alles gegen Stuttgart 21 - mein Tagebuch
Seite 138 von 173 Neuester Beitrag: 02.10.22 12:31 | ||||
Eröffnet am: | 24.01.14 00:05 | von: shakesbaer | Anzahl Beiträge: | 5.318 |
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- Der Stadtbahnverkehr wird dafür maximal zwei Wochen unterbrochen. So stand das laut Stuttgarter Zeitung jedenfalls 2005 in der Baugenehmigung für den neuen Tiefbahnhof.
- Nachdem die Termine aber immer weiter verschoben wurden schrieb die Stuttgarter Zeitung im September diesen Jahres, dass es nun wohl bis 2023 dauern werde und die direkten Linien zum Hauptbahnhof bis dahin weiter gesperrt blieben.
- Nach dem derzeitigen Planungsstand wären es fast sieben Jahre, in denen die SSB die abschnittsweisen Streckensperrungen Richtung Charlottenplatz bzw. Hauptbahnhof mit einem provisorischen Stadtbahnnetz und Umleitungen auffangen muss.
Zugausfälle, Verspätungen, teure Tickets
Luik ergänzt, die Bahn habe die große Tradition, leere Versprechungen zu machen: "Alles nur Großprojekte." Und was kommt am Ende dabei raus? "Zerfall und versiffte Bahnhöfe", sagt der Bahnkritiker. Er wirft der Bahn schwere Planungsfehler vor und moniert, dass bis zu 41 Meter in die Tiefe gebaut werde. Fahrgäste würden keine Lust haben, "wie ein Wurm da unten zu existieren" . Und auch Pendlerin Linda Summer-Schlecht ist nicht so richtig überzeugt von dem Großprojekt 2. Stammstrecke. Ihre Bahn-Verbindung leide darunter.
Die Stimmung ist überschwänglich. Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß stößt im Rathaus mit Mitarbeitern auf einen weiteren großen Erfolg, vielleicht den größten Deal seiner bisherigen OB-Laufbahn in der Neckarstadt, an. Soeben hat der Ministerrat in Stuttgart bekannt gegeben, wer den Zuschlag für die Ausrichtung einer Landesgartenschau bekommt. Rottweil ist darunter und darf das Prestige-Projekt im Jahr 2028 ausrichten.
Die Sorgen werden größer, als bekannt wird, dass im Zuge von Stuttgart 21 die Zugverbindung zwischen Zürich und Stuttgart voraussichtlich auf Jahre gekappt und am Regionalbahnhof Vaihingen enden wird. Passagiere müssen dann auf überfüllte S-Bahnen umsteigen.
Landrat Michel findet Planung inakzeptabel
Schuttgard ist wirklich keine schöne Stadt mehr zwischen Hängen und Reben. Wie sich die Nesenbach-Baustelle beidseits der Schillerstraße verändert hat, geht aus den Bildern hervor.
Die Nesenbach-Baustelle (von Wolfgang Rüter)
Die Deutsche Bahn hat beim Projekt Stuttgart 21 ein weiteres wichtiges Etappenziel erreicht: Nach rund zwei Jahren Vortrieb für den Tunnel Untertürkheim sind die Mineure mit der ersten von zwei Röhren im Bereich des künftigen Abstellbahnhofs ans Tageslicht gekommen.
Vor den Mineuren liegen noch rund 40 Meter Vortrieb der 2. Röhre
Die Gäubahnzüge zum Flughafen Stuttgart sollen über S-Bahn-Gleise rollen. Fachleute aus der zuständigen Genehmigungsbehörde und dem Verkehrsministerium lehnen das vehement ab.
Als wir 1993 aus beruflichen Gründen ins Ländle kamen, haben wir Stuttgart liebgewonnen. Die Stadt war überschaubar, hatte eine aufgeräumt-heitere Spießigkeit mit großer Toleranz. In das Landeshauptstadt-Schwäbisch verguckte ich mich sogar ein bisschen. Denn es hat so einen liebenswürdigen Klang.
Der bodenständige schwäbische Realismus sorgte damals für einen Ausgleich der Interessen. Im Alltag war der pietistische eschatologische Vorbehalt dafür verantwortlich, dass soziale Spannungen, die es nun mal auf Erden gibt, möglichst aufgefangen werden – allein schon um der angesparten Anteile am Himmelreich wegen, in dem es nach landeshauptstädtisch-schwäbischem Katechismus zugehen muss wie in einem wohl gepflegten Mehrparteienhaus in guter Wohnlage – Kehrwoche inklusive, aber eben auch das Vierteleschlozzen mit dem Nachbarn. Ja, das war einmal.
Betonbratzen, Bordellbesitzer und Bürgermeisterversagen
Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH hat am 16. Juli 2019 den Tunnelanschlag für den vom Neckarufer aus vorzutreibenden Teil des S-Bahn-Tunnels Rosenstein gefeiert. Der künftige S-Bahn-Tunnel wird zwischen der Neckarbrücke und dem S-Bahn-Halt Mittnachtstraße verlaufen und im bergmännischen Vortrieb aufgefahren. Der 1170 m lange Tunnel Rosenstein wird von zwei Punkten aus vorgetrieben: vom Zwischenangriff Abstellbahnhof und vom Rosensteinportal aus. Vom Bereich des Rosensteinparks am Neckarufer aus wird ein Teil des rund 570 m langen zweigleisigen Abschnitts der Röhre aufgefahren. Direkt neben dem S-Bahn-Tunnel laufen am Rosensteinhang seit Dezember 2018 die Arbeiten am zweigleisigen Teil des Fernbahntunnels Bad Cannstatt. Dort ist der Vortrieb bereits zu etwa 60 Prozent abgeschlossen.
Verzögerung beim Tunnelbau durch Artenschutz
Die Initiative „TheologInnen gegen Stuttgart 21“ begrüßt die Aktion von „Greenpeace“, das „C“ aus dem Logo der CDU an der Fassade der CDU-Parteizentrale in Berlin zu entfernen. Seit vielen Jahren ist die CDU eines der größten Hemmnisse für klimafreundliche Politik, ihr „"C" ist lediglich Köder, um Wählerstimmen von Christen zu bekommen.
Martin Poguntke, Sprecher der Initiative: "Seit vielen Jahren erleben wir die CDU als Partei des blinden Wirtschaftswachstumsglaubens und der rücksichtslosen Förderung des Autoverkehrs. Konkret schädigt die CDU das Klima hier in Stuttgart vor allem, indem sie mit aller politischen Kraft "Stuttgart 21“, das klimaschädlichste Infrastrukturprojekt Deutschlands, durchsetzt."
Pressemitteilung der TheologInnen gegen S21
Kann’s so weitergehen? Selbst wenn nach zwei Tagen Rems-Murr-Schienen-Desaster ein Wunder eintrat und die S-Bahnen wieder fuhren: Die nächste Störung kommt bestimmt. Die Pendler im Rems-Murr-Kreis sind der Verspätungen und Zugausfälle müde. Wie sieht die Politik das? Was sagen die, die mit in der Verantwortung sind?
Wie stark treffen S-Bahn-Ausfälle die Wirtschaft im Kreis?
Seit letzter Woche wird im für Stuttgart 21 umgebauten / umverlegten und gefluteten Nesenbachkanal, und hier im Düker-Abstiegsbereich, getaucht. Sicher ist, dass Industrietaucher mit Taucheranzug, Vollgesichtsmaske und Sauerstoff-/Druckluftflasche im Nesenbachkanal abtauchen und dort unten - geschützt von neugierigen Blicken - keine leichte und durchaus gefährliche Arbeit, welche Art auch immer, ausführen.
„Warten Sie ab, wie schnell wir hier noch werden“
Im Windschatten des Klimaschutzes hat das Bundesverkehrsministerium ein Gesetz auf den Weg gebracht, das das bisherige Planungsrecht bei Großprojekten auf den Kopf stellt. Klagemöglichkeiten von Bürgern und Umweltverbänden schließt es nahezu aus. Am 4. Dezember berät der Bundesrat darüber.
Auf den ersten Blick sieht Martin Herrenknecht aus wie der nette Opa von nebenan, dem man guten Gewissens seine Blagen in Obhut gibt, um abends ins Kino zu kommen. Doch wenn dem 77-jährigen Unternehmer aus dem badischen Schwanau etwas gegen den Strich geht, dann fährt er auch schon mal aus seinem Pullunder. Hat sich der Gründer und Vorstandsvorsitzende des gleichnamigen Weltmarktführers für Tunnelvortriebstechnik erst mal in Fahrt geredet, erinnert er in seiner Diktion an den aktuellen US-Präsidenten. Und recht hat nur einer, nämlich er.
Auch die Kanzlerin ist beim Tunnel-Patriarchen zu Gast
Herrenknecht agiert nach Gutsherrenart - das durfte der neutrale Beobachter schon beim Projekt S21 erfahren. Und sagte sein Verkäufer Lothar Späth dereinst nicht: Die Firma sei auf den Verkauf von Tunnelbohrmaschinen in Deutschland gar nicht angewiesen?
Der Ökodiktator muss nachsitzen. Damit er sich in Zukunft genau überlegt, ob er was Richtiges sagt. Etwa zu Entertainer Harald Schmidt, mit dem er kürzlich über einen grünen Kanzlerkandidaten räsoniert hat.
Strafarbeit in der Regierungs-WG
Der Naturschutzbund Stuttgart e.V. wendet sich mit einem Eilantrag vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen den Bau des Flughafenanschlusses im Projekt Stuttgart 21. Die Bahn hat Mitte Oktober Aufträge für über 500 Millionen Euro für die ICE-Strecke vom Fildertunnel bis Plieningen und für den Tiefhalt am Airport vergeben. Vorausgegangen war eine erneute Baufreigabe durch das Eisenbahn-Bundesamt (Eba). Es sah Mängel bei der mit S21 verbunden Straßenplanung bei Plieningen als geheilt an.
Bislang steht für die Fälle, in denen der S-Bahn-Tunnel zwischen Hauptbahnhof und der Station Österfeld gesperrt ist, die „Panoramabahn“-Strecke zur Verfügung, die am ehemaligen Westbahnhof vorbei führt. Mit Stuttgart 21 sollen sowohl die Anbindung dieser Strecke an den Hauptbahnhof als auch die 16 Kopfbahnhofgleise entfallen. Dies bedeutet: Die S-Bahnen müssen, sollen sie nicht ausfallen bzw. vorzeitig enden, den Tiefbahnhof mit seinen nur acht Gleisen nutzen. Die S-Bahnen, die in Richtung Süden bzw. den Filderbereich verkehren, müssten den neuen Fildertunnel zum Flughafen nutzen.
Dies alles wirft zahlreiche Fragen rund um die Kapazitäten auf, die der zukünftige Bahnknoten bietet.
Noch immer kein Notfallkonzept für die S-Bahn Stuttgart
Die Bürgerbewegung gegen S21 hat sich schon immer als Umwelt- und Klima-Bewegung verstanden. Deshalb ist es für das Aktionsbündnis gegen S21 selbstverständlich, auch die Klima-Demo der „Fridays for Future“ in Stuttgart zu unterstützen. Die S21-GegnerInnen werden diesen Freitag zwar schwerpunktmäßig – verstärkt durch die Trommlergruppe „Lokomotive“ – den Demonstrationszug verstärken, der um 12 Uhr vom Erwin-Schoettle-Platz aus startet, viele werden aber auch in den drei anderen Zügen vom Hölderlinplatz und vom Nordbahnhof mitziehen.
Aktionsbündnis gegen S21 unterstützt Klima-Demo von Fridays for Future
Ein Unglück kommt selten allein. Und ganz von alleine kommt es auch nicht.
Keine fünf Meter unter einer viel befahrenen Bahntrasse einen Tunnel zu graben ist sicher gewagt, vielleicht sogar tollkühn. Warum es in Rastatt zur Katastrophe kam, wird seit vielen Monaten eifrigst und unter Ausschluss der Öffentlichkeit untersucht.
Niemand weiß bisher, was letztlich zu dem verheerenden Einsturz bei Niederbühl geführt hat. War man zu ehrgeizig und hat zu schnell gebohrt?
Hat der Eisring an der Oberfläche versagt oder war der gesamte Untergrund ungeeignet für ein Wagnis dieser Größenordnung?
S21 ist bestgeplant - geplant vor mehr als 30 Jahren. Und bislang nichts dazugelernt. Dabei handelt es sich doch nur um den sinnfreien Verbrauch der unablässig fließenden Steuergelder. Man sollte nicht nur Stuttgart verlassen - am besten gleich das vom Filz und der Mafia regierte Deutschland. Oder sollte man lieber noch einen Moment innehalten? Steht doch derzeit noch der Fernbahntunnel in Frankfurt an!
Das zuständige Eisenbahn-Bundesamt (Eba) soll genehmigen, die Tiere auf zu kleine Flächen umzusiedeln, um sie zu retten. Und falls dem nicht stattgegeben wird? Dann beantragt die Bahn hilfsweise, die Tiere, für die Ersatzflächen vorhanden sind, mit Reptilienangeln umzusiedeln und alle anderen eben nicht. Sie sollen „im Baufeld belassen“ werden. Das Eba hätte demnach also die Qual der Wahl, auf welche Weise der Artenschutz ausgehebelt werden soll – oder ob man die Bahn komplett ausbremst.
Ein Dilemma für alle Beteiligten
Das Regierungspräsidium bedient sich offenbar inzwischen auch der Eidechsen-Rhetorik, um Ungemach an anderer Stelle medial zu übertönen. Und die Journalisten verbreiten das mit Vorliebe.
Eigentliche Knackpunkte liegen woanders:
Die Bahn will einen neuen Abstellbahnhof bauen mit der Begründung, der bisherige sei mit der Inbetriebnahme von S21 gar nicht mehr für Schienenfahrzeuge erreichbar. Hierüber ist allerdings noch gar nicht entschieden, es ist noch nicht einmal ein Stillegungsverfahren beantragt, lediglich ein Scoping wurde bereits begonnen.
Entwidmungsverfahren durch die Hintertür (ein Kommentar von roland67)
1. Die Verwaltung prüft und stellt im Ausschuss für Klima und Umwelt dar, ob und wie die Maßnahme ohne Eingriff in den Baumbestand umsetzbar ist.
2. Sollten die Fällungen nicht zu verhindern noch auszusetzen sein, kümmert sich die Verwaltung orts- und zeitnah um adäquate Ersatzpflanzungen für die zu fällenden Bäume. Dabei wird analog zum Geltungsbereich der Baumschutzsatzung in der Innenstadt verfahren, Bäume werden mindestens in doppelter Anzahl auf und um den Karl-Benz-Platz nachgepflanzt.
Die Bäume am Karl-Benz-Platz in Untertürkheim retten
Es geht mit den gewählten Volksvertretern einfach so weiter. Ausser Lippenbekenntnissen zum Klimawandel wie aus Berlin - nichts.
Redner:
Eberhard Linckh, Robin Wood: "S21 Aktivistin vor Gericht"
Dr. Bernhard Knierim, Bahn für Alle: "Die Bahn in der Krise und wie sie stattdessen zum Rückgrat der Verkehrswende werden kann"
Derzeit wird auf der Baustelle für den künftigen S21-Tiefbahnhof unter Wasser gearbeitet. Taucher bereiten dort die schwierigen Betonarbeiten im 13 Meter tiefen Wasser vor. Gut 30 Meter lang und zehn Meter breit ist das Becken, in das drei Industrietaucher rund vier Wochen lang steigen. Hier wird drei Meter stark betoniert.
Taucher bereiten Betondecke vor