S+T AG - neuer TecDAX Kandidat?
Und dass Hr Niederhauser zu den Zukunftsperspektiven mehr weiss als alle anderen und dazu noch in der Position ist, über Zeitpunkt und Umfang der Kommunikation zu entscheiden, ist schlichtweg Fakt.
"Das wird sich auch nicht ändern, bevor Grosso fertig ist.", müsstest Du mir schon etwas erläutern.
Ich würde im Gegenteil sagen, das hat gar nichts mit den Grossotec Käufen zu tun, sondern nur mit der Frage wann andere auch kaufen.
Dass Grosstec im Moment der aktivste Player ist scheint unzweifelhaft, aber ob andere nicht morgen einsteigen weisst du nicht.
Der Gesamtmarkt ist so unvorhersehbar und möglicherweise sogar überverkauft, dass das täglich passieren kann.
Und Geld an der Seitenlinie ist vorhanden, das hat z.B. Bernecker gerade vorgerechnet.
Aber warten wir es ab, vielleicht kommen ja auch schon vorher auf aktueller Informationslage größere Käufer. Ich habe daran aber inzwischen den Glauben verloren. Man muss trotz eigenem Investment einfach auch die Lage objektiv aus Sicht anderer mal beleuchten, die sich weniger mit Kontron befasst haben, ob das auf den ersten Blick (und nur den haben viele bei der großen Auswahl an Alternativinvestitionen) hier sofort ein glaklarer Investmentcase ist.
Aktuell ist warten auf die Kartellfreigabe, dann warten auf den Geldfluss, dann Hinweise zum Zeitplan für die Zukäufe und zum ARP angesagt.
Viel mehr sehe ich aktuell nicht. Und eine Kommunikation wie sie manche Börsenpostillenherausgeber machen wünsche ich mir nicht :))))
Den Umsatz mit 2 Mrd müsste man ja allein organisch erreichen bei den aktuellen Book to Bills. Da sind keine Übernahmen drin, jedenfalls keine Game Changer.
Aktuell geht der durchschnittliche Kapitalteilnehmer aber von diesen kommunizierten Zahlen aus. Das neue Geschäftsmodell ist noch gar nicht richtig bewertet.
Mehr geht immer. Aber auch hier kann ich die Kritik nicht so recht nachvollziehen.
Auf mich treffen beide Szenarien nicht zu, ich habe daher gemischte Gefühle.
Aber ich glaube wir sind uns trotzdem einig, dass er jetzt ungeschickt und ungünstig für Grosso wäre, das Unternehmen aktuell besonders positiv darzustelen, dass es jetzt alle schon auf den ersten Blick merken, was möglich sein könnte.
Und genau das spiegelt der Markt halt wider. Der Markt ist nicht einfach nur unfair zu Kontron, sondern der Kurs ist eben aktueller Ausfluss des objektiven Gesamteindrucks aller Marktteilnehmer. Und mit aktueller Informationslage gibt der Markt eben nun schon über viele Monate hinweg keinen höheren Kurs her.
./ Kapitalmarktkommunikation: ich habe diese bereits im Juli stark kritisiert (glaube nicht zu unrecht). Der CMD war aus meiner Sicht jedoch sehr informativ und aufschlussreich. Was ich mir jedoch erwarte ist eine transparentere Information zu Grossotec und deren Ziele ("es werden ausschließlich ökonomische Zwecke verfolgt" ist sehr wenig, dass sie keine wohltätigen Zwecke verfolgen ist auch klar). Geschäfte (auch Investments) mit nahestehende Personen sind immer extrem heikel und verlangen eine besondere Transparenz (siehe auch ISA und IFRS...), die sollte HN aus dem Deloitte-Bericht zu den "fraud-Vorwürfen" wissen. Ich würde mir bspw. eine Information erwarten, was beabsichtigt wird insgesamt zu investieren (jener Betrag aus dem Teilangebot vom März '22?), teilweise werden Kaufvolumina gemeldet, die deutlich über den Tagesumsätzen liegen (Info hierzu) usw; all das würde für mehr Klarheit und Transparenz sorgen... Es darf nicht vergessen werden, dass E. Grossnig als in letzter Stufe zweiter wesentlicher Gesellschafter der Grossotec mit der AR-Vorsitzenden der Kontron AG Mag. Claudia Badstöber in einem Unternehmen sitzt. Kontron ist kein "Familienunternehmen" des Herrn Grossnig/Niederhauser sondern eine an der Börse notierende Kapitalgesellschaft (es sind mE nicht nur die gesetzlichen Vorschriften des AktG etc. einzuhalten).
./ Interesse Grossotec vs. sonstige Aktionäre (Kleinanleger) derzeit: habe auch bereits im Sommer diesen Jahres darauf hingewiesen, dass die Interessenslage von Grossotec und den übrigen Aktionären DERZEIT leider nicht deckungsgleich ist, diese wird sich erst dann wieder decken, wenn die Grossotec ihre geplanten Anteile eingesammelt hat oder das ARP startet (hier ist aus meiner Sicht nur mehr ein wenig Geduld gefragt). Für Grossotec ist der jetzige Kurs von deutlich unter 15 natürlich ein "Traum", aber es steht natürlich jeden frei (sofern Liquidität vorhanden) jetzt noch nachzukaufen (ich habe dies diese Woche nochmals in kleinem Umfang gemacht)
./ Wachstum auf 2 Mrd Umsatzerlöse in 2025 und EBITDA-Marge:
dies soll zur Hälfte organisch und anorganisch erfolgen (siehe earnings call presentation); basierend auf einem Umsatz von 1,1 Mrd per Ende 2022, sollte dies bei 2 größeren M&A Transaktionen in zwei Jahren machbar sein, wie auch die rd. 450 Mio organisch bei dem derzeitigen Auftragsstand und auch Rückstau von mehr als 124 Mio zum 30.09.22 (not delivered orders). Als schwieriger sehe ich die EBITDA Marge von 13% in 2025, wenn man entweder "restructuring targets" (= no profit) kauft oder "high synergies mit > 10% EBITDA Marge within two years" (siehe S. 13 der ec presentation), dann werden die geplanten Akquisitionen in den nächsten Jahren und auch 2025 aus meiner Sicht sich "negativ" auf die geplante EBITDA Marge von 13% auswirken, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sich die operative performance (Steigerung der Margen) in den derzeitigen Bereichen massiv verbessern muss (es gibt nur den Hinweis, dass man im Bereich "Software und Solutions" stärker wachsen will).
./ Rolle und Position von Ennocon: diese sind mit über 25% deutlich größter Aktionär: Für mich wäre interessant, ob Ennocon im Bereich der Chipknappheit irgendwie beim Einkauf/Bezug helfen konnte (der bekannt schwierigen Situation zu beurteilen nach eher nicht), inwieweit kann Ennocon beim geplanten Wachstum in China helfen/unterstützen, oder ist Ennocon einfach "nur Aktionär" ohne strategischen support.
Ich hoffe auf ein closing bis Ende November und dann klare Aussagen zum bilanziellen Gewinn aus dem Verkauf der IT-Service Sparte (hier waren die Aussagen von HN im Zuge des Earnings Call eher "peinlich"), dem Startzeitpunkt des ARP und konkret geplanten Dividende (siehe zB. gestern Erste Bank Group: konkret EUR 1,90)
Wünsche und freue mich über kritisches Feedback zu meinen Ausführungen und wünsche ein schönes Wochenende.
Wenn es die Weltwirtschaft hergibt und es in der Zukunft weiter erreichbar bleibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass Grossotec 2023 für 20 verkauft, wenn 2025 Kurse >30 realistisch sind bei Erreichen der Ziele (ein Weiterreichen an Ennocon ist natürlich nie auszuschließen). Dass ein Verkauf bei interessanten Kursen kommen wird ist m.E. unstrittig, aber der Käufer will ja auch noch Perspektiven haben.
Die EBITDA Marge von 13% zu erreichen ist ein absolutes Minimum, wenn ich mich richtig erinnere ist vor Jahren auch schon für 2025 von 15% gesprochen worden (als die Zeiten noch besser waren).
Daher ist die Qualität der Zukäufe und deren Integration extrem entscheidend.
Ich sehe Kontron nach der Frazer Geschichte auf einen guten Weg Vertrauen wiederzugewinnen, aber der Weg ist lang und das mittlerweile mühsam wieder Erreichte darf auf keinen Fall durch eine Rücknahme der Ziele gefährdet werden.
Dass das Vertrauen wieder hergestellt ist, würde ich erst sagen, wenn ein grosser Teil der short Positionen aufgelöst sind. Diese Unsicherheit ist für mich der Grund, dass das selbst auf einem Kursniveau von 14€ nicht nachweislich passiert.
Und zuerst müssen mal die Volumen steigen. Bei Tagesumsätzen von 1 Promille dauert alles extrem lang.
Kurs könnte diese Tage deutlichen Sprung nach oben machen.
Kursziele Warburg 24 Euro und Jefferies 24 Euro.
Da haben sich leider im Laufe der Zeit erhebliche Widerstände aufgebaut, die es zu überwinden gilt. Ich bin da ganz optimistisch, aber in einem Flutsch wird das nichts, denn in der Vergangenheit sind wir an diesen Punkten (nicht auf den Cent genau) gescheitert.
Begrenzungslinie
Beim fallenden Dreieck ist es gerade umgekehrt. Die obere Begrenzungslinie fällt und die untere Linie
begrenzt die Tiefpunkte horizontal.
Kontron hat aber ein symmetrisches Dreieck ausgebildet und scheint an der oberen Linie abzuprallen.
Symmetrische Dreiecke werden gelegentlich aufgrund ihres Aussehens auch als Spulen bezeichnet – können sowohl in einem Aufwärtstrend als auch in einem Abwärtstrend vorkommen. Sie bestehen aus zwei konvergierenden Trendlinien, wobei die obere Linie fällt und die untere Linie steigt. Als Mindestvoraussetzung, dass ein Dreieck definiert werden kann, gilt somit, dass vier Umkehrpunkte vorhanden sein müssen. Ansonsten ließen sich keine zwei Trendlinien zeichnen. Häufig besitzen Dreiecke jedoch fünf oder sechs Umkehrpunkte, die die Begrenzungen der Formation bilden. Mit dem anschließenden Ausbruch aus dem Dreieck wird das Signal in Ausbruchsrichtung ausgelöst. Etwa drei Viertel aller symmetrischen Dreiecke werden in Richtung des vorausgegangenen Trends aufgelöst. Daher gelten sie als tendenziell trendbestätigend. Doch können sie sich auch als Trendumkehrformationen entpuppen. Gewissheit darüber, mit welcher der beiden Möglichkeiten es der Anleger zu tun hat, besteht erst mit einem nachhaltigen Ausbruch per Schlusskurs aus dem Kursmuster.
Sonst immer vielfältige Analysen, und meistens auch 2 Analysen zu den Quartalszahlen, meist einmal vorher und einmal nachher. Habe ich immer gern gelesen, weil meist ein paar kleine Extrainfos angedeutet wurden.
Jetzt aber seit dem 11.8.22 gar nicht mehr?
Sowas nennt man organisierte Schweinerei
:-(
Aber die vergeltung wird kommen!!
:-))