Der Antizykliker-Thread


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Neuester Beitrag: 12.08.23 18:50
Eröffnet am:04.10.08 11:48von: CandlestickAnzahl Beiträge:14.246
Neuester Beitrag:12.08.23 18:50von: barbadukLeser gesamt:1.453.481
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10366 Postings, 6034 Tage musicus1metro , ich 2011 basis 4000 und 4500

 
  
    #3626
3
28.01.09 20:33

9108 Postings, 6577 Tage metropolisBis 2011

 
  
    #3627
28.01.09 20:35
Wird es sicher klappen ;-)  

2265 Postings, 6241 Tage Contrade 121ja metro...

 
  
    #3628
9
28.01.09 20:37
viele Vorkommnisse sind einfach nicht mehr adäquat zu erläutern - extreme Verschuldung, Geldmengenausweitung, Preisrückgänge von 70% bei täglich nachgefragten Gütern, Bad-Bank-Modelle etc. Es wird alles bagatellisiert und es scheint so, als ob keiner am Ende die Zeche zahlen wird. Ich mein' wenn in der Tat jetzt eine Bad Bank gegründet wird und all die toxischen Assets ausgelagert werden. Werden die Schulden und Missspekulationen einfach verziehen oder wie?

So auch beim Dollar: Zinsen 0-0,25%, Geldmengenvermehrung, künstliche Rettungspakete bestehend aus fiktivem Geld - also praktisch wertlose Größe! Dennoch hält es den Wert.

Ich kann mir das ganze nicht mit ökonomischen Sachverstand erklären.  

89 Postings, 5895 Tage GernsbackErklärungsversuch auf die Frage von Contrade 121

 
  
    #3629
8
28.01.09 20:57
Ja, die Bad Bank soll bagatellisieren, es kommt rein, was keiner mehr sehen will, was keiner mehr sehen kann. Weil die Welt so geworden ist, wie der nervöse Investor, der immer in sein tiefrotes Depot kuckt.

Dann ist es weg das Problem.

Negativ bewertet ist das ein Kopf-in-den-Sand-steck-Ding. Erinnert an die Leute, die ihre Post nicht mehr öffnen, oder die aus Gründen eines Unfalls eine gewisse Strasse nicht mehr fahren. Danach lebt es sich besser – die Bad Bank hat diese „toxischen“ Forderungen ja nicht mehr zum ursprünglichen Wert in den Büchern stehen, sondern zu einem neuen, wie auch immer zu ermittelnden „Übertragungswert“.

D.h. die „Geber“ sind diese Forderungen los „Ende mit Schrecken“ – die „Nehmer“ haben sie zu einem neuen Einstandswert erworben. Und können abwarten – das ist letztlich ihre Hauptaufgabe – bis man diese Forderungen verwerten kann…


Gernsback  

80400 Postings, 7614 Tage Anti LemmingViel schlimmer für den Dollar ist

 
  
    #3630
4
28.01.09 20:58
dass die Fed nun langlaufende US-Staatsanleihen kaufen will. Wer Inflation "um jeden Preis" haben will, wird sie

1. bekommen und

2. ganz schlecht wieder los


http://www.ftd.de/div/:Breaking%20News/7568.html  

10180 Postings, 5922 Tage EidgenosseWer sagt denn

 
  
    #3631
5
28.01.09 21:10
das man als Bär nicht auf steigende Kurse setzten kann?  
Angehängte Grafik:
chart_quarter_mini_short_auf_t-....png
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9108 Postings, 6577 Tage metropolisWas heißt hier "kein Obama-Faktor"?

 
  
    #3632
3
28.01.09 22:01

Ein Mann und seine Mission sind nicht zu stoppen:

 

OBAMA EINE WOCHE IM AMT

Mr. Change auf Speed

Von Gregor Peter Schmitz, Washington

Riesige Konjunkturhilfen und neue Militärstrategien, die Schließung von Guantanamo und Friedenssignale an Muslime: Noch nie ist ein US-Präsident so furios gestartet wie Barack Obama. Binnen einer Woche hat er die Politik seines Landes umgekrempelt - und die Bürger auf ernste Zeiten vorbereitet.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,603953,00.html

 

2265 Postings, 6241 Tage Contrade 121nicht überzeugt:

 
  
    #3633
2
28.01.09 22:04

@Gernsbeck: Damit wäre eine Seite der Bilanz bereinigt, die andere würde aber die selbe Summe aufzeigen. Also kein Nullsummenspiel - es ist eher so, dass die Passivseite durch Kapitalerhöhungen über längeren Zeitraum gefüllt werden muß, weil die Abschreibungen auf die Auslagerung die EK-Basis senkt. Im Grunde genommen hilft die FED, dass die Abschreibungen nicht gleich mit 100% einschlagen, sondern auf längere Zeit verteilt werden. Ähnlicher Fall waren Freddie Mac und Fannie Mae, mit den man als Aktionär zeitweise noch Geld verdienen konnte.

 

@AL: Inflation ja, aber wo? Oder glaubst Du wirklich, dass Daimler 1 Mio. Fahrzeuge für USD sofort per Handschlag zustimmen würde. Ich denke, die Inflation wird nicht nur den Dollar bzw. die Ammis treffen, sondern diejenigen, die ihre Wirtschaft mit dem Prädikat Exportweltmeister gepriesen haben.

 

9108 Postings, 6577 Tage metropolisMehr Optimismus!

 
  
    #3634
2
28.01.09 22:14

15.01.2009    17:43 UhrDrucken  |  Versenden  |  Kontakt
Trennlinie

SZ-Serie: Reden wir über Geld

"Querdenker werden ausgebremst"

Der Berater Winfried Neun erklärt, warum Konzerne Veränderungen scheuen und die Deutschen sich zu sehr vor der Krise fürchten.

Winfried Neun, 46, hilft seit über 15 Jahren Firmen bei Veränderungsprozessen. Der Geschäftsführer der KOM Managementberatung in Allensbach hat Betriebswirtschaft und Psychologie studiert.


Interview: Markus Zydra

 

http://www.sueddeutsche.de/finanzen/51/454732/text/

 

1234 Postings, 6137 Tage Keno77Der Chart sagt alles

 
  
    #3635
5
29.01.09 00:41

Man werfe einen Blick auf den Jahres – Chart des DAX. Damit dürfte alles klar sein: „abwärtstrendiger“ geht es nicht.  Und solange die Wirtschaft nichts „Gescheites“ zu vermelden hat, wird es dabei bleiben.

 

Chart

 
Was wir heute hatten, das war eine technische Reaktion. Diese wird vielleicht noch bis in den Widerstandsbereich bei 4. 680 reichen (also noch für 1 oder 2 Tage) – dann dürfte wieder Schluss sein !!
 
Wer sein Geld riskieren möchte, soll solche technischen Spielereien mitmachen.  
 
Mich reizt das nicht. Geld verdient man am Haupttrend.
 

6301 Postings, 7068 Tage FredoTorpedodieser Thread heiß "Antizykliker-Thread" -

 
  
    #3636
6
29.01.09 00:52
wenn ich viele Postings hier verfolge, wie z.B. deins Keno, so habe ich den Eindruck dass hier doch etlich Zykliker bzw. Trendfolger am Werke sind.

Habe zwar grundsätzlich nichts dagegen, da ich selbst eher zu den Trendfolgern gehöre, doch in diesem Thread wunderts mich.

Gruß
FredoTorpedo  

1234 Postings, 6137 Tage Keno77@fredo

 
  
    #3637
3
29.01.09 00:58
Lieber Fredo,

mit Antizyklik i. e. S. hat dieser thread nun gar nichts zu tun. Das hatten hier auch schon viele vor mir festgestellt.

Das ist ein thread für "angewandte Charttechnik".

Im übrigen ging es mir nur darum klarzustellen, dass wir uns - entgegen der Meinung einiger anderer hier - immer noch in einem sehr intakten  Abwärtstrend befinden.  

59008 Postings, 7817 Tage nightflyist doch klar

 
  
    #3638
4
29.01.09 01:02
wie soll man auf Sicht von "1-3 Monaten" antizyklisch handeln? (DAX jetzt als Beispiel)
das wäre letztes Jahr nur 3mal möglich gewesen,
im März, Juli und November.
Und jetzt vielleicht am 23.01., wobei wer will sich in einem übergeordneten bösartigen
Abwärtstrend schon soweit aus dem Fenster lehnen, wie lang/weit solche technischen
Korrekturen dauern, da kann schon  nach 2 oder 5 Tagen aprupt Schluß sein, oder
nach 29 Tagen? Käsekuchen.
Eine wirkliche Trendwende ist noch weit entfernt.
nf

6741 Postings, 5976 Tage MarlboromannDie keynesianischen Schuldenfalle und wie man ihr

 
  
    #3639
1
29.01.09 08:02
entkommt.

Erstmal eine Bestandsaufnahme:
Die amerikanische Wirtschaft steckt jetzt in einer typischen keynesianischen Schuldenfalle:
Die Unternehmen investieren nicht, weil sie keine Kredite bekommen. Geld wird nicht investiert und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt, sondern bei Zentralbanken geparkt. Jetzt muss die Zentralbank dafür sorgen, dass die Wirtschaft aus dieser Schuldenfalle herauskommt, zum Beispiel indem sie Unternehmensanleihen aufkauft.

Jetzt geht es darum, diese riesigen Schulden aus der Welt zu bekommen, die sich angehäuft haben. Die Banken müssen abschreiben und abschreiben und abschreiben. Aber ist das die Lösung? Wir brauchen einen kontrollierten Schuldenabbau. Eine Bad Bank kann der Anfang sein, aber wir sollten den Bankenmarkt überblicken und uns fragen: Wenn wir retten müssen. Müssen wir alle Banken retten? Haben wir vielleicht eine Überkapazität gehabt?
Nun Wettbewerb fördert die Konkurrenz und ich kann noch keine Überkapazität ausmachen. Ich sehe blind agierende Banken ohne Risikomanagement.

Wir brauchen ein Risikomanagement für Derivate. Keine könnte dies besser übernehmen wie die privaten Versicherer. Eine Haftpflicht für Derivate bzw. Anlageprodukte würde mehr Vertrauen in die Banken fließen lassen. Banken leben von Vertrauen. Vielleicht wird die nächste Blase dann die Versichertenblase sein, aber Solvency II lässt diese nicht aufkeimen. Der Staat kann die Banken beschneiden, er darf sie aber nicht regulieren und schon gar nicht ihr Risikomanager in Spe sein. Eine Regulierung wäre der Tod für den freien Markt.

Der Staat sollte soziale Aufgaben übernehmen bzw. überwachen. Er sollte sich dem Schutz des Individuums verpflichten.

Das neue Konjunkturprogramm schiebt die Wirtschaft an. Das Bad Bank-Programm lockert den Finanzmarkt und schiebt ebenfalls die Wirtschaft durch Kreditvergabe an - wenn es denn kommt, was ich denke. Jetzt brauchen wir unbedingt einen Risikomanager, am besten die Versicherer und eine Art Haftpflicht.
Dann muss der Konsum anspringen. Deshalb denke ich auch, dass die Vereinigten Staaten früher aus der Krise herauskommen, weil die Unternehmen dort stärker vom Konsum abhängen, während die exportlastige deutsche Wirtschaft später anspringen wird. Ich gucke mir deshalb nur US-Titel an.

Wir werden bald von der Deflation in eine Inflation überwechseln. Die Fed-Politik die jetzt langfristige Staatsanleihen kauft ist eine wesentliche Stütze für einen günstigen US-Konsum. Ich glaube auch das man hier leichtfertiger drüber nachdenken kann neue Firmen zu gründen und das wir eine neue Gründungswelle in den USA sehen werden. Gerade auf Blick hin zu der grünen Industrie. Das schafft Vertrauen beim Konsumenten, was wiederum zum stärkeren Konsum führt, der seinerseits die US-Wirtschaft wiederbelebt. Ich hoffe nur, dass es keine Hyperinflation wird, sondern dass sie moderat bleibt. Die Inflation ist im Vergleich zur Deflation der sanftere Weg, um aus der Krise zu kommen.

Wer das glaubt, befürchtet das Schlimmste und kann dann eigentlich nur Goldmünzen kaufen. Ich glaube aber, dass wir auf das schlimmste schon hinter uns haben. Die weltweiten Konjunkturpaket haben schon mehr Gelder in die Märkte gepumpt, als man an toxischen Werten bei den Banken vermutet. Dies hatte ich mal nachgerechnet.

Die Zeiten stehen auf Alternativen zum Gold, aber Rohstoffe sind wohl zur zeit keine gute Alternative.

Gruß Marlboromann  

176 Postings, 5919 Tage Ricky1959Moll ist die Hoffnung

 
  
    #3640
2
29.01.09 09:19
von Bettina Seidl
Die vergangene Woche war ein Desaster. Der Dax büßte vier Prozent ein. Diese Woche das Gegenbild: Die Verluste sind schon jetzt komplett ausgemerzt. Kommt jetzt der Durchbruch nach oben? Nicht der ganz große, sagen Sentiment-Experten. Erst kommt noch der Sell-Off. 

An der Börse gibt die Psychologie den Takt vor. Oder zumindest lassen sich Vorgänge, die fundamental unlogisch scheinen, mit psychologischen Erklärungen zurechtrücken. Eines dieser Phänomene ist: Extremer Pessimismus unter Investoren ist gut für die Börse. Die Aktienmärkte könnten dann wieder steigen. Oder zumindest sind keine großen Abstürze zu erwarten

http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_332160

 

89 Postings, 5895 Tage GernsbackBeispiel/Anwort für Contrade 121

 
  
    #3641
9
29.01.09 09:37
Contrade 121 hat mich gefragt, was aus der andere Seite der Bilanz wird.
Hierzu muss ich eine Szenario aufbauen, dass man die Frage anhand eines Beispiels erklären kann.

Grundlage bildet ein Szenario basierend auf dem Case-Shiller Home Price Index.

Ein Käufer sitzt im Miami und kauft sich ein Haus, sagen wir ein Jahr vor dem Peak, als der Index bei 250 stand. Gehen wir davon aus, dass er kein Eigenkapital hat und dass das Häuschen genau 250.000 Dollar gekostet hat.
Dann hat er später, also jetzt 250.000 Schulden und ein Häusgen im Wert von 175.000 und ich gehe weiter davon aus, dass der Index sinkt – sagen wir auf 150; d.h. das Haus ist dann 150.000 Dollar wert.

Ihr müsst mir recht geben, dass das kein super-sonniges Szenario ist:
- kein Eigenkapital
- Kauf fast zu Höchstpreisen

Und dieser Kredit landet dann über 1.000 Ecken bei der LBBW (LBBW ist rein fiktiv, in Stuttgart aber überall präsent). Solange der Eigentümer seine Raten zahlt ist ja eigentlich nichts Schlimmes passiert.

Aber alle haben furchtbar Angst, dass er vielleicht keine Raten bezahlen kann…

Und dann sitzt da mein Kumpel Friederich in der LBBW und sagt durcheinander „Sch***“, „Wertberichtigung“, „Verkaufen“, „Abschreiben“…

Verkaufen geht nicht, will ja keiner haben die Forderung – Abschreiben geht – aber auf was für einen Wert?
Komischerweise trudeln monatlich die Raten ein… Aber das interessiert jetzt keinen.

Dieser Kredit – oder richtiger die gebündelten Kredite – haben jetzt einen Makel. Friederich ist schlecht drauf und ruft mich an, dass er heute nicht kurz ins Waranga gehen will einen Aperol-Spritz trinken, worauf ich sauer bin, weil meine Freundin dienstlich in Polen ist und hocke jetzt blöd daheim… Die Misere zieht ihre Kreise…

Und jetzt wird aufgeräumt denkt Friederich und sein Chef und dieser Kredit abgeschrieben.
Komplett oder vielleicht nicht ganz komplett – sagen wir auf 10%? Oder vielleicht auf 45%, dann müsste man es im nächsten Jahr vielleicht auf 35% abschreiben und dann auf 25% oder und wenn dann… Oh je!

Diese Ungewissheit macht alle fertig. Die Banker fangen an an den Fingernägeln zu kauen, kaufen sich keine schönen Anzüge mehr und teure Uhren. Gehen nicht mehr ins Waranga, kaufen bei Winni (neben dem Waranga) keine teuren Klamotten mehr und Handtaschen für die Frauen…
Und sind alle schlecht drauf.

Eine Bad-Bank muss her.
Diese kauft die Forderung jetzt für sagen wir mal 30% ab – abgeschrieben ist sie schon auf 25%. Friederich freut sich – endlich weg der Dreck und schon ist er besser gelaunt. Und der Verkauf hat der LBBW sogar noch was gebracht: 5%.

Hätte die Forderung noch mit 40% in den Büchern gestanden, hätte sie abgeschreiben werden müssen (also 15% direkt als Aufwand in die GuV). Das könnte man als Sanierungsaufwand oder so auch schön in der Bilanz und/oder GuV ausweisen – das mal am Rande.

Und jetzt passiert auch was in den Staaten:
Der Hausbesitzer (Eigentümer ist ja wohl eher die Bank) wird arbeitslos und er kann die Raten nicht mehr begleichen. Dass er schon einige Jahre getilgt hat, lasse ich mal unter den Tisch fallen. Das Haus wird versteigert und geht für 150.000 Dollar über den Tisch – das Geld wandert zur Bad-Bank – ergibt eine Quote von 150/175 = 85%.
Einstandswert war 30% - jetzt 85% - wie cool ist das denn denkt der Bad Banker und freut sich.

Zurück zur Frage von Contrade 12:
Das Gegenteil ist der Fall – nicht die Abschreibungen zu verteilen, sondern eine einmalige Anpassung ist das Zie!

Die Idee der Bad-Bank light ist etwas anderes – aber die Motivation die Gleiche:
Die Forderung bleibt bei der Bank und die Bank kann diese Forderung gegen Gebühr versichern, d.h. bei Fälligkeit sagt der Staat garantiere ich 30% Ergo ist das die unterste Grenze, bis auf die abgeschreiben werden muss.

Und komischerweise ist bislang nirgends Geld geflossen.
Und Obama will direkt an den Zwangsversteigerungen ansetzen... Das mal nebenbei.


Gernsback  
Angehängte Grafik:
case-shiller.png (verkleinert auf 94%) vergrößern
case-shiller.png

6741 Postings, 5976 Tage MarlboromannDie Bären brüllen nun mehr als neue Aussagen

 
  
    #3642
4
29.01.09 09:51
zutätigen. Den Bären geht wohl das Material aus und verzweifelt fängt man an sich an dem Pessimismus zuklammern.
Es gibt keine neuen Fakten die einen Bullen aus den Socken hauen.
Mit schlechten Unternehmensnachrichten rechnet der Bulle, damit kann der Bär einen nicht mehr überraschen, es sei denn er kommt mit einer Masseninsolvenz.
Mit schlechten Fundamentaldaten rechnet der Bulle auch schon, aber jedes kleine bisschen Funken positiver Nachrichten sind wie ein Waldbrand für die Bären, denn es sind die Signale die den Bullen bestärken.

Ich bin nicht der Typ Bulle der hurra schreit. Ich bin der Typ Bär, der meint, wenn der Markt fundamental und vor allem psychisch keine neuen Überraschungen bietet, dann kauft er sich auf Werte mit einem großen Cashflow ein. Für mich ist das wichtigste Kriterium die Rendite bzw. Dividende zum Einkaufspreisverhältnis. So habe ich am Montag General Electric dazu genommen. Warum? Weil sie von den Konjunkturprogrammen der US-Regierung profitieren und ihre Dividende um 1,20 Dollar weiterhin ausschütten werden, nach eigenen Aussagen.

Aber den Bären geht der Stoff aus um ihre Phantasien zu beflügeln. Die Börse ist das Phantasialand und heute noch schlimmer als das gestrige Phantasialand. Bei uns gehen heute die Börsen runter. Gewinnmitnahmen, ja und ein wenig übertriebener Schäfflerwahn der endlich auf den Boden der Tatsachen angekommen ist. Aber auch das ist kein Grund den Bullen zu verunsichern und es ist auch kein Grund für den Bären in Euphorie zum Shorten anzusetzen.
Keiner weiß wie es weitergeht und deshalb am besten Gewinne mitnehmen und beobachten was geschieht.

Auch die Damen und Herren in Davos kochen nur mit Wasser. Keiner von ihnen präsentiert uns den Weltuntergang oder die große Hoffnung zum Guten. Was mich aber optimistisch macht, ist meine Beobachtung, dass man nicht nach Lösungen sucht, sondern nach Vertrauen. Sogar die Bären geben zu das es eine Lösung gibt, nur das man bei zuwenig Risikomanagement die Kuh noch tiefer in die Grütze versenken kann.

Für mich liegt der Fehler bei den Ratingagenturen. Was interessiert schon eine Ratingagentur wenn ein Derivat gegen die Wand gefahren wird? Sie haftet ja nicht. Am besten wäre, wenn das Rating von Versicherern übernommen wird und nach Versicherungsmarge das Derviat einen Risikoaufschlag einfahren lassen muss. Das schützt uns vor dem Verlustausfall unserer Ratio, gemäß ,,Gier frisst Hirn" und schützt vor einem Totalverlust.

Wir sind stehen jetzt vor der Ebene globaler Regulierungen für Finanzprodukte. Bitte, bitte, bitte lasst sie von privaten Unternehmen mit Haftungsverpflichtungen regulieren. Das wäre allemal besser als von einem oder mehreren Staaten, bei denen die Beamten eh nie für ihre angerichteten Massaker haften.  

261 Postings, 6188 Tage WielandSchmiedKeynes

 
  
    #3643
6
29.01.09 09:54
Der Bail-out ist KEINE keynesianische Politik, sondern auf Freedmans Mist gewachsen.  Keynes hat keine Verstaatlichung oder Rettung von Betrieben gefordert, sondern nur gesagt, in wirtschaftlich schlechten Zeiten, sollte der Staat als Auftraggeber einspringen. Das Konjunkturpacket Obamas entspricht seiner Theorie. Ebenso hat Keynes keine Schuldenpolitik vertreten, sondern gefordert, dass in guten Zeiten der Staat sparen sollte. Nur macht das kein Politiker. Wahlen werden unter anderem dadurch gewonnen,  dass die Politiker den Leuten mehr versprechen.
Nun meinen einige, man muss die rießigen Schulden abbauen. Nur in der globalen Buchhaltung entspricht jeder Eintrag auf der Habenseite, einer entsprechenden Buchung auf der Sollseite. Schuldenabbau bedeutet Vermögenabbau. Eines geht nicht ohne das andere. Der Bail-out bewirkt im Wesentlichen, dass die Vermögen der Besitzenden Klasse erhalten bleiben und auf der Schuldenseite umgebucht wird. Eine Bad-Bank bringt nichts. Ebensowenig, wie ich Forderungsausfälle in einer Bilanz nicht ewig auf die lange Bank schieben kann. Irgendwann werde ich dann zwar eine rießige Bilanzsumme und gewaltiges Vermögen haben, aber leider kein Geld mehr.  Wenn man schon eine Bad-Bank gründen will, dann aber nur wenns zur Finanzierung eine Zwangsanleihe gibt.   D.h. ich mache dann auf beiden Seiten der Bilanz etwas.  

20752 Postings, 7779 Tage permanentes reicht

 
  
    #3644
5
29.01.09 10:11

http://www.ariva.de/...ED_starren_und_t348181?pnr=5368567#jump5368567

Ich habe meinen Schein DAX Put zu 1,73 € veräußert. Das reicht mir in diesem Fall.

Nun warte ich auf eine Gelegenheit zum Einstieg in einen Short auf den BUFU.

Problematisch ist in diesem Zusammenhang das quasi grüne Licht für den Aufkauf von Tres. durch die FED. Die Preise sind somit manipulierpar oder können sogar auf einen gewünschten Punkt gefixt werden.

Gruß

Permanent

 

89 Postings, 5895 Tage Gernsback@WielandSchmied

 
  
    #3645
9
29.01.09 10:49

Lieber Wieland,

bitte verzeihe, dass ich ein wenig in deinem Posting rummale.
Aber da waren einige Kleinigkeiten, die ich gerne erläutert hätte...
Und ich kann ja nicht immer nur psychologischen Qark schreiben.

Grüße

Gernsback

 

Der Bail-out ist KEINE keynesianische Politik, sondern auf Freedmans Mist gewachsen.

Das ist falsch - ich vermute, Du meinst Milton Friedman, der war Monetarist, also einer, der die Finanzpolitik als Instrument der Nachfragesteuerung ablehnt. Dies darum, weil Keynes nicht funktioniert hat. Ausserdem ist Friedman schon ein paar Jahre tot.

Keynes hat keine Verstaatlichung oder Rettung von Betrieben gefordert, sondern nur gesagt, in wirtschaftlich schlechten Zeiten, sollte der Staat als Auftraggeber einspringen. Das Konjunkturpacket Obamas entspricht seiner Theorie. Ebenso hat Keynes keine Schuldenpolitik vertreten, sondern gefordert, dass in guten Zeiten der Staat sparen sollte. Nur macht das kein Politiker. Wahlen werden unter anderem dadurch gewonnen,  dass die Politiker den Leuten mehr versprechen.

Das stimmt - war übrigens der Grund warum die Burschen um Friedman plötzlich angesagt waren...

Nun meinen einige, man muss die rießigen Schulden abbauen. Nur in der globalen Buchhaltung entspricht jeder Eintrag auf der Habenseite, einer entsprechenden Buchung auf der Sollseite.

Das ist richtig: Soll an Haben wird gebucht...
Nicht ganz - hatte mal eine Mitarbeiterin, die Haben an Soll gebucht hat: "Habenposition 1.000 gegen Sollpositionen 300, 200, 400, 100).

Schuldenabbau bedeutet Vermögenabbau.

Das ist falsch. Wenn ich heute zur Bank renne und meinen Überziehungskredit bar ausgleiche, werde ich nicht ärmer.
Buchungssatz: Bank an Kasse.

Vermögen ist die Summe aller Aktiva minus Verbindiichkeiten - was kleiner wurde, ist die Länge meiner Bilanz.

Eines geht nicht ohne das andere. Der Bail-out bewirkt im Wesentlichen, dass die Vermögen der Besitzenden Klasse erhalten bleiben und auf der Schuldenseite umgebucht wird.

Bail-Out bedeutet die Übernahme einer Verbindlichkeit durch einen Dritten.
Mehr nicht.
Wenn dafür einen Preis gezahlt wird, muss man sehen, ob der Preis größer, kleiner oder gleich dem Gegenwert der Summe aller Zuflüsse ist.

Eine Bad-Bank bringt nichts. Ebensowenig, wie ich Forderungsausfälle in einer Bilanz nicht ewig auf die lange Bank schieben kann.

Das auf die Lange-Bank schieben sehen wir doch - das macht doch alle fertig.
Bail-Out bedeutet ein Weitergeben des Risikos an einen anderen, der Zeit hat, dem es nicht ausmacht, wenn er fünf Jahre warten muss, bis das Geld eintrudelt.

Irgendwann werde ich dann zwar eine rießige Bilanzsumme und gewaltiges Vermögen haben, aber leider kein Geld mehr.

Nein, wenn ich jetzt eine Verbindlichkeit in den Büchern habe zu 40%, sie an die Bad-Bank zu 30% Verkaufe, dann habe ich Aufwand in Höhe der 10%. Und der Aufwand fliesst in die GuV und reduziert die Bilanzsumme.

Ich buche:
(1) Abschreibung an Wertpapierbestand (Bilanzverkürzung)
(2) Forderung Bad-Bank an Wertpapierbestand(Aktivtausch)

Wenn man schon eine Bad-Bank gründen will, dann aber nur wenns zur Finanzierung eine Zwangsanleihe gibt.   D.h. ich mache dann auf beiden Seiten der Bilanz etwas.

 

 

 

6741 Postings, 5976 Tage MarlboromannBlick auf die Vermögenseite der Hedge-Fonds

 
  
    #3646
3
29.01.09 11:10

Derzeit haben etwa 90 Prozent der befragten Hedge-Fonds weniger als 25% ihrer Vermögenswerte in schwer zu vermarktenden Wertpapieren, ergab die Umfrage von Alpha Search. Ein Drittel hält zwischen 25 und 50 Prozent ihrer Gelder in bar.

Die börsennotierte Man Group aus London schrieb im Dezember in einer Studie, dass sich die Barpositionen bei den Hedge-Fonds auf über 300 Milliarden Dollar belaufen.  

Von den befragten Hedge-Fonds verwaltet ein Viertel mehr als 8 Milliarden Dollar und über 55 Prozent bezeichneten sich als Multi- Strategy-Hedge-Fonds, die alles Mögliche handeln, von Aktien über Anleihen bis zu Währungen.

Ich gehe daher davon aus, dass viele Hedge-Fonds etws Gold gekauft haben und Staatsanleihen. Immerhin sind 25% in schwer zu vermarktenden Wertpapieren. Dann stockt man seinen Bestand an sicheren Werten auf. Wobei ich Gold nie als sicher gesehen habe und Staatsanleihen es auch nicht sind, aber sind in diesen Zeiten ein sichererer Hafen als viele andere Optionen. Gold ist aber die Gegenpsotion zum Dollar.

 

 

80400 Postings, 7614 Tage Anti LemmingSuckers' Rally? - Climbing the "hope slope"

 
  
    #3647
4
29.01.09 12:21

Der "Hope Slope" ist das Bärenmarkt-Gegenstück zum "Wall of worry" aus Bullenmärkten.

 


 

Climbing the Hope Slope

By Rev Shark

street.com Contributor

1/28/2009 4:29 PM EST

 

For now, the market is celebrating the various government actions that are being taken to save us. I'm not sure that market players are all that confident that these are going to be effective solutions to our economic ills, but the fact that many want to believe it is enough to get us moving to the upside. We are climbing the slope of hope of today but it's likely to become very slippery very fast.

News that the Obama administration is considering a "bad bank" program caught many market players by surprise and caused a sharp gap higher to start the day. With a FOMC interest rate announcement pending and a lot of trapped shorts, the bulls kept the pressure on all day. The Fed announcement offered nothing new, but the bears attempt to turn us back down was thwarted by some of the typical late buying we have seen lately.

Financials obviously lead to the upside but breadth was excellent with only gold and bonds to the downside. Volume was mediocre but still sufficient to give us a technical "accumulation" day. The problem we have is that we are now a bit overbought and the bearish wedge I discussed yesterday is even more pronounced. We did clear some technical resistance in the major indices at the 50-day simple moving average, but this was not a particularly impressive breakout move. I suspect many shorts were squeezed out today and will be looking to reposition themselves fairly fast.

 

6741 Postings, 5976 Tage MarlboromannWo ist dann der "Wall or worry" Bericht AL?

 
  
    #3648
1
29.01.09 12:51
Dann kannst du auch gerne beide posten.  

9108 Postings, 6577 Tage metropolisKeno - Gegenrede

 
  
    #3649
9
29.01.09 13:48
"Was wir heute hatten, das war eine technische Reaktion. Diese wird vielleicht noch bis in den Widerstandsbereich bei 4. 680 reichen (also noch für 1 oder 2 Tage) – dann dürfte wieder Schluss sein !!"

Nichts für ungut, aber ich will mal abwarten ob du immernoch so vollmundig tönst, wenn die Kurse deutlich länger als 1 oder 2 Tage  und vor allem deutlich höher steigen sollten. Und deine - vermutlich nun "mittelfristigen" - Shorts im Depot schmelzen sollten wie Butter in der Sonne. Da kann einem nämlich schon mal der Ar... auf Grundeis gehen...

Ich persönlich würde mich nicht aus dem Fenster lehnen und Kursprognosen abliefern bis wohin es noch geht. Sondern einfach abwarten und mitnehmen soviel wie geht.

Und nochwas: Das mit deinem Abwärtstrend unterschreib ich sofort. ABER: Der verläuft nach deinem Chart im Moment bei ca. 5800 Dax-Punkten. Bis dahin kann der Markt noch locker steigen, ohne die Baisse zu verlassen. Unwahrscheinlich? Mag sein, aber in 15 Jahren hab ich schon Pferde kotzen sehen an der Börse. Man muss immer buchstäblich mit allem rechnen, vor allem der Unlogik der Massen.  

2265 Postings, 6241 Tage Contrade 121sehr richtig...

 
  
    #3650
3
29.01.09 14:19
die These über die Pferde und die Unlogik der Massen. Im Grunde genommen müssten alle short sein und die Indices auf absolute Lows von 2002/2003 treiben. Doch so einfach ist die Börse nicht! Optimismuspillen werden seit geraumer Zeit verabreicht und die können noch ein paar Monate wirken. Die 5.800-er Marke würde ich gerne sehen ;-))  

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