Die Party ist vorbei oder Reflexionen zum Neuen Markt
Die Party ist vorbei. Die Zeiten vom schnellen Geld am Neuen Markt gehören der Vergangenheit an. Die Luft ist draussen. Selbst durch neue Höchstmarken von Dow Jones und DASDAQ lässt sich der NM nicht mehr stimulieren. Übernahmen und gute Nachrichten verpuffen wirkungslos; schlechte Nachrichten setzen den arg gebeutelten Titeln noch weiter zu. Was ist los?
1. Der Glanz des Neuen ist verflogen
Der normalität hält Einzug im Neuen Markt. Die Musik wird wieder mit den DAX gemacht. Der Neue Markt wird bald ein Dasein wie der MDAX fristen. (Ein Guru spricht vom Verein der Fusskranken; dieses Schicksal kann auch dem NM blühen.)
2. Die Realität hat den Neuem Markt eingeholt
Früher lebte der Markt von Wachstum und Fantasie.
Heute will man keine Fantasie, sondern Fakten!
Heute will man keine Worte, sondern Taten!
Heute will man nicht ein Wunschdenken bezüglich Wachstum, sondern man will einen ausgewiesenen Gewinn sehen!
3. Wachstum durch Übernahmen
Die meisten Firmen am NM haben ihr Wachstum durch Zukäufe erreicht. Das innere Wachstum aber, ohne Berücksichtigung der Akquisitionen, war doch eher bescheiden. Es ist sehr einfach eine Firma zu kaufen, nicht aber diese zu integrieren. Mit dem vielen Geld, das die NM-Firmen als Startkapital erhalten und/oder sich durch Kapitalerhöhungen beschafft haben, konnten sie einfach (zu einfach) Käufe tätigen. Dies führte oft dazu, dass das schnell und ohne Konzept erfolgt ist. Die Integration wurde als "Peanuts" abgetan, die Probleme völlig unterschätzt. Die Realität hat nun diese Firmen eingeholt.
4. Der Kapitalmarkt wird zu stark belastet.
Das Emmissionstempo und -volumen ist viel zu hoch und kann nicht mehr richtig absorbiert werden. Dies geht zu Lasten der bereits quotierten Titel.
5. Die Institutionellen haben wieder das Sagen
Es sind nicht mehr die Analysten und selbsternannten Gurus, die den Kurs am NM machen. Es genügt nicht mehr, dass Guru P (Pr oder Pl oder auch F) sagt, die Aktie xy ist das Doppelte, das Dreifache wert, und der Kurs der Aktie explodiert. Auch am NM haben jetzt die Institutionellen das Heft fest in der Hand. Da können wir Kleinen noch lange auf Schnäppchenjagd gehen. Wenn eine Firma bei den Institutionellen (Fondsverwalter, Portfoliomanager, Pensionskassenverwalter) keine Gnade findet, läuft gar nichts! Im Gegenteil - wenn wir kleinen den Kurs nur ein Bisschen nach oben geschoben haben, wird das von den Grossen sofort für Verkäufe genutzt und der Kurs ist nachher tiefer, als er vorher war.
6. Die Seriosität am NM hat gelitten
Es gibt schwarze Schafe am NM. Wenn die Kursgewinne ausbleiben, greift man zu anderen Mitteln. Diese sind oft im Graubereich zur Illegalität. Ich habe gehört, dass sich Juristen mit Fällen befassen, wo die Grenze zur Legalität überschritten wurde. Wenn sich diese Fälle häufen, wird das den NM noch mehr schaden.
Ich für meinen Teil habe schon Konsequenzen gezogen. Noch vor einer Woche entfielen 60% meines Depotwertes auf NM-Titel. Heute sind es nur noch 30%. Ich will diesen Anteil noch weiter reduzieren auf 10%, maximal 15%. Der einzige Titel am gesamten NM, dem ich ein qualifiziertes Wachstum zutraue, ist EM.TV. Doch auch EM.TV ist eine Aktie wie jede andere auch. Für EM.TV gelten keine anderen Gesetze. Wir müssen auch diese heilige Kuh schlachten! Auch bei EM.TV ist eine Korrektur bis zum 200-Tages Durchschnitt möglich.
Soviel zu meinen Gedanken.
Grüsse, CHF
Gut, jetzt zur NASDAQ
An der NASDAQ sind über 6000 Werte notiert, im Composit werden 100 Werte zusammnegefaßt, der "blue-chip-Anteil" berägt also rund 1,6%
der NM hat 150 Werte, der blue-chip-Index 50 Werte, Anteil 30 %.
Du siehst das ist nicht recht stimmig. Absolute Perlen kannst du daher nur wenige ausmachen, wobei du zusätzlich bedenken mußt, das hier sehr viele sehr junge Unternehmen notiert sind, deren Potential oft noch nicht einmal abschätzbar ist (Steag, Aixtron, Tepla, ...), während die NASDAQ und ihre Wert schon viel läger besteht.
Außerdem ist die Aktienkultur angefangen von den Teilnehmer am großen Spiel bis zu den Handelsmöglichkeiten (Leerverkäufe !) nicht mit der am NM vergleichbar.
Das gleiche gilt für den belasteten Kapitalmarkt, da gebe ich dir recht. Auc hier mußr die Anlegerstruktur erst mit dem Mart mitwachsen. Das bedeute aber auch daß das Potential entsprechend groß ist.
Gruß RONIN
Zehn Gründe, die ganz deutlich für ein Investment in der Beko-Aktie sprechen:
1) Aufgrund der Abflachung der Personalentwicklungskosten ist zu erwarten, daß im 2. Halbjahr das EBIT überproportional steigen wird.
2) Das 3. Quartal ist naturgemäß das stärkste in der IT Branche und insbesondere für BEKO.
3) Zusätzliches Wachstum soll über sorgfältig geplante strategische Akquisitionen erfolgen. Derzeit laufen intensive Gespräche mit einem internationalen Softwarehouse mit dem Ziel der Etablierung einer Consulting-Partnerschaft in Österreich und Deutschland.
4) Die Aktie weist derzeit ein KGV von 16 auf und ist damit im Vergleich zur Peer-Group (KGV 25) klar unterbewertet. Noch eklatanter ist der Unterschied beim Vergleich KGV/Wachstumsrate (PEG-Ratio) mit 0,2 gegenüber 0,7.
5) Im F&E wird das zum BEKO Konzern gehörende Institut für Humaninformatik gemeinsam mit Nokia und der Donauuniversität Krems eine Studie als Basis für eine Softwareanpassungsaktion der österreichischen Banken durchführen.
6) Aktuell werden Gespräche geführt, um noch heuer die Calsi-Partnerunternehmen (Großbildtechnik-Computer Aided Large Scale Imagery) in die BEKO Gruppe einzugliedern und dadurch zu einem der 3 Marktführer in Deutschland im Bereich der Megaposter- und Eventaußenwerbung zu werden. Der Umsatz dieses neuen Bereiches soll ATS 100-120 Mio. erreichen.
7) Die Investor-Relations-Aktivitäten werden verstärkt, um das Vertrauenspotential mit den Kunden aufzubauen.
8) Trotz erhöhter Personaltangente ist das EGT aufgrund des starken Finanzergebnisses um 68 % gestiegen.
9) Volle Kriegskasse für die Expansion in den großen deutschen Markt.
10) Hoher Personalstand ermöglicht volle Durchführung der Expansionsstrategie.
Danach stehen viele NM-Werte auf meiner Watch-List. Und auch die, die Du zur Zeit noch hältst! Ich glaube, daß im NM in der nächsten Zeit (5 Jahre) noch 20% pro Jahr zu machen sind, und wenn man die richtigen Werte rauspickt, auch noch mehr. Im Durchschnitt 20% sind top, wenn das der Index schafft und Du nicht, dann liegt der Fehler nicht im NM! ( nicht persönlich nehmen, nur darüber nachdenken!).
Wenn Du willst, schreibe Dir doch heute mal die Werte SER, Teles, Edel, Infomatec und Augusta mit ihren aktuellen Bewertungen auf. Ich denke, im Feb./März2000 hat der Durchschnitt dieser Werte mehr als die 20% gemacht.
Wenn nicht, schimpfe ich mit Dir auf den NM!
MfG, TinyTino
Die fetten Jahre (Monate) sind vorbei, wo man eigenlich fast alles kaufen konnte und innert kurzer Zeit satte Gewinne einstreichen konnte. Mit Qualität wir man weiterhin Geld verdienen, doch die Auswahl ist schwieriger geworden (bei Teles z.B. muss man sich ernsthaft fragen, ob das ein Quatitätstitel ist oder nicht). Für mich ist eigentlich jeder Titel gut, der in den nächsten 3-5 Jahren 25% oder mehr p.a. zulegt.
Eine weitere interessante Frage ist, was in einem Bear Market passiert, wenn es zusätzlich einen Crash gibt? Das KGV für SER und SCM ist unterdessen lächerlich tief, wie viel tiefer kann es mit solchen Werten überhaupt noch gehen?
Folgende Lektionen habe ich am NM gelernt:
- Nicht in der Euphorie kaufen, sondern im Katzenjammer
- In einer Euphorie auf keinen Fall dazukaufen, sondern gestaffelt verkaufen oder einen Stop-Loss setzen und diesen, wenn die Euphorie weiter geht, immer wieder nachziehen. So wird dann gezwungenermassen Gewinn realisiert, wenn sich das Blatt wendet.
- Never catch a falling Knife: wenn ein Titel korrigiert, erst dazukaufen, resp. einsteigen, wenn sich chartmässig ein solider Boden fertig ausgebildet hat.
Es gibt soviel, das ich noch sagen will. Ich werde meine Gedanken bei weiteren Posting noch äussern. Soviel für den Moment.
Grüsse aus der Schweiz,
euer Schweizer Franken (CHF)
Im Moment sitze ich noch auf folgenden Postionen (Reihenfolge jeweils nach Gewicht im Depot).
Mit Verlust
- SER -33% Performance
- SCM -32%
- mb Software -35%
- Teles -51%
Mit Gewinn
- MobilCom +23%
- EM.TV +121%
Dabei will ich mb und Teles bei Gelegenheit ganz liquidieren, weil es sich hier um keine Qualitätstitel (mehr) handelt. SER und Mobilcom werde ich auf ca. die Hälfte reduzieren. SCM halten. EM.TV werde ich bei 40 Euro aufstocken.
Grüsse aus der Schweiz
CHF
Und schließlich: TELES und mb in einen Topf zu werfen ist fundamental falsch. Gut, beide haben in ihrer Kursentwicklung enttäuscht, bei mb gibts dafür aber Gründe. TELES beleibt ein Qualitätswert, auch wenn der Kurs momnetna traurig stimmt.
Gruß RONIN
Habe ich dich recht verstanden, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis solcher Schrott wie
- Teles
- mb Software
- etc.
wieder kräftige Kursanstiege verzeichnen werden? Dann bin ich aber gespannt, zu welchen Höhen diese Aktien wieder finden werden.
Ich erwarte eine Antwort
Gruss, CHF
Das was Du beschreibst ist azyklisches Dealen ... Durchweg sinnvoll, d.h. als ich vor drei Jahren Geld in Japan und Fernost investiert habe, bin ich ausgelacht worden ... Z.Z. lache ich ... (Südamerika ist im Moment mein Ziel; Osteuropa ist schon fast zu spät) ....
Wenn Du aber jetzt von einer Schmerzgrenze sprichst, solltest du nur mit max. 15% von deinem Baren einsteigen, sonst steht auf deiner Abrechnung wohl max. 0,0.- Euro ... Viel Spaß beim Verbilligen !!! Hoffentlich hast Du genug Kohle ... Nochwas: Großinvestoren gehen zur Zeit nur zum Aktienhopping, das hast Abends rein; Morgens raus ...
-Fundamentalisten sind ausgestorben oder pleite, weil man sich auf Fundamentaldaten sowieso nicht verlassen kann.
-Phantasie ist tot.
-Durch OS auf fallende Kurse zu setzen scheint die einzige Alternative zu sein. Der Schwanz wedelt mit dem Hund, wie es short-seller (Gott hab ihn selig) einmal audgedrückt hat.
In Bezug auf meine Person irrst Du dich aber. Ich war im August 1999 noch sehr grün hinter den Ohren.