Adva ein Diamant am Investoren Himmel


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Neuester Beitrag: 15.09.22 00:08
Eröffnet am:27.09.10 19:19von: Gandalf2707.Anzahl Beiträge:9.522
Neuester Beitrag:15.09.22 00:08von: MyOwnBossLeser gesamt:2.369.033
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1544 Postings, 4721 Tage 1erhartIch habe nie

 
  
    #4801
12.02.17 06:20
und werde es auch nie behaupten dass Charttechnik nicht seine Berechtigung hat. Und wenn aufgrund meines Beitrages glaubt dass ich nur aus dem Bauch heraus entscheide dem kann ich dann natürlich auch nicht helfen.

Wenn mir auf einer meiner Watchlisten eine Aktie auffällt wie die ADVA die ja nur gefallen ist dann untersuche ich sie soweit ich es kann einfach mal aufgrund der vorhandenen Zahlen und Daten.
Und selbstverständlich schaue ich mir sogar den Chart an wie der so aussieht.

Und dann entscheide ich mich ob und vor allem bei welchem Kurs ich kaufe. Das waren vor ein paar Monaten eben die 7,50 welche ich mir zum Ziel gesetzt habe. Und dies war dann der 19.12.2016 als ich den Erstkauf getätigt habe.

Wünsche allen einen schönen Sonntag

 

3179 Postings, 5080 Tage erfg@1erhart:

 
  
    #4802
12.02.17 07:14

Ich habe damit auch nicht Dich gemeint, sondern den User, den ich zuerst angesprochen habe.
Ich kenne Deinen Nick auch aus anderen Threads und lese Deine Beiträge. Deshalb traue ich Dir natürlich zu, dass Du Deine Anlageentscheidungen sorgfältig triffst. Mir ging es nur um die Behauptung in #4799, dass Charttechnik nichts tauge.

 

196 Postings, 3285 Tage kurt.kcharttechnisch

 
  
    #4803
1
12.02.17 08:45
ob chart.technik etwas taugt, liese sich leicht empirisch überprüfen. Gib den charttechnikern 100 charts von vor einem Jahr, anonymisiere sie und lass dir den Kurs in einem Jahr oder für die nächsten sechs Monate voraussagen. Das Ergebnis wird mäßig sein. Das gleiche gilt, wenn die charttechniker von aktuellen Charts den Kurs voraus sagen sollen.

Trotzdem kann der Kursverlauf zur Einschätzung der fundamentalen Daten sehr hilfreich sein. Ich persönlich schau mir auch immer das Handelsvolumen an. Bei ADVA sieht man beispielsweise, dass der Anstieg der letzten Wochen auch mit höherem Volumen unterstützt wird und daraus schließe ich, dass tatsächlich eine verbessertes Interesse an der Aktie besteht. Interesse besteht aber nur dann wenn gute Ergebnisse erwartet werden... Daraus würde ich nun schließen, dass die Meldungen über Marktanteilsgewinne sich vermutlich bestätigen werden und ein guter Ausblick präsentiert werden wird.

Wie gesagt, sind wir immer das letzte Glied in der Informationskette.

So long  

3179 Postings, 5080 Tage erfg@kurt.k.

 
  
    #4804
1
12.02.17 09:16

Zitat: Gib den charttechnikern 100 charts von vor einem Jahr, anonymisiere sie und lass dir den Kurs in einem Jahr oder für die nächsten sechs Monate voraussagen.

Sorry, ich glaube nicht, dass das Ziel von Charttechnik ist, Kurse für ein halbes Jahr oder gar ein Jahr "vorherzusagen"! Es geht vielmehr darum, aus bestimmten empirischen Kursentwicklungsmustern Chancen abzuleiten, wie die Entwicklung kurzfristig weitergehen kann.

Dazu gibt es aber immer eine alternative Möglichkeit, die in die andere Richtung zeigt.

Natürlich muss man solche Dinge auch immer im Zusammenhang mit fundamentalen Daten des Wertes betrachten.

Bei Adva ist klar ein Trendwechsel zu erkennen, der durch das Durchbrechen einer mehr als einjährig bestehenden Abwärtstrendlinie gekennzeichnet ist. In Verbindung mit den fundamentalen Daten heißt das für relativ viele Anleger, dass die Chance besteht, das sich der Kurs jetzt wieder in Richtung alter Hochs bewegen kann. Es ist immer nur die Chance und keine Voraussage!

 

1544 Postings, 4721 Tage 1erhart@erfg

 
  
    #4805
12.02.17 09:39
Ja du hast recht habe ein paar Überschneidungen in Threads gesehen. Und habe sozusagen auch Beiträge dort von dir gelesen und damit natürlich auch umgekehrt.

Es sind doch einfach diverse Faktoren die mich zu einer Kauf oder auch Verkaufsentscheidung veranlassen sollten.

Ein alter abgeänderter Spruch von mir: Kräht der Gockel auf dem Mist, steigt/fällt der Aktienkurs oder er bleibt wo er ist.

Schönen Sonntag an alle  

196 Postings, 3285 Tage kurt.k@erfg

 
  
    #4806
12.02.17 10:06
so gesehen muss ich dir Recht geben, wenn du Charttechnik als kurzfristige Chancenabschätzung betrachtest. Eine langfristige Investitionsentscheidung würde ich aber nicht aufgrund eines Charts treffen.

so long

 

3179 Postings, 5080 Tage erfg@kurt.k:

 
  
    #4807
12.02.17 11:15
Da hast DU sicher vollkommen recht!  

1544 Postings, 4721 Tage 1erhartUm es kurz zu sagen:

 
  
    #4808
12.02.17 11:20
Für mich macht Charttechnik Sinn bei:

1.Für Kurzfristtrades (wobei ich als RENTier schon fast aus dem Alter heraus bin)
2.Zum Ersteinstieg oder Nachkauf
3.Zum Ausstieg  

111350 Postings, 9101 Tage Katjuschawieso sehen manche User eigentlich Charttechnik

 
  
    #4809
12.02.17 14:44
immer losgelöst von Fundamentalem etc?

Im Grunde ist doch Charttechnik nichts anderes als die bildliche Darstellung von Fundamentalen, Gesamtmarkt und Psychologie.

Ich bin ja auch vor allem Fundamentalanalyst, aber für mich ist Chartanalyse keine Frage, die losgelöst davon wäre, sozusagen eine völlig andere Ebene, sondern Teil davon. Und ich würd auch nicht sagen, man könne Chartanalyse nur kurzfristig nutzen. Es gibt auf allen Zeitebenen entsprechende Signale, die uns eine Trendwende oder Trendbestätigung anzeigen.

2289 Postings, 3307 Tage Werner01#4812

 
  
    #4810
2
12.02.17 15:31
Die Antwort auf deine Frage hat m.E. auch damit zu tun, dass wir mittlerweise mit Informationen überschüttet werden. Alle wollen ihren Schnitt machen und seit man sogar mit klicks Geld verdienen kann ist die Zahl dieser "Publikationen" explodiert. Viele Analysen z.B. von Godmode sind aber rein charttechnischer Natur! Schaut man sich dann zusätzlich die Fundamentaldaten an, ist es oftmals so, dass diese charttechnisch begründeten Richtungsvorgaben nicht sehr realistisch sind.

Ich finde diese Fälle spannend, in denen die Fundamentaldaten und die Charttechnik im Prinzip die gleiche Richtung gehen. Da doch viele die Charttechnik beachten entstehen eben die markanten Muster quasi als self full filling prophecy .
Ich habe auch den Eindruck, dass die offensichtlichsten Linien, die auch die weniger versierten user erkennen am interessantesten sind, da dort zusätzlich mehr stopp loss/stopp buy Marken gesetzt werden, die dann die Effekte verstärken.ADVA ist so ein Fall und keiner wird nun mehr widersprechen, dass sich im Bereich 6,75-7 ein guter Boden ausgebildet hat.

Das gilt e.E aber nur wenn keine außergewöhnlichen Ereignisse eintreten. Politische Stürme oder Gewinnwarnungen/massive positive Überraschungen können noch so plausible charttechnische Indikationen sofort negieren.











 

13988 Postings, 5642 Tage Raymond_Jamescharttechnik: lasst uns den test machen

 
  
    #4811
1
12.02.17 19:30
der kurs der ADVA wird sich --ohne positive news-- bei 9,20 (widerstandslinie, s. oben #4796) schwer tun, sagt die charttechnik ("widerstandslinie": http://www.chartundrat.de/lexikon/formationen/sonstiges_widerstand.htm ); fuer intuition (bauchgefuehl) oder fundamentalanalyse ist diese marke irrelevant

 

468 Postings, 4134 Tage hpgronauhotmail.comTest: Abwärtstrend

 
  
    #4812
12.02.17 20:58
Entscheidender ist doch die Frage: Wurde der seit Januar 2016 bestehende Abwärtstrend nachhaltig nach oben verlassen. Auch wenn die Bullen jetzt in die Aktie gejagt wurden, weil er geknackt scheint, sage ich: das ist eine Bullenfalle.
Die von mir prognostisierte Halbierung des Gewinns in 2016, trotz Umsatzplus von vielleicht 25% rechtfertigt keine Kurse über 7,50 Euro. Und es wurde mit der neuen Technologie noch kein Deal bekanntgegeben, der einen Durchbruch signalisiert.
Deshalb hat die Charttechnik nicht versagt. Ich sehe den Kurs in ein langes Dreieck laufen, das erst in einem Jahr verlassen wird.  

111350 Postings, 9101 Tage KatjuschaWerner01, godmode macht es genau richtig

 
  
    #4813
12.02.17 21:50
Wie gesagt, du bist offenbar einer derjenigen, der Chartanalyse falsch versteht. Wenn godmode Ziele ausgibt nachdem ein Trend gebrochen wurde, meint godmode damit nicht, dass diese Ziele auch erreicht werden. Es lebt erstmal nur das Signal, das man dann nutzt, aber die Charttechnik ist nicht losgelöst vom Fundamentalen, auch wenn godmode nichts fundamentales dazu schreibt. Muss man ja auch garnicht, weil Charttechnik es bereits beinhaltet.

3179 Postings, 5080 Tage erfg@hpgronauhot.:

 
  
    #4814
13.02.17 07:36

Da vertraue ich doch Oddo Seydler mehr als Deiner "Prognose"!

Zumal ich annehme, dass sie sich bei Adva rückversichert haben, bevor sie ihre Analyse veröffentlichen:

...Die Analysten von Oddo Seydler rechnen mit einem soliden Jahresabschluss. Das von der ADVA Optical Networking SE erzielte Q4-EBIT dürfte am oberen Ende der Planungen liegen.

Auch der Start in das Jahr 2017 dürfte gut gewesen sein. Analyst Dr. Oliver Pucker geht von einem ähnlichen Umsatzniveau wie in Q4/16 aus...

 

468 Postings, 4134 Tage hpgronauhotmail.comauch ich kann Zahlen lesen

 
  
    #4815
1
13.02.17 12:08
ADVA hat im ersten halben Jahr nichts verdient. Das ist Fakt!
Im 3. Quartal waren es 8 Mio. und im 4.Quartal wird es weniger sein - so die eigene Aussage .
Der Brexit wird voll durchschlagen mit der negativen Währungskonstellation und der Vorstand hat sich so 1,5 Milliönchen mal eben als Bonus genehmigt.
15 Millionen Gewinn statt 26 Millionen im Vorjahr.  

3179 Postings, 5080 Tage erfgMag sein,

 
  
    #4816
1
13.02.17 12:28
dass 2016 insgesamt schlechter ausfällt als 2015. Aber das ist Geschichte!
Wenn die Ergebnisse für 2016 niedriger ausfallen, ist das durch die Prognosen bekannt und damit keine negative Überraschung!
Was jetzt zählt ist 2017 und da ist ca. eine Verdoppelung des Ergebnisses von 2016 prognostiziert (0,71€/pro Aktie).
Das allein zählt!    

135 Postings, 3268 Tage long-term-investorHallo hpgronauhot,

 
  
    #4817
2
13.02.17 13:58
woher nimmst Du die Aussage, dass in Q4 weniger verdient wird, wie in Q3 2016? Bitte stele mal einen Verweis auf diese Aussage ein!
Mir ist die Prognose für Q4 bekannt, und es wird für Q4 weniger Umsatz wie in Q3/2016 prognostiziert, aber mir ist kein Rückgang des Ergebnisses bekannt.
Aber letztendlich wie auch "erfg" hier schreibt: das ist Geschichte! Du schreibst vom ersten Halbjahr, welches durch Sondereffekte geprägt war. Es geht hier um die Einschätzung über die Entwicklung von Umsatz und Ergebnis in den nächsten Quartalen, und da ist das erste Halbjahr völlig unaussagekräftig. Auch aus Q3 lässt sich nicht viel ableiten, Q4 schon eher (wegen noch langsam anlaufenden CloudConnect Anteilen), aber so richtig aussagekräftig sollte dann Q2 werden (wo die CloudConnect Anteile dann schon zweistellig Mio.Anteile ausmachen sollen).

Sicherlich kann man auch eine pessimistische Haltung einnehmen, und vorsichtig sein, ob es nicht vielleicht doch wieder eine negative Überraschung bei den Zahlen geben könnte. Aber bis auf das Thema "Brexit", sehe ich bisher keine größeren Indizien dafür.

Viele Grüße
long-term-investor.  

82 Postings, 3361 Tage Pit997Ich bin

 
  
    #4818
13.02.17 19:30
eher auch der pessimist, jedenfalls habe ich bisher genug Geld mit dieser Diamant am Investorenhimmel-Aktie verloren, da kaufen sich andere Leute ein neues Auto für.
Das ganze erinnert mich jetzt an das letzte Quartal, die Aktie ging ohne einen Grund
vor den Q Zahlen auf ich glaube 9,30€ und fiel dann bei der Veröffentlichung der Zahlen auf 6,xx€. Ihr Spezialisten könnt doch sicher erklären warum die Aktie jetzt wieder den selben Schub nach oben bekommt, ich gehe mal vom selben Szenario wie im Oktober aus.
Die Zahlen bringen die eh nicht, u. haben die noch nie eingehalten, oder?
 

135 Postings, 3268 Tage long-term-investorHallo Pit997,

 
  
    #4819
1
13.02.17 21:02
der Schub nach oben ist durch verschiedene Punkte erklärbar. Einige Anleger wollen nicht auf die Zahlen warten, weil sie von guten Zahlen ausgehen, und bereits vorher investiert sein wollen. Daraufhin bekam der Kurs einen ersten Schub. Als sich dann aus technischer Sicht die Aussichten verbessert haben, sind dann noch viele "Techis" eingestiegen. Dann erfolgte auch noch das Gepushe von allen Seiten, und es sind noch viele zusätzliche Anleger aufgesprungen, welche ADVA bereits auf der Watch-Liste hatten.
Aus dem Kursverlauf lässt sich meines Erachtens aber nichts ableiten. Hier heißt es immer "manche wissen da schon mehr". Dies ist meines Erachtens aber nicht der Fall. Klar kann man aus den Meldungen von Oddo Seydler denken, dass sie das einschätzen können, aber letztendlich stochern die auch im Nebel. Aber die Chance ist groß, dass sich der Nebel so langsam auflöst, spätestens mit den Q-Zahlen im April. Darauf spekulieren nun einige.
Es ist natürlich auch ein negatives Szenario denkbar, dass die Zahlen und der Ausblick nächste Woche enttäuschen, aber meines Erachtens kann man dies dann durchaus ein weiteres Quartal aussitzen. Ich persönlich habe lieber eine Aktie im Depot, bei der die langfristigen Aussichten gut bis sehr gut sind, dann sind mir 3 Monate egal, denn langfristig gehts nach oben. Und ich kann auch verstehen, dass man vorsichtig ist, wenn man sich schon mal die Finger verbrannt hat.

Schauen wir mal, ob es sich diesmal lohnt.

Viele Grüße
long-term-investor  

13988 Postings, 5642 Tage Raymond_Jameszu oben #4795 - ''Gott würfelt nicht''

 
  
    #4820
13.02.17 21:02

Torsten Ewert, https://www.stockstreet.de/torsten-ewert , antwortet auf den faz.net-Artikel "Aktienmarkt, Vorsicht vor Charttechnikern!", http://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/...-14845233-p2.html 

Auszüge (Hervorhebungen durch mich)

>> Gott und Albert Einstein – keine geringeren Autoritäten fährt ein Ökonomieprofessor in einem Artikel für die FAZ-Online-Ausgabe auf, um die Charttechnik zu verdammen.
Was ist Charttechnik – Humbug oder Gottes Plan?
Bereits im Titel warnt er seine Leser vor uns Charttechnikern. Und in seiner Einleitung stellt er die Chartanalyse rhetorisch mit heute als absurd erscheinenden antiken Prognosemethoden auf eine Stufe: dem Befragen von Orakeln, dem Studium des Vogelflugs und sogar der Begutachtung tierischer Eingeweide. Nach wenigen Sätzen ist damit klar: Chartanalyse ist in seinen Augen Humbug und Charttechniker sind Scharlatane – vor deren unheilvollem Wirken er ehrliche Anleger wie Sie, Ihr Geld und Ihren geruhsamen Schlaf bewahren will.
Aus Sicht des Autors erscheinen Charttechniker zudem ziemlich größenwahnsinnig. Sie wollen allein aus obskuren Kursmustern (die der Autor ausschließlich dem Zufall zuschreibt) „schließen, wohin Gottes Plan den Kurs in den kommenden Wochen oder Monaten schicken wird.“ Und sie preisen – so suggeriert der Autor – ihre Methodik als „Wunderwaffe“. ...
Das sind die drei großen Fragen der Charttechnik
Ich werde mich ... auf drei Fragen beschränken. Erstens: Auf welchen Grundannahmen beruht die Charttechnik? Zweitens: Was ist ihr theoretischer Hintergrund? Und drittens: Warum funktioniert die Charttechnik überhaupt?
Beginnen wir mit den Grundannahmen der Charttechnik. Natürlich glaubt kein ernsthafter Charttechniker, dass die Börsen nach irgendeinem Plan funktionieren, den man erkennen könnte. Tatsächlich beruht die Charttechnik auf den folgenden drei Grundlagen:
    1. Sämtliche Einflussfaktoren, welche die Märkte bewegen (also fundamentale, politische, psychologische und andere), sind in den bisherigen Kursen enthalten. Das gilt sogar für die Erwartungen aller Marktteilnehmer über künftige Ereignisse und Entwicklungen.   Damit hat die Charttechnik allen anderen Analysemethoden eindeutig etwas voraus. Die Fundamentalanalyse z.B. kann auch mit noch so umfassenden Daten Zukünftiges überhaupt nicht erfassen und ist deswegen schließlich selbst aufs „Orakeln“ angewiesen – und das durch ein paar Handvoll Analysten (Stichwort „Gewinnschätzungen“).
    2. Insbesondere die eingepreisten Erwartungen aller Marktteilnehmer bzw. ihre Änderungen führen zu immer wiederkehrenden Kursmustern, die man erkennen und analysieren kann und die Rückschlüsse auf den weiteren Trendverlauf erlauben.
    3. Die Kurse bewegen sich in der Regel in Trends. Hier reicht schon der Blick auf wenige Charts, um diese Grundannahme empirisch zu bestätigen.
Wie Chartformationen tatsächlich entstehen
Hauptkritikpunkt an der Charttechnik ist meist der zweite Punkt. Warum sollen irgendwelche Kursmuster Hinweise auf den zukünftigen Kursverlauf sein? Aber es sind eben nicht „irgendwelche“ Kursmuster. Unter den Abermillionen Kursbewegungen, welche die Kurse täglich erzeugen, sind tatsächlich die meisten zufällig oder zumindest ohne besondere Bedeutung. Aber einige wenige haben sich als verlässliche Signale erwiesen. Und nur um diese geht es in der Charttechnik!
Dazu ein Beispiel: Wenn sich ein oder mehrere große institutionellen Anleger dazu entschließen, ihre meist sehr großen Positionen an einer Aktie nach einem starken Aufwärtstrend in den Markt zu drücken, so wird dies nicht auf einmal geschehen. Sonst würde es zu einem starken Kurseinbruch kommen. Die Verkäufe werden daher langsam und vorsichtig erfolgen. Das führt dazu, dass die Umsätze ansteigen, während gleichzeitig die Trendbewegung abgewürgt wird. Und genau so entstehen typische Umkehrformation in den Charts, die immer wiederkehren (wie z.B. eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation, SKS). Das gleiche gilt für viele andere Fälle – z.B., wenn eine Aktie auf die Einkaufsliste der institutionellen Anleger gerät oder von der Masse der Anleger entdeckt wird.
Also nicht Gottes Plan ist es, der die Kurse bewegt, sondern menschliches Handeln. Die Kursmuster haben somit einen ganz praktischen Hintergrund. Aber wie schon Mark Twain feststellte: „Geschichte wiederholt sich nicht. Sie reimt sich nur.“ Und so ist der weitere Kursverlauf nach bestimmten Chartmustern nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit vorherzusagen. Und genau mit diesen Wahrscheinlichkeiten beschäftigt sich die Charttechnik – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Kennen Sie die beiden Haupttreiber für die Börsenkurse?
Die menschlichen Handlungen an der Börse entspringen jedoch nur selten rein rationalem Denken. Sie haben stets psychologische Triebfedern. Und dahinter steckt eine Gesetzmäßigkeit. Womit ich schon beim zweiten Punkt bin – der Frage nach den theoretischen Hintergründen der Charttechnik. Denn der Charttechniker hat zweifellos – anders als es der Autor suggeriert – eine theoretische Basis für seine Muster.
Diese Chartmuster sind keineswegs einfach nur irgendwelche Datenpunkte, die mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auftreten und die der Chartist dadurch herausgefiltert hat. Entscheidend ist, dass diese Muster entstehen, weil sich die Erwartungen der Marktteilnehmer ändern. Es ist eine Binsenweisheit, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird. Aber da diese Zukunft niemand kennt (auch der Chartanalytiker nicht!), werden sich die Anleger nur aufgrund ihrer entsprechenden Erwartungen an der Börse engagieren.
Die wichtigsten psychologischen Treiber für unsere Erwartungen sind Gier und Angst. Beides sind Urinstinkte – nicht nur des Menschen, sondern aller höheren Lebewesen. Daher wirken diese Triebkräfte völlig unabhängig von unserem rationalen Bewusstsein. Und eben weil das so ist, sind auch die psychologischen Prozesse, von denen wir im Zustand der Euphorie oder der Angst gesteuert werden, sehr einfach strukturiert und vor allem reproduzierbar und damit faktisch konstant.
Und als Garnierung ein bisschen Ignoranz
Trendwechsel an den Börsen finden jedoch meist nur statt, wenn eine Mehrzahl der Anleger in Euphorie oder Angst verfällt. Und weil die dabei zugrundeliegenden Abläufe so unveränderlich sind, sind es auch die Muster, die sich dabei in den Charts abzeichnen. Genau das nutzt die Charttechnik aus! Vereinfacht könnte man sogar sagen: Der Aufwärtstrend ist eine Widerspiegelung der Gier, der Abwärtstrend ein Beleg für die Angst.
Generationen von Charttechnikern gingen aufgrund ihrer jahrzehntelangen Erfahrungen mit den immer wiederkehrenden Mustern nur rein intuitiv davon aus, dass diese grundlegenden psychologischen Prozesse unveränderlich sind. Inzwischen haben die Verhaltensforschung, die Verhaltensökonomie und die Neurobiologie ihnen dies mehrfach wissenschaftlich bestätigt. Insofern mutet es ein wenig ignorant an, wenn der Autor seine Auseinandersetzung mit dieser Tatsache auf die lapidare Erklärung beschränkt, dass dies „eine optimistische Annahme [ist] - abgesehen davon, dass sich auch menschliches Verhalten über die Jahre ändert.“
Eine verblüffende These – und ihre ganz einfache Widerlegung
Noch verblüffender ist die These, mit der wir Charttechniker nach Ansicht des Autors das Funktionieren unserer Methoden zu rechtfertigen versuchen – womit wir bei der dritten und letzten Frage wären, auf die ich eingehen werde. Er nennt es die „selbsterfüllende Prophezeiung“, die er als „letzten Trumpf in den Händen der Verfechter der Technischen Analyse“ sieht (der aber natürlich auch nicht sticht). Danach sollen die Kurse allein deswegen in eine bestimmte Richtung getrieben werden, weil die Marktteilnehmer die entsprechenden Chartformationen sehen und danach handeln.
Diese These hört man immer wieder von Gegnern der Charttechnik, die zu Recht feststellen, dass so etwas nicht funktionieren könne. Mit ziemlicher Sicherheit hat aber noch nie ein Charttechniker dies als Argument für das Funktionieren der Methode verwendet – und zwar aus gutem Grund.
Die Widerlegung dieser These ist nämlich so einfach, dass man sich wundert, wie ein Akademiker in diese Falle tappen konnte: Die Charttechnik wurde nämlich nicht erfunden, wie der Autor an anderer Stelle suggeriert, sondern sie wurde entdeckt. Der Unterschied ist gewaltig: Das Rad wurde erfunden, aber Amerika wurde entdeckt. Das eine wurde neu geschaffen, das andere war schon vorher da. Und auch die Chartmuster gab es schon, bevor der erste Mensch sie je gesehen hat!
Was ist der Unterschied zwischen „erfunden“ und „entdeckt“?
Wer immer die heute bekannten Chartformationen zuerst gesehen und aufgezeichnet hat (ca. in den 1930er Jahren) – er hat historische Kursverläufe in ein Diagramm gezeichnet. Alle Formationen, die er sah, waren auch ohne ihn und vorher schon da. Sie haben also funktioniert, ohne dass sie jemand erkannt, geschweige denn bewusst benutzt hätte. Und selbst danach haben lange Zeit nur wenige Menschen sich die Mühe gemacht, Charts zu zeichnen. Die Kaufkraft dieser Wenigen hätte niemals ausgereicht, um eine Prophezeiung selbsterfüllend werden zu lassen. 
Und dass die Chartmuster heute – also Jahrzehnte nach ihrer Entdeckung und mit frei verfügbaren Chartprogrammen für jedermann – immer noch auftreten und funktionieren, entlarvt sowohl die „Theorie“ der selbsterfüllenden Prophezeiung als auch die These von der Wandelbarkeit menschlichen Verhaltens als Hirngespinste.
Der Artikel bietet noch viele, viele weitere Angriffspunkte. Aber es wäre der Mühe nicht wert, jeden einzelnen detailliert zu widerlegen. Wichtig ist Folgendes: Die Charttechnik hat sich als überaus nützliche Analysemethode für die Kursbewegungen an den Börsen erwiesen – allen Anfeindungen zum Trotz. Insbesondere Trader nutzen sie nachweislich erfolgreich im kurzfristigen Bereich. Sie eignet sich aber auch hervorragend zur Unterstützung langfristiger Investmententscheidungen durch die Fundamentalanalyse.
(K)eine Wunderwaffe: die Charttechnik
Sie ist jedoch keine „Wunderwaffe“ – auch wenn der Autor seinen Lesern weismachen will, dass die Charttechniker genau dies behaupten. Sie hat ihre Möglichkeiten, aber auch ihre Grenzen – ebenso wie z.B. die verschiedenen volkswirtschaftlichen Prognosemethoden.
Der entscheidende Punkt ist, dass Sie mit Hilfe der Charttechnik dem Zufall ein Schnippchen schlagen können. Mit charttechnischen Hilfsmitteln ist es möglich, die Wahrscheinlichkeit eines Trades leicht (!) über das Zufallsniveau zu heben. Und wer sich mit Spieltheorien auskennt, weiß, dass mehr nicht notwendig ist, um langfristig erfolgreich zu sein.
...
 

468 Postings, 4134 Tage hpgronauhotmail.com#4820 long-term-invest

 
  
    #4821
13.02.17 22:04
Du hast recht, es ist nur von geringerem Umsatz gesprochen worden. Aber es ist auch nicht von gleichbleibendem oder gar höherem Gewinn gesprochen worden. Oder irre ich da?
Die Vorstandboni und der starke Trump-Dollar - der die Einkaufspreise in Asien erhöht -  und die Brexitfolgen sprechen doch für sich.  

82 Postings, 3361 Tage Pit997#4822

 
  
    #4822
13.02.17 22:53
Deine Beiträge haben mir schon des öfteren weitergeholfen, danke!

Pit  

1406 Postings, 3918 Tage BratworschtSind das fakenews?

 
  
    #4823
1
14.02.17 19:22
http://ariva.de/news/...l-networking-das-sagen-die-kennzahlen-6039162
Wo kommen die zahlen her? Der beitrag ist doch unseriös.
 

468 Postings, 4134 Tage hpgronauhotmail.comBratworscht #4826

 
  
    #4824
14.02.17 20:38
Die Zahlen bestätigen nur meine eigene Analyse. Man sollte mal Geschäftsberichte lesen. Die Fakenews kommen von Oddo Seydler - sie geben für ihre Einschätzung nicht mal eine Begründung. Die rufen auch Kurse von 12,50 Euro auf, wenn ADVA bei 7 Euro steht. Die sind völlig schmerzfrei.  

154 Postings, 3348 Tage derschwatteJe näher die Zahlen kommen, desto größer

 
  
    #4825
14.02.17 20:45
Die Versuche der Manipulation in solchen Foren.
Ich geb kein Stück aus der Hand.  

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