alles gegen Stuttgart 21 - mein Tagebuch
Seite 72 von 173 Neuester Beitrag: 02.10.22 12:31 | ||||
Eröffnet am: | 24.01.14 00:05 | von: shakesbaer | Anzahl Beiträge: | 5.318 |
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Die betroffenen Studierenden haben eine eigene Hypothese, wie es zu dem Einsturz gekommen sein könnte. Sie haben recherchiert und einen möglichen räumlichen wie zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Deckeneinsturz und der S-21-Baustelle gefunden. „An diesem Dienstagnachmittag fand um 15.50 Uhr eine Sprengung im Bereich Killesberg statt – um 16.30 Uhr ist dann die Decke eingestürzt“, sagt Gödicke. „Klar, die Akademie steht auf dem Tunnel“, räumt der Kanzler ein, „aber einen Zusammenhang zu Stuttgart 21 herzustellen, das wäre reine Spekulation.“
Eingestürzte Decke: Es ist schon ein seltsamer Zufall, dass Häuser auf dem Killesberg, die schon 100 Jahre und mehr schadlos überstanden haben, ausgerechnet jetzt anfangen zu zerbröseln, wo die Bahn unter dem Killesberg Sprengungen vornimmt. Müsste nun nicht erst einmal geklärt werden, ob es da einen Zusammenhang gibt? Aber nein! Die Bahn sprengt munter weiter und nimmt weitere Schäden an Gebäuden und an Personen billigend in Kauf. Geht das sogenannte öffentliche Interesse über die Gesundheit und das Leben von Menschen? Was machen eigentlich die zuständigen Kontrollorgane? Wahrscheinlich singen sie weiter Loblieder auf die schräge Haltestelle mit dem großspurigen Namen "Stuttgart 21".
Das aktuell erschienene Degerloch Journal befasst sich in Leserbriefen mit den seit fast einem Jahr andauerenden Sprengungen unter dem Stadtteil. Darin werden die Belastungen durch die Sprengungen von den Betroffenen zum Teil drastisch geschildert. Von falschen Verdächtigungen wegen des Lärms, Panikattacken, Körperverletzung und Schlafstörungen ist die Rede. Unter dem Stadteil wird an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr für den bergmännischen Vortrieb der beiden jeweils 1,1 Kilometer langen Röhren des mittleren Fildertunnels gesprengt. Doch obwohl die Überdeckung mehr als 100 Meter beträgt, sind die Erschütterungen deutlich spürbar. Wir hatten darüber mehrfach berichtet, zuletzt über hohe Erschütterungswerte bei einigen nächtlichen Sprengungen. Aktuell wird die Weströhre des mittleren Fildertunnels in zwei Richtungen aufgefahren.
Degerloch Journal: Sprengkraft
Der neue Bahnchef Richard Lutz ist wild entschlossen, Stuttgart 21 pünktlich zu Ende zu bringen. Doch da ist der Nesenbachdüker vor. Denn ohne den geht gar nichts, und soviel ist schon jetzt sicher:
Er wird nicht rechtzeitig fertig.
2018 werde die letzte Rate für Stuttgart 21 fließen, glauben die Flughafenchefs. Das wäre gut so, kommentiert Josef Schunder. Der Flughafen habe noch genug eigene Projekte zu finanzieren.
Letzte Flughafenraten für Stuttgart 21
Obwohl der S21-Tunnelbau unter dem Stuttgarter Norden bereits seit fast drei Jahren läuft, hat die DB Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm GmbH entgegen ihrem Transparenzversprechen keine einzige Erschütterungsmessung für den Kriegsberg/Killesberg veröffentlicht. Im PFA 1.5. sind lediglich Berichte für den Messpunkt im Tal IHK Jägerstraße in der Nähe des Hauptsbahnhofs und entlang der Baustraße am Messpunkt Rosensteinstraße eingestellt.
Netzwerk will Aufklärung zu Deckenabsturz
„Beeindruckend“ und „bedrückend“ war die „Alternative Baustellen-Führung“ weil die gigantischen Ausmaße darüber hinwegtäuschen, dass hier mit einem Aufwand von 10 Milliarden mit System ein funktionierender Bahnverkehr zerstört wird, damit die Profite gierig von der Minderheit der Sowieso-Reichen eingestrichen werden können.
Es war ergreifend zu hören, wie der nette Bauleiter voller Stolz erzählte, wie technische Probleme aufwendig gelöst werden sollen, die es ohne S21 überhaupt nicht gegeben hätte.
Zu dem Forschungsprojekt gehören auch die 10 Km langen Tunnelröhren zum Flughafen, in denen ohne Genehmigungs-Nachweis jeden Tag gesprengt wird.
Die Evangelische Landeskirche in Württemberg und die Diözese Rottenburg-Stuttgart haben mit der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH (DB PSU) vereinbart, dass an hohen kirchlichen Feiertagen die Tunnelbauarbeiten ruhen. So werden von Gründonnerstag, 18:00 Uhr, bis einschließlich Ostermontag sowie über die Weihnachtsfeiertage bis zum Neujahrstag keine Tunnelbauarbeiten stattfinden. Weiterhin sagte die Projektgesellschaft zu, an Sonn- und Feiertagen besondere Sensibilität zu zeigen und den Schutz der Hauptgottesdienstzeiten zu wahren.
Keine S21-Tunnelbauarbeiten an Ostern und Weihnachten
Kirchen und Bahn haben sich laut Pressemitteilung der Kirchen vom 7. April 2017 darauf geeinigt, dass die Bahn „an hohen kirchlichen Feiertagen die Tunnelbauarbeiten ruhen“ lässt. Von Gründonnerstagabend bis Ostermontag sowie von Weihnachten bis zum Neujahrstag würden „keine Tunnelbauarbeiten stattfinden“.
Die ökumenische Initiative „TheologInnen gegen Stuttgart 21“ kritisiert diese angebliche „pragmatische Lösung“ scharf: Es gibt für die Kirchen keine Veranlassung, auf eine solche Vereinbarung einzugehen, denn die Bahn hat an diesen besonderen Feiertagen auch schon früher ohnehin nicht an Tunnels gearbeitet. Statt eine solche Selbstverständlichkeit zu feiern, hätten die Kirchen deutlich erklären müssen, dass es ein Skandal ist, dass die Bahn für S21-Bauarbeiten seit Jahren das Feiertagsgesetz bricht. Nicht nur die höchsten Feiertage, sondern jeder Sonn- und Feiertag ist grundgesetzlich geschützt.
Kirchen einigen sich mit Bahn auf Selbstverständlichkeit
Wenn die Wasserstände bekannt sind müsste jeder Bauzeichner den Gesamtauftrieb des Bauwerkes errechnet bekommen. Dann die Addition des Betonstahlvolumens und das Dingens braucht keine zusätzlichen Pfähle. Daher sieht es danach aus, als ob die Bohrpfähle im Grundgips vertuscht werden sollten. Mit den Bohrpfählen reicht es plötzlich. Die Bohrpfähle wurden bei der GWM-Anhörung genauso wie wasserdichte Wände für die Dükerbaugrube und Unterwasserbetonierung in Abrede gestellt und nicht beantragt. Zusammen mit den umweltverträglichen Betonzuschlagstoffen, PER und TRI im Baugrubenwasser und dem umweltverträglichen Dieseltank wird hier so gut wie jede Umweltschweinerei durch die Behörden akzeptiert und durch den BUND ignoriert.
Feinstaub ist derzeit in aller Munde. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass sich Politiker zu Wort melden mit Rezepten, wie sich die Luftqualität in Ballungsräumen wie im schadstoffgeplagten Stuttgart verbessern lassen könnte. Für den hiesigen CDU-Kreischef und Bundestagsabgeordneten Stefan Kaufmann etwa ist der Rückbau von Radwegen ein probates Mittel. "Wir haben zuletzt manche Straßen zurückgebaut, um dort Radwege anzulegen. Diese werden aber kaum genutzt. Und die Autos stehen auf den zurückgebauten Spuren im Stau", erklärte er jüngst allen Ernstes. Kaufmanns außergewöhnlicher Vorschlag kommt kurz vor Ablauf der aktuellen Feinstaub-Alarmsaison in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Am kommenden Samstag (15. April) endet die sechsmonatige Phase, in der die Behörden immer dann Alarm schlugen, wenn zu wenig oder gar kein Wind wehte, der Schadstoffe aus dem Stuttgarter Talkessel ins weniger belastete Umland blies.
Die Bilanz lässt nicht aufatmen.
Natürlich musste beim Umzug vor wenigen Wochen nach Stuttgart das Fahrrad mit. Man würde zwar wegen der vielen Hügel ins Schwitzen geraten, dafür aber auf charmante Weise die baden-württembergische Metropole kennenlernen, dachte ich. Schließlich würde eine Stadt, in der ein grüner Oberbürgermeister und ein grüner Ministerpräsident regieren, fahrradmäßig alle Register ziehen. Meine vorläufige Zwischenbilanz nach den ersten Radfahrten in einem Wort: Huch!
... werden keine Pfähle gebohrt
Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH beginnt am Nordkopf des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs mit den Arbeiten am nächsten Bauabschnitt. Um das sogenannte Mittelbaufeld – den Bereich zwischen den stadtein- und stadtauswärtigen Richtungsfahrbahnen der Heilbronner Straße – ausheben zu können, wird in der Woche nach Ostern der notwendige Verbau mit Bohrpfählen und Verbauträgern hergestellt. Während der Osterfeiertage werden die Arbeiten unterbrochen.
Die Deutsche Bahn sprengt sich durch den Degerlocher Untergrund. Rund um die Uhr, weil laut Projektsprechern keine Kompromisse drin sind. Der Lärm lässt Anwohnern keine Ruhe, auch nicht nachts. Jetzt wollen Betroffene wegen Körperverletzung klagen.
Im Nachgang zu unserer Pressemitteilung vom 7. April 2017, wollen wir Sie davon in Kenntnis setzen, dass von einem S21-Baustopp an Ostern offenbar keine Rede sein kann. Jedenfalls haben Stuttgarter Bürger bezeugt, dass am frühen Osternachmittag zwei mit Schotter beladene LKW mit Anhänger von der Schillerstraße zum Königin-Katharina-Stift abgebogen sind und dort (wohl für die Baustelle Nesenbachdüker) ihre Last abgeladen haben.
Wir gehen davon aus, dass die Bahn dafür eine „plausible“ Erklärung hat.
Um die Dimension des Großprojekts "Stuttgart 21" zu verdeutlichen, reichen ein paar Zahlen: Acht Millionen Tonnen Erdreich müssen ausgehoben werden. Jeden Arbeitstag fallen 5000 bis 10 000 Tonnen an. "Zu Spitzenzeiten", sagt ein Bahn-Sprecher der TLZ, "waren es bis zu 15 000 Tonnen." Der Erdaushub wird mit Lastwagen über das bahneigene Baustraßensystem zu den Logistikflächen transportiert und abgekippt.
Per Schiene wird der Erdaushub in die Entsorgungsanlagen transportiert. Hier wird das Material je nach seiner Belastungsklasse eingelagert oder weiter verarbeitet. Bis zu 13 Züge täglich werden verladen. Ein Zug ist 400 Meter lang und 1000 Tonnen schwer. Das sind 20 Güterwagen, die 40 Container aufnehmen können, was etwa 40 Lkw-Ladungen entspricht.
Viele Jahre bereits rollen die Schienenkolosse auch von Stuttgart Richtung Thüringen.
Die Serie schwerer Unfälle zwischen Stadtbahnen und Fußgängern in der Schlossstraße zwischen Berliner Platz und Haus der Wirtschaft reißt nicht ab. Am Montagmorgen gab es wieder eine dramatische Kollision.
So sieht es aus wenn es wegen des Rückbaus des Stuttgarter Bahnhofs zur unterirdischen Haltestelle zu Sperrungen des gewohnten öffentlichen Bahnverkehrs kommt.
Noch vor wenigen Jahren hätte kaum jemand aus der K21-Bewegung gedacht, dass das Thema „Personenfeststellung“ für ihn oder sie relevant werden könnte. Allenfalls in einer Verkehrskontrolle musste man seine Papiere zeigen - aber dass einen auf offener Straße ein Polizist anspricht und den Personalausweis anfordert? Warum auch? Man hatte doch nichts („Böses“) getan, man hatte auch nicht vor, etwas („Böses“) zu tun.
Seitdem die S21-Baustelle über Stuttgart gekommen ist, hat sich das geändert. Immer wieder wird berichtet, dass es zu unverständlichen Polizeikontrollen kommt, vor allem im Umkreis der S21-Baustelle. Und die ist inzwischen ziemlich groß.
Der Grund: Unter dem künftigen Elefantenstandort wird kein Tunnel für Stuttgart 21 gebohrt.
In der Wilhelma stehen einige Veränderungen an
In seinem ersten Interview als Bahn-Infrastrukturvorstand regt Ronald Pofalla weitere Gespräche über die Mehrkosten bei Stuttgart 21 an. Wann die ersten Zügen rollen können, soll in den nächsten zwölf Monaten klar sein. Am Freitag nimmt Pofalla erstmals am S-21-Lenkungskreis teil.
„Einvernehmliche Lösung ist möglich“
Die Rolle des ehrlichen Unterhändlers und Friedensstifters, die Ronald Pofalla als neuer Infrastrukturvorstand der DB im heutigen StZ-Interview zu spielen versucht, kann ihm im Ernst niemand abnehmen. Zu durchsichtig ist der Versuch, Stadt und Land doch irgendwie in die Finanzierung der Mehrkosten von Stuttgart 21 hineinzuziehen. Dabei geht es Pofalla, wie sich aus der Klage gegen das Land ergibt, keineswegs nur um die eingeräumte Kostensteigerung auf 6,5 Mrd. €, sondern um einen Verteilschlüssel für alle weiteren Kostensteigerungen. Obwohl das von der DB beauftragte Gutachten unter dem Strich Mehrkosten in der Größenordnung der vom Bundesrechnungshof und anderen Gutachtern belegten ca. 10 Mrd. € bestätigt, beruft sich Pofalla auf ein aus dem Zusammenhang des unveröffentlichten Gutachtens gerissenes Zitat („6,3 bis 6,7 Mrd. € Mehrkosten“). Auf so eine zitierfähige Zahl war die Beauftragung des Gutachtens angelegt.
Süßholzraspeln vor dem Lenkungskreis
Der ehemalige Kanzleramtschef Pofalla nahm zum ersten Mal an einer Sitzung des Stuttgart 21-Lenkungskreises teil. Die Bahn will die ersten Züge Ende 2021 durch den neuen Tiefbahnhof rollen lassen. Andererseits sind die Arbeiten zwei Jahre im Verzug, von denen laut Bahn schon eines aufgeholt ist. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) dringt auf baldige Klärung des Zeitplans.
Bedeutung des Bahnprojekts S21 für den Konzern relativiert
... und einem Baustellenflug über den Südkopf
Die Stuttgarter und insbesondere die Anwohner des Kernerviertels müssen noch viele Jahre mit dem Anblick und den Beiträchtigungen durch die S21-Bauarbeiten leben. Was die einen als eine „Baustellenwüste“ und einen „Depressionsbunker“ erleben, ist für die DB Projekt Stuttgart Ulm GmbH ein Anlass zu einem Baustellenüberflug über den Südkopf des künftigen „Tiefbahnhofs“, der auf ihrer Webseite zu finden ist.
Die Ingenieure22 führen über die Baustelle. Gezeigt wird die Baustellenrealität mit Perspektivwechsel. Die Führungen sind kostenlos und finden bei jedem Wetter statt.
Termine:
5. April 2017 - 17.00 Uhr
3. Mai 2017 - 17.00 Uhr
7. Juni 2017 - 17.00 Uhr
Treffpunkt: Südausgang des Hauptbahnhofes