ADO Properties S.A.
So einfach ist das leider alles nicht laugthing Bisschen sehr naiv oder deine Annahme?"
Weder - noch...
Adler hat bereits erklärt, dass man sich auf ein Testat in 2022 konzentriert. Siehe PM.
Ansonsten siehe mein voriger Beitrag.
Bin aus dem Staunen nicht herausgekommen."
Was genau hat Dich denn erstaunt und lässt Dich so skeptisch sein?
Ein paar Punkte hattest Du ja genannt, die ich aber im Bericht nicht nachvollziehen konnte.
Und auf die Nachfrage dazu bist Du leider nicht eingegangen. Wäre aber wünschenswert für die Klärung des Sachverhalts.
wenn Wirtschaftsprüfer einer Zustimmung zur Bilanz verweigern, egal."
Natürlich nicht egal. Aber wenn es praktisch nicht machbar ist, weil der WP nicht mitmacht, muss man dies leider hinnehmen. Man kann ja die Geschehnisse der Vergangenheit nicht ungeschehen machen.
"Vielleicht klappts ja 2022."
Korrekt. Das ist auch das erklärte Ziel. Und wenn für 2022 ein Testat erteilt wird, dann wird damit der dann aktuelle Stand bestätigt. Und das ist, was zählt.
Die wirtschaftlichen Konsequenzen der unrühmlichen Vergangenheit sind dann in dem neuen JA mit erfasst und bewertet.
Und die straf- oder zivilrechtlichen Aspekte werden ohnehin nicht im JA 2021, sondern anderweitig geklärt. Und sich gegebenfalls dann in späteren JA niederschlagen.
Diese Argumentation finde ich etwas schwach.
Konkrete Antworten und Argumente wären m.E. hilfreicher und überzeugender. Meine hab ich ausführlich gebracht. Jetzt bist Du dran mit konkreten Aussagen.
Die Antwort ergibt sich, wenn man sich klarmacht, was ein Testat ist und was es aussagt. Bzw. nicht aussagt. Siehe z.B. hier:
https://www.billomat.com/lexikon/t/testat/
"Eine Erteilung des Versagungsvermerks muss erfolgen, wenn bei der Prüfung mehrere wesentliche Mängel bei der Rechnungslegung aufgedeckt wurden. Eine Aussage über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erfolgt durch das Testat jedoch nicht."
Die Versagung des Testats bedeutet nicht, dass Adler wirtschaftlich schlecht da steht.
"Man kann das doch nicht einfach Ad acta legen und abhaken."
Macht doch Adler auch nicht. Die Vorgänge werden weiterhin abgearbeitet, soweit das noch nicht erfolgt ist. Und inzwischen ist da schon viel passiert, wie man in den Meldungen lesen kann. Das ist viel wichtiger, als die Formalie mit dem Testat.
"Kann aber jeder selbst entscheiden wo er noch investiert oder auch nicht."
Natürlich. Mir geht es auch nicht darum, hier irgendwelche Empfehlungen zu geben, sondern um die Analyse der fundamentalen Lage des Unternehmens. Was man daraus dann macht, muss jeder selbst entscheiden.
"Ich hab aus vielen Fehlern und der Vergangenheit gelernt."
Das ist gut so und völlig richtig.
"Solche Unternehmen meide ich."
Die grosse Frage ist doch aber, ob Adler wirklich so ein Fall ist, oder ob die Dinge hier anders liegen und die Probleme lösbar sind.
Ich glaube an letzteres und halte den Kernbereich mit den Bestandsimmos für werthaltig und solide. Und die Projekte auch nicht für komplett wertlos.
Und diese Meinung resultiert vor allem aus dem Bericht von KPMG zur Sonderprüfung. Denn da wurden nicht nur formale Aspekte der Rechnungslegung untersucht, sondern es wurde sachlich geprüft und bewertet. Was doch letztlich das entscheidende Kriterium ist.
ich sehe das ähnlich und habe nun meine bisher sehr kleine Position von 1% des Depots auf nun ca. 3,5% ausgebaut.
Hier ist Substanz vorhanden, das kann man drehen und wenden wie man will.
Rechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen kann man sich nur wünschen, die tangieren meine Investitionsentscheidung in unterbewertete Value Werte in diesem Fall aber nur am Rande.
Echt Dumm gelaufen für Altaktionäre... allerdings wurde hier der Bogen einer Einpreisung negativer Aspekte und potentieller Abschreibungen doch seeeehr überspannt.
Ich erkenne nach Lektüre des KPMG Berichts, des JA 2021 und des heute veröffentlichten Quartalsberichts mittlerweile helles Licht am Ende des Tunnels.
Ich erwarte nun eine Trendumkehr.
Es ist wahr... jeder kann selbst entscheiden wo er investiert. Habe mit Wirecard auch ca. 2,5% des Depots verloren, aber diesen Verlust auch längst mit Gewinnen wieder über kompensiert.
Gebrannte Kinder sollten nicht überall eine neue WC vermuten. Aber dennoch... Diversifizierung des Depots ist eben alles.
Meine Hand würde ich für Adler nicht ins Feuer legen, aber ein paar Euro eben schon. ;-)
Das Zitat bezieht sich auf den Fall, dass die Feststellung unwirksam war, weil keine Prüfung vorlag (siehe link).
Ob das bei Adler der Fall ist, ist umstritten, wobei Adler dies unter Verweis auf Rechtsgutachten in Bezug auf die Anleihen jedenfalls verneint.
Demnach wäre zunächst zu klären, ob eine wirksame Feststellung vorliegt oder nicht.
Falls nicht, und wenn man dem zitierten Weg nicht folgen mag, bleibt auch die Betrachtung als Erstprüfung, die - wie Du auch anmerkst - zwar zu erheblichem Mehraufwand führt.
Aber auch dann ist für ein Testat in 2022 kein Testat für 2021 erforderlich. Und um diesen Punkt ging es ja - muss der JA 2021 nochmal "aufgerollt" werden oder kann man das beim 2022-er miterledigen.
"2021 ist vorbei" war wohl missverständlich. Sorry dafür.
Aber:
"Wir sind der Meinung, dass die Werte bei Adler derzeit nicht im Börsenkurs abgebildet sind", sagte Buch. "Deshalb warten wir lieber noch ab. Ich bin zuversichtlich, dass das neue Führungsteam bei Adler jetzt eine Governance aufbauen wird, die transparent ist. Wir haben also genug Zeit, um zu warten, bis uns jemand einen fairen Preis für unseren Anteil bietet."
und
"Der große Unterschied zwischen Adler und Wirecard sei, dass die Projekte und Bauten da seien. "Das sind keine Scheingeschäfte in Asien, sondern Immobilien", so der Manager. "Die kann ich anfassen und anschauen. Das Portfolio kann sich nicht in Luft auflösen."
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...roup-rettende-strohhalm
https://www.welt.de/regionales/hamburg/...ier-Planungen-gestoppt.html
- Neuländer Quarree" an der Neuländer Straße in Harburg
- Billwerder Neuen Deich in Rothenburgsort
- Neue Korallusviertel" in Wilhelmsburg.
- Fabrikgelände der "New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie"
Immobilien-Zeitung vom 2.6.22, S. 27
Quarterback übernimmt das Quartier Kreuzstraße
"57 Mio. Euro wollte ...Corestate nach eigenen Angaben für das Quartier Kreuzstraße zahlen .... Der Deal schien perfekt, wurde dann aber offenbar rückabgewickelt. Nun ist das Vorhaben von Adler Real Estate, die zwischenzeitlich wiederum Consus geschluckt hatte, an Quarterback verkauft worden."
https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/...ern/28392974.html
Heute nochmals nachgelegt hier.
Zukuenftige Schluesselfaktoren zum Erfolg von Adler:
1) Deleveraging von Entwicklungsprojekten nicht zuweit unter derzeit angegebenem Marktwert.
2) Fortfuehrung der einbehaltenen Entwicklungsprojekte gemaess der angegeben Timelines.
3) Keine groessere boese Ueberraschungen ausserhalb der Bilanz.
4) Erreichen eins unqualifiziertes Bilanztestates.
Zu 1) Die Entwicklungsprojekte sich ueblicherweise in guter Lage und durchaus generell attraktiv. Wertigkeit der Entwicklungsprojekte wurde durch die KPMG Stichprobe um nur 17% niedriger eingeschaetzt, als derzeit in der Bilanz ausgegeben. Bezieht man die Transaktionsgebuehren noch mit ein und einen weiteren Discount dafuer, dass man die Projekte versucht zeitnahe zur verkaufen, sollte es durchaus moeglich sein die Mehrzahl der angestrebten Verkaeufe fuer mindestens 70% des derzeitigen Buchwerts abzuschliessen. Derzeitiger Bilanzwert der Entwicklungsprojekte is um die 2.7 Milliarden (exklusive der Projekte im BCP Transaktionspaket, welche laut Adler sehr wahrscheinlich abgeschlossen wird) und NTA steht bei 36 Euro pro Aktien. Senkt man konservativ die Bilanzsumme aller Entwicklungsprojekte um die 30%, dann ergibt sich immer noch ein NTA um die 29 Euro pro Aktie.
Zu 2) Adler/Consus hat unter altem Management relativ schwach performt. Allerdings handelt sich hier um keine prinzipiell schwierigen Projekte oder besonders herausfordernde Timelines. Solange genug Kapital aus den Verkaeufen einfliesst (siehe Punkt 1 und die Verkaeufe aus dem Mietportfolio), um die Projekte zu finanzieren, sollten sich diese auch ungefaehr ueber den angebenen Zeitraum fertigstellen lassen.
Zu 3) Kann man nicht vollends auschliessen, ist aber unwahrscheinlich, gerade deshalb schon, weil soviele Steine bei Adler umgedreht wurden durch Viceroy, KPMG, etc.
Zu 4) Wenn es keine boesen Ueberraschungen ausserhalb der Bilanz gibt, sollte dies in einem Jahr machbar sein. Selbst wenn es ein Jahr laenger daueren wuerde, waere das immer noch nicht das Ende der Welt.
Alles in Allem denke ich, dass es durchaus wahrscheinlich ist, dass Punk 1 zu 4 fuer Adler eintreten.
Damit ergaebe sich dann in circa zwei Jahren eine Firma mit:
- LTV nachhaltig und klar unter 50%. Ebenso bewegt sich die Firma sicher innerhalb der anderen Bondcovenants.
- Unqualiziertes Bilanztestat.
- Wiederhergesteller Reputation am Bondmarkt und Zugang zu neuen Bonds,
- Wiederhergestellter Reputation im Entwicklungsbereich mit einem fokussierten Portfolio, das sich realistisch gemaess ausgegebenen Timelines umsetzen laesst.
- Potenzial fuer neues Wachstum im Miet und/oder im Entwicklungsbereich.
- Trotz Umstrukturierung NTA gehalten bei wahrscheinlich ueber 30 Euro pro Aktie.
Vonovia, LEG Immobilien, Grand City Properties haben im Moment einen Aktienpreis von 20-40% unter NTA pro Aktie. Ein verbleibender NTA von 30 Euro pro Aktie und 40% Diskount ergeben einen Aktienpreis um die 18 Euro, also 20 Euro Target ist durchaus machbar.
Fazit:
Ausreichend Substanz bei derzeitig sehr hohem NTA Diskount und gute Chancen auf Konsolidierung machen Adler eine attraktive Investition.
Hinzu kommt das klare statement von Vonovia, wonach diese weder zukaufen, noch bei niedrigem Kurs verkaufen wollen. Und Aktionäre mit so hohem Anteil müssen korrekt über ihre Pläne informieren.
Damit gibt es b.a.w. einen Ankeraktionär, der zudem vom Fach ist und sicher auch zu Kooperationen bereit, wo diese sich ergeben.
Störungen sind allerdings aus der Politik zu erwarten, wie die von Zeitungsleser eingestellten Artikel zeigen. Da hofft man wohl auf eine Insolvenz, um dann billig an die Grundstücke zu kommen. Anders ist kaum zu erklären, warum jetzt der Stecker gezogen werden soll, wo die Aufarbeitung in vollem Gange ist und in Kürze auch genug cash da sein wird, um diverse Projekte selbst zu realisieren.
Denke aber nicht, dass es so kommt.
Aber, was sollen die auch sonst sagen? "Wir haben uns vertan, das Unternehmen ist Mist, sorry!"
Und diese Zahlen wurden - auch wenn letztlich kein Testat erteilt wurde - durch KPMG geprüft und zum Teil sogar selbst ernittelt. Der Bericht zur Sonderprüfung wird da sehr konkret.
Wenn man selbst dem nicht traut, hilft auch kein Testat. Insofern ist das etwas seltsam.