SPÄT SEIN UND DEUTSCHLAND GEHT ERBARMLOS UNTER.
ÜBRIGENS ES IST BALD SO WEIT!" hat mir den morgen versüßt. hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht was passieren würde, wenn deine aussage zutrifft? dann geht nämlich nicht nur D erbarmungslos unter, sondern der ganze kontinent. für häme ist wirklich kein platz, dafür ist das thema zu ernst!