AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

Bei Marvell Technology, einem der neuen Kunden von AT&S für Leoben, zeigt übrigens der Kursverlauf seit kurzem steil nach oben. Mag auch mit AT&S zusammenhängen....  

Verkaufen ist keine Option. Oder würdest du einen Verlust von 155T€ fressen? Beim Einstieg war mir klar, notfalls auch 20 Jahre drinnen bleiben zu müssen. Mögliche Option wäre Kurs zu drücken indem ich meine Aktienzahl verdreifache und einen Durchschnittskurs von 25 habe.

Wäre aus meiner Sicht ein möglicher Weg, da ich schon von ausgehe das Umsatz u Gewinn anspringt. Aus meiner Sicht auch eine Möglichkeit die Bestückung und zusätzliche Umsätze zu finanzieren bzw. zu generieren.

Problem:
Die KE. Hält man aber wirklich aus Unternehmenssicht an einer KE fest, dann ist es zwar gut für AT&S weil man sich über den Weg die Bestückung Kulim II finanziert hat. Jedoch als Aktionär bedeutet es, dass man bei einer 50% KE auf 1/3 der zukünftigen Gewinne/Dividenden verzichtet und ich kann mir kaum vorstellen, dass dies gut für den Kurs sein wird.
 

Die KE ist im aktuellen Kurs mehr als eingepreist. Und eingepreist sind hier auch schon einige Befürchtungen bezüglich Liquidätsproblemen. Falls die Kunden an Bord bleiben (bei AMD habe ich da keine Sorge, bei Intel bin ich mir nicht so sicher) und die Konjunktur so wie prognostiziert anspringt, wird der Börsenkurs auch auf jeden Fall anspringen. Wenn die Probleme aber noch tiefer gehen, kann es sein, dass du ein Jahrzehnt warten musst, bis du dein Investment wieder drin hast, wenn überhaupt.  

Seid doch so Optimistisch wie beim Eistieg
Ich bleib und glaube an die Bude
Hab voor jahren den Fehler gemacht als Tesla nach meinem einstieg mit 200k runterging
Hat auch jeder nur pessimistisch geschrieben hab mir dann noch 180k gesichert 2jahre später hätte ich 4,5mio gehabt.  

Danke für die ehrlichen Worte. Sowas ist sicher nicht leicht zu verdauen.

Sehe es ähnlich, daher ist ein Ausstieg keine Option für mich solange es mit einem Verlust verbunden wäre.  

"KE ist im aktuellen Kurs mehr als eingespeist?": da ist der Markt wohl anderer Meinung ... bis zu 50% Verwässerung ist gewaltig und schauen wir mal wo der Kurs steht bei der Preisfestsetzung!! Die EK-Quote ist aufgrund der hohen Investitionen "dürftig". Das engt die Möglichkeiten des AT&S Managements (stark) ein! Das zeigt auch die Kursentwicklung.  

...Eben. Da ist vieles schon eingepreist.  

Aber scheinbar noch nicht alles .  

Derweil werden Mitarbeiter in Kulim gesucht: https://ats.net/en/go/startnow-malaysia/  

Dieser Ausschnitt der Mitarbeitersuche wirkt aktuell wie ein Hohn:

....es erwarten Sie stabile Positionen mit langfristigen Karriereaussichten in einem international expandierenden Umfeld.

Bei dieser Aktienkursentwicklung fragen sich derzeit alle (auch Banken, potentielle Mitarbeiter usw.), was mit diesem Unternehmen wohl nicht passen könnte.

 

Heute gings noch mal eine Etage tiefer. Der Widerstand, der bei ca. 18,00-18,50 lag, wurde bei recht hohen Umsätzen mühelos durchbrochen.
Ich habe heute auch die Hälfte meines Bestandes verkauft. Ich sehe kurz- und mittelfristig kein Licht und kein Aufwärtspotenzial und schließe auch mittel- bis langfristig einen Totalverlust nicht mehr aus, auch wenn die Aktie sicher noch immer ein hohes Potenzial hat. Mitzuerleben wie das Management die elementarste Voraussicht und den elementarsten Weitblick hat mangeln lassen und darüber hinaus noch eine vollkommen erratische und missglückte Kommunikation betreibt, hat bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht. Ich habe 0 Vertrauen in dieses Management. Irgendwo hat ein Mitposter mal geschrieben, AT&S hat immer viel versprochen und nie geliefert, weil immer sofort wieder in eine neue Expansion reinvestiert wurde. Ich sehe da auch nicht, was da in Zukunft anders sein soll für die Aktionäre. Glaubt man wirklich, dass das Unternehmen aus diesen Fehlern der Vergangenheit lernt. AT&S ist noch immer ein relativ kleines Unternehmen, expandiert und investiert aber, als wäre es ein Big Global Player. Das kann auf Dauer nicht gut gehen, weil irgendeine Krise gibt es immer. Technische Expertise allein reicht nicht - und auch diese wird möglicherweise bereits schon in Frage gestellt.  

Bei ca. 16,50 sollte noch einmal eine relevante charttechnische Unterstützung liegen. Wird die auch durchbrochen geht es langsam Richtung Corona-Krisen-Kurse...  

Die jährlichen Abschreibungen dürften sogar noch weiter steigen, da mehr in Sachanlagen investiert wird. Irrelevant ist der Vergleich mit Infineon sicher nicht, erklärt er doch gut was AT&S zu KE bewogen hat. Wenn 2 Firmen, bei gleichartigen Anleihen und derselben Bonität, abweichende Zinsen bezahlen müssen, dann zeigt das klar, das der Markt ein Unternehmen oder dessen Umfeld als schwächer bewertet. AT&S muss wesentlich mehr Zinsen als Infineon bezahlen, es überrascht also nicht, das AT&S seine Kapitalbasis stärken möchte, müssen doch viele abgelaufene Kredite refinanziert werden und AT&S will natürlich den Kapitalmarkt beruhigen, um wieder günstigere Zinsen bezahlen zu können.  

soll denn bitte mir der AT&S Anleihe vergleichbar sein? Ich habe keine gefunden. Als ausgewiesener Anleihen Profi wirst Du mir hier sicher auf die Sprünge helfen können.  

Mir ist durchaus bewusst, dass diesem Artikel kaum Bedeutung zukommen wird, ich möchte ihn aber trotzdem hier posten, weil zum Einen TrendForce ein anerkannter Marktforscher ist und weil er zum Anderen eine gute Erklärung abgibt, warum ABF Substrate ein hohes Marktwachstum aufweisen werden.
Er stammt zwar vom Mai 2023, wirkt aber trotzdem recht aktuell:

https://www.trendforce.com/news/2023/05/25/...ean-for-abf-substrates/

AT&S wird hier als Japanisches Unternehmen geführt.
 

Die AfA wird weiter steigen, das ist richtig. Aber aus meiner Sicht ist das nicht per se das Problem. Ich glaube eher, dass der Engpass liquiditätsseitig stattfindet. Das Geld, das die AfA bedingt, wurde ja schon ausgegeben.  

Ich bin jetzt zwar kein Anleihenexperte, aber zB XS2056730679 von Infineon wäre schon mit der Hybridanleihe von AT&S XS2432941693 vergleichbar. Beide sind endlos laufende Anleihen mit Nachrangigkeit gegenüber allen Schuldinstrumenten und Vorrang gegenüber Aktien. Die AT&S-Anleihe notiert trotz höherem Kupon deutlich unter dem Preis der Infineon. Was ich nicht gefunden habe auf die Schnelle, ist das Rating von AT&S.

Wenn ich mir die Bilanz von Infineon ansehe und mit jeder von AT&S vergleiche, erkenne ich aber als Laie schon erhebliche Unterschiede (zu Gunsten von Infineon). Sollten die beiden wirklich das gleiche Rating haben, würde ich eher die Rating-Agentur anzweifeln. Die Unterschiede in der Anleihenrendite sind für mich nachvollziehbar.  

Ja, die Bilanz ist natürlich bedeutend schwächer als bei Infineon. Rechtfertigt diese aber einen derartig hohen Bewertungsabschlag?
Mittlerweile liegt der Marktwert bei weniger als der Hälfte des erwarteten Jahresumsatz 2023/24.
Auch wenn man diese 35 Euro zugrunde legt, die wir im Zuge der Übernahme von Shinko, als fairen Vergleichswert (auch unter Einbezug der Schulden) angenommen hatten, liegen wir mittlerweile bei der Hälfte.
Wir haben also mittlerweile einen Angstfaktor von 50%.




 

Ja, darum bin ich auch nach wie vor investiert. Ich muss aber ebenfalls eingestehen, dass mich der drastische Verfall ohne offensichtlichen Grund (wenn man mal die alles andere als optimale Kommunikation rund um die Kapitalmaßnahmen ausblendet) auch überrascht.

Offenbar geht der Markt von höherem Liquiditätsbedarf aus.  

Sicherlich ist dieser übertriebene Kursabsturz nicht nur der Unsicherheiten bezüglich KE und EZB Zinspolitik geschuldet. MicroLED aus (Apple) beim unmittelbarem Nachbarn AMS / Osram mit extremen Kursabsturz (zu Recht), zieht zusätzlich den At  

... Den Kurs nach unten.
Jedenfalls ist jetzt die Zeit nicht zu verkaufen.
Halten,Kaufen oder verbilligen.  

Ganz lieben Dank für die beiden Anleihen, insbesondere die Infineon. Ich habe mir das mal genauer angeschaut und verstehe jetzt ein wenig die Verwunderung, dass bei gleichem Rating die Zinssätze so auseinanderdriften. Ich habe jetzt nicht gelesen, wer das Rating ins Spiel gebracht hat. Auf jeden Fall hat Infineon ein Upgrade erfahren. Die sind sogar in den Investment Grade Bereich gerutscht. Das hätte ich übrigens nicht erwartet. Bei ATS findet sich kein Rating. Schau mal hier ins Termsheet:

https://ats.net/download/...=5129&refresh=65ec6080438fd1709990016

Es gibt nun diverse Gründe für die Preisunterschiede. Das ist natürlich die Bonität. Auf der anderen Seite wird bei Infineon nächstes Jahr die Zinskomponente neu berechnet (das muss von der Bonitätskomponente bzw. Credit Spread unterschieden werden). Dazu kommt, dass ATS bereits den Kupon 2024 bezahlt hat, Infineon steht noch aus. Es ist also komplexer. Fakt ist aber, dass Infineon weniger zahlt. Allerdings ist auch das Rating deutlich besser und nicht gleich. Wenn ich mir nun aber die ATS Anleihe anschaue und die gerade beschriebenen Punkte berücksichtige, zeigt sich auch, dass sich die Bewertung des Kreditrisikos im Vergleich zu Auflage der Anleihe nicht wesentlich verändert hat. Das nun wieder fand ich überraschend.  

Um es mal plastisch zu machen, schaut Euch einfach den Chart der 5y Swapsatzes an. Zu Beginn des Zinszyklus lt. Vertrag lag der Satz bei 0,1. Heute liegt er bei über 2,6. Und der neue Festsetzungstermin ist erst in drei Jahren. Dieser Bewertungsabschlag (Abdiskontierung aus Einfachheit vernachlässigt) liegt schon fast bei 8%. Daraus schließe ich, dass das Kreditrisiko heute vom Markt nicht wesentlich schlechter eingeschätzt wird als vor 2 Jahren. Negativ könnte man es ausdrücken, dass die Anleihegläubiger es auch vor 2 Jahren nicht besser eingeschätzt haben.

Spannend wäre eine Einschätzung wie die Banken heute das Senior Debt der AT&S bewerten.  

Sehr interessant, da hast du recht. Eigentlich kann bei den vorrangigen Schulden nicht viel um sein.  

Bilanz: minus 40 % seit dem Bekanntwerden der Gespräche mit der ÖBAG. Eine Woche gab es dann emsige Geschäftigkeit ("wir müssen die Notwendigkeit einer KE unseren Aktionären gut erklären"...), darauf seit über 100 Tagen fast totale Funkstille....