Mobilcom ist einen Schritt vor dem Ziel

20.11.02 17:54  

Mobilcom ist einen Schritt vor dem Ziel  

 
Das, worauf Tausende Aktionäre lange gewartet haben, soll nach Informationen von www.4investors.de spätestens morgen unter Dach und Fach sein: Die Zustimmung der France Telecom zum Treuhändervertrag.

Man sei „einen Schritt vor dem Ziel“, heißt es aus Verhandlungskreisen. Abgesprochen werden müssten nur noch kleinere Details sowie eine endgültige Formulierung der Verträge, heißt es. Dann müsste Mobilcom innerhalb von 24 Stunden auch offiziell gerettet sein. In wieweit auch die Verhandlungen mit E-Plus zur Übernahme des UMTS-Netzes vor dem Abschluss stehen, darüber darf weiter spekuliert werden.

Dabei verdichten sich immer mehr die Anzeichen, dass die France Telecom die Mobilcom-Schulden nicht nur von den Banken übernimmt, sondern diese auch erlässt. Darüber hinaus dürften ein Gesellschafterdarlehn sowie Lieferantenkredite übernommen und erlassen werden. Insgesamt sollte die Transaktion Mobilcom um rund 7 Mrd. Euro entschulden. Ob France Telecom im Gegenzug weitere Mobilcom-Aktien aus einer Kapitalerhöhung, der dann eine außerordentliche Hauptversammlung noch zustimmen müsste, erhalten könnte, oder andere kompensierende Gegenleistungen erhalten soll, war nicht zu erfahren. Verhandlungsnahe Kreise halten diese Variante auf Basis der Aussagen, die von Seiten der France Telecom getätigt wurden, für unwahrscheinlich.

Mit der Zustimmung der France Telecom zum Treuhändervertrag, der Gerhard Schmids Aktienpaket in die Hände des Mobilcom-Aufsichtsrats Helmut Thoma legt sowie Joachim Dreyer und Gerhard Picot als Schmid-Vertraute in den Aufsichtsrat hievt, wäre der Weg endgültig frei für einen Neustart von Mobilcom. Das Unternehmen hätte dann genügend Luft, die Milliarden-Abschreibungen auf die UMTS-Lizenz vorzunehmen, ohne das Eigenkapital in Besorgnis erregenden Maße anzugreifen. Auch würde dann ein liquiditätssichernder Kredit eines Bankenkonsortiums um die staatseigene KFW in Höhe von 110 Mio. Euro fließen. Bei Mobilcom wären dann auf einen Schlag die Insolvenzgefahren sowohl durch Überschuldung als auch durch Illiquidität verschwunden.

Analysten sehen für den Fall der Rettung deutliches Kurspotenzial für das Unternehmen, was 4investors bereits am 18.10. dargelegt hat. Sollten Mobilcom die UMTS-Schulden erlassen werden und die UMTS-Lizenz bis auf 1 Mrd. Euro abgeschrieben werden, verfügt Mobilcom über ein Eigenkapital je Aktie, dass mehrfach über dem jetzigen Aktienkurs von rund 6 Euro liegt. Das Kerngeschäft wird von Analysten der SES Research auf 19 Euro je Aktie getaxt.

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