Paragon die vergessene Perle
so Perlen wie IVU und Voltabox bleiben bei mir auf jeden Fall im Depot, und Cash zum Aufstocken liegt auch bereit.
2 gute Manager von Hella und Webasto sind jetzt auch an Bord
Wünsche allen Investierten weiterhin viel Erfolg.
an der Börse muss man seine Meinung auch ändern, wenn man neue Erkenntnisse hat.
ich gebe zu, ich habe meine um 180° geändert zu Paragon. Ich habe hier kein Vertrauen mehr.
Richtig ist, dass paragon einen hohen Bestand an aktivierten Eigenleistungen ausweist.
Die Definition lautet:
...
Unter aktivierten Eigenleistungen im engeren Sinne versteht man die im Unternehmen selbst erstellten Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die im Unternehmen verbleiben und dort genutzt werden sollen und auf der Aktivseite der Bilanz angesetzt werden. Das beinhaltet sowohl das Sachanlagevermögen als auch das immaterielle Anlagevermögen.
Durch die verpflichtende oder in Ausübung des Wahlrechts des § 248 Abs. 2 Satz 1 HGB vorgenommene Aktivierung der Eigenleistungen erhöht sie das Vermögen der Gesellschaft...
Also erst Mal nichts Schlechtes!
Es gibt aber Zeitgenossen, die sich daran stören, da sie den Wert dieser Eigenleistungen anzweifeln. Kann man, muss man aber nicht!
Tatsache ist, das paraogon durch die sehr gute Auftragslage einen hohen Investionsbedarf hat, der zur Erhöhung des Sachanlagevermögens und zu hohen Entwicklungskosten führt, die natürlich das EBIT schmälern. Also passt hier alles zusammen.
Die Behauptung, man würde bei paragon "massiv Geld verbrennen" ist kompletter Unsinn, da den Investitionen und daraus resultierend neuen Produkten und Produktionskapazitäten Aufträge gegenüber stehen, die sich in den kommenden Quartalen positiv auf den Umsatz auswirken und zu einem Gewinn führen. Dieser kann nun erneut investiert werden bei weiter verbesserter Auftragslage oder zu einem Überschuss führen. Daher ist "Geld verbrennen" etwas anderes, nämlich, wenn Investition eben nicht zu mehr Umsatz führen.
Man kann diese Begriffe leicht googeln, aber die Verknüpfung bzw. der innere Zusammenhang zum Unternehmen fehlt natürlich
Die Möglichkeit Eigenleistungen zu aktivieren wurde ja speziell für mittelständische Unternehmen geschaffen, um deren Eigenkapitalbasis zu stärken. Für schnellwachsende Unternehmen wie paragon ist dies ein wichtiges Instrument.
Übrigens hat paragon lt. onvista ein PEG von 0,45!! Die PEG-Ratio ist eine Kennzahl zur Bewertung von Aktien. Sie gibt an, ob eine Aktie unter-, über- oder fair bewertet wird. PEG-Ratio steht für Price-Earning to Growth-Ratio, zu Deutsch: Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis.
Während die von purdie bevorzugte Aktie Technotrans ein PEG von 1,45 hat, also auf Basis dieser Kennzahl überbewertet ist. Alles unter 1 ist gut bzw. sehr gut! Kann man natürlich allein betrachten.
Da fühle ich mich unter der Berücksichtigung der Auftragslage bei paragon viel besser aufgehoben!
Wünsche Dir natürlich mit Deinem neuen Invest auch viel Glück!
Darin liegt aber auch eine gewisse Gefahr. Denn sobald der Markt nur etwas skeptischer wird, ob sich das Wachstum so hält wie man das bisher erwartete, ergeben sich natürlich viel höhere Kursrisiken als bei anderen vergleichbaren Werten, weil dann das bisher zurecht hohe KGV und KCV zurückgenommen wird, obwohl Paragon immer noch stärker als der Markt wächst. Dieses Paradoxon gibt es sehr häufig. Der Laie fragt sich wieso der Kurs fällt, wenn das Unternehmen doch stark wächst. So paradox ist es aber eben nicht, wenn der Markt einfach nur die Bewertungskennzahlen halbiert, weil die gesamtwirtschaftlichen Risiken größer werden. Dann haben es Wachstumswerte kurioserweise besonders schwer, da sie vorher jahrelang aus guten Gründen sehr hohe Bewertungen zugestanden bekommen haben.
Oder ums mit Zahlen etwas plastischer zu machen. Paragon hat man bis vor wenigen Wochen noch KGVs um die 50-60 zugestanden, weil man aktuell 40% wächst und die nächsten Jahre auch noch 30% Wachstum p.a. erwartet hat. Wenn man jetzt befürchtet, dass das Wachstum auf immer noch gute 15-20% nachlässt, wird das KGV aktuell auf 35 fürs laufende und 20 fürs kommende Jahr zurückgenommen. Das heißt, obwohl Paragon seinen Umsatz stark und den Gewinn noch stärker steigert, kommt der Kurs zurück. Ist schwer zu verstehen, aber logisch. Denn wächst man 2019 nicht so stark wie erwartet, wäre das KGV aktuell immer noch sehr hoch.
Fazit: Der Kurs von Paragon ist stark darauf angewiesen, dass sich die Wachstumsaussagen des Vorstands (40% in diesem Jahr und 30% im nächsten Jahr) erfüllen. Lässt dieses Wachstum deutlich nach, passen sich die Bewertungskennziffern nach unten an. Gerade in Zeiten wo die Branche skeptisch gesehen wird und diverse Aktien mit einstelligen KGVs getaxt werden.
ps: Das war keine fundamentale Aussage meinerseits zu Paragon, sondern nur ein Erklärung wie solche Kursverluste zustande kommen.
Bis auf eine Kurszielhalbierung von 100 auf 54 durch das Bankhaus Hauck&Anhäuser Anfang Juli (Quelle: Godmodetrader, Paragon Aktienanalysen) habe ich nirgendwo gelesen, dass sich die Geschäftsentwicklung derart verändert.
Fakt ist, dass dieses bisherige Kursdesaster eng mit der Umwandlung in eine KGaA verknüpft zu sein scheint. Natürlich hat es seit dem Hoch von 96 einen Absacker gegeben. Aber erst seitdem die Umwandlung im Raum steht, stürzt die Aktie massiv ab. Der Markt sieht hier offensichtlich ein großes Problem
Die Frage ist viel interessanter: warum ,,verzeiht ebendieser Markt diese Umwandlung trotz der angeblich guten Aussichten bisher nicht?
Kann dir etliche Aktien nennen, bei denen es in den letzten Wochen keine News gab und auch keine Analysten, die irgendwas an den Aussichten negativer sehen als zuvor, und wo trotzdem der Kurs stark gefallen ist.
Nimm nur als ein Beispiel Polytec, die sich halbiert hat, obwohl es keine Revidierung der Vorstandsprognose gab. Polytec wird jetzt mit KGV von 7 bewertet. Klar, die wächst halt auch nicht mehr, sondern stagniert eher im Umsatz. Aber prinzipiell ist es das Gleiche, nur auf anderer Ebene.
Glaube daher auch nicht, dass das bei Paragon was mit der Umwandlung in die KGaA zu tun hat. Fast alle Nebenwerte aus der Brache haben sich in den letzten 6-9 Monaten mehr oder weniger halbiert.
Es gibt keine bekannten Gründe für den Kursrückgang bei paragon, sowie bei vielen anderen Aktien auch nicht. Hauck&Aufhäuser wird in der Studie nur etwas von diffusen Risiken schreiben (Handelsstreit bla bla bla, Automobilzölle bla bla bla)) und deshalb das Kursziel herabgesetzt haben. Lt Herrn Frers (Quelle HV, Frage eines Aktionärs) hat der Handelsstreit und auch eventuelle neue Zölle keinen Einfluss auf die eigenen Prognosen. Ich kann mich da nur wiederholen!
Aber vielleicht noch ergänzend. Ich hab damit nicht gesagt, ob der Markt zurecht oder zu unrecht diese Bewertungsanpassung vornimmt.
Ich hab oft genug bei Zyklikern erlebt, dass der Kursrückgang durchaus insofern die operative Entwicklung vorwegnahm als das das Wachstum eben nur leicht nachließ. Das reicht halt bei solchen Wachstumswerten schon, um den Kurs stark unter Druck zu bringen. Wie gesagt, 15-20% Wachstum in 2019 statt der 30% der bisherigen Konsensschätzungen, und schon hast du aktuell keine Unterbewertung mehr, obwohl 15-20% ja eigentlich auch super wären.