Die Privaten bitten zur Kasse


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Neuester Beitrag: 26.10.02 23:58
Eröffnet am:26.10.02 15:11von: DoppelIDAnzahl Beiträge:5
Neuester Beitrag:26.10.02 23:58von: SchnorrerLeser gesamt:1.842
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167 Postings, 8045 Tage DoppelIDDie Privaten bitten zur Kasse

 
  
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26.10.02 15:11

DÜSSELDORF. Kassenpatienten sind Kummer gewohnt. Doch auch für Privatpatienten werden die Zeiten härter. Schon im nächsten Jahr stehen den Versicherten kräftige Beitragserhöhungen ins Haus. Nach einer Umfrage unserer Zeitung müssen sie sich auf fünf bis 100 Prozent (!) höhere Kosten einstellen. Im einzelnen: Die Deutsche Krankenversicherung (DKV), der deutsche Marktführer, wird die Beiträge der Vollversicherten im Durchschnitt um fünf Prozent erhöhen. Wie bei vielen anderer Unternehmen müssen die DKV-Tarife noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Der Branchen-Zweite, die Debeka , kündigte für die Mitglieder, die keine Beamten und damit nicht beihilfefähig sind, eine Steigerung von durchschnittlich 7,5 Prozent an.

Die Vereinte - Nummer Drei im deutschen Markt - wollte lediglich sagen, dass die Beiträge im Schnitt über alle Tarife um fünf Prozent steigen werden. Da hierin auch die Zusatzpolicen (etwa fürs Zweibettzimmer oder für Zahnersatz) enthalten sind, die sich nach Branchenmeinung längst nicht so stark verteuern, können sich die Vollversicherten der Vereinten auf mehr als fünf Prozent einstellen. Gleiches gilt für die Signal , die im Schnitt auf alle Tarife sieben Prozent draufschlagen will. Als Ursa che für die Beitragserhöhungen nennen die Privaten vor allem die steigenden Arzneikosten.

Den Vogel schießt die Berlin-Kölnische-Krankenversicherung ab, die zum Gothaer-Konzern gehört. Sie will im Schnitt ihre Beiträge um "knapp unter 15 Prozent" erhöhen. Ein Tarif soll sogar um 30 Prozent steigen. Für Neueinsteiger wird der günstigste Tarif von 50 Euro auf rund 100 Euro pro Monat verdoppelt.

In Zukunft müssen die Versicherten noch tiefer in die Tasche greifen. Die Pläne der Bundesregierung, die Versicherungspflichtgrenze von derzeit 3375 auf 5100 Euro anzuheben, könnte die Privatpatienten teuer zu stehen kommen. "Damit schneidet uns die Regierung langfristig das Geschäft mit Angestellten ab", sagt der Sprecher des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV). Den Versicherern gingen so jährlich 100 000 Neukunden verloren. Das hat erhebliche Auswirkungen - für Kunden und Mitarbeiter.

Die Privatpatienten müssen mittelfristig mit weiter steigenden Beiträgen rechnen. Mittelfristig heißt für die Debeka fünf bis zehn, für die DKV zehn bis zwölf Jahre. Zwar gilt die private Krankenversicherung - anders als die gesetzliche - eigentlich als "Demographie fest", weil hier die Versicherten in jungen Jahren für ihre Kosten im Alter vorsorgen. Das stimmt aber nicht ganz, denn ohne Nachschub an jungen Mitgliedern steigt in der Versicherten-Gruppe das Krankheitsrisiko und damit der Beitrag. Zudem sinken mit der Zahl junger Mitglieder die Überschüsse, die die Unternehmen zum großen Teil an die Kunden zur Stabilisierung der Beiträge weitergeben, wie der Sprecher der DKV erläutert.

Außerdem müssen, wenn die rot-grünen Pläne wahr werden, die Fixkosten auf weniger Mitglieder umgelegt werden. Die Debeka schätzt, dass allein dies zu Beitragserhöhungen zwischen drei und sieben Prozent führen wird. Es sei denn, die Unternehmen senken die Fixkosten und bauen Personal ab. "Wir werden die Zahl der Beschäftigten anpassen", kündigt die DKV an. Sie fürchtet, dass "ein paar tausend" der 50 000 Stellen bei den Privaten wegfallen.

Offenbar müssen die Unternehmen aber nicht fürchten, dass die privaten Vollversicherungen ganz abgeschafft und alle Arbeitnehmer in die Gesetzliche zwangsverpflichtet werden. Dies hatte der Vorstandschef der Barmer gefordert, der den Privaten nur noch das Geschäft mit Zusatzpolicen lassen will. Das Gesundheitsministerium wies den Vorstoß zurück: "Wir wollen zwar mehr Zahler in der Gesetzlichen halten. Aber keiner will die Privatversicherung abschaffen."

ANTJE HÖNING

http://www.rheinische-post.rp-online.de/...t_und_verbraucher/77.shtml

 

6537 Postings, 8244 Tage SchnorrerKrank sein war historisch gesehen immer Luxus

 
  
    #2
26.10.02 20:33
der Pöbel ist im Durchschnittsalter von 30 abgekratzt.

Back to the roots ...  

16763 Postings, 8384 Tage ThomastradamusDie Machenschaften der Gesetzlichen:

 
  
    #3
26.10.02 21:01
Mir ist ein Fall bekannt, in dem offensichtlich mit Absicht das Eingangsdatum der Kündigung eines BKK-Mitglieds dieser Krankenkasse in den nächsten Monat "verlegt" wurde, um den Ablauf der Mitgliedschaft lt. Kündigungsbestätigung bis zum 31.12.02 hinauszuzögern. Damit sollte wohl ein potenzieller Wechsel zur PKV verhindert werden, da dann der Eintritt zum 01.01.03 erfolgen müsste und die höhere Verdienstgrenze zum Tragen kommt. Dumm nur, dass die Kündigung per Fax erfolgte.

Eine Anfrage, wie dies sein könne, wurde mit dem wahrscheinlichen Nicht-Erreichen des Faxes begründet. Wie komisch - es ist also nie angekommen und deshalb hat man eine Bestätigung herausgeschickt!

Frei nach dem Motto "Man kann's ja mal versuchen".

Gruß,
T.  

403 Postings, 8027 Tage Antichristschnorrer

 
  
    #4
26.10.02 22:17
Wenn ich nicht wüsste, dass Du hier der Ober-Zyniker bist, dann hätte ich glatt den Verdacht, dass Du Dich nicht zum Pöbel zählst.  ;-)  

6537 Postings, 8244 Tage Schnorrer@Antichrist: der Tag wird kommen, da wachst Du

 
  
    #5
26.10.02 23:58
auf, und Dein Bett fehlt.

Dann werde ich auf die Frage zurückkommen, ob ich ein Zyniker bin.

Ich mag keine Zyniker: das ist selbstüberhebliches Pack.

Ich halte es eher mit der Prognosesicherheit.  

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