Adva ein Diamant am Investoren Himmel
„Ich spiele jetzt mal den „devil’s advocate“ und gebe eine (etwas einseitige) Charakterisierung der optical industry von mir: durch Überkapazitäten gekennzeichnet, (zu) wenig Konsolidierung in den vergangenen Jahren, hohe R&D Ausgaben notwendig, permanenter Margendruck, durch schwache Profitabilität geprägt, zyklische Industrie mit volatilem Auftragseingang, kaum cash returns an die Aktionäre die letzten Jahre, Gefahr einen Trend bzw. eine Technologie zu verpassen ist sehr hoch, Highflyer der vergangenen Jahre stürzen schnell ab (zB Infineras Kursdrittelung innerhalb von nur 15 Monaten oder auch Finisar & Acacia jüngst), generelle Underperformance der Aktien ggü dem Gesamtmarkt über einen langen Zeitraum. Als Beispiel: es zweifelt sicherlich keiner an, dass das Cloud- und Bandbreitenwachstum in den letzten Jahren explodiert ist. Trotz dieses extremen Wachstums schafft es der Aktien-Basket bestehend aus CIEN/FNSR/INFN/ADTN/JNPR/ACIA (als Ausnahmen würde ich hier zum Glück ADVA und zB OCLR sehen) nicht, den Markt zu schlagen sondern zeigt im Gegenteil eine Underperformance. Warum? Im gleichen Zeitraum aber konnte man signifikante Überrenditen erzielen, zB durch ein Investment in ‚langweilige‘ Chip-Werte (zB im Automotive Bereich) oder sogar in saturierenden Smartphone Märkten.“
Nochmal zu Deiner Frage: ja, das Bandbreiten-Wachstum explodiert, wir als Endkunden bekommen das live mit, das hört sich alles super-spannend an….aber die Frage ist doch: was bleibt davon am Ende des Tages bei dem Aktionär hängen? Und da bin ich mittlerweile etwas skeptischer geworden, was auch durch das DCI Geschäft mE belegt wird. Ist zwar ein neuer Nachfrager, ADVA berichtet mal sehr schöne Umsätze wie in 2Q16 (wenn auch mit niedrigen Margen), aber wenn da einer zweieurofuffig günstiger ist, dann sind die Umsätze genauso schnell wieder weg. Keine nachhaltige Kundenbindung, sehr harter Preiskampf.
Auffällig viele gemeinsame Gesprächsrunden mit Brocade-Leuten auf dem Adva-Youtube-Channel... (Brocade wurde Ende 2016 von Broadcom geschluckt)
Veröffentlicht am 27.06.2017
Gareth Spence talks to Brocade’s Truls Myklebust and ADVA Optical Networking’s Uli Schlegel about the companies’ close working relationship and why their interoperability testing is so important to customers.
EV*** / EBITDA 2017e
437 Mio
/89,3 Mio , http://www.4-traders.com/ADVA-OPTICAL-NETWORKING-S-435663/financials/
=4,9
EBIT 2017e / EV***
42,3 Mio , http://www.4-traders.com/ADVA-OPTICAL-NETWORKING-S-435663/financials/
/437 Mio
=9,7% (= "Gewinnrendite" nach Joel Greenblatt's Zauberformel)
***Enterprise Value (EV)
9,13 Kurs
x 49,499 Aktienzahl (Mio)
Mio
=451,9 Market Cap
-15,0 Nettoliquidität (31.03.2017)
+0,0 Anteil fremder Gesellschafter am Eigenkapital
=437 EV
Bei beiden noch knapp 2% Luft nach unten. Na gut beim TecDax 1,5%, bei Adva 2,5%.
und vorgstern auf 0,67% ....
Nun wissen wir, woher der übertriebene Rücksetzer kam.
Da funktioniert ausnahmsweise mal der Trendindikator unerschreiten des Bollinger Band nach unten = Kaufsignal ..... jaaaa es funktioniert, weil es durch einen irrationalen Faktor ausgelöst wurde! Leerverkauf ....
Meine Meinung also nix wie rein in ADVA !!
Achtung:
ich kaufe noch heute nach!
Hier bin ich seit Ende April nach den Q1-Zahlen/Q2-Ausblick short. Grund hierfür sind die extrem hohen aktivierten Eigenleistungen, die Netto, d.h. Aktivierung abzgl. darauf entfallende Abschreibungen, rund 90% des EBIT ausmachen. Damit wird das Ergebnis künstlich nach oben gepushed und die Bilanz zudem aufgebläht. Das Problem ist, dass man das im operativen Cashflow nicht sieht, da die Aktivierungen im Investitionscashflow enthalten sind (op. Cf also immer sehr gut), aber dieser bei Adva immer sehr hoch ist. In Folge erzielen sie kaum oder gar keinen Free Cashflow. Hinzu kommt, dass Adva auf Basis dessen immer mehr aktivieren muss, damit das Ergebnis nicht einbricht und das ist nicht ewig so möglich. Wenn der Punkt kommt, an dem Adva eine "Flaute" hat, weil die Nachfrage auf Kundenseite schwächelt, werden sie auch das Problem bekommen die hohen Aktivierungen aufrecht erhalten zu können, da diese ja nur dann aktiviert werden können/dürfen, wenn damit auch zukünftig ein Umsatz/Ergebnis erziel werden kann. Ist dies nicht gegeben, muss es als Aufwand verbucht werden und dann rutscht das Ergebnis schneller ins Minus als mancher hier schauen kann. Denn wenn sie weniger aktivieren haben sie immernoch die hohen Abschreibungen auf die Aktivierungen der Vorjahre und gleichzeitig einen niedrigeren Ertrag. So lange das alles passt, ist die Aktie optisch günstig, aber mit einer entsprechend miesen Ergebnis- und Bilanzqualität.
allerdings bewegen wir uns ja in einem Marktumfeld mit stetig steigender Nachfrage und ADVAs Marktposition wächst eher noch, was die jüngsten Erfolgsmeldungen beweisen, wer sich alles für die Lösung von ADVA entschieden hat etc.... und gegen wen man das gewonnen hat usw. ....
Eventuell sollte das Unternehmen darüber nachdenken, die Geschwindigkeit, in der man zukünftig die Position "aktivierte Eigenleistungen" erhöht zu drosseln, um nicht tatsächlich an den Punkt zu gelangen, an dem es dann so ewig nicht mehr weiter geht ....
an dieser Stelle widerspreche ich dem Verfasser auch entscheidend, da es Schwachsinn ist, dass es nicht ewig so weiter ginge ... in der Theorie ginge das sehr wohl und in der Praxis ist es wie von mir beschrieben, eine frage mit welche Geschwindigkeit man diese Aktivierungen erhöht oder weiter fährt.... denn diese werden ja durch abschreibungen bzw. Reduzierungen auch zurück gefahren.
Hier sind wir auch schon am abschliessenden Punkt, dass derartige Aktivierungen zum Teil auch der Ausbalancierung von steuerlichen Effekten dienen kann.
Einen Teilverkauf hab ich bereits bei € 9,50 gemacht (war auch in etwa der Kaufkurs). Lange schau ich mir das nicht mehr an - ich hab ein Limit im Kopf, da werde ich die Verluste realisieren und aussteigen.
Während sich heute andere Werte nach schwachem Start toll erholt haben (wie Evotec), geht's bei ADVA nur nach unten. Leerverkäufer hin und her, diese schwache Performance kann man nicht auf den Leerverkäufer schieben, weil ADVA schon seit etlichen Wochen sackschwach ist.
unbegreiflich!
und da hat der böse Leerverkäufer auch noch so einen hässlichen Schnabel im chart gebildet....
Da kann man nur mit einer steilen Gegenbewegung kontern!
Ich kann dazu nur sagen, dass mir IFRS manchmal mehr einleuchtet als alte HGB Richtlinien, wobei die ja auch schon überarbeitet wurden. Jedenfalls heißt es nicht ohne Grund Entwicklungskosten. Das heißt, es fallen also Kosten an, die wir ebenfalls in der GUV finden. Wenn man also diese Entwicklungskosten weglässt, man also nicht forscht und dann entwickelt, hätte man auch keine Aktivierung von Entwicklungskosten. Nur das macht ja wenig Sinn für ein Unternehmen, das wachsen will. Das heißt, es ist auf der Kostenseite (etwas zeitlich verschoben) doch letztlich ein Nullsummenspiel. Und gerade wir Aktionöre sollten froh sein, dass Adva wachsen will.
Klar kann man argumentieren, wenn ein Management ein Produkt bzw. eine Dienstleistung entwickelt, die später keinen Nutzen hat, dann wird die Aktivierung Jahre später zum Boomerang, aber das ist ja ein ziemlich nihilistischer Ansatz. Sollen jetzt Unternehmen nicht mehr forschen und entwickeln, weil die Aktivierung dem konservativen, nihilistisch veranlagten Anleger gegen den Strich geht? Klar, man muss nicht aktivieren, aber ich halte es durchaus für sinnvoll. Abgesehen davon halte ich Adva bilanziell für extrem gut aufgestellt. Selbst wenn es irgendwann zu nicht cashwirksamen Abschreibungen auf die aktiverten Eigenleistungen kommen würde, ist das für Adva gar kein Problem. Normalerweise aktiviert man ja, damit sich die Eigenkapitalsituation für junge Unternehmen verbessert, was Fremdkapitalaufnahme erleichtert. Das hat Adva als etabliertes, bilanziell starkes Unternehmen doch aber garnicht nötig, da man völlig unabhängig von der Aktivierung eine sehr hohe EK-Quote bei viel Nettocash ohne größere Finanzschulden ausweist. Das Thema Aktivierung hätte Adva also zum Zwecke des "pushens" bzw. aufblähens der Bilanz auch nicht nötig.
Das Posting stammt von Junolyst, er ist auf wo mit eigenem Thread zurück:
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/...iren-wert-unternehmens
Streitbare Person mit seinem Verhalten im KC Thread, aber so ganz schlecht angestellt hat er sich bisher nicht mit seinen Analysen. Deswegen habe ich dem Posting eine gewisse Relevanz zugestanden.
na ja, ... ich sollte dazu lieber nicht zu viel sagen.
Wie er Chancen und Risiken so gewichtet ist jedenfalls schon echt interessant, wenn man mal seine Depotwerte anschaut und die mit Adva vergleicht. Da sind Aktivierungen das kleinste Problem.
Aber ich respektiere durchaus seine Analysen. Würd mir nur von einem 24jährigen Newbie, der richtige Baissen noch nie erlebt hat, ein bißchen mehr Respekt wünschen. Solche Aussagen wie "hzenger und katjuscha haben das nicht auf dem Schirm" passen schon wieder wunderbar ins Bild. Er hat mit 16 Jahren seine erste Akzie virtuell gekauft, also mitten am Tief der Finankrise 2008/09. Kein Wunder, dass er seitdem nur positive Erfahrungen machte und von sich überzeugt ist. Darf er auch gerne sein, da er ja durchaus vernünftig analysiert. Nur ein bißchen mehr Demut täte ganz gut.
Aber gut, hat mit Adva erstmal nichts zu tun. Fakt ist, wer die Aktivierung von Eigenleistungen für ein Problem hält, sollte aussteigen. Denn das würde gleichzeitig bedeuten, man glaubt nicht an das Geschäftsmodell von Adva.
Schon allein vor diesem Hintergrund erübrigt sich jede weitere Diskussion zu dessen "Analysen". Im Übrigen kann ich da Katjuscha nur zustimmen. Komischer Typ, der bei mir schon nach wenigen Postings eine enorme Antipathie ausgelöst hat...
Allerdings spielt der Verfasser eines Postings für mich eine untergeordnete Rolle, wichtiger ist, ob etwas konstruktives zur Aktie beigetragen wird. Und hier wurde ja durchaus ein interessanter Punkt angesprochen.
Und kann mir mal jemand die Logik erklären , warum eine Aktie bei Übernahmegerüchten bzw, Fantasie fallen sollte ? Das entspricht nicht der normalen Logik .
Na vielleicht werden wir ja am 20,07. positiv überrascht .
Und wenn es hart auf hart kommt , dann war es mal wieder ein kurzes "Fehlinvestment ". bei 8,8 ist spätestens Schluss. Bei meinem derzeitigen Antilauf wird das dann ja spätestens Montag soweit sein . Na dann ist es so .