Die Exporte sanken um unbereinigte -1,2% zum Vorjahresmonat, auf ein Volumen von 113,65 Mrd. Dollar, nach 110,76 Mrd. Dollar im Vormonat und 115 Mrd. Dollar im Vorjahresmonat!
> Die prozentuale Veränderung bei den Orginalwerten des Exportvolumens im Vergleich zum Vorjahresmonat. Seit November 2008 geht es mit den Exportraten abwärts. Im Mai 2009 wurde der Tiefpunkt bei der Schrumpfung des Exportvolumens mit -26,4% markiert. Bis November ging es nun signifikant nach oben auf -1,2%! <
Was sich bereits im prozentualen Vergleich zum Vorjahresmonat als deutliche Erholung darstellt, wird auch durch den Exportvolumenchart gestützt:
> Im Chart das monatliche Exportvolumen in Mrd. Dollar. Seit dem Hoch im Juli 2008 mit einem Exportvolumen von 136,6 Mrd. Dollar beträgt der Einbruch allerdings noch -16,8%! Das Tief wurde im Februar 2009 bei 65 Mrd. Dollar markiert, ein Anstieg seit dem von +74,8%. <
Im breiten Zeitraum von Januar bis November 2009 gingen die Exporte noch um -18,8% zurück, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, auf ein kumuliertes Volumen von 1,07098 Billionen Dollar.
Im November betrugen die Exporte in die EU 22,075 Mrd. Dollar und fallen im breiten Zeitraum Jan.-Nov. 2009 noch um -21,8% zum Vorjahresszeitraum, nach Deutschland gingen im November Exporte in Höhe von 4,724 Mrd. Dollar, im kumulierten Zeitraum betrug der Einbruch noch -17,9%!
USA: 20,006 Mrd. Dollar / kumulierte -14,8%
ASEAN: 10,761 Mrd. Dollar / kumulierte -11,7%
Japan: 8,807 Mrd. Dollar / kumulierte -17,6%
Südkorea: 5,046 Mrd. Dollar / kumulierte -30,6%
UK: 3,057 Mrd. Dollar / kumulierte -15,5%
Russland: 1,652 Mrd. Dollar / kumulierte -48,1%
China's Importe schossen um +26,7% im Vergleich zum Vorjahresmonat (74,9 Mrd. Dollar) auf 94,56 Mrd. Dollar, nach oben und zeigen eine starke Binnenkonjunktur in China an!
Der Handelsbilanzüberschuss sank auf 19,03 Mrd. Dollar, nach 23,99 Mrd. Dollar im Vormonat. Der kumulierte Handelsbilanzüberschuss von Jan.-Nov. 2009 sank um -30,6% zum Vorjahreszeitraum auf 177,96 Mrd. Dollar.
Die drastisch gestiegenen Importe gehen auch auf die stark steigenden Rohstoffeinfuhren zurück. So stieg beispielsweise die Einfuhr von Eisenerz zum Vormonat um +12% auf 51,1 Millionen Tonnen, nach 45,5 Millionen Tonnen im Oktober. Im breiter gefassten Zeitraum Jan-Nov. 2009 stiegen die Eisenerzimporte um +38,4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Importe von Kupfer und Kupferlegierungen in Rohform stiegen um +10,3% im Vergleich zum Vormonat auf 290'158 Tonnen, nach 263'109 Tonnen im Vormonat und im breiteren 11-Monatszeitraum stieg die Kupfereinfuhr um satte +66,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, auch Aluminiumimporte schossen im breiten Zeitraum um +172,2% nach oben!
Chinas Ölimporte lagen im November bei 17,12 Millionen Tonnen bzw. 4,2 Millionen Barrel pro Tag, ein gewaltiger Anstieg von +28% gegenüber dem Vorjahresmonat und auch im breiteren 11-Monatszeitraum stiegen die Ölimporte um +10,9% zum Vorjahreszeitraum. Die Getreideimporte stiegen im 11-Monatszeitraum um kräftige +87,5% auf 2,67 Millionen Tonnen!
Die Chinesen bleiben ein wahrhaftiger Rohstoffstaubsauger und vor allem die einzig relevante Stütze der Weltwirtschaft!
Auch wenn die chinesischen Wirtschaftsdaten wohl eine Menge Fragen nach Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und nach potentiellen Überkapazitäten, Überproduktionen und Fehlallokationen aufwerfen, ein gewichtiger Teil des Konjunkturpaketes und der aggressiven Kreditausweitung ging richtiger Weise in die reale Wirtschaft. Fakt ist, die chinesischen Wirtschaftdaten deuten nicht nur auf eine Recovery Storie hin - sondern fast auf einen Boom, zu mindestens im Vergleich zu den westlichen Industrienationen die ihre Staatshilfen in das marode Bankensystem versenkt haben!
> Wie das National Bureau of Statistics of China für den November berichtet sprang der Output der Industrieproduktion um kräftige +19,2% gegenüber dem Vorjahresmonat an, nach +16,1% im Oktober! Seit sieben Monaten steigt der Output der Industrie dynamisch an! In allen 39 Industriesektoren stieg der Output deutlich zum Vorjahresmonat an! <
China's Industrie ist die Weltbank der Welt, unglaubliche 687,1 Milliarden Yuan (100,74 Mrd. Dollar) betrug der Wert der Exporte von chinesischen Industrieunternehmen im November! Der Exportoutput der Industrie stieg um +5,3% zum Vorjahresmonat (Gesamtexporte noch -1,2%)!
Der chinesische Einzelhandel feiert, mit einer Steigerung seiner Umsätze im November 2009 von +15,8% gegenüber dem Vorjahresmonat auf 1,1339 Billionen Yuan (166 Mrd. Dollar), Monat für Monat eine Party ab, dies bei leicht anziehenden Konsumentenpreisen von +0,6% zum Vorjahresmonat!
Korrespondierend mit den sehr guten Wirtschaftsdaten zog auch Chinas Stromerzeugung im November deutlich an, dies spricht klar für die wirtschaftliche Dynamik! Um gewaltige +26,9%, auf 323,4 Milliarden Kilowattstunden stieg die Stromerzeugung gegenüber dem Vorjahr. Dies war der stärkste Anstieg seit Januar 2005, als die Energieerzeugung des weltweit zweitgrößten Energieverbrauchers um 27,9% stieg. In den ersten 11 Monaten 2009 wurden 944,2 Milliarden Yuan (138,4 Mrd. Dollar) in die Energieversorgung und die dazugehörige Infrastruktur investiert!
Die Förderung von Kohle zur Erzeugung von Strom und Stahl, explodierte um +26% auf 290 Millionen Tonnen im November! Dies ist die höchste prozentuale Steigerungsrate seit Beginn der monatlichen Datenerhebung im Dezember 2003.
Die Ölverarbeitung explodierte im November um +21% gegenüber dem Vorjahresmonat auf 33,4 Millionen Tonnen, dies sind rund 8,2 Millionen Barrel pro Tag, nach den Daten von China Mainland Marketing Research Co. In den Raffinerien wurden 6,33 Millionen Tonnen Benzin hergestellt, ein Anstieg von +11% zum Vorjahresmonat, 12,4 Millionen Tonnen Diesel (+14%), sowie 1,3 Millionen Tonnen Kerosin (+33%)!
Die Investitionen in Sachanlagen, wie in Fabriken und Immobilien in den städtischen Bereichen zogen von Jan.-Nov. 2009 um +32,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 16,863 Billionen Yen (2,472 Billionen Dollar) an, davon wurden 3,127 Billionen Yuan in Immobilien investiert, ein Plus bei Immobilien von +17,8%.
Die staatlichen Investitionen der Zentralregierung in Infrastrukturprojekte kumulieren sich in den ersten 11-Monaten des Jahres auf 1,5277 Billionen Yen, ein Anstieg von +16,4% zum Vorjahreszeitraum und die der Local Governments, der Provinzen, Städte und Gemeinden sogar auf unglaubliche 15,335 Billionen Yen, ein Anstieg von +33,9%!
Die städtischen Immobilienpreise in China zogen im November 2009 um kräftige +5,7% zum Vorjahresmonat an. In 70 Großstädten, an Hand derer das National Bureau of Statistics of China die Daten ermittelt, stiegen die Preise kräftig, um die höchste Rate seit 16 Monaten. Insgesamt wurden in den ersten 11 Monaten 2009 Immobilien im Wert von 3,6 Billionen Yuan verkauft, ein Anstieg zum Vorjahreszeitraum von +86,8%! Die verkaufte Grundfläche kumulierte sich auf 752 Millionen Quadratmeter, ein Anstieg von +53%.
Diese Wirtschaftdaten sind selbst wenn sie geschönt sein sollten, sehr beeindruckend, vor allem wenn man diese mal in Relation zu den Wirtschasftsdaten der USA und Großbritannien setzt!
Das Wirtschaftswachstum in China im 4. Quartal 2009 wird voraussichtlich +10,5% betragen, im 3. Quartal war es ein kräftiges Plus von 8,9% zum Vorjahresquartal!
Die 4 Billionen Yuan des chinesischen staatlichen Konjunkturpaket in Höhe bzw. 585 Mrd. Dollar waren also durchaus wirksam und wurden nicht für die Stützung des Finanzsystems verblasen!
Neben dem Konjunkturpaket war der zweite Pfeiler, der die leichte Krise in China abfederte und wieder für Expansion sorgt, die exzessive Kreditvergabe. Hier wird seit Juli aber auf die Bremse getreten, aber dies hat sich weiterhin bisher nicht negativ ausgewirkt. Die bisherige Kreditdosis war wohl kräftig genug. Die Kreditvergabe durch die Banken, in den ersten 11 Monaten 2009 kumulierte sich in China auf fulminante 9,197 Billionen Yuan (1,34 Billionen Dollar)! Dies ist das 2,52-fache der Kreditvergabe der ebenfalls nicht gerade bescheidenen Kreditvergabe aus dem Vorjahreszeitraum mit 3,6549 Billionen Yuan (535,24 Mrd. Dollar)!
> Die Kreditvergabe stieg im November leicht auf 294,8 Mrd. Yuan, nach 253 Mrd. Yuan im Vormonat, nach den heutigen Angaben der People's Bank of China. Im März 2009 wurde das Hoch bei der exzessiven Kreditvergabe mit 1,89 Billionen Yuan an neuen Krediten markiert.<Während im Zeitraum 2000-2008 durchschnittlich 1,5 Yuan an neuem Kredit ausreichten um 1 Yuan Wachstum zu generieren, schoss dieses Verhältnis im 1. Halbjahr 2009 auf 7 zu 1 und damit in den american style Modus! Allerdings könnte dies eine Ausnahme sein, denn im 2. Halbjahr steigt das BIP stark an und die Kreditvergabe ist von Juli bis Oktober deutlich zurückgefahren worden.
Die Geldmenge M2 stieg nach den Daten für November 2009 um +29,74% im Vergleich zum Vorjahresmonat!
Die Währungsreserven Chinas betrugen zuletzt im September 2,2726 Billionen Dollar!
Die Geld- und Kreditmengenausweitung, wie auch die Expansion der Währungsreserven sind langfristig unhaltbar!
Die Daten weisen klar auf eine Recovery Storie in China hin und es werden starke Wachstumsimpulse für die Weltwirtschaft in China generiert. China dürfte vorerst als der klare Gewinner aus der Finanzkrise hervorgehen, aber es drohen auch kräftige Überkapazitäten in der Industrie, Verwerfungen aus Fehlinvestitionen und spekulative Exzesse an den chinesischen Finanzmärkten!
Quellen der Daten: Daten Coustoms gov., Außenhandel Pressemitteilung Customs.gov.cn, Wirtschaftsdaten November Stats.gov.cn